„Hohndorf (Großolbersdorf)“ – Versionsunterschied

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== Geschichte ==
== Geschichte ==
Die erste urkundliche Erwähnung von ''Hoendorff'' datiert aus dem Jahre 1486. Bereits um 1385 lassen die Herren auf [[Burg Scharfenstein (Erzgebirge)|Burg Scharfenstein]] im Bereich des heutigen Gasthofs „Schwarzes Roß“ ein Vorwerk errichten.<br />Der Ortsname resultiert aus dem Vergleich zur etwa 250&nbsp;Meter tiefer liegenden Stadt Zschopau. Es ist im Ursprung ein sehr kleines [[Waldhufendorf]] mit lediglich 10&nbsp;Höfen, deren [[Hube|Hufen]] einseitig nach Westen verliefen. Nordwestlich, im Tischautal, bestand eine Mühle, deren Bau bis heute erhalten ist.<br />Um 1700 wird die Poststraße [[Chemnitz]]–[[Marienberg]] angelegt (heute Alte Marienberger Straße), sie wird um 1821 weiter ausgebaut<br />1760 erhält der Ort seine erste Schule, 1784 wird das noch heute bestehende Gasthaus „Schwarzes Roß“ mitsamt [[Ausspann]]e an der alten Fernhandelsstraße nach Prag (heute B 174) errichtet. Sie liegt am Ende des steilen Anstieges von Zschopau über die ''Ganshäuser''. 1813 durchqueren österreichische Truppen den Ort auf dem Weg zur [[Völkerschlacht bei Leipzig]].<br />Mit Gründung der [[Parochie]] Großolbersdorf am 18. April 1575 wird Hohndorf dieser zugeordnet, die Gemeindeglieder besuchen die Gottesdienste in Großolbersdorf. Erst im Jahre 1955 wird ein Kirchgemeindehaus (Kapelle) im Ort errichtet.<br />Bei einem Bombenangriff vom 14. auf den 15. Februar 1945 werden 5 Menschen getötet, 5 Gebäude vernichtet bzw. stark beschädigt, darunter der Gasthof und 18 Gebäude leicht beschädigt.<br />1976 beginnt der Ausbau der Fernverkehrsstraße 174 durch das Tischautal, die Bauarbeiten dauern bis 1978. Nördlich des Ortes an der Marienberger Straße wird im gleichen Jahr mit dem Bau eines neuen Betriebsteiles für den [[Motorenwerke Zschopau|VEB Motorradwerk Zschopau]] begonnen, da für einen weiteren Ausbau der bestehenden Werke im Tischautal kein Platz zur Verfügung stand. Der neue Betriebsteil wird nach 1990 der Hauptsitz des Unternehmens.<ref name="Zschopaugebiet">vgl. {{WdH|28|190-191}}</ref><ref name="chronik">vgl. [http://www.grossolbersdorf.de/geschichte_tourismus/gesch_hohn.htm Chronik von Hohndorf], abgerufen am 14. Oktober 2010</ref>
Die erste urkundliche Erwähnung von ''Hoendorff'' datiert aus dem Jahre 1486. Bereits um 1385 lassen die Herren auf [[Burg Scharfenstein (Erzgebirge)|Burg Scharfenstein]] im Bereich des heutigen Gasthofs „Schwarzes Roß“ ein Vorwerk errichten.<br />Der Ortsname resultiert aus dem Vergleich zur etwa 250&nbsp;Meter tiefer liegenden Stadt Zschopau. Es ist im Ursprung ein sehr kleines [[Waldhufendorf]] mit lediglich 10&nbsp;Höfen, deren [[Hube|Hufen]] einseitig nach Westen verliefen. Nordwestlich, im Tischautal, bestand eine Mühle, deren Bau bis heute erhalten ist.<br />Um 1700 wird die Poststraße [[Chemnitz]]–[[Marienberg]] angelegt (heute Alte Marienberger Straße), sie wird um 1821 weiter ausgebaut.<br />1760 erhält der Ort seine erste Schule, 1784 wird das noch heute bestehende Gasthaus „Schwarzes Roß“ mitsamt [[Ausspann]]e an der alten Fernhandelsstraße nach Prag (heute B 174) errichtet. Sie liegt am Ende des steilen Anstieges von Zschopau über die ''Ganshäuser''. 1813 durchqueren österreichische Truppen den Ort auf dem Weg zur [[Völkerschlacht bei Leipzig]].<br />Mit Gründung der [[Parochie]] Großolbersdorf am 18. April 1575 wird Hohndorf dieser zugeordnet, die Gemeindeglieder besuchen die Gottesdienste in Großolbersdorf. Erst im Jahre 1955 wird ein Kirchgemeindehaus (Kapelle) im Ort errichtet.<br />Bei einem Bombenangriff vom 14. auf den 15. Februar 1945 werden 5 Menschen getötet, 5 Gebäude vernichtet bzw. stark beschädigt, darunter der Gasthof und 18 Gebäude leicht beschädigt.<br />1976 beginnt der Ausbau der Fernverkehrsstraße 174 durch das Tischautal, die Bauarbeiten dauern bis 1978. Nördlich des Ortes an der Marienberger Straße wird im gleichen Jahr mit dem Bau eines neuen Betriebsteiles für den [[Motorenwerke Zschopau|VEB Motorradwerk Zschopau]] begonnen, da für einen weiteren Ausbau der bestehenden Werke im Tischautal kein Platz zur Verfügung stand. Der neue Betriebsteil wird nach 1990 der Hauptsitz des Unternehmens.<ref name="Zschopaugebiet">vgl. {{WdH|28|190-191}}</ref><ref name="chronik">vgl. [http://www.grossolbersdorf.de/geschichte_tourismus/gesch_hohn.htm Chronik von Hohndorf], abgerufen am 14. Oktober 2010</ref>


Zum 1. Januar 1994 wurde Hohndorf nach Großolbersdorf eingemeindet.<ref>[http://www.statistik.sachsen.de/21/02_01/02_01_07_tabelle.asp ''Gebietsänderungen ab 1. Januar 1994 bis 31. Dezember 1994'' auf der Internetpräsenz des ''Statistisches Landesamt des Freistaats Sachsen''], abgerufen am 14. Oktober 2010</ref>
Zum 1. Januar 1994 wurde Hohndorf nach Großolbersdorf eingemeindet.<ref>[http://www.statistik.sachsen.de/21/02_01/02_01_07_tabelle.asp ''Gebietsänderungen ab 1. Januar 1994 bis 31. Dezember 1994'' auf der Internetpräsenz des ''Statistisches Landesamt des Freistaats Sachsen''], abgerufen am 14. Oktober 2010</ref>

Version vom 4. April 2011, 23:03 Uhr

Vorlage:Infobox Ortsteil einer Gemeinde

Hohndorf

Hohndorf ist ein Ortsteil der sächsischen Gemeinde Großolbersdorf im Erzgebirgskreis.

Geografie

Hohndorf liegt etwa 3 Kilometer süd-südöstlich von Zschopau im Erzgebirge. Die Ortslage erstreckt sich über knapp 1 Kilometer in der Quellmulde der Tischau welche nach Nordosten durch das gleichnamige Tal zur Zschopau fließt. Durch den Ort führt die Bundesstraße 174 von Chemnitz nach Reitzenhain. Östlich von Hohndorf liegt der 597,8 m ü. NN hohe Pilzhübel.

Nachbarorte

Schlößchen Zschopau Krumhermersdorf
Wilischthal Kompassrose, die auf Nachbargemeinden zeigt
Scharfenstein Großolbersdorf

Geschichte

Die erste urkundliche Erwähnung von Hoendorff datiert aus dem Jahre 1486. Bereits um 1385 lassen die Herren auf Burg Scharfenstein im Bereich des heutigen Gasthofs „Schwarzes Roß“ ein Vorwerk errichten.
Der Ortsname resultiert aus dem Vergleich zur etwa 250 Meter tiefer liegenden Stadt Zschopau. Es ist im Ursprung ein sehr kleines Waldhufendorf mit lediglich 10 Höfen, deren Hufen einseitig nach Westen verliefen. Nordwestlich, im Tischautal, bestand eine Mühle, deren Bau bis heute erhalten ist.
Um 1700 wird die Poststraße ChemnitzMarienberg angelegt (heute Alte Marienberger Straße), sie wird um 1821 weiter ausgebaut.
1760 erhält der Ort seine erste Schule, 1784 wird das noch heute bestehende Gasthaus „Schwarzes Roß“ mitsamt Ausspanne an der alten Fernhandelsstraße nach Prag (heute B 174) errichtet. Sie liegt am Ende des steilen Anstieges von Zschopau über die Ganshäuser. 1813 durchqueren österreichische Truppen den Ort auf dem Weg zur Völkerschlacht bei Leipzig.
Mit Gründung der Parochie Großolbersdorf am 18. April 1575 wird Hohndorf dieser zugeordnet, die Gemeindeglieder besuchen die Gottesdienste in Großolbersdorf. Erst im Jahre 1955 wird ein Kirchgemeindehaus (Kapelle) im Ort errichtet.
Bei einem Bombenangriff vom 14. auf den 15. Februar 1945 werden 5 Menschen getötet, 5 Gebäude vernichtet bzw. stark beschädigt, darunter der Gasthof und 18 Gebäude leicht beschädigt.
1976 beginnt der Ausbau der Fernverkehrsstraße 174 durch das Tischautal, die Bauarbeiten dauern bis 1978. Nördlich des Ortes an der Marienberger Straße wird im gleichen Jahr mit dem Bau eines neuen Betriebsteiles für den VEB Motorradwerk Zschopau begonnen, da für einen weiteren Ausbau der bestehenden Werke im Tischautal kein Platz zur Verfügung stand. Der neue Betriebsteil wird nach 1990 der Hauptsitz des Unternehmens.[1][2]

Zum 1. Januar 1994 wurde Hohndorf nach Großolbersdorf eingemeindet.[3]

Entwicklung der Einwohnerzahl

Jahr Einwohnerzahl [4][2]
1551 8 besessene Mann, 11 Inwohner
1764 7 besessene Mann, 3 Häusler, 4½ Hufen
1834 302
1871 460
1890 495
Jahr Einwohnerzahl
1910 494
1925 573
1939 825
1946 805
1950 839
Jahr Einwohnerzahl
1964 750
1971 732
1987 630
1990 596
1993 587

Literatur

  • Das mittlere Zschopaugebiet (= Werte unserer Heimat. Band 28). 1. Auflage. Akademie Verlag, Berlin 1977, S. 190-191.
  • Hohndorf. In: August Schumann: Vollständiges Staats-, Post- und Zeitungslexikon von Sachsen. 4. Band. Schumann, Zwickau 1817, S. 169.
  • Landratsamt Mittlerer Erzgebirgskreis, Hrsg.: Zur Geschichte der Städte und Gemeinden im Mittleren Erzgebirgskreis, Eine Zeittafel (Teile 1-3)

Einzelnachweise

  1. vgl. Das mittlere Zschopaugebiet (= Werte unserer Heimat. Band 28). 1. Auflage. Akademie Verlag, Berlin 1977, S. 190-191.
  2. a b vgl. Chronik von Hohndorf, abgerufen am 14. Oktober 2010
  3. Gebietsänderungen ab 1. Januar 1994 bis 31. Dezember 1994 auf der Internetpräsenz des Statistisches Landesamt des Freistaats Sachsen, abgerufen am 14. Oktober 2010
  4. vgl. Hohndorf im Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen