„Bodental“ – Versionsunterschied
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Für den Bereich des Bodenbauers ''Poden'', dem letzten Bauern hinten im Tal, finden sich ein Clement und Urban Ogris, die nach und nach ursprünglich gemeinschaftliche Flächen wie eine ''Rauth'' (gerodet Fläche) oder ''eingefangenen Ort'' (eingezäunte Fläche, Weide) von der Herrschaft [[Hollenburg]] erwarben. |
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In der Besitzaufstelltung der [[Herrschaft (Territorium)|Herrschaft]] Kühnegg durch Gandolf von Khünegg im Jahre 1490 wird im Bleyberg ein ''Jury Ogristh'' erwähnt.<ref>Tuschar, ''Ferlach. Geschichte und Geschichten. 1996'', Seiten 351. [Mit Verweisen auf die einschlägigen Quellen und Originalliteratur]</ref> Es ist anzunehmen, dass das die ersten Rodungen im flachen Talschluss durchgeführt wurde. Im Vergleich zu den Bergbauern im ringsum war das wirtschaften auf den nur saft abfallenden Wiesen besonderns angenehm. Verweise auf die Gunstlage sind die Erwähnungen zweier Bewirtschafter, ''Okers in Schienleben'' 1524 bzw. ''Lucas Ogris im Schönleben'' 1541. Der Begriff ''Poden'' taucht neben ''Schönleben'' das erste Mal um 1586 auf. In weiterer Folge wird nur mehr die Bezeichnung ''Poden'' verwendet, wie etwa 1680, als von einem ''Adam Ogriß oder Podner'' die Rede ist. |
In der Besitzaufstelltung der [[Herrschaft (Territorium)|Herrschaft]] Kühnegg durch Gandolf von Khünegg im Jahre 1490 wird im Bleyberg ein ''Jury Ogristh'' erwähnt.<ref>Tuschar, ''Ferlach. Geschichte und Geschichten. 1996'', Seiten 351. [Mit Verweisen auf die einschlägigen Quellen und Originalliteratur]</ref> Es ist anzunehmen, dass das die ersten Rodungen im flachen Talschluss durchgeführt wurde. Im Vergleich zu den Bergbauern im ringsum war das wirtschaften auf den nur saft abfallenden Wiesen besonderns angenehm. Verweise auf die Gunstlage sind die Erwähnungen zweier Bewirtschafter, ''Okers in Schienleben'' 1524 bzw. ''Lucas Ogris im Schönleben'' 1541. Der Begriff ''Poden'' taucht neben ''Schönleben'' das erste Mal um 1586 auf. In weiterer Folge wird nur mehr die Bezeichnung ''Poden'' verwendet, wie etwa 1680, als von einem ''Adam Ogriß oder Podner'' die Rede ist. |
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Der heutige Gasthof Sereinig mit dem Schilift und das Hollenburgische Forsthaus gingen aus einem der größten Anwesen des Bodentals hervor. 1490 wird |
Der heutige Gasthof Sereinig mit dem Schilift und das Hollenburgische Forsthaus gingen aus einem der größten Anwesen des Bodentals hervor. 1490 wird erstmals eine [[Schwaighof (Hofform)|Schwaig]] eines Gregor Saffran erwähnt, die 1524 als ''Mathy Safferan Schwayger'' bezeichnet wurde.<ref>Tuschar, ''Ferlach. Geschichte und Geschichten. 1996'', Seiten 351 f.</ref> 1541 waren die Brüder Leonhard und Lorenz die ''Saffran Schwayge''. Mitte des 17. Jahrhunderts erfolgt die Teilung des Anwesens. Eine Hälfte ging 1694 an den Unterloibler Gewerkeinhaber Johann Baptist Benaglio Ritter von Rosenbach, der 1686 die letzte Locatelli geheiratet hatte. Später kam dieser Teil in Hollenburger Eigentum. Die andere Hälfte der Saffran-Schwaig übernahm 1707 ein ''Vostl Ogriß'', der für den über lange Zeit bestehenden Hausnamen Woscht / Bošt / Wost namensgebend wurde. Seit 1933 ist das Anwesen durch Einheirat des Rupert Sereinig aus Weizelsdorf im [[Rosental (Kärnten)|Rosental]] im Besitz der Familie Sereinig. Rupert Sereinig eröffnete einen Alpengasthof, eine "Touristenheim" mit "Fremdenzimmer", der in weiterer Folge das touristische Zentrum des Bodentals wurde. Im Jänner 1955 wurde der erste kleine Schlepplift eröffnet. 1984 beschloß man im Ferlacher Gemeinderat, ein [[Ski Nordisch|nordisches]] Zentrum einzurichten. Die nicht mehr benutzte Sprungschanze zeugt davon, dass das Projekt nur zum Teil realisiert werden konnte. Bis auf die "Nordischen Winterspiele der Alpenländer" im Jahre 1986 wurden im Bodental keine größere Bewerbe ausgetragen. Letztlich liegt das Gebiet trotz schattigem Schihang mit Schneekanoneneinsatz zu tief, um permanent über eine ausreichende und lange genug haltende Schneedecke zu verfügen. |
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=== Weiler Woschtet / Boštet, Urbantschek / Urbanček und Veroniak / Feronjak früher Olbart / Vovbarti === |
=== Weiler Woschtet / Boštet, Urbantschek / Urbanček und Veroniak / Feronjak früher Olbart / Vovbarti === |
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=== Meerauge === |
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Das Meerauge (slow. ''Jezerce'')<ref>{{Koordinate Text|46_28_18.0_N_14_13_04.0_E_type:landmark_scale:4_region:AT-2|46° 28' 18" N, 14° 13' 04" O}}</ref> ist ein in der [[Eiszeit]] durch einen [[Gletscher]] erzeugtes [[Toteisloch]] mit einem Teich in der Mitte. Er liegt in der Nähe des Gasthofs ''Bodenbauer'' in 1052 Meter Seehöhe und ist durch einen gut gesicherten Steig erschlossen. Die markante türkise Färbung des Wassers wird durch [[Alge]]n hervorgerufen. Die Entstehung des Meerauges ist auf die letzte [[Eiszeit]] (vor 70.000 bis 10.000 Jahren), die so genannte [[Würm-Eiszeit]], zurückzuführen. Neben dem mächtigen Draugletscher bildeten sich auch in den [[Karawanken]] lokale Gletscher, deren größter vermutlich der Bodental-Gletscher war.<ref>[http://www.naturerlebnis-bodental.at/index.php Hans M. Tuschar: ''Meerauge/Jezerce'' auf www.naturerlebnis-bodental.at]</ref>Dieser reichte vom Vertatscha-Kar fast 6 km talauswärts bis knapp vor [[Windisch-Bleiberg]]. Der [[Gletscher]] bedeckte den gesamten Talboden und war bis zu 120 m mächtig. Mit der zunehmenden Erwärmung vor zirka 12.000 bis 10.000 Jahren zog sich der Bodental-Gletscher schrittweise zurück, wobei im eisfreien Vorfeld ein [[See]] entstand. Dieser wurde im Laufe der Zeit von Gesteinsmatereial allmählich zugeschüttet. An der Stelle des heutigen Meerauges lag vermutlich ein zurückgebliebener Toteisklumpen, der nach seinem völligen Abschmelzen eine sichtbare Bodenvertiefung hinterließ. Diese Bodenvertiefung wird ausschließlich durch den Grundwasserstrom in den Schwemmschuttschichten des [[Talboden]]s gespeist, was die am Grunde des Meerauges aufsteigenden Quellen anzeigen. Derartig aufsteigende Grundwasserquellen treten nicht nur in unmittelbarer Nähe des Meerauges auf (nördlich befinden sich zwei kleinere Becken, wobei das größere den Namen „Ochsenauge“ trägt |
Das Meerauge (slow. ''Jezerce'')<ref>{{Koordinate Text|46_28_18.0_N_14_13_04.0_E_type:landmark_scale:4_region:AT-2|46° 28' 18" N, 14° 13' 04" O}}</ref> ist ein in der [[Eiszeit]] durch einen [[Gletscher]] erzeugtes [[Toteisloch]] mit einem Teich in der Mitte. Er liegt in der Nähe des Gasthofs ''Bodenbauer'' in 1052 Meter Seehöhe und ist durch einen gut gesicherten Steig erschlossen. Die markante türkise Färbung des Wassers wird durch [[Alge]]n hervorgerufen. Die Entstehung des Meerauges ist auf die letzte [[Eiszeit]] (vor 70.000 bis 10.000 Jahren), die so genannte [[Würm-Eiszeit]], zurückzuführen. Neben dem mächtigen Draugletscher bildeten sich auch in den [[Karawanken]] lokale Gletscher, deren größter vermutlich der Bodental-Gletscher war.<ref>[http://www.naturerlebnis-bodental.at/index.php Hans M. Tuschar: ''Meerauge/Jezerce'' auf www.naturerlebnis-bodental.at]</ref>Dieser reichte vom Vertatscha-Kar fast 6 km talauswärts bis knapp vor [[Windisch-Bleiberg]]. Der [[Gletscher]] bedeckte den gesamten Talboden und war bis zu 120 m mächtig. Mit der zunehmenden Erwärmung vor zirka 12.000 bis 10.000 Jahren zog sich der Bodental-Gletscher schrittweise zurück, wobei im eisfreien Vorfeld ein [[See]] entstand. Dieser wurde im Laufe der Zeit von Gesteinsmatereial allmählich zugeschüttet. An der Stelle des heutigen Meerauges lag vermutlich ein zurückgebliebener Toteisklumpen, der nach seinem völligen Abschmelzen eine sichtbare Bodenvertiefung hinterließ. Diese Bodenvertiefung wird ausschließlich durch den Grundwasserstrom in den Schwemmschuttschichten des [[Talboden]]s gespeist, was die am Grunde des Meerauges aufsteigenden Quellen anzeigen. Derartig aufsteigende Grundwasserquellen treten nicht nur in unmittelbarer Nähe des Meerauges auf (nördlich befinden sich zwei kleinere Becken, wobei das größere den Namen „Ochsenauge“ trägt), sondern öfters auch verstreut in den umliegenden [[Wiese (Grünland)|Wiesen]]. |
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'''Sage vom Meerauge''' |
'''Sage vom Meerauge''' |
Version vom 1. Januar 2009, 21:33 Uhr
Das Bodental (slow. Boden / kärntn. slow. Póden)[1] ist ein entlegenes Hochtal in den Karawanken im Süden von Kärnten. Via Straße kann das nach Südwesten verlaufende Tal in knapp über 1.000 m Seehöhe vom Loibltal über den Bleiberger Graben, via Wanderweg vom Bärental aus erreicht werden. Das Gebiet gehört zur Katastralgemeinde Windisch Bleiberg und ist seit Anfang 1973 Teil der Stadtgemeinde Ferlach. Das Tal wird vom Bodenbach entwässert, der über den Tschaukofall in die Tscheppaschlucht fließt.
Das früher landwirtschaftlich geprägte ca. 4 km lange Bergtal mit einem der herrlichsten Talabschlüsse der Kalkalpen hat sich zu einem beliebten Freizeitgebiet entwickelt. Im Sommer bieten sich Wanderungen etwa im Naturschutzgebiet oder zur Klagenfurter Hütte an. Im Winter ist das Tal eines der wenigen Wintersport-Gebiete der Karawanken mit Schipiste, Langlaufloipen, Winterwandern und Pferdeschlitten. Für die stetig abnehmende dauerhaft ansässige Bevölkerung gibt es außer der Landwirtschaft und den vier Gastbetrieben kaum Arbeitsmöglichkeiten. Arbeitende und Schulkinder pendeln in das 11 km entfernte Ferlach oder noch weiter nach Klagenfurt aus.
Geschichte
Im Gegensatz zum Bleiberger Graben, in dem seit dem 13. Jahrhundert bis zum Jahr 1898 Blei und Eisenerz abgebaut wurde, ist das Bodental seit jeher eine bäuerlich dominierte Landschaft. Der ursprünglich von einem See bedeckte Talboden, immer noch mit sumpfingen und sauren Böden, wird in der vorderen Talhälfte als Žabnica von slow. žaba, dem Frosch bezeichnet. Die ersten Siedler kamen vermutlich auf Initiative des 977 gegründeten Zisterzienserklosters Viktring, zu dessen Grundherrschaft das Kloster gehörte. Man kann davon ausgehen, dass sie einen slawischen Dialekt sprachen. Wie aus Orts- und Flurbezeichnungen in Salzburg und Oberösterreich ersichtlich ist, verlief die Sprachgrenze zu den germanischen Sprachen um das Jahr 1000 viel weiter im Norden als heute. Frühe urkundliche Erwähnungen über Abgaben und Grundstückserwerbe im Bodental finden sich in den Aufzeichnungen des Archivs Dietrichstein des Kärntner Landesarchivs in den Urbaren und Stiftsregistern des 17. und 18. Jahrhunderts.
Der Bodenbauer Podner / Podnar
Für den Bereich des Bodenbauers Poden, dem letzten Bauern hinten im Tal, finden sich ein Clement und Urban Ogris, die nach und nach ursprünglich gemeinschaftliche Flächen wie eine Rauth (gerodet Fläche) oder eingefangenen Ort (eingezäunte Fläche, Weide) von der Herrschaft Hollenburg erwarben. In der Besitzaufstelltung der Herrschaft Kühnegg durch Gandolf von Khünegg im Jahre 1490 wird im Bleyberg ein Jury Ogristh erwähnt.[2] Es ist anzunehmen, dass das die ersten Rodungen im flachen Talschluss durchgeführt wurde. Im Vergleich zu den Bergbauern im ringsum war das wirtschaften auf den nur saft abfallenden Wiesen besonderns angenehm. Verweise auf die Gunstlage sind die Erwähnungen zweier Bewirtschafter, Okers in Schienleben 1524 bzw. Lucas Ogris im Schönleben 1541. Der Begriff Poden taucht neben Schönleben das erste Mal um 1586 auf. In weiterer Folge wird nur mehr die Bezeichnung Poden verwendet, wie etwa 1680, als von einem Adam Ogriß oder Podner die Rede ist.
Man kann davon ausgehen, dass die Linde beim Bodenbauer, seit 1979 ein geschütztes Naturdenkmal, bereits im Jahre 1636 als Hausbaum gepflanzt wurde, also eine Keusche oder Hube bereits bestand und Viehzucht betrieben wurden. Damals unterlagen die Bauern der Leibeigenschaft, sie waren also ihrer Herrschaft gegenüber zu Abgaben (Zehent) und Robot verpflichtet. Wurden diesen Verpflichtungen nicht nachgekommen, konnte man auch vom Anwesen vertrieben werden, denn ein Erbrecht in heutiger Form gab es nicht. Bei der Übergabe an die nächste Generation musste mit der Herrschaft wieder ein neuer Vertrag geschlossen werden. Dem Stiftsregister der Herrschaft Hollenburg kann entnommen werden, dass im Jahr 1664, als die Linde beim Bodenbauer 28 Jahre alt war, Clement Ogris seinem Sohn Adam den Besitz wegen Schwäche übergab und sich das Wohnrecht am Hof sowie das Recht auf eine Kuh und sechs Schafe behielt. Die Anzahl der behaltenen Tiere weist auf einen für die damaligen Zeit größeren Besitz hin. Im Jahre 1791 war August Orgis Bewirtschafter des Bodenbauers, welchen er im Jahre 1816 an Johann Kropiunig / Koprivnik verkaufte.[3] Seit dem 4. Juni 1878 erhielt der Sohn Johannes Josef Kropiunig das Recht eine einfache Taferne zu betreiben. Im Jahre 1904 wurde der Sohn Josef Kropiunig von einer Lawine verschüttet, worauf das Tafernenrecht ruhte, bis Anna Kropiunig, die Witwe des Verunglückten, im Jahre 1906 den Betrieb des Gasthauses mit Hilfe des Brauereibesitzers Hans Oblasser wieder aufnahm. Die Witwe heiratete 1914 einen Herrn Waldhauser. Seither kam es zu keinem Namenswechsel mehr.
In der Nachbarschaft des Bodner sind im Franziszeischer Kataster von 1827 laut Kärntner Landesarchiv folgende Höfe (taleinwärts) verzeichnet: rechts der Jurioulz, auf der Höhe des Meerauges der Nott, der Perouhoutz, Mihalitsch, Andrey Malitschnig und Schindar.
Der Ogrisbauer / Ogriz
Der höchst gelegene Bauernhof des Bodentals ist der Ogrisbauer / Ogriz am oberen Ende der Straße über die Sonnseite hinauf. Heute ist der Hof mit traumhaften Blick auf den Talschluss von einer ansehnlichen Wochenendhauskolonie umgeben. Der strukturelle Wandel in vielen alpinen Bergbauerngebieten wird auch hier deutlich. Die frühere personalintensive, auf Selbstversorgung ausgerichtete Landwirtschaft ist ökonomisch nicht mehr möglich. Viele Weideflächen wachsen zu bzw. werden parzelliert und verkauft. Immer mehr Häusern stehen immer weniger permanente Einwohner gegenüber (Zersiedelung). Gerodet wurde die Wiesen vor fünfhundert Jahren. In einer frühen Erwähnung der Hofstelle 1524 wurde ein Simon Okkers genannt, vermutlich ident mit dem Simon Ogris von 1541. 1826 wirtschaftet hier ein Strugar Johann vlg. Ogris.
Der Lausegger / Ožekar-Hof
Der erste Hof am Weg in das Bodental ist das Lausegger / Ožekar -Anwesen, das am Übergang in das Bleiberger Tal in einer Hangmulde mit großartiger Aussicht auf die Karawanken liegt. Gegenwärtig gehört ein Gasthaus zum Hof, dessen Ausführung als Zweckbau nicht vermuten lassen würde, dass sich hier ein seit mehr als 500 Jahren dokumentiertes Anwesen befindet. Die frühesten schriftliche Belege stammen aus dem Jahre 1490, wo sich zwei Lausegkher, ein als Olbart erwähnter Wolfhart und ein auf dem Gereute wirtschaftender Thomas Lausegkher finden.[4] Der Hof kann als Stammhof der bis heute in der Gegend weit verbreiteten Laussegger angesehen werden. Der Name gilt als sehr alt ist auch in anderen Teilen Kärnten verbreitet. In der Herrschaft Freyenthurn am Wörthersee wurde 1610 ist ein Urban am Lausegg erwähnt. Eine beinahe hundertjährige Magdalena Lausekarza starb 1663.
Dauerausstellung - Bauerngerät im Sommer und Winter / Kmečko orodje za poletje & zimo
In einem Nebengebäude (Harpfe) des Lauseggerhofs wurde in Zusammenarbeit mit der Universität Klagenfurt eine kleine Schausammlung mit über dreisig alten landwirtschaftlichen Geräten eingerichtet, die einen Einblick in das Leben der Bergbauern in dieser Gegend vermittelt. Bei der Ausstellung wird auf das seit 1994 laufende deutsch / slowenische Filmprojekt "Dokumentation alter Volkskultur" der Universität Klagenfurt verwiesen, bei dem zweisprachige Gewährsleute im Ortsdialekt von spezifischen bäuerlichen Verrichtungen erzählen. Die Dokumetation soll dazu dienen, zukünftigen Generationen ein umfassendes Bild der dialektalen und ethnografischen Besonderheiten der Region zu vermitteln. Die bisher abgeschlossenen Dokumentationen sind als Videokassetten u.a. beim Lausegger erhältlich.[5]
Alpengasthof Sereinig / Bošt & Hollenburgsches Forsthaus
Der heutige Gasthof Sereinig mit dem Schilift und das Hollenburgische Forsthaus gingen aus einem der größten Anwesen des Bodentals hervor. 1490 wird erstmals eine Schwaig eines Gregor Saffran erwähnt, die 1524 als Mathy Safferan Schwayger bezeichnet wurde.[6] 1541 waren die Brüder Leonhard und Lorenz die Saffran Schwayge. Mitte des 17. Jahrhunderts erfolgt die Teilung des Anwesens. Eine Hälfte ging 1694 an den Unterloibler Gewerkeinhaber Johann Baptist Benaglio Ritter von Rosenbach, der 1686 die letzte Locatelli geheiratet hatte. Später kam dieser Teil in Hollenburger Eigentum. Die andere Hälfte der Saffran-Schwaig übernahm 1707 ein Vostl Ogriß, der für den über lange Zeit bestehenden Hausnamen Woscht / Bošt / Wost namensgebend wurde. Seit 1933 ist das Anwesen durch Einheirat des Rupert Sereinig aus Weizelsdorf im Rosental im Besitz der Familie Sereinig. Rupert Sereinig eröffnete einen Alpengasthof, eine "Touristenheim" mit "Fremdenzimmer", der in weiterer Folge das touristische Zentrum des Bodentals wurde. Im Jänner 1955 wurde der erste kleine Schlepplift eröffnet. 1984 beschloß man im Ferlacher Gemeinderat, ein nordisches Zentrum einzurichten. Die nicht mehr benutzte Sprungschanze zeugt davon, dass das Projekt nur zum Teil realisiert werden konnte. Bis auf die "Nordischen Winterspiele der Alpenländer" im Jahre 1986 wurden im Bodental keine größere Bewerbe ausgetragen. Letztlich liegt das Gebiet trotz schattigem Schihang mit Schneekanoneneinsatz zu tief, um permanent über eine ausreichende und lange genug haltende Schneedecke zu verfügen.
Weiler Woschtet / Boštet, Urbantschek / Urbanček und Veroniak / Feronjak früher Olbart / Vovbarti
Diese drei alten Kleinbauernhöfe liegen am unteren Teil der Straße auf die Sonnseite, die bald nach dem Gasthaus Sereinig rechts hinauf zum "Alten Lehen" und Ogrisbauern führt. In den bisher ältesten vorliegenden Unterlagen findet sich 1490 ein Wolfhart Lausegkher, kurz Olbart als Lehensinhaber. Spätestens um 1586 wurde die Olbart / Vovbarti-Hube dreigeteilt. Als Bewirtschafter werden der Pangräz, Jury und Rueprecht die Olbart angeführt.[7] 1618 übernahm Urban Ogris die Keusche und 1637 auch den Anteil des Rueprecht. 1651 kam Boschtian Ogris in den Besitz des Anwesens, wovon sich der heutige Vulgoname Woschtet / Boštet ableitet. Der Hausname der zweiten Drittelhube Urbantschek / Urbanček wird 1751 das erste Mal als Urbäntschigg erwähnt. Als Name der dritten Drittelhube Veroniak / Feronjak scheint 1751 erstmals Varouniäkh und später als vgl. Weronika (1820) auf. Der Name geht auf Veronica Trauneza zurück, deren Vater Michl Tschaschl in den 1630er Jahren der Bewirtschafter war.
Weiler Austintz / Oštinc und Schascheltz / Šošeljc ehemals "Altes Lehen"
Diese Höfe liegen in der Mitte der Sonnseite. Ein Primus am alten Lehen wurde 1490 von Gandolf von Kühnegg erstmals als Hollenburger Untertane aufgelistet.[8] Das Hollenburger Urbar von 1524 nennt als Bewirtschafter einen Valentin im alten Lehen. Ab 1541 erscheinen zwei Bewirtschafter, Peter und Primus. Ab 1610 erfolgte die Teilung des Anwesens in die zwei Halbhuben Juri in alten Lehen und Hanß Schaschl. Die erste Halbhube kam um 1700 an einen Augustin Ogris, welcher vermutlich für den Vulgonamen Austintz / Oštinc namensgebend wurde. Der Hausname Schascheltz / Šošeljc geht über verschieden Schreibweisen (1700: Tschaschel, 1748: Tschaschlz, 1751: Tschaschelz) auf Hanß Schaschl zurück.
Naturschutzgebiet Inneres Bodental und Vertatscha
Das Naturschutzgebiet
Das Naturschutzgebiet umfasst den Talschluss und die angrenzenden Berghänge des Bodentales.Land Kärnten Schutzgebiete Im vorderen Talbereich dominieren Wiesen und Weiden, gegen den Talschluss hin bewirkt ein Kältesee die Ausbildung eines subalpinen Fichtenwaldes inmitten der Buchenstufe. Die Bedeutung des Gebietes liegt einerseits in dieser klimatischen Besonderheit, andererseits im Auftreten von Pflanzen, deren eigentliches Verbreitungsgebiet üblicherweise viel südlicher liegt. Besondere Pflanzen dieses Schutzgebiets sind etwa die Krainer Krantzdistel (Cirsium carniolicus), die Sternberg-Nelke (Dianthus stergbergii), das kriechende Gipskraut (Gypsophilia repens) oder der Alpen-Strahlensamen (Silene alpestre).[9]
Märchenwiese
Die Märchenwiese[10] in 1157 Meter Seehöhe gilt nicht nur als „Kärntens schönste Bergwiese“[11], sondern als eine der romantischsten Alpenwiesen überhaupt. Die Schönheit dieses Talschlußes ergibt sich aus der landschaftlichen Besonderheit, dass eine große, nahezu ebene Almwiese nach einem schmalen, steil ansteigenden Waldgürtel unmittelbar in die senkrechten Felswände der Karawanken übergeht. Die imposante Bergkette im Hintergrund beginnt im Süden mit der Zelenica (slow. Palec / 2026 m ü. A.), in der Mitte die Vertatscha (Vrtača / 2181 m ü. A.) und Bielschitza (Svačica / 1959 m ü. A.) und im Norden der Geißberg (Kosiak / 2024 m ü. A.). Das Gebiet, das unter Naturschutz steht, ist eine Heimat für viele seltene Pflanzenarten. Von März 1998 bis Mai 1999 wurde hier der Film über den Ötzi, dem Mann im Eis, gedreht. „Der Ötztalmann und seine Welt“[12] wurde im Auftrag von ORF, ZDF-Enterprises und Discovery Channel unter der Regie von Kurt Mündl gedreht und war unter anderem in der ORF-Reihe Universum zu sehen.[13] Das Ötzi-Dorf, eine Rekonstruktion einer steinzeitlichen Jägersiedlung, wurde nach Ende der Dreharbeiten nach Umhausen im Ötztal übersiedelt.
Meerauge
Das Meerauge (slow. Jezerce)[14] ist ein in der Eiszeit durch einen Gletscher erzeugtes Toteisloch mit einem Teich in der Mitte. Er liegt in der Nähe des Gasthofs Bodenbauer in 1052 Meter Seehöhe und ist durch einen gut gesicherten Steig erschlossen. Die markante türkise Färbung des Wassers wird durch Algen hervorgerufen. Die Entstehung des Meerauges ist auf die letzte Eiszeit (vor 70.000 bis 10.000 Jahren), die so genannte Würm-Eiszeit, zurückzuführen. Neben dem mächtigen Draugletscher bildeten sich auch in den Karawanken lokale Gletscher, deren größter vermutlich der Bodental-Gletscher war.[15]Dieser reichte vom Vertatscha-Kar fast 6 km talauswärts bis knapp vor Windisch-Bleiberg. Der Gletscher bedeckte den gesamten Talboden und war bis zu 120 m mächtig. Mit der zunehmenden Erwärmung vor zirka 12.000 bis 10.000 Jahren zog sich der Bodental-Gletscher schrittweise zurück, wobei im eisfreien Vorfeld ein See entstand. Dieser wurde im Laufe der Zeit von Gesteinsmatereial allmählich zugeschüttet. An der Stelle des heutigen Meerauges lag vermutlich ein zurückgebliebener Toteisklumpen, der nach seinem völligen Abschmelzen eine sichtbare Bodenvertiefung hinterließ. Diese Bodenvertiefung wird ausschließlich durch den Grundwasserstrom in den Schwemmschuttschichten des Talbodens gespeist, was die am Grunde des Meerauges aufsteigenden Quellen anzeigen. Derartig aufsteigende Grundwasserquellen treten nicht nur in unmittelbarer Nähe des Meerauges auf (nördlich befinden sich zwei kleinere Becken, wobei das größere den Namen „Ochsenauge“ trägt), sondern öfters auch verstreut in den umliegenden Wiesen.
Sage vom Meerauge
„Einst sanken zwei Ochsen mit Wagen und Heu - in die Tiefe - es war in Sekunden vorbei. Nichts zeugte vom Unglück, vom finsteren Grauen. Nicht die Welle, die kleinste konnt` das Auge erschauen. Erst Wochen danach und jenseits der Höh` trieb das Ochsenjoch drüben im Veldeser See!“[16]
Naherholungsgebiet und Ferienregion
Manche Ferlacher und Klagenfurter besitzen im Bodental Almhütten und Wochenendhäuser, die innerhalb einer halben Stunde Autofahrt erreichbar sind. Dem winterlichen Nebelmeer des Klagenfurter Beckens entflohen, betritt der Ausflügler in diesem Hochtal eine andere Welt, die das Gemüt und die Seele in eine positive Lebensstimmung versetzen hilft. Die frische Alpenluft und der reizvolle Blick auf die prächtige umliegende Bergwelt vermitteln mit einem Schlag Urlaubs- und Feriengefühle und schütteln die Hektik der Ballungszentren ab. Das Tal ist Ausgangspunkt für schöne Wanderungen zum Bodenbauer und zur Märchenwiese, aber auch auf die Gipfel der Karawanken sowie deren Vorberge. Ein vorbildlich ausgeschilderter Rundwanderweg entführt den Wanderer in eine zauberhafte Naturlandschaft und dieser wird verblüfft feststellen, dass er sich gleichsam in einer längst vergangenen Zeit wieder findet. Dieses Tal hat Museums-Charakter, wozu auch Herr Lausegger mit seinen Pferdeschlitten-Fahrten beiträgt.
Freizeit und Sport
Wandern / Naturbeobachtung / Bergsteigen / Mountain-Biken
Das Bodental mit seiner natürlichen alpinen Umgebung bietet viele Möglichkeiten der erholsamen wie abwechslungsreichen Freizeitgestaltung zu allen Jahreszeiten. Im Sommerhalbjahr eröffnen sich viele Möglichkeiten für das Wandern, das Bergsteigen, die Naturbeobachtung und das Mountain-Biken. Besonders für Wanderer mit Kindern ist das Bodental ein sehr schönen Abschluss einer Wanderung von Ferlach durch die Tscheppaschlucht, zumal der Weg mehrfach in der Nähe von Busstationen der Postbuslinie Ferlach-Bodental[17] vorbeiführt. Die Endstation ist beim Gasthof Sereinig.
Schifahren / Langlaufen
Aufgrund seiner Höhenlage sind die Wintermonate durchwegs schneereich und eignen sich für alle Aktivitäten, die mit Schnee zu tun haben. Auf einem Nordhang gegenüber des Gasthauses Sereinig befindet sich ein kleines Schigebiet ( zwischen 1.030 und 1.200 m Seehöhe) mit ca. zwei Pistenkilometer von leichtem und mittlerem Schwierigkeitsgrad.[18] Das Schigebiet eignet sich sehr gut zum Erlernen des Schifahren und Snowboardens (Schischulen). Die zwei Schlepplifte haben eine Kapazität von 500 Personen pro Stunde. Einmal wöchentlich ist bis 20:30 Uhr Flutlicht-Schifahren möglich. Weiteres gibt es im Bodental umfangreiche Langlaufloipen (gesamt 12 km, Region 65 km) und Winterwanderwege (8 km).
Winterwander / Nordic-Walking
Ganz neu ist die Möglichkeit des Nordic Walking auf ein präparierten Strecke von 2,1 km Länge mit einer Gesamtgehzeit von ca. 45 Minuten. Die zu überwindende Höhendifferenz ist mit 58 Höhenmeter sehr gering. Die Strecke befindet sich im schönsten Bereich des Tales im Bereich der Wiesen rund um den Bodenbauer.
Weitere mögliche Wintersportaktivitäten sind Schneeschuhwandern, Rodeln auf der Sonnseite, Touren-Schilauf oder eine beschauliche Pferdeschlittenfahrt durch das ganze Tal hinein bis zur romantischen Märchenwiese.
Literatur
- Im Bodental. In: Hans M. Tuschar: Ferlach. Geschichte und Geschichten. Heyne-Verlag, Klagenfurt 1996, ISBN 3-85366-816-X; Seiten 348-353.
Einzelnachweise und Anmerkungen
- ↑ Eberhard Kranzmayer: Ortsnamenbuch von Kärnten. II. Teil, 1958, S. 36 f.
- ↑ Tuschar, Ferlach. Geschichte und Geschichten. 1996, Seiten 351. [Mit Verweisen auf die einschlägigen Quellen und Originalliteratur]
- ↑ Ältester erhaltener Grabstein an der Freidhofsmauer in Windisch-Bleiberg.
- ↑ Tuschar, Ferlach. Geschichte und Geschichten. 1996, Seiten 348 f. bzw. 507.
- ↑ Erlöse fließen wieder in das Projekt zurück www.kwfilm.com.
- ↑ Tuschar, Ferlach. Geschichte und Geschichten. 1996, Seiten 351 f.
- ↑ Tuschar, Ferlach. Geschichte und Geschichten. 1996, Seiten 349 f.
- ↑ Tuschar, Ferlach. Geschichte und Geschichten. 1996, Seiten 350 f.
- ↑ Hans Bach: Kärntner Naturschutzhandbuch I. Klagenfurt, 1978, passim.
- ↑ unbenannte Parameter 1:46_27_18.7_N_14_12_33.7_E_type:landmark_scale:4_region:AT-2, 2:46° 27' 18" N, 14° 12' 33" O
- ↑ Matthias Maierbrugger: Heimliches Kärnten. Europäischer Verlag, Wien, 1966, S. 200-201. (ohne ISBN)
- ↑ Film: Der Ötztalmann.
- ↑ Weiterführende Informationen zu den Dreharbeiten: Kurt Mündl / Horst Forster: Der Ötztal-Mann und seine Welt Das letzte Jahr, bevor er schlief. Donauland, Wien, 1999.
- ↑ unbenannte Parameter 1:46_28_18.0_N_14_13_04.0_E_type:landmark_scale:4_region:AT-2, 2:46° 28' 18" N, 14° 13' 04" O
- ↑ Hans M. Tuschar: Meerauge/Jezerce auf www.naturerlebnis-bodental.at
- ↑ Das Motiv unterirdisch verbundener Gewässer kommt in Kärnten auch beim Egelsee am Millstätter See-Rücken vor.
- ↑ postbus.at Ferlach-Bodental
- ↑ Sereinig Webcam 1 Webcam 2