„Ernst Arndt (Schauspieler)“ – Versionsunterschied

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Der gebürtige Magdeburger erhielt bis ins Jahr 1880 eine kaufmännische Ausbildung. Bei einem [[Paris]]-Besuch in demselben Jahr, den er zu häufigen Theaterbesuchen nutzte, entschloß er sich zum Wechsel zur Schauspielerei. In [[Berlin]] nahm Arndt Schauspielunterricht und begann daraufhin seine Bühnenlaufbahn im westfälischen [[Hamm]]. Zunächst war Arndt überwiegend an Provinzbühnen ([[Barmen]], [[St. Gallen]], [[Frankfurt an der Oder]] und [[Koblenz]]) tätig, von 1889 bis 1897 wirkte er am [[Danzig]]er Stadttheater, wo er sich vor allem als Komiker einen Namen machte. Anschließend sah man ihn vier Spielzeiten lang am Stadttheater [[Bremen]], wo man ihn auch als Lustspielregisseur arbeiten ließ.
Der gebürtige Magdeburger erhielt bis ins Jahr 1880 eine kaufmännische Ausbildung. Bei einem [[Paris]]-Besuch in demselben Jahr, den er zu häufigen Theaterbesuchen nutzte, entschloß er sich zum Wechsel zur Schauspielerei. In [[Berlin]] nahm Arndt Schauspielunterricht und begann daraufhin seine Bühnenlaufbahn im westfälischen [[Hamm]]. Zunächst war Arndt überwiegend an Provinzbühnen ([[Barmen]], [[St. Gallen]], [[Frankfurt an der Oder]] und [[Koblenz]]) tätig, von 1889 bis 1897 wirkte er am [[Danzig]]er Stadttheater, wo er sich vor allem als Komiker einen Namen machte. Anschließend sah man ihn vier Spielzeiten lang am Stadttheater [[Bremen]], wo man ihn auch als Lustspielregisseur arbeiten ließ.


In jenen frühen Jahren umfaßte Arndts Rollenrepertoire so unterschiedliche (oftmals humorig angelegte) Charaktere wie den Dorfrichter Adam in [[Der zerbrochene Krug]], den Argan in [[Molière]]s ‘[[Der eingebildete Kranke]]’, den Striese im beliebten Schwank ‘[[Der Raub der Sabinerinnen]]’, den Cölestin in ‘''Nitouche''’, den Klosterbruder in ‘[[Nathan der Weise]]’, den Zettel in [[Shakespeare]]s ‘[[Ein Sommernachtstraum]]’ sowie den Malvolio. Nach einem erneuten Zwischenstopp in Berlin (wo man ihn an dem von [[Alfred Halm]] geleiteten ''Neuen Schauspielhaus'' sehen konnte) gelang Arndt 1910 der Wechsel ans [[Wien]]er [[Burgtheater]], seiner langjährigen Wirkungsstätte. An dieser bedeutendsten und angesehensten österreichischen Bühne sollte Arndt seine größten Erfolge feiern.
In jenen frühen Jahren umfasste Arndts Rollenrepertoire so unterschiedliche (oftmals humorig angelegte) Charaktere wie den Dorfrichter Adam in [[Der zerbrochene Krug]], den Argan in [[Molière]]s ‘[[Der eingebildete Kranke]]’, den Striese im beliebten Schwank ‘[[Der Raub der Sabinerinnen]]’, den Cölestin in ‘''Nitouche''’, den Klosterbruder in ‘[[Nathan der Weise]]’, den Zettel in [[Shakespeare]]s ‘[[Ein Sommernachtstraum]]’ sowie den Malvolio. Nach einem erneuten Zwischenstopp in Berlin (wo man ihn an dem von [[Alfred Halm]] geleiteten ''Neuen Schauspielhaus'' sehen konnte) gelang Arndt 1910 der Wechsel ans [[Wien]]er [[Burgtheater]], seiner langjährigen Wirkungsstätte. An dieser bedeutendsten und angesehensten österreichischen Bühne sollte Arndt seine größten Erfolge feiern.


Er erhielt im Laufe seiner dort absolvierten Karriere zahlreiche staatliche Ehrungen (Ernennung zum Kammerschauspieler und Professor), am 13. März 1931 wurde ihm die Bürgerurkunde der Stadt Wien verliehen (→ [[Liste der Bürger ehrenhalber der Stadt Wien]]). Arndt unternahm (seit Kriegsende 1918) auch gelegentlich Abstecher zum österreichischen Film, doch sind seine dortigen Auftritte von minderer Bedeutung.
Er erhielt im Laufe seiner dort absolvierten Karriere zahlreiche staatliche Ehrungen (Ernennung zum Kammerschauspieler und Professor), am 13. März 1931 wurde ihm die Bürgerurkunde der Stadt Wien verliehen (→ [[Liste der Bürger ehrenhalber der Stadt Wien]]). Arndt unternahm (seit Kriegsende 1918) auch gelegentlich Abstecher zum österreichischen Film, doch sind seine dortigen Auftritte von minderer Bedeutung.

Version vom 2. September 2010, 22:05 Uhr

Ernst Arndt

Ernst Arndt (* 3. Februar 1861 in Magdeburg; † 24. September oder 25. September 1942 im Vernichtungslager Treblinka) war ein deutschstämmiger Bühnen- und Filmschauspieler mit Hauptwirkungsfeld in Österreich.

Leben und Wirken

Der gebürtige Magdeburger erhielt bis ins Jahr 1880 eine kaufmännische Ausbildung. Bei einem Paris-Besuch in demselben Jahr, den er zu häufigen Theaterbesuchen nutzte, entschloß er sich zum Wechsel zur Schauspielerei. In Berlin nahm Arndt Schauspielunterricht und begann daraufhin seine Bühnenlaufbahn im westfälischen Hamm. Zunächst war Arndt überwiegend an Provinzbühnen (Barmen, St. Gallen, Frankfurt an der Oder und Koblenz) tätig, von 1889 bis 1897 wirkte er am Danziger Stadttheater, wo er sich vor allem als Komiker einen Namen machte. Anschließend sah man ihn vier Spielzeiten lang am Stadttheater Bremen, wo man ihn auch als Lustspielregisseur arbeiten ließ.

In jenen frühen Jahren umfasste Arndts Rollenrepertoire so unterschiedliche (oftmals humorig angelegte) Charaktere wie den Dorfrichter Adam in Der zerbrochene Krug, den Argan in MolièresDer eingebildete Kranke’, den Striese im beliebten Schwank ‘Der Raub der Sabinerinnen’, den Cölestin in ‘Nitouche’, den Klosterbruder in ‘Nathan der Weise’, den Zettel in ShakespearesEin Sommernachtstraum’ sowie den Malvolio. Nach einem erneuten Zwischenstopp in Berlin (wo man ihn an dem von Alfred Halm geleiteten Neuen Schauspielhaus sehen konnte) gelang Arndt 1910 der Wechsel ans Wiener Burgtheater, seiner langjährigen Wirkungsstätte. An dieser bedeutendsten und angesehensten österreichischen Bühne sollte Arndt seine größten Erfolge feiern.

Er erhielt im Laufe seiner dort absolvierten Karriere zahlreiche staatliche Ehrungen (Ernennung zum Kammerschauspieler und Professor), am 13. März 1931 wurde ihm die Bürgerurkunde der Stadt Wien verliehen (→ Liste der Bürger ehrenhalber der Stadt Wien). Arndt unternahm (seit Kriegsende 1918) auch gelegentlich Abstecher zum österreichischen Film, doch sind seine dortigen Auftritte von minderer Bedeutung.

Der betagte Künstler befand sich bereits im Ruhestand, als das Burgtheater-Ehrenmitglied Arndt nach dem Anschluß März 1938 isoliert wurde. Am 10. Juli 1942 erfolgte seine Deportation in das KZ Theresienstadt, zweieinhalb Monate darauf (am 23. September 1942) wurde er in das KZ Treblinka verlegt. Dort ermordete man den 81jährigen Juden unmittelbar nach seiner Ankunft.

Filmografie

  • Herbstzauber (Emil Albes, Deutschland 1918) – Baumann
  • Eine versunkene Welt (Alexander Korda, Österreich 1921/22)
  • Samson und Delila (Alexander Korda, Österreich 1922) - Impresario
  • Die grausame Freundin (Carl Lamač, Deutschland 1932) – Professor Bierbrot
  • Der Prinz von Arkadien (Karl Hartl, Österreich 1932)
  • Wenn du jung bist, gehört dir die Welt (Henry Oebels, Österreich 1933) - Dorforganist
  • Schuberts unvollendete Symphonie (Willi Forst, Deutschland/Österreich 1933)
  • Bretter, die die Welt bedeuten (Kurt Gerron, Österreich 1934/35) – Seifert, Katjas Onkel

Literatur