„Christoph Schlingensief“ – Versionsunterschied
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'''Christoph Maria Schlingensief''' (* [[24. Oktober]] [[1960]] in [[Oberhausen]]; † [[21. August]] [[2010]] |
'''Christoph Maria Schlingensief''' (* [[24. Oktober]] [[1960]] in [[Oberhausen]]; † [[21. August]] [[2010]]<ref>{{Internetquelle|url=http://www.focus.de/kultur/kunst/krebsleiden-christoph-schlingensief-gestorben_aid_543799.html|titel=Christoph Schlingensief gestorben|datum=2010-08-21|zugriff=2010-08-21|hrsg=[[Focus]]-online}}</ref>) war ein [[Deutschland|deutscher]] [[Film]]-, [[Theater]]- und [[Oper]]n[[regisseur]], ([[Hörspiel]])-Autor, [[Aktionskunst|Aktionskünstler]] und [[Talkshow|Talkmaster]]. |
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== Leben == |
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Christoph Schlingensief wurde am 24. Oktober 1960 als Sohn eines [[Apotheker]]s und einer Kinderkrankenschwester in Oberhausen geboren. Geprägt wurde er unter anderem von seinem Einsatz in der [[Katholische Jugend|Katholischen Jugend]] und als [[Ministrant]]. Schon früh veranstaltete er im Keller seiner Eltern „Kulturabende“. Damals traten dort noch junge Künstler wie [[Helge Schneider]] oder [[Theo Jörgensmann]] auf. Bereits mit zwölf Jahren begann Christoph Schlingensief mit [[Schmalfilm]]en zu experimentieren. |
Christoph Schlingensief wurde am 24. Oktober 1960 als Sohn eines [[Apotheker]]s und einer Kinderkrankenschwester in Oberhausen geboren. Geprägt wurde er unter anderem von seinem Einsatz in der [[Katholische Jugend|Katholischen Jugend]] und als [[Ministrant]]. Schon früh veranstaltete er im Keller seiner Eltern „Kulturabende“. Damals traten dort noch junge Künstler wie [[Helge Schneider]] oder [[Theo Jörgensmann]] auf. Bereits mit zwölf Jahren begann Christoph Schlingensief mit [[Schmalfilm]]en zu experimentieren. |
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Nach |
Nach dem Abitur am Heinrich-Heine-Gymnasium Oberhausen studierte er ab 1981 in [[München]] [[Germanistik]], [[Philosophie]] und [[Kunstgeschichte]]. In dieser Zeit versuchte er sich als Musiker (''Vier Kaiserlein'', unter anderem mit [[Tobias Gruben]]) und begann dann seine Karriere als Filmregisseur. Als Assistent von [[Werner Nekes]] produzierte er seine ersten Kurzfilme. Sein erster Spielfilm war ''Tunguska – Die Kisten sind da'' im Jahr 1983. |
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Von 1983 bis 1986 hatte Schlingensief Lehraufträge an der [[Hochschule für Gestaltung Offenbach am Main|Hochschule für Gestaltung]] in [[Offenbach am Main|Offenbach]] und an der [[Kunstakademie Düsseldorf]]. 1986 bis 1987 war er dann der erste Aufnahmeleiter der Fernsehserie [[Lindenstraße]], 1988 produzierte er das Fernsehspiel '' |
Von 1983 bis 1986 hatte Schlingensief Lehraufträge an der [[Hochschule für Gestaltung Offenbach am Main|Hochschule für Gestaltung]] in [[Offenbach am Main|Offenbach]] und an der [[Kunstakademie Düsseldorf]]. 1986 bis 1987 war er dann der erste Aufnahmeleiter der Fernsehserie [[Lindenstraße]], 1988 produzierte er das Fernsehspiel ''Schafe in Wales'' für das [[ZDF]]. Es folgten provozierende Spielfilme, zum Beispiel seine Deutschlandtrilogie (''100 Jahre [[Adolf Hitler]] – Die letzte Stunde im Führerbunker'' (1989), ''Das deutsche Kettensägenmassaker'' (1990) und ''Terror 2000'' (1992)), mit der er erstmals größere Bekanntheit als Regisseur erlangte. |
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Seine Karriere als Theaterregisseur begann Schlingensief 1993 mit dem Stück '' |
Seine Karriere als Theaterregisseur begann Schlingensief 1993 mit dem Stück ''100 Jahre [[Christlich Demokratische Union Deutschlands|CDU]] – Spiel ohne Grenzen'' an der [[Volksbühne Berlin]]. Zwischen 1993 und 2006 verwirklichte er zahlreiche Projekte innerhalb und außerhalb des Theaters. Bei dem für die [[Berliner Volksbühne]] inszenierten Stück ''Rocky [[Rudi Dutschke|Dutschke]], 68'' arbeitete Schlingensief erstmals mit Menschen mit einer geistigen Behinderung, gelernten Schauspielern und Laien gemeinsam. Seit 2004 folgten Operninszenierungen in [[Bayreuth]] und [[Manaus]]. |
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1997 wurde er bei seiner Kunstaktion '' |
1997 wurde er bei seiner Kunstaktion ''Mein Filz, mein Fett, mein Hase'' auf der [[documenta X]] in Kassel von der Polizei festgenommen, da er ein Schild mit der Aufschrift „Tötet [[Helmut Kohl]]“ verwendete. Im 1998er Schattenkabinett von [[Anarchistische Pogo-Partei Deutschlands|APPD]]-„Kanzlerkandidat“ [[Karl Nagel (APPD)|Karl Nagel]] war Schlingensief als Bundesminister für „Rückverdummung“ vorgesehen.<ref>[http://www.pogo-partei.de/website/files_uploaded/kabinett.pdf Das Schattenkabinett der APPD]</ref> Er gründete aber im selben Jahr die Partei ''Chance 2000'' und zog mit ihr in den Bundestagswahlkampf. |
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Ende 1997 wurden im Programmfenster [[Kanal 4 (Nordrhein-Westfalen)|Kanal 4]] acht Folgen der Talkshow ''Talk 2000'' ausgestrahlt, in der Schlingensief jeweils ein bis zwei Gäste (u. a. [[Hildegard Knef]], [[Beate Uhse]], [[Harald Schmidt]], [[Ingrid Steeger]] und [[Gotthilf Fischer]]) interviewte. |
Ende 1997 wurden im Programmfenster [[Kanal 4 (Nordrhein-Westfalen)|Kanal 4]] acht Folgen der Talkshow ''Talk 2000'' ausgestrahlt, in der Schlingensief jeweils ein bis zwei Gäste (u. a. [[Hildegard Knef]], [[Beate Uhse]], [[Harald Schmidt]], [[Ingrid Steeger]] und [[Gotthilf Fischer]]) interviewte. |
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Anfang 2008 wurde bei Schlingensief Lungenkrebs diagnostiziert.<ref>[http://www.tagesspiegel.de/kultur/Schlingensief;art772,2610408 Und was ist jetzt mit Gott?], tagesspiegel, 9. September 2008</ref> Infolge seiner Krankheit wurde ihm der linke Lungenflügel entfernt.<ref>[http://www.spiegel.de/panorama/leute/0,1518,577275,00.html |
Anfang 2008 wurde bei Schlingensief Lungenkrebs diagnostiziert.<ref>[http://www.tagesspiegel.de/kultur/Schlingensief;art772,2610408 Und was ist jetzt mit Gott?], tagesspiegel, 9. September 2008</ref> Infolge seiner Krankheit wurde ihm der linke Lungenflügel entfernt.<ref>[http://www.spiegel.de/panorama/leute/0,1518,577275,00.html ''Ich kann nicht sagen, ich habe den Krebs besiegt''], [[Spiegel Online]], 9. September 2008</ref> Im Dezember 2008 wurden in der verbliebenen rechten Lunge neu entstandene [[Metastase]]n diagnostiziert.<ref>[http://www.express.de/nachrichten/news/promi-und-show/schlingensief-48-es-sieht-nicht-gut-aus_artikel_1225960016373.html Es sieht nicht gut aus], express, 14. Dezember 2008</ref> Nach einer neuen, schweren Krebsdiagnose sagte Schlingensief im Juli 2010 seine für das Kulturfestival [[Ruhrtriennale]] geplante Produktion ''S.M.A.S.H. – In Hilfe ersticken'' kurzfristig ab.<ref>http://derstandard.at/1277337310264/Neue-Krebsdiagnose-Schlingensief-sagte-Produktion-ab</ref> |
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[[Datei:Part of the jury o.jpg|thumb|Christoph Schlingensief (Berlinale 2009)]] |
[[Datei:Part of the jury o.jpg|thumb|Christoph Schlingensief (Berlinale 2009)]] |
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Im Februar 2009 war er Jurymitglied der [[Internationale Filmfestspiele Berlin 2009|Internationalen Filmfestspiele Berlin]] (Berlinale).<ref>http://www.spiegel.de/fotostrecke/fotostrecke-39503-9.html</ref> Im April 2009 wurde er vom Kulturminister von Niedersachsen, [[Lutz Stratmann]], auf die [[Professur]] für |
Im Februar 2009 war er Jurymitglied der [[Internationale Filmfestspiele Berlin 2009|Internationalen Filmfestspiele Berlin]] (Berlinale).<ref>http://www.spiegel.de/fotostrecke/fotostrecke-39503-9.html</ref> Im April 2009 wurde er vom Kulturminister von Niedersachsen, [[Lutz Stratmann]], auf die [[Professur]] für ''Kunst in Aktion'' an die [[Hochschule für Bildende Künste Braunschweig]] für die nächsten fünf Jahre [[Berufung (Amt)|berufen]].<ref>[http://www.shortnews.de/start.cfm?id=759524 „Hochschule für Bildende Künste Braunschweig beruft Schlingensief zum Professor“], shortnews, 8. April 2009</ref> Gleichzeitig stellte Schlingensief das Projekt ''[[Geschockte Patienten – Wege zur Autonomie|Krank und Autonom]]'' vor, das das Ziel verfolgt, ein Netzwerk von Erkrankten aufzubauen, welches Erkrankte dabei unterstützen soll, in der ersten Zeit nach ihrer Diagnose ihre Autonomie zu bewahren und sie zu bestärken, sich nicht aufgrund ihrer Krankheit aufzugeben. |
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Am 1. August 2009 heiratete |
Am 1. August 2009 heiratete Schlingensief seine langjährige Lebensgefährtin, die Kostümbildnerin Aino Laberenz.<ref>[http://www.spiegel.de/panorama/leute/0,1518,639880,00.html „Christoph Schlingensief heiratet Mitarbeiterin“], abgerufen am 2. August 2009</ref> |
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Schlingensief starb am 21. August 2010 an den Folgen seines Krebsleidens. |
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== Aktionen == |
== Aktionen == |
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Seine Theater-[[Performance (Kunst)|Performance]] im Bundestagswahlkampf 1998, die Gründung der Partei ''Chance 2000'', kann als Versuch gesehen werden, die Grenze zwischen Kunst und Politik zu verwischen. Der mediale Höhepunkt war die Einladung an alle vier Millionen deutschen Arbeitslosen, gleichzeitig im [[Wolfgangsee]] zu baden, ihn zum Überlaufen zu bringen und dadurch das Urlaubsdomizil von [[Helmut Kohl]] zu fluten. Dies war für den damaligen Bürgermeister von Salzburg Josef Dechant Grund genug, die Aktion zu verhindern. |
Seine Theater-[[Performance (Kunst)|Performance]] im Bundestagswahlkampf 1998, die Gründung der Partei ''Chance 2000'', kann als Versuch gesehen werden, die Grenze zwischen Kunst und Politik zu verwischen. Der mediale Höhepunkt war die Einladung an alle vier Millionen deutschen Arbeitslosen, gleichzeitig im [[Wolfgangsee]] zu baden, ihn zum Überlaufen zu bringen und dadurch das Urlaubsdomizil von [[Helmut Kohl]] zu fluten. Dies war für den damaligen Bürgermeister von Salzburg Josef Dechant Grund genug, die Aktion zu verhindern. |
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Die [[Süddeutsche Zeitung]] schrieb am 25. Juni 1998: „Der Bürgermeister und Kulturreferent der Stadt Salzburg, Josef Dechant, hat das Kulturfestival ''Szene Salzburg'' aufgefordert, ein geplantes ''Chance 2000'' Projekt Schlingensiefs abzusagen. Andernfalls würden Subventionen in Höhe von 500.000 Mark einbehalten.“ Das Kulturfestival beugte sich der Zensur. Laut der [[Berliner Zeitung]] vom 25. Juni 1998 wäre der Wasserspiegel aber nur um 2 cm angestiegen, viel zu wenig, um das Haus von Helmut Kohl unter Wasser zu setzen.<ref>[http://www.berlinonline.de/berliner-zeitung/archiv/.bin/dump.fcgi/1998/0625/feuilleton/0068/ „Muß Kohl nach Hause fahren? |
Die [[Süddeutsche Zeitung]] schrieb am 25. Juni 1998: „Der Bürgermeister und Kulturreferent der Stadt Salzburg, Josef Dechant, hat das Kulturfestival ''Szene Salzburg'' aufgefordert, ein geplantes ''Chance 2000'' Projekt Schlingensiefs abzusagen. Andernfalls würden Subventionen in Höhe von 500.000 Mark einbehalten.“ Das Kulturfestival beugte sich der Zensur. Laut der [[Berliner Zeitung]] vom 25. Juni 1998 wäre der Wasserspiegel aber nur um 2 cm angestiegen, viel zu wenig, um das Haus von Helmut Kohl unter Wasser zu setzen.<ref>[http://www.berlinonline.de/berliner-zeitung/archiv/.bin/dump.fcgi/1998/0625/feuilleton/0068/ „Muß Kohl nach Hause fahren?“], [[Berliner Zeitung]], 25. Juni 1998</ref> Statt vier Millionen kamen etwa Hundert. |
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Die Partei nannte Schlingensief die ''Partei der Arbeitslosen und von der Gesellschaft Ausgegrenzten''. Ihr Wahlslogan hieß ''„Scheitern als Chance!“''. Daraus entstand 1999 Das Büchlein: ''„Wähle Dich Selbst“ CHANCE 2000''<ref name="Chance2000">[http://open-forum.de/wahlkampfzirkus-wir-lernen-sprechen.htm ''Wir lernen sprechen: Wahlkampfzirkus 1998 – Chance 2000''], auf open-formum.de.</ref> mit ''„Wahlkampfzirkus“'' und Aktionen wie Rundgesprächen<ref>[http://www.einseitig.info/html/content.php?txtid=346]</ref>: ''„Wir lernen sprechen“''.<ref name="Chance2000"/> |
Die Partei nannte Schlingensief die ''Partei der Arbeitslosen und von der Gesellschaft Ausgegrenzten''. Ihr Wahlslogan hieß ''„Scheitern als Chance!“''. Daraus entstand 1999 Das Büchlein: ''„Wähle Dich Selbst“ CHANCE 2000''<ref name="Chance2000">[http://open-forum.de/wahlkampfzirkus-wir-lernen-sprechen.htm ''Wir lernen sprechen: Wahlkampfzirkus 1998 – Chance 2000''], auf open-formum.de.</ref> mit ''„Wahlkampfzirkus“'' und Aktionen wie Rundgesprächen<ref>[http://www.einseitig.info/html/content.php?txtid=346]</ref>: ''„Wir lernen sprechen“''.<ref name="Chance2000"/> |
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Im Jahr 2000 installierte Schlingensief im Rahmen der [[Wiener Festwochen]] einen Container, der als Vorbild die Fernseh-Show ''[[Big Brother (Fernsehshow)|Big Brother]]'' hatte und in dem sich Asylsuchende befanden. Durch Abstimmungen konnte das Publikum entscheiden, welcher Teilnehmer den Container und das Land verlassen musste. Das Projekt wurde unter dem Namen [[Ausländer raus! Schlingensiefs Container]] bekannt. Die Aktion wurde durch den Regisseur [[Paul Poet]] als Dokumentation verfilmt. |
Im Jahr 2000 installierte Schlingensief im Rahmen der [[Wiener Festwochen]] einen Container, der als Vorbild die Fernseh-Show ''[[Big Brother (Fernsehshow)|Big Brother]]'' hatte und in dem sich Asylsuchende befanden. Durch Abstimmungen konnte das Publikum entscheiden, welcher Teilnehmer den Container und das Land verlassen musste. Das Projekt wurde unter dem Namen [[Ausländer raus! Schlingensiefs Container]] bekannt. Die Aktion wurde durch den Regisseur [[Paul Poet]] als Dokumentation verfilmt. |
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Seit Januar 2009 arbeitete Schlingensief an seinem Projekt |
Seit Januar 2009 arbeitete Schlingensief an seinem Projekt ''Festspielhaus Afrika'' (oft auch ''Operndorf Afrika)''. Im westafrikanischen [[Ouagadougou]], [[Burkina Faso]] wurde im Februar 2010 der Grundstein für das Festspielhaus gelegt.<ref>[http://www.festspielhaus-afrika.com www.festspielhaus-afrika.com]</ref> |
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Christoph Schlingensief wollte 2011 den deutschen Pavillon bei der [[Biennale von Venedig]] gestalten, der von der Kuratorin [[Susanne Gaensheimer]] verantwortet wird. Der Maler [[Gerhard Richter]] hat sich mit scharfen Worten gegen die Berufung von Schlingensief gewandt.<ref>[http://www.bz-berlin.de/archiv/richter-empoert-sich-ueber-schlingensief-article848263.html Richter empört sich über Schlingensief], in: |
Christoph Schlingensief wollte 2011 den deutschen Pavillon bei der [[Biennale von Venedig]] gestalten, der von der Kuratorin [[Susanne Gaensheimer]] verantwortet wird. Der Maler [[Gerhard Richter]] hat sich mit scharfen Worten gegen die Berufung von Schlingensief gewandt.<ref>[http://www.bz-berlin.de/archiv/richter-empoert-sich-ueber-schlingensief-article848263.html Richter empört sich über Schlingensief], in: |
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1997 nannte ihn der Kritiker C. Bernd Sucher in der Süddeutschen Zeitung noch euphorisch „einen der letzten Moralisten unter den deutschen Theatermachern“, der nicht um der Provokation willen provoziere, sondern „trotzig wie ein Kind und starrsinnig wie ein Weiser auf die herrschenden Verhältnisse“ reagiere. Dies bestritten in den darauffolgenden Jahren einige Kritiker, die dem Aktionskünstler Provokation um der Provokation willen nachsagten. Der „Schlingensief’sche Verwertungskosmos“, so [[René Hamann]] in der [[die tageszeitung|taz]] vom 17. Januar 2007, „diese sich selbst verdauende Referenzhölle“ mache Kritiker zu Frontberichterstattern. Hamanns Fazit: „Aber um Erkenntnis, Sichtung, Licht geht es bei Schlingensief schon lange nicht mehr.“ |
1997 nannte ihn der Kritiker C. Bernd Sucher in der Süddeutschen Zeitung noch euphorisch „einen der letzten Moralisten unter den deutschen Theatermachern“, der nicht um der Provokation willen provoziere, sondern „trotzig wie ein Kind und starrsinnig wie ein Weiser auf die herrschenden Verhältnisse“ reagiere. Dies bestritten in den darauffolgenden Jahren einige Kritiker, die dem Aktionskünstler Provokation um der Provokation willen nachsagten. Der „Schlingensief’sche Verwertungskosmos“, so [[René Hamann]] in der [[die tageszeitung|taz]] vom 17. Januar 2007, „diese sich selbst verdauende Referenzhölle“ mache Kritiker zu Frontberichterstattern. Hamanns Fazit: „Aber um Erkenntnis, Sichtung, Licht geht es bei Schlingensief schon lange nicht mehr.“ |
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Mit seinem Parsifal, den er in Bayreuth inszenierte, erntete Schlingensief Kritikerlob, das der genannten Referenzhölle mehr Sinn denn je zusprach. Eleonore Büning schrieb in der FAZ vom 4. August 2007: „Doch hat sich Schlingensief auf der rotierenden Drehbühne aus Nomadenbauten und multifunktionalen Kinoleinwänden ein Einsteinsches Raum-Zeit-Kontinuum geschaffen, darin Tod, Auferstehung und Wiedergeburt zu einem Mirakel zusammenfallen. Vielleicht kam bisher kein |
Mit seinem Parsifal, den er in Bayreuth inszenierte, erntete Schlingensief Kritikerlob, das der genannten Referenzhölle mehr Sinn denn je zusprach. Eleonore Büning schrieb in der FAZ vom 4. August 2007: „Doch hat sich Schlingensief auf der rotierenden Drehbühne aus Nomadenbauten und multifunktionalen Kinoleinwänden ein Einsteinsches Raum-Zeit-Kontinuum geschaffen, darin Tod, Auferstehung und Wiedergeburt zu einem Mirakel zusammenfallen. Vielleicht kam bisher kein ‚Parsifal‘-Regisseur dem Raum-Zeit-Gefüge der Wagnerschen Musik näher als Schlingensief. Es gibt keine linear zu erzählende Geschichte mehr in diesem ‚Parsifal‘, alles geschieht simultan.“ |
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In seiner Kritik von Schlingensiefs nachfolgender, vom Krankenbett aus inszenierter Oper, |
In seiner Kritik von Schlingensiefs nachfolgender, vom Krankenbett aus inszenierter Oper, ''Jeanne d’Arc'' von [[Walter Braunfels]], bezieht sich Gerhard R. Koch auf den Parsifal und erkennt in beiden Produktionen ein inszenatorisches Prinzip: |
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„Wie bei seinem Bayreuther „Parsifal“ hat Schlingensief filmisch-surrealistisch disparate Schichten übereinanderkopiert: ein Gewirr von Bedeutungsebenen, multipler individueller Mythologien. […] So konterkariert er eingangs Johannas Flammentod mit Filmaufnahmen der Totenverbrennung in Nepal, wobei sich Bilder eines anderen Verständnisses von Leben und Sterben, Alltag und Touristengetriebe verwirrend amalgamieren. […] Schlingensief geht es um verschiedene Aggregatzustände religiösen Wahns, wüste Verformungen der Wirklichkeit […]“<ref>Gerhard R. Koch: ''[http://www.faz.net/s/Doc~E618A4585CB774F67AB3CE246FF53F205~ATpl~Ecommon~Scontent.html Wunder geschehen anders, als wir glauben]'', FAZ, 29. April 2008</ref> |
„Wie bei seinem Bayreuther „Parsifal“ hat Schlingensief filmisch-surrealistisch disparate Schichten übereinanderkopiert: ein Gewirr von Bedeutungsebenen, multipler individueller Mythologien. […] So konterkariert er eingangs Johannas Flammentod mit Filmaufnahmen der Totenverbrennung in Nepal, wobei sich Bilder eines anderen Verständnisses von Leben und Sterben, Alltag und Touristengetriebe verwirrend amalgamieren. […] Schlingensief geht es um verschiedene Aggregatzustände religiösen Wahns, wüste Verformungen der Wirklichkeit […]“<ref>Gerhard R. Koch: ''[http://www.faz.net/s/Doc~E618A4585CB774F67AB3CE246FF53F205~ATpl~Ecommon~Scontent.html Wunder geschehen anders, als wir glauben]'', FAZ, 29. April 2008</ref> |
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In den Jahren 2008 und 2009 stellt Schlingensief seine Krebserkrankung in den Mittelpunkt seiner Arbeit. |
In den Jahren 2008 und 2009 stellt Schlingensief seine Krebserkrankung in den Mittelpunkt seiner Arbeit. |
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Einzelne Rezensenten entziehen sich der Aufgabe, daran Kritik zu üben, vor allem an der |
Einzelne Rezensenten entziehen sich der Aufgabe, daran Kritik zu üben, vor allem an der ''Kirche der Angst'' (Ruhrtriennale 2008), mit der Begründung, man könne ein solch persönliches Werk, das sich dermaßen mit dem Schicksal einer Einzelperson beschäftigt, nicht rezensieren.<ref>[http://www.nachtkritik.de/index.php?option=com_content&task=view&id=1757 Gott, wo bist du hingegangen?], www.nachtkritik.de, 21. September 2008</ref> Eva Behrendt fasst jedoch in [[Theater heute]] vom Januar 2009 zusammen: „Am unheimlichsten ist, wie konsequent Schlingensief sich als Material benutzt […] Seine existenziellen Erfahrungen sind schließlich anschlussfähig. […] Wie schon in früheren Inszenierungen fordert der Regisseur das Nachdenken über Theater als solches heraus. Unsere insgeheimen Fragen – Ist das noch Kunst? Wie verändert Anteilnahme den Blick? Darf man das Kunstwerk noch ablehnen? – belegen, dass hier viel mehr auf dem Spiel steht als sonst. Kunst wird am Krankheitsfall auf Leben und Tod gedacht.“ |
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Und die SZ schreibt zur darauffolgenden Inszenierung, ''Mea Culpa'': „Wer jetzt wieder ächzt, hier sei ein unbotmäßiger Narzisst am Werk, der sein Leben ausschlachtet und zur Kunst stilisiert, sperrt sich gegen die Teilhabe, die Schlingensief uns gewährt. Es gibt nicht viele Theaterabende, die so ganzheitlich, so überzeugend authentisch – und dazu auch noch so multimedial ausgefeilt – an die wirklich letzten Dinge rühren.“<ref>C. Dössel: ''[http://www.sueddeutsche.de/kultur/991/462607/text/ Der Himmel kann warten]'', SZ, 23. März 2009</ref> |
Und die SZ schreibt zur darauffolgenden Inszenierung, ''Mea Culpa'': „Wer jetzt wieder ächzt, hier sei ein unbotmäßiger Narzisst am Werk, der sein Leben ausschlachtet und zur Kunst stilisiert, sperrt sich gegen die Teilhabe, die Schlingensief uns gewährt. Es gibt nicht viele Theaterabende, die so ganzheitlich, so überzeugend authentisch – und dazu auch noch so multimedial ausgefeilt – an die wirklich letzten Dinge rühren.“<ref>C. Dössel: ''[http://www.sueddeutsche.de/kultur/991/462607/text/ Der Himmel kann warten]'', SZ, 23. März 2009</ref> |
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* 1988: Mutters Maske (mit Helge Schneider) |
* 1988: Mutters Maske (mit Helge Schneider) |
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* 1989: 100 Jahre Adolf Hitler – Die letzte Stunde im Führerbunker |
* 1989: 100 Jahre Adolf Hitler – Die letzte Stunde im Führerbunker |
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* 1990: [[Das deutsche Kettensägenmassaker|Das Deutsche Kettensägenmassaker]] |
* 1990: [[Das deutsche Kettensägenmassaker|Das Deutsche Kettensägenmassaker]] |
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* 1992: Terror 2000 – Intensivstation Deutschland |
* 1992: Terror 2000 – Intensivstation Deutschland |
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* 1994: Tod eines Weltstars – [[Udo Kier]] (TV) |
* 1994: Tod eines Weltstars – [[Udo Kier]] (TV) |
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* 1997: Passion Impossible – 7 Tage Notruf für Deutschland ([[Deutsches Schauspielhaus]], Hamburg) |
* 1997: Passion Impossible – 7 Tage Notruf für Deutschland ([[Deutsches Schauspielhaus]], Hamburg) |
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* 1998: CHANCE 2000 – Wahlkampfzirkus, Wahlkampf, Baden im Wolfgangsee, Wahlkampftournee |
* 1998: CHANCE 2000 – Wahlkampfzirkus, Wahlkampf, Baden im Wolfgangsee, Wahlkampftournee |
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* 1998/9: CHANCE 2000 – Dialog im Zirkus: |
* 1998/9: CHANCE 2000 – Dialog im Zirkus: "Wähle dich selbst" [http://open-forum.de/wahlkampfzirkus-wir-lernen-sprechen.htm] als Teil des Wahlkampfzirkus, Berlin |
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* 1998: 7 Tage Entsorgung für [[Graz]] |
* 1998: 7 Tage Entsorgung für [[Graz]] |
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* 1999/2000: Deutschlandsuche '99 |
* 1999/2000: Deutschlandsuche '99 |
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* 2008: Stairlift to Heaven, Installation im Rahmen der Ausstellung ''Double Agent'' (ICA London) |
* 2008: Stairlift to Heaven, Installation im Rahmen der Ausstellung ''Double Agent'' (ICA London) |
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* 2008: Der König wohnt in mir (Kunstraum Innsbruck) |
* 2008: Der König wohnt in mir (Kunstraum Innsbruck) |
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* 2008: Innocence 1965–2008, im Rahmen der Ausstellung |
* 2008: Innocence 1965–2008, im Rahmen der Ausstellung "To Burn Oneself With Oneself - The Romantic Damage Show" ([[De Appel]], Amsterdam) |
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* 2008: mozartballs, my first homosexual production (Galerie Thiele Linz) |
* 2008: mozartballs, my first homosexual production (Galerie Thiele Linz) |
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* 2008: Trace du Sacré (Centre Pompidou) |
* 2008: Trace du Sacré (Centre Pompidou) |
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=== Bücher und CDs (Auswahl) === |
=== Bücher und CDs (Auswahl) === |
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* "Dialog im Zirkus" – "Wir lernen sprechen", [http://open-forum.de/wahlkampfzirkus-wir-lernen-sprechen.htm], CHANCE 2000, Christoph Schlingensief, Farah Lenser, Heiner Benking, IN: "Wähle Dich Selbst", Büchlein zum Wahlkampfzirkus, 1999 |
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* |
* "Engagement und Skandal", Gespräch zwischen [[Josef Bierbichler]], Christoph Schlingensief, [[Harald Martenstein]] und Alexander Wewerka, Mit einem Essay von [[Diedrich Diederichsen]], 1998, Alexander Verlag |
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* |
* "Chance 2000 Die Dokumentation". [[Johannes Finke]], Matthias Wulff. 1999, Lautsprecher-Verlag |
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* "Zum Kapital – Als Christoph Schlingensief das Unsichtbare gesucht hat." [[Johannes Stüttgen]] / Christoph Schlingensief. 2000, FIU-Verlag |
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* |
* "Nazis rein / Nazis raus". Torsten Lemmer / Christoph Schlingensief. 2002, Suhrkamp |
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* |
* "Rosebud". 2002, Kiepenheuer & Witsch |
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* |
* "Schlingensiefs Freakstars 3000". Christoph Schlingensief. Audio-CD, 2002, DHV Der Hörverlag |
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* |
* "Rosebud". Audio-CD, ausgezeichnet mit dem Hörspielpreis der Kriegsblinden, 2004, Patmos |
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* |
* "Räumungen – Von der Unverschämtheit, Theater für ein Medium der Zukunft zu halten". Mit Beiträgen von Christoph Schlingensief, Matthias Hartmann, Albert Ostermaier u. v. a., 2000, Alexander Verlag Berlin |
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* |
* "Ausbruch der Kunst. Politik und Verbrechen". Band II. Carl Hegemann (Hrsg.). Mit [[Josef Bierbichler]], [[Bazon Brock]], [[Boris Groys]], Thomas Hausschild, Carl Hegemann, [[Peter Nadas]], Christoph Schlingensief, [[Peter Sloterdijk]], [[Frank-Patrick Steckel]] und [[Peter Weibel (Künstler)|Peter Weibel]], 2004, Alexander Verlag |
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* |
* "AC: Church of Fear". Christoph Schlingensief. Katalog zur Ausstellung im [[Museum Ludwig]] Köln, Interviews von Hans Ulrich Obrist und Alice Koegel, Text von Jörg van der Horst, 2005, Verlag der Buchhandlung König |
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* |
* "So schön wie hier kanns im Himmel gar nicht sein! – Tagebuch einer Krebserkrankung", Christoph Schlingensief 2009, Kiepenheuer & Witsch. ISBN 978-3-462-04111-8 |
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== Weblinks == |
== Weblinks == |
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{{Wikiquote}} |
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* {{IMDb Name|0772381}} |
* {{IMDb Name|ID=0772381|NAME=Christoph Schlingensief}} |
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* {{DNB-Portal|120371715}} |
* {{DNB-Portal|120371715}} |
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* [http://www.schlingensief.com/ Offizielle Webpräsenz] |
* [http://www.schlingensief.com/ Offizielle Webpräsenz] |
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* [http://www.alexander-verlag.com/Christoph_Schlingensief_PEID80.html Christoph Schlingensief im Alexander Verlag Berlin – TheaterFilmLiteratur] |
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* [http://www.schnitt.de/233,1043,01 Interview] auf www.schnitt.de |
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* [http://www.spiegel.de/spiegel/0,1518,596529,00.html |
* [http://www.spiegel.de/spiegel/0,1518,596529,00.html “Ich habe keinen Bock auf Himmel”], Interview, [[Spiegel Online]], 15. Dezember 2008 |
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* [http://www.getidan.de/film/georg_seesslen/8864/kautner-preis-2010-fur-christoph-schlingensief Käutner-Preis 2010 für Christoph Schlingensief] – Laudatio von Georg Seeßlen auf getidan.de, 2. März 2010 |
* [http://www.getidan.de/film/georg_seesslen/8864/kautner-preis-2010-fur-christoph-schlingensief Käutner-Preis 2010 für Christoph Schlingensief] – Laudatio von Georg Seeßlen auf getidan.de, 2. März 2010 |
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* [http://www.n-tv.de/leute/Christoph-Schlingensief-ist-tot-article1322826.html n-tv-Artikel:] ''Regisseur erliegt Krebsleiden: Christoph Schlingensief ist tot'', 21. August 2010 |
* [http://www.n-tv.de/leute/Christoph-Schlingensief-ist-tot-article1322826.html n-tv-Artikel:] ''Regisseur erliegt Krebsleiden: Christoph Schlingensief ist tot'', 21. August 2010 |
Version vom 21. August 2010, 17:24 Uhr
Christoph Maria Schlingensief (* 24. Oktober 1960 in Oberhausen; † 21. August 2010[1]) war ein deutscher Film-, Theater- und Opernregisseur, (Hörspiel)-Autor, Aktionskünstler und Talkmaster.
Leben
Christoph Schlingensief wurde am 24. Oktober 1960 als Sohn eines Apothekers und einer Kinderkrankenschwester in Oberhausen geboren. Geprägt wurde er unter anderem von seinem Einsatz in der Katholischen Jugend und als Ministrant. Schon früh veranstaltete er im Keller seiner Eltern „Kulturabende“. Damals traten dort noch junge Künstler wie Helge Schneider oder Theo Jörgensmann auf. Bereits mit zwölf Jahren begann Christoph Schlingensief mit Schmalfilmen zu experimentieren.
Nach dem Abitur am Heinrich-Heine-Gymnasium Oberhausen studierte er ab 1981 in München Germanistik, Philosophie und Kunstgeschichte. In dieser Zeit versuchte er sich als Musiker (Vier Kaiserlein, unter anderem mit Tobias Gruben) und begann dann seine Karriere als Filmregisseur. Als Assistent von Werner Nekes produzierte er seine ersten Kurzfilme. Sein erster Spielfilm war Tunguska – Die Kisten sind da im Jahr 1983.
Von 1983 bis 1986 hatte Schlingensief Lehraufträge an der Hochschule für Gestaltung in Offenbach und an der Kunstakademie Düsseldorf. 1986 bis 1987 war er dann der erste Aufnahmeleiter der Fernsehserie Lindenstraße, 1988 produzierte er das Fernsehspiel Schafe in Wales für das ZDF. Es folgten provozierende Spielfilme, zum Beispiel seine Deutschlandtrilogie (100 Jahre Adolf Hitler – Die letzte Stunde im Führerbunker (1989), Das deutsche Kettensägenmassaker (1990) und Terror 2000 (1992)), mit der er erstmals größere Bekanntheit als Regisseur erlangte.
Seine Karriere als Theaterregisseur begann Schlingensief 1993 mit dem Stück 100 Jahre CDU – Spiel ohne Grenzen an der Volksbühne Berlin. Zwischen 1993 und 2006 verwirklichte er zahlreiche Projekte innerhalb und außerhalb des Theaters. Bei dem für die Berliner Volksbühne inszenierten Stück Rocky Dutschke, 68 arbeitete Schlingensief erstmals mit Menschen mit einer geistigen Behinderung, gelernten Schauspielern und Laien gemeinsam. Seit 2004 folgten Operninszenierungen in Bayreuth und Manaus.
1997 wurde er bei seiner Kunstaktion Mein Filz, mein Fett, mein Hase auf der documenta X in Kassel von der Polizei festgenommen, da er ein Schild mit der Aufschrift „Tötet Helmut Kohl“ verwendete. Im 1998er Schattenkabinett von APPD-„Kanzlerkandidat“ Karl Nagel war Schlingensief als Bundesminister für „Rückverdummung“ vorgesehen.[2] Er gründete aber im selben Jahr die Partei Chance 2000 und zog mit ihr in den Bundestagswahlkampf.
Ende 1997 wurden im Programmfenster Kanal 4 acht Folgen der Talkshow Talk 2000 ausgestrahlt, in der Schlingensief jeweils ein bis zwei Gäste (u. a. Hildegard Knef, Beate Uhse, Harald Schmidt, Ingrid Steeger und Gotthilf Fischer) interviewte.
Anfang 2008 wurde bei Schlingensief Lungenkrebs diagnostiziert.[3] Infolge seiner Krankheit wurde ihm der linke Lungenflügel entfernt.[4] Im Dezember 2008 wurden in der verbliebenen rechten Lunge neu entstandene Metastasen diagnostiziert.[5] Nach einer neuen, schweren Krebsdiagnose sagte Schlingensief im Juli 2010 seine für das Kulturfestival Ruhrtriennale geplante Produktion S.M.A.S.H. – In Hilfe ersticken kurzfristig ab.[6]
Im Februar 2009 war er Jurymitglied der Internationalen Filmfestspiele Berlin (Berlinale).[7] Im April 2009 wurde er vom Kulturminister von Niedersachsen, Lutz Stratmann, auf die Professur für Kunst in Aktion an die Hochschule für Bildende Künste Braunschweig für die nächsten fünf Jahre berufen.[8] Gleichzeitig stellte Schlingensief das Projekt Krank und Autonom vor, das das Ziel verfolgt, ein Netzwerk von Erkrankten aufzubauen, welches Erkrankte dabei unterstützen soll, in der ersten Zeit nach ihrer Diagnose ihre Autonomie zu bewahren und sie zu bestärken, sich nicht aufgrund ihrer Krankheit aufzugeben.
Am 1. August 2009 heiratete Schlingensief seine langjährige Lebensgefährtin, die Kostümbildnerin Aino Laberenz.[9]
Schlingensief starb am 21. August 2010 an den Folgen seines Krebsleidens.
Aktionen
Seine Theater-Performance im Bundestagswahlkampf 1998, die Gründung der Partei Chance 2000, kann als Versuch gesehen werden, die Grenze zwischen Kunst und Politik zu verwischen. Der mediale Höhepunkt war die Einladung an alle vier Millionen deutschen Arbeitslosen, gleichzeitig im Wolfgangsee zu baden, ihn zum Überlaufen zu bringen und dadurch das Urlaubsdomizil von Helmut Kohl zu fluten. Dies war für den damaligen Bürgermeister von Salzburg Josef Dechant Grund genug, die Aktion zu verhindern.
Die Süddeutsche Zeitung schrieb am 25. Juni 1998: „Der Bürgermeister und Kulturreferent der Stadt Salzburg, Josef Dechant, hat das Kulturfestival Szene Salzburg aufgefordert, ein geplantes Chance 2000 Projekt Schlingensiefs abzusagen. Andernfalls würden Subventionen in Höhe von 500.000 Mark einbehalten.“ Das Kulturfestival beugte sich der Zensur. Laut der Berliner Zeitung vom 25. Juni 1998 wäre der Wasserspiegel aber nur um 2 cm angestiegen, viel zu wenig, um das Haus von Helmut Kohl unter Wasser zu setzen.[10] Statt vier Millionen kamen etwa Hundert.
Die Partei nannte Schlingensief die Partei der Arbeitslosen und von der Gesellschaft Ausgegrenzten. Ihr Wahlslogan hieß „Scheitern als Chance!“. Daraus entstand 1999 Das Büchlein: „Wähle Dich Selbst“ CHANCE 2000[11] mit „Wahlkampfzirkus“ und Aktionen wie Rundgesprächen[12]: „Wir lernen sprechen“.[11] Seine Partei CHANCE 2000 erreichte bei der Bundestagswahl 1998 0,058 %.
Im Jahr 2000 installierte Schlingensief im Rahmen der Wiener Festwochen einen Container, der als Vorbild die Fernseh-Show Big Brother hatte und in dem sich Asylsuchende befanden. Durch Abstimmungen konnte das Publikum entscheiden, welcher Teilnehmer den Container und das Land verlassen musste. Das Projekt wurde unter dem Namen Ausländer raus! Schlingensiefs Container bekannt. Die Aktion wurde durch den Regisseur Paul Poet als Dokumentation verfilmt.
Seit Januar 2009 arbeitete Schlingensief an seinem Projekt Festspielhaus Afrika (oft auch Operndorf Afrika). Im westafrikanischen Ouagadougou, Burkina Faso wurde im Februar 2010 der Grundstein für das Festspielhaus gelegt.[13]
Christoph Schlingensief wollte 2011 den deutschen Pavillon bei der Biennale von Venedig gestalten, der von der Kuratorin Susanne Gaensheimer verantwortet wird. Der Maler Gerhard Richter hat sich mit scharfen Worten gegen die Berufung von Schlingensief gewandt.[14]
Theater
Durch die Aufmerksamkeit, die seine vorangegangenen Projekte an der Volksbühne Berlin erfuhren, wurde er zu Produktionen an den großen Schauspielhäusern in Hamburg, Zürich und Wien eingeladen.
Auszeichnungen
- 1985 Nordrheinwestfälischer Produzentenpreis für Tunguska – Die Kisten sind da
- 1986 Förderpreis des Landes Nordrhein-Westfalen
- 1987 Förderpreis zum Ruhrpreis für Kunst und Wissenschaft der Stadt Mülheim an der Ruhr
- 2005 Filmpreis der Stadt Hof
- 2007 Ruhrpreis für Kunst und Wissenschaft
- 2009 Berliner Bär (BZ-Kulturpreis)
- 2009 Nestroy-Theaterpreis-Nominierung für die Beste Regie von Mea Culpa. Eine ReadyMadeOper am Burgtheater
- 2009 Helmut-Käutner-Preis
Kritik
1997 nannte ihn der Kritiker C. Bernd Sucher in der Süddeutschen Zeitung noch euphorisch „einen der letzten Moralisten unter den deutschen Theatermachern“, der nicht um der Provokation willen provoziere, sondern „trotzig wie ein Kind und starrsinnig wie ein Weiser auf die herrschenden Verhältnisse“ reagiere. Dies bestritten in den darauffolgenden Jahren einige Kritiker, die dem Aktionskünstler Provokation um der Provokation willen nachsagten. Der „Schlingensief’sche Verwertungskosmos“, so René Hamann in der taz vom 17. Januar 2007, „diese sich selbst verdauende Referenzhölle“ mache Kritiker zu Frontberichterstattern. Hamanns Fazit: „Aber um Erkenntnis, Sichtung, Licht geht es bei Schlingensief schon lange nicht mehr.“
Mit seinem Parsifal, den er in Bayreuth inszenierte, erntete Schlingensief Kritikerlob, das der genannten Referenzhölle mehr Sinn denn je zusprach. Eleonore Büning schrieb in der FAZ vom 4. August 2007: „Doch hat sich Schlingensief auf der rotierenden Drehbühne aus Nomadenbauten und multifunktionalen Kinoleinwänden ein Einsteinsches Raum-Zeit-Kontinuum geschaffen, darin Tod, Auferstehung und Wiedergeburt zu einem Mirakel zusammenfallen. Vielleicht kam bisher kein ‚Parsifal‘-Regisseur dem Raum-Zeit-Gefüge der Wagnerschen Musik näher als Schlingensief. Es gibt keine linear zu erzählende Geschichte mehr in diesem ‚Parsifal‘, alles geschieht simultan.“
In seiner Kritik von Schlingensiefs nachfolgender, vom Krankenbett aus inszenierter Oper, Jeanne d’Arc von Walter Braunfels, bezieht sich Gerhard R. Koch auf den Parsifal und erkennt in beiden Produktionen ein inszenatorisches Prinzip: „Wie bei seinem Bayreuther „Parsifal“ hat Schlingensief filmisch-surrealistisch disparate Schichten übereinanderkopiert: ein Gewirr von Bedeutungsebenen, multipler individueller Mythologien. […] So konterkariert er eingangs Johannas Flammentod mit Filmaufnahmen der Totenverbrennung in Nepal, wobei sich Bilder eines anderen Verständnisses von Leben und Sterben, Alltag und Touristengetriebe verwirrend amalgamieren. […] Schlingensief geht es um verschiedene Aggregatzustände religiösen Wahns, wüste Verformungen der Wirklichkeit […]“[15]
In den Jahren 2008 und 2009 stellt Schlingensief seine Krebserkrankung in den Mittelpunkt seiner Arbeit.
Einzelne Rezensenten entziehen sich der Aufgabe, daran Kritik zu üben, vor allem an der Kirche der Angst (Ruhrtriennale 2008), mit der Begründung, man könne ein solch persönliches Werk, das sich dermaßen mit dem Schicksal einer Einzelperson beschäftigt, nicht rezensieren.[16] Eva Behrendt fasst jedoch in Theater heute vom Januar 2009 zusammen: „Am unheimlichsten ist, wie konsequent Schlingensief sich als Material benutzt […] Seine existenziellen Erfahrungen sind schließlich anschlussfähig. […] Wie schon in früheren Inszenierungen fordert der Regisseur das Nachdenken über Theater als solches heraus. Unsere insgeheimen Fragen – Ist das noch Kunst? Wie verändert Anteilnahme den Blick? Darf man das Kunstwerk noch ablehnen? – belegen, dass hier viel mehr auf dem Spiel steht als sonst. Kunst wird am Krankheitsfall auf Leben und Tod gedacht.“
Und die SZ schreibt zur darauffolgenden Inszenierung, Mea Culpa: „Wer jetzt wieder ächzt, hier sei ein unbotmäßiger Narzisst am Werk, der sein Leben ausschlachtet und zur Kunst stilisiert, sperrt sich gegen die Teilhabe, die Schlingensief uns gewährt. Es gibt nicht viele Theaterabende, die so ganzheitlich, so überzeugend authentisch – und dazu auch noch so multimedial ausgefeilt – an die wirklich letzten Dinge rühren.“[17]
Schlingensief wurde in der Öffentlichkeit eher als enfant terrible wahrgenommen denn als ernstzunehmender Künstler verstanden. Die mediale wie theatrale Verarbeitung seiner Krebserkrankung polarisierte jedoch weiterhin.
Werkübersicht
Filme (Regie)
- 1977: Mensch Mami, wir dreh'n 'nen Film
- 1982: Wie würden Sie entscheiden?
- 1982: Für Elise
- 1983: Die Ungenierten kommen – What happened to Magdalena Jung?
- 1983: Phantasus muss anders werden – Phantasus go home
- 1984: Tunguska – Die Kisten sind da (mit Alfred Edel und Irene Fischer)
- 1986: Die Schlacht der Idioten
- 1986: Menu Total (mit Helge Schneider, Anna Fechter)
- 1986: Egomania – Insel ohne Hoffnung (mit Tilda Swinton)
- 1988: Schafe in Wales (TV)
- 1988: Mutters Maske (mit Helge Schneider)
- 1989: 100 Jahre Adolf Hitler – Die letzte Stunde im Führerbunker
- 1990: Das Deutsche Kettensägenmassaker
- 1992: Terror 2000 – Intensivstation Deutschland
- 1994: Tod eines Weltstars – Udo Kier (TV)
- 1994: 00 Schneider – Jagd auf Nihil Baxter (Co-Regie)
- 1996: United Trash
- 1997: Die 120 Tage von Bottrop
- 2004: Freakstars 3000
- 2005: African Twintowers
Filme (Schauspieler)
- 1982: Für Elise
- 1983: Phantasus muss anders werden – Phantasus go home
- 1984: Tunguska – Die Kisten sind da
- 1992: Terror 2000 – Intensivstation Deutschland
- 1992: Gossenkind
- 1993: Domenica
- 1994: Tod eines Weltstars – Udo Kier (TV)
- 1994: Abschied von Agnes
- 1996: United Trash
- 1997: Silvester Countdown
- 1997: Die 120 Tage von Bottrop
- 2003: Hamlet X
- 2004: Freakstars 3000
- 2004: Silentium
Fernsehen
- 1992: Udo Kier – Tod eines Weltstars (WDR)
- 1997: Talk 2000 (VOX)
- 2000: U 3000 (MTV)
- 2002: Freak Stars 3000 (VIVA)
- 2002/04: Durch die Nacht mit … (ZDF/ARTE)
Dokumentationen
- 2009: Die Piloten
Theater (Auswahl)
- 1993: 100 Jahre CDU – Spiel ohne Grenzen (Volksbühne Berlin)
- 1994: Kühnen ’94 – Bring mir den Kopf von Adolf Hitler (Volksbühne Berlin)
- 1995: Hurra, Jesus! Ein Hochkampf! (Steirischer Herbst, Graz)
- 1996: Rocky Dutschke '68 (Volksbühne Berlin)
- 1997: Schlacht um Europa I–XLII (Volksbühne Berlin)
- 1998: Artisten in der Zirkuskuppel – Ratlos (Volksbühne Berlin)
- 2001: Berliner Republik (Volksbühne Berlin)
- 2001: Erster imaginärer Opernführer (Zusammen mit Alexander Kluge, Volksbühne Berlin)
- 2001: Hamlet (nach William Shakespeare, Schauspielhaus Zürich)
- 2001: Rosebud (Volksbühne Berlin)
- 2002: Quiz 3000 – Du bist die Katastrophe (Volksbühne Berlin)
- 2003: ATTA ATTA – Die Kunst ist ausgebrochen (Volksbühne Berlin)
- 2003: Bambiland (nach Elfriede Jelinek, Burgtheater, Wien)
- 2004: Attabambi-Pornoland (nach Elfriede Jelinek, Schauspielhaus Zürich)
- 2004: Kunst und Gemüse (Einladung zum Berliner Theatertreffen, Volksbühne Berlin) mit Angela Jansen [3] [4] [5]
- 2005: Fickcollection, A. Hipler (Deutschlandweite Theatertournee)
- 2005: African Twintowers – der Ring 9/11 (Namibia)
- 2006: Area 7 Matthäusexpedition (Burgtheater, Wien)
- 2006: Kaprow City (Volksbühne Berlin)
- 2008: Eine Kirche der Angst vor dem Fremden in mir (Gebläsehalle im Landschaftspark Duisburg-Nord)
- 2008: Der Zwischenstand der Dinge (Gorki Studio, Berlin)
- 2009: Mea Culpa – eine ReadyMadeOper (Burgtheater, Wien)[18]
- 2010: Remdoogo – Via Intolleranza II (Bayerische Staatsoper, München).[19]
Aktionen
- 1997: Mein Filz, mein Fett, mein Hase – 48 Stunden Überleben für Deutschland (Documenta X, Kassel)
- 1997: Passion Impossible – 7 Tage Notruf für Deutschland (Deutsches Schauspielhaus, Hamburg)
- 1998: CHANCE 2000 – Wahlkampfzirkus, Wahlkampf, Baden im Wolfgangsee, Wahlkampftournee
- 1998/9: CHANCE 2000 – Dialog im Zirkus: "Wähle dich selbst" [6] als Teil des Wahlkampfzirkus, Berlin
- 1998: 7 Tage Entsorgung für Graz
- 1999/2000: Deutschlandsuche '99
- 2000: Bitte liebt Österreich (Wiener Festwochen)
- 2002: Aktion 18 – Tötet Politik!
- 2003: Church of Fear (Biennale Venedig)
- 2004: Wagner-Rallye (Ruhrfestspiele Recklinghausen)
- 2005: Der Animatograph (Island/Deutschland, Reykjavik Arts Festival)
- 2006: Chickenballs – Der Hodenpark (Museum der Moderne, Salzburg)
Oper
- 2004–2007: Parsifal (Bayreuther Festspiele)
- 2007: Der Fliegende Holländer (Teatro Amazonas Manaus, Brasilien)
- 2007: Freax (Oper von Moritz Eggert im Rahmen des Internationalen Beethovenfestes Bonn)
- 2008: Szenen aus dem Leben der Heiligen Johanna, Oper von Walter Braunfels (Uraufführung), Deutsche Oper Berlin
- 2009: Mea Culpa, eine Readymade Oper, Burgtheater, Wien
- 2010: Metanaoia. Über das Denken hinaus, Oper von Jens Joneleit (Uraufführung), Staatsoper Berlin im Schillertheater
Ausstellungen
- 2006: Ragnarök, Installation des Animatographen (Museum der Bildenden Künste Leipzig)
- 2007: 18 Bilder pro Sekunde (Haus der Kunst München)
- 2007: Querverstümmelung (Migros Museum Zürich)
- 2007: Trem Fantasma, Installation einer Operngeisterbahn (Sao Paulo, Brasilien)
- 2008: Stairlift to Heaven, Installation im Rahmen der Ausstellung Double Agent (ICA London)
- 2008: Der König wohnt in mir (Kunstraum Innsbruck)
- 2008: Innocence 1965–2008, im Rahmen der Ausstellung "To Burn Oneself With Oneself - The Romantic Damage Show" (De Appel, Amsterdam)
- 2008: mozartballs, my first homosexual production (Galerie Thiele Linz)
- 2008: Trace du Sacré (Centre Pompidou)
- 2008: Medium Religion (Zentrum für Kunst und Medientechnologie Karlsruhe)
Hörspiele (Auswahl)
- 1997: Rocky Dutschke '68 (WDR)
- 1999: Lager ohne Grenzen. Europäische Benefizveranstaltung gegen den Krieg (WDR/DLR)
- 2002: Rosebud (WDR)
Bücher und CDs (Auswahl)
- "Dialog im Zirkus" – "Wir lernen sprechen", [7], CHANCE 2000, Christoph Schlingensief, Farah Lenser, Heiner Benking, IN: "Wähle Dich Selbst", Büchlein zum Wahlkampfzirkus, 1999
- "Engagement und Skandal", Gespräch zwischen Josef Bierbichler, Christoph Schlingensief, Harald Martenstein und Alexander Wewerka, Mit einem Essay von Diedrich Diederichsen, 1998, Alexander Verlag
- "Chance 2000 Die Dokumentation". Johannes Finke, Matthias Wulff. 1999, Lautsprecher-Verlag
- "Zum Kapital – Als Christoph Schlingensief das Unsichtbare gesucht hat." Johannes Stüttgen / Christoph Schlingensief. 2000, FIU-Verlag
- "Nazis rein / Nazis raus". Torsten Lemmer / Christoph Schlingensief. 2002, Suhrkamp
- "Rosebud". 2002, Kiepenheuer & Witsch
- "Schlingensiefs Freakstars 3000". Christoph Schlingensief. Audio-CD, 2002, DHV Der Hörverlag
- "Rosebud". Audio-CD, ausgezeichnet mit dem Hörspielpreis der Kriegsblinden, 2004, Patmos
- "Räumungen – Von der Unverschämtheit, Theater für ein Medium der Zukunft zu halten". Mit Beiträgen von Christoph Schlingensief, Matthias Hartmann, Albert Ostermaier u. v. a., 2000, Alexander Verlag Berlin
- "Ausbruch der Kunst. Politik und Verbrechen". Band II. Carl Hegemann (Hrsg.). Mit Josef Bierbichler, Bazon Brock, Boris Groys, Thomas Hausschild, Carl Hegemann, Peter Nadas, Christoph Schlingensief, Peter Sloterdijk, Frank-Patrick Steckel und Peter Weibel, 2004, Alexander Verlag
- "AC: Church of Fear". Christoph Schlingensief. Katalog zur Ausstellung im Museum Ludwig Köln, Interviews von Hans Ulrich Obrist und Alice Koegel, Text von Jörg van der Horst, 2005, Verlag der Buchhandlung König
- "So schön wie hier kanns im Himmel gar nicht sein! – Tagebuch einer Krebserkrankung", Christoph Schlingensief 2009, Kiepenheuer & Witsch. ISBN 978-3-462-04111-8
Weblinks
- Vorlage:IMDb Name
- Literatur von und über Christoph Schlingensief im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Offizielle Webpräsenz
- Blog von Christoph Schlingensief
- Christoph Schlingensief im Alexander Verlag Berlin – TheaterFilmLiteratur
- Interview auf www.schnitt.de
- “Ich habe keinen Bock auf Himmel”, Interview, Spiegel Online, 15. Dezember 2008
- Käutner-Preis 2010 für Christoph Schlingensief – Laudatio von Georg Seeßlen auf getidan.de, 2. März 2010
- n-tv-Artikel: Regisseur erliegt Krebsleiden: Christoph Schlingensief ist tot, 21. August 2010
Einzelnachweise
- ↑ Christoph Schlingensief gestorben. Focus-online, 21. August 2010, abgerufen am 21. August 2010.
- ↑ Das Schattenkabinett der APPD
- ↑ Und was ist jetzt mit Gott?, tagesspiegel, 9. September 2008
- ↑ Ich kann nicht sagen, ich habe den Krebs besiegt, Spiegel Online, 9. September 2008
- ↑ Es sieht nicht gut aus, express, 14. Dezember 2008
- ↑ http://derstandard.at/1277337310264/Neue-Krebsdiagnose-Schlingensief-sagte-Produktion-ab
- ↑ http://www.spiegel.de/fotostrecke/fotostrecke-39503-9.html
- ↑ „Hochschule für Bildende Künste Braunschweig beruft Schlingensief zum Professor“, shortnews, 8. April 2009
- ↑ „Christoph Schlingensief heiratet Mitarbeiterin“, abgerufen am 2. August 2009
- ↑ „Muß Kohl nach Hause fahren?“, Berliner Zeitung, 25. Juni 1998
- ↑ a b Wir lernen sprechen: Wahlkampfzirkus 1998 – Chance 2000, auf open-formum.de.
- ↑ [1]
- ↑ www.festspielhaus-afrika.com
- ↑ Richter empört sich über Schlingensief, in: B.Z. vom 19. Mai 2010.
- ↑ Gerhard R. Koch: Wunder geschehen anders, als wir glauben, FAZ, 29. April 2008
- ↑ Gott, wo bist du hingegangen?, www.nachtkritik.de, 21. September 2008
- ↑ C. Dössel: Der Himmel kann warten, SZ, 23. März 2009
- ↑ „Jubel um Schlingensief-Abend im Burgtheater “, Kleine Zeitung, 20. März 2009
- ↑ [2]
Personendaten | |
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NAME | Schlingensief, Christoph |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Film- und Theaterregisseur, Hörspielautor und Aktionskünstler |
GEBURTSDATUM | 24. Oktober 1960 |
GEBURTSORT | Oberhausen |
STERBEDATUM | 21. August 2010 |