„Natureplus“ – Versionsunterschied
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Version vom 11. Januar 2010, 20:23 Uhr
natureplus ist der Name eines Umweltgütesiegels, welches vom gleichnamigen Verein herausgegeben wird. Die Organisation versteht sich als NGO und damit als ein gemeinnütziger Verein ohne Gewinnerzielungsabsicht.
Entstehung
Eine Fülle von Umweltgütezeichen verwirrte in den 1990er-Jahren nicht nur die Konsumenten, sondern unter anderem auch den Baustoff-Fachhandel bei der Beratung bezüglich umweltgerechter, gesundheitsverträglicher und zukunftsfähiger (=nachhaltiger) Baustoffe.
Bemühungen einzelner Unternehmen, mehr Wissenschaftlichkeit in die Beurteilung vor allem von Naturbaustoffen einzubringen (vor allem mit den Forderungen nach transparenten, veröffentlichten Kriterien, Standards bezüglich Umweltverträglichkeit, Gesundheitsverträglichkeit, Gebrauchstauglichkeit) veranlassten beispielsweise 1998 den Baustoffkonzern Raab Karcher zusammen mit dem anerkannten eco Umweltinstitut Köln eine neue Bewertung und damit vollkommen innovative Naturbaustoff-Sortimentsauswahl für ein Handelshaus einzuführen; weitere Handelshäuser (Hagebau zusammen mit TÜV München) folgten dieser Idee.
1999 schlossen sich auf Initiative des Fachhandels eine Reihe von Labelstellen zusammen - damals das eco-Institut in Köln, TÜV Umwelt München, IUG Fulda, IBO Wien und das Bremer Umweltinstitut - um diese Art der Produktauswahl auf ein standardisiertes, nachvollziehbares und transparentes, vor allem aber auch kontrolliertes Niveau zu heben.
2002 wurden die ersten Naturbaustoffe mit dem internationalen Gütezeichen „natureplus“ ausgezeichnet.
Prüfer und Vergabestelle sind getrennte Institutionen, letztere getragen und kontrolliert von Umwelt- und Verbraucherverbänden. Derzeit (2007) hat der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) den Vorsitz.
Die Zahl der natureplus-gelabelten Produkte steigt stetig; zwischenzeitlich haben sich zahlreiche Holzhaushersteller und Bauhandwerker verpflichtet, vermehrt natureplus-zertifizierte Produkte einzusetzen. Die beiden Bundesverbände des Baustoff-Fachhandels (BDB) und der Bau- und Heimwerkermärkte (BHB) sowie die Fachhandelsvereinigung für Naturbaustoffe Ökoplus unterstützen dieses Qualitätszeichen.
Im Markteinführungsprogramm für nachwachsende Dämmstoffe der Bundesrepublik Deutschland bis Ende 2007 wurden natureplus-gelabelte Produkte mit einem höheren Satz gefördert als nichtgelabelte Produkte. In Österreich gibt es ebenfalls staatliche Förderprogramme, die natureplus-Produkte bevorzugen.
Mitglieder
Neben zahlreichen Herstellern und Händlern von Bauprodukten sind insbesondere Prüfinstitute (Bremer Umweltinstitut GmbH, eco Institut GmbH, IBO Österreichisches Institut für Baubiologie und -ökologie GmbH, Indikator GmbH, IUG Institut für Umwelt und Gesundheit, NIBE Nederlands Instituut voor Bouwbiologie en Ecologie bv, TÜV SÜD Industrie Service GmbH), Umweltverbände (BUND für Umwelt und Naturschutz Deutschland (Bundesverband), Fondation Ökofonds (Oeko-Zenter Lëtzebuerg a.s.b.l), WWF Schweiz, Baubiologen und die Gewerkschaft IG Bauen-Agrar-Umwelt, tragende Mitglieder von natureplus.
Siehe auch
Weblinks
- Offizielle Website
- Einen aussagekräftigen Überblick über die ökologische Qualitätszeichen bei Baustoffen und deren Aussagekraft für den Verbraucher bietet unter anderem die APUG-Studie. (PDF-Datei; 1,32 MB)
- Infoseite der Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e.V. zu Naturdämmstoffen mit Details zu Fördermöglichkeiten
- „Naturbaustoff-Gütesiegel“