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In seinen späteren Jahren zog Faulkner nach [[Hollywood]], um [[Drehbuchautor]] zu werden. Er schrieb unter anderem das Drehbuch von [[Raymond Chandler]]s ''[[The Big Sleep]]'' (dt. ''Tote schlafen fest'') und [[Ernest Hemingway]]s ''[[To Have and Have Not]]'' (dt. ''[[Haben und Nichthaben]]''), welche beide unter der Regie von [[Howard Hawks]] verfilmt wurden. Faulkner begann eine Affäre mit der Sekretärin von Hawks, Meta Carpenter. (In dem Film ''[[Barton Fink]]'' von [[Joel Coen|Joel]] und [[Ethan Coen]] aus dem Jahr 1991 wird diese Affäre zusammen mit Faulkners Alkoholproblemen anschaulich verarbeitet.) |
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Faulkner war bekannt für sein Alkoholproblem; Zeit seines Lebens war er [[Alkoholiker]]. Beim Schreiben seiner Werke stand er aber nicht unter Alkoholeinfluss. Den Gerüchten zufolge waren Faulkners Alkoholexzesse besonders nach größeren Erfolgen |
Faulkner war bekannt für sein Alkoholproblem; Zeit seines Lebens war er [[Alkoholiker]]. Beim Schreiben seiner Werke stand er aber nicht unter Alkoholeinfluss. Den Gerüchten zufolge waren Faulkners Alkoholexzesse besonders nach größeren Erfolgen am schlimmsten. Eine Anekdote beschreibt, wie er nach Zuerkennung des [[Nobelpreis für Literatur|Nobelpreises für Literatur]] 1950 besonders viel trank, während er seine Abfahrt nach [[Stockholm]] erwartete. Sein Neffe brachte ihm einen Drink und erzählte ihm von seinen jüngsten Erfolgen in einem Football-Spiel, das am selben Tag stattfand wie Faulkners geplante Reise zur Preisverleihung. Trotz seines Rausches erkannte Faulkner, dass man ihn über das tatsächliche Datum der Reise belogen hatte um sicherzustellen, dass er bei der Preisverleihung nüchtern wäre, woraufhin er heftig weiter trank bis zum tatsächlichen Datum. |
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Der Nobelpreis wurde Faulkner rückwirkend für das Jahr 1949 zuerkannt, als sich die Juroren nicht auf einen Preisträger einigen konnten. So wurde er in einer gemeinsamen Zeremonie mit dem Preisträger von 1950, [[Bertrand Russell]], ausgezeichnet. Bei der Preisverleihung sagte er unter anderem: ''I decline to accept the end of man... Man will not only endure, but prevail...'' (dt.: ''Ich lehne das Ende der Menschheit ab... Die Menschheit wird nicht nur Bestand haben, sondern siegen...''). Faulkner spendete sein Preisgeld für eine Stiftung zur Unterstützung von Nachwuchsautoren, die heute den [[PEN/Faulkner Award for Fiction]] vergibt. |
Der Nobelpreis wurde Faulkner rückwirkend für das Jahr 1949 zuerkannt, als sich die Juroren nicht auf einen Preisträger einigen konnten. So wurde er in einer gemeinsamen Zeremonie mit dem Preisträger von 1950, [[Bertrand Russell]], ausgezeichnet. Bei der Preisverleihung sagte er unter anderem: ''I decline to accept the end of man... Man will not only endure, but prevail...'' (dt.: ''Ich lehne das Ende der Menschheit ab... Die Menschheit wird nicht nur Bestand haben, sondern siegen...''). Faulkner spendete sein Preisgeld für eine Stiftung zur Unterstützung von Nachwuchsautoren, die heute den [[PEN/Faulkner Award for Fiction]] vergibt. |
Version vom 5. Dezember 2008, 18:57 Uhr
William Cuthbert Faulkner (* 25. September 1897 in New Albany, Mississippi, USA; † 6. Juli 1962 in Oxford, Mississippi; eigentlich William Falkner) war ein amerikanischer Schriftsteller und erhielt 1950 den Nobelpreis für Literatur.
Die meisten von Faulkners Geschichten spielen im fiktiven Yoknapatawpha County mit der Hauptstadt Jefferson, dem das reale Oxford in Mississippi zu Grunde liegt, wo er seit seinem fünften Lebensjahr aufwuchs. Heute findet man dort am County Courthouse eine Gedenktafel. Faulkner erzählt die Geschichte des Landes und seiner Familien – der Benbow, Chickasaw, Compson, De Spain, Gowrie, Grenier, Habersham, Hawk, McCaslin, Sartoris, Snopes, Stevens, Sutpen und Varner – von der Zeit, als nur Indianer dort lebten, bis nach dem Zweiten Weltkrieg.
Leben
Faulkner wuchs als William Falkner in Mississippi auf. Sein Urgroßvater, William Clark Falkner, war eine wichtige Figur in der Geschichte des Bundesstaates Mississippi. Er war Colonel in der Armee der Konföderierten, gründete eine Eisenbahnlinie und ist Namensgeber der Stadt Falkner im nahegelegenen Tippah County. Seine wichtigste Leistung war vielleicht jedoch das Verfassen mehrerer Romane und anderer Texte, womit er eine literarische Tradition in der Familie begründete. Vielleicht war Colonel Falkner das Vorbild für Colonel John Sartoris in den Texten von William Faulkner. Die Veränderung seines Nachnamens liegt an dem Versehen eines Verlegers; der Autor korrigierte es nicht und entschied sich, den neuen Namen zu übernehmen. In seinen späteren Jahren zog Faulkner nach Hollywood, um Drehbuchautor zu werden. Er schrieb unter anderem das Drehbuch von Raymond Chandlers The Big Sleep (dt. Tote schlafen fest) und Ernest Hemingways To Have and Have Not (dt. Haben und Nichthaben), welche beide unter der Regie von Howard Hawks verfilmt wurden. Faulkner begann eine Affäre mit der Sekretärin von Hawks, Meta Carpenter. (In dem Film Barton Fink von Joel und Ethan Coen aus dem Jahr 1991 wird diese Affäre zusammen mit Faulkners Alkoholproblemen anschaulich verarbeitet.)
Faulkner war bekannt für sein Alkoholproblem; Zeit seines Lebens war er Alkoholiker. Beim Schreiben seiner Werke stand er aber nicht unter Alkoholeinfluss. Den Gerüchten zufolge waren Faulkners Alkoholexzesse besonders nach größeren Erfolgen am schlimmsten. Eine Anekdote beschreibt, wie er nach Zuerkennung des Nobelpreises für Literatur 1950 besonders viel trank, während er seine Abfahrt nach Stockholm erwartete. Sein Neffe brachte ihm einen Drink und erzählte ihm von seinen jüngsten Erfolgen in einem Football-Spiel, das am selben Tag stattfand wie Faulkners geplante Reise zur Preisverleihung. Trotz seines Rausches erkannte Faulkner, dass man ihn über das tatsächliche Datum der Reise belogen hatte um sicherzustellen, dass er bei der Preisverleihung nüchtern wäre, woraufhin er heftig weiter trank bis zum tatsächlichen Datum.
Der Nobelpreis wurde Faulkner rückwirkend für das Jahr 1949 zuerkannt, als sich die Juroren nicht auf einen Preisträger einigen konnten. So wurde er in einer gemeinsamen Zeremonie mit dem Preisträger von 1950, Bertrand Russell, ausgezeichnet. Bei der Preisverleihung sagte er unter anderem: I decline to accept the end of man... Man will not only endure, but prevail... (dt.: Ich lehne das Ende der Menschheit ab... Die Menschheit wird nicht nur Bestand haben, sondern siegen...). Faulkner spendete sein Preisgeld für eine Stiftung zur Unterstützung von Nachwuchsautoren, die heute den PEN/Faulkner Award for Fiction vergibt.
Faulkner war von 1957 bis zu seinem Tod im Jahre 1962 als „writer in residence“ an der University of Virginia beschäftigt. Er starb im Alter von 64 Jahren an einem Herzinfarkt, der auf eine Thrombose in Folge eines Reitunfalls zurückgeführt wird. Er wurde auf dem Saint Peter Cemetery, Oxford, Lafayette County, Mississippi beigesetzt.
Wirkung in Deutschland
Anders als die Bücher Ernest Hemingways waren Faulkners Werke in Deutschland ab 1933 nicht verboten. Bereits 1935 erschien beispielsweise die Übersetzung Licht im August, begeistert aufgenommen von Gottfried Benn. Größere Wirkung entfaltete Faulkner bei der deutschen Leserschaft jedoch erst in der Nachkriegszeit: seine Arbeit beeinflusste wesentlich das Schaffen Heinrich Bölls, Alfred Anderschs und Uwe Johnsons.
Auszeichnungen
- Literaturnobelpreis 1950 (rückwirkend für 1949)
- Pulitzer-Preis 1955 und 1963
- National Book Award 1955
Werke
Romane
- Soldatenlohn – Soldier's Pay (1926)
- Moskitos – Mosquitoes (1927)
- Sartoris (1929)
- Schall und Wahn – The Sound and the Fury (1929)
- Als ich im Sterben lag – As I Lay Dying (1930)
- Die Freistatt – Sanctuary (1931)
- Licht im August – Light in August (1932)
- Wendemarke – Pylon (1935)
- Absalom, Absalom! (1936)
- Die Unbesiegten – The Unvanquished (1938)
- Wilde Palmen und Der Strom – The Wild Palms/The Old Man oder If I Forget Thee Jerusalem(1939)
- Das Dorf – The Hamlet (1940 – 1. Teil der „Snopes-Trilogie“)
- Go Down, Moses (1942)
- Griff in den Staub – Intruder in the Dust (1948)
- Requiem für eine Nonne – Requiem for a Nun (1951)
- Eine Legende – A Fable (1954)
- Die Stadt – The Town (1957 – 2. Teil der „Snopes-Trilogie“)
- Das Haus – The Mansion (1960 – 3. Teil der „Snopes-Trilogie“)
- Die Spitzbuben – The Reivers (1962)
- Flags in the Dust (1973, Sartoris ist die gekürzte Version dieses Buches)
Kurzgeschichtenbände
- Brandstifter – Erzählungen
- New Orleans – Skizzen und Erzählungen
- Der große Wald – Erzählungen
- Der Springer greift an – Kriminalgeschichten
- Eine Rose für Emily
- Rotes Laub – Erzählungen
- Schwarze Musik
- Sieg im Gebirge – Erzählungen
Verfilmungen eigener Werke
- 1933 - The Story of Temple Drake – Regie: Stephen Roberts (mit Miriam Hopkins)
- 1933 - Today We Live – Drehbuch nach seiner Kurzgeschichte Turn Around
- 1937 - Slave Ship – Regie: Tay Garnett (mit Warner Baxter, Wallace Beery und Mickey Rooney)
- 1938 - Submarine Petrol – Regie: John Ford
- 1949 - Griff in den Staub (Intruder in the Dust) – Regie: Clarence Brown
- 1955 - Land der Pharaonen (Land of the Pharaohs) – Regie: Howard Hawks - (mit Jack Hawkins und Joan Collins) – Faulkner schrieb das Drehbuch gemeinsam mit Harold Jack Bloom
- 1958 - Duell in den Wolken (The Tarnished Angels) – Regie: Douglas Sirk – (mit Rock Hudson) – Vorlage: Roman Wendemarke
- 1958 – Der lange, heiße Sommer (The Long, Hot Summer) – Regie: Martin Ritt (mit Paul Newman, Joanne Woodward und Orson Welles)
- 1959 – Fluch des Südens (The Sound and the Fury) – Regie: Martin Ritt (mit Yul Brynner und Joanne Woodward) – Vorlage: Roman „Schall und Wahn“
- 1961 – Geständnis einer Sünderin (Sanctuary) – Regie: Tony Richardson (mit Lee Remick und Yves Montand) – Vorlage: Romane Die Freistatt und Requiem for a Nun
- 1969 – Der Gauner (The Reivers) – Regie: Mark Rydell (mit Steve McQueen)
- 1972 – Heute und morgen und in alle Ewigkeit (Tomorrow) – Regie: Joseph Anthony (mit Robert Duvall)
- 1985 – Flammender Sommer (The Long, Hot Summer) – Regie: Stuart Cooper – Remake von Der lange, heiße Sommer
- 1997 – Der Strom (William Faulkner’s Old Man) – Regie: John Kent Harrison
Drehbücher nach Romanen anderer Autoren
- 1932 – Fleisch (Flesh) – Regie: John Ford – ungenannte Mitarbeit von Faulkner am Drehbuch nach einer Vorlage von Edmund Goulding
- 1938 – Aufstand in Sidi Hakim (Gunga Din) – Regie: George Stevens – ungenannte Mitarbeit von Faulkner am Drehbuch nach einem Roman von Rudyard Kipling
- 1939 – Trommeln am Mohawk (Drums Along the Mohawk) – Regie: John Ford – ungenannte Mitarbeit von Faulkner am Drehbuch nach einer Novelle von Walter D. Edmonds
- 1943 – Airforce – Regie: Howard Hawks – ungenannte Mitarbeit Faulkners am Drehbuch von Dudley Nichols
- 1944 – Haben und Nichthaben (To Have or Have Not) – Regie: Howard Hawks – Drehbuch von Faulkner nach dem Roman von Ernest Hemingway
- 1945 – Der Mann aus dem Süden (The Southerner) – Regie: Jean Renoir – ungenannte Mitarbeit von Faulkner am Drehbuch nach einem Roman von George Sessions Perry
- 1946 – Tote schlafen fest (The Big Sleep) - Regie: Howard Hawks (mit Humphrey Bogart und Lauren Bacall) - Drehbuch von Faulkner nach dem Roman von Raymond Chandler
- 1947 – Das tiefe Tal (The Deep Valley) – Regie: Jean Negulesco – ungenannte Mitarbeit von Faulkner am Drehbuch nach einer Vorlage von Dan Totheroh
Sekundärliteratur
- Deborah Cohn: ‘He was one of us’: The Reception of William Faulkner and the U.S. South by Latin American Authors. in: Comparative Literature Studies 34, no. 2 (1997): 149-69.
- Ute Müller: William Faulkner und die Deutsche Nachkriegsliteratur. Königshausen & Neumann, Würzburg 2004
- Peter Nicolaisen: William Faulkner. Mit Selbstzeugnissen und Bilddokumenten. 4. Auflage, Rowohlt-Verlag, Reinbek 2004, ISBN 3-499-50300-X
- Michael Schirm: Vom Negro zum Wild Beast - Entwicklung von Präsentation und Designation Schwarzer in den Manuskripten und Publikationen William Faulkners. Dissertation, Universität Hamburg, Hamburg 1988
Weblinks
- Vorlage:PND
- Informationen der Nobelstiftung zur Preisverleihung 1950 an William Faulkner (englisch)
- Eintrag William Faulkner im BücherWiki
- Maschinelle Übersetzung oder Faulkner? Ein Quiz. (englisch)
Personendaten | |
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NAME | Faulkner, William |
ALTERNATIVNAMEN | Falkner, William |
KURZBESCHREIBUNG | US-amerikanischer Schriftsteller |
GEBURTSDATUM | 25. September 1897 |
GEBURTSORT | New Albany |
STERBEDATUM | 6. Juli 1962 |
STERBEORT | Oxford, Mississippi |