Donut
Ein Donut (eigentlich doughnut, dt. „Teignuss“) ist ein handtellergroßer amerikanischer/kanadischer Krapfen aus Hefeteig oder Rührteig (auch Schmalzgebäckkringel oder Lochkrapfen genannt). Die Form ist entweder ein Torus (Ring ähnlich einem Bagel) oder – seltener – ein abgeflachter Ballen, der häufig Schokolade oder eine andere süße Füllung enthält.
Das Gebäck
Donuts werden aus einem speziellen Teig geformt und in Fett ausgebacken. Der gebackene Donut wird mit verschiedenen Glasuren wie Schokoladenkuvertüre oder bunter Glasur (Fett-Zucker-Mischung) überzogen.
In Europa waren Donuts unter dieser Bezeichnung lange Zeit relativ unbekannt, ab etwa dem Jahr 2000 sind sie hingegen immer öfter anzutreffen. In den USA sind sie fest in der Alltagskultur verankert. Verschiedene Schnellrestaurantketten haben sich dort auf Donuts spezialisiert, beispielsweise Dunkin’ Donuts, Tim Hortons, Winchell’s Donuts, Country Style, Batriks Donuts und Krispy Kreme. Krispy Kreme und Dunkin’ Donuts haben sich mittlerweile auch in Europa (Großbritannien, Spanien und Deutschland) etabliert. Der größte Donutproduzent der USA ist Krispy Kreme, gefolgt von Dunkin' Donuts. Beide haben eigene Ladenketten, die Produkte von Krispy Kreme werden auch in den meisten Supermärkten und Tankstellen in den USA verkauft.
Donutmaker
Donutmaker, die nach dem Prinzip eines Waffeleisens funktionieren, werden verstärkt seit 2008 im Handel angeboten. Sie bieten die Möglichkeit, meist sechs recht kleine (sogenannte Mini-) Donuts zu backen. Diese sind auf Grund der anderen Zubereitungsart nicht völlig identisch mit herkömmlichen Donuts.
Der Donut-Effekt
In der Technik wird für eine gute Durchmischung von Rührgut der Donut-Effekt gewünscht. Dabei spielt allerdings weniger das „Essbare“ eine Rolle als vielmehr die Ausbildung solch einer Torusform, wie sie typisch für den Donut ist, also eine 360°-Driftdrehung auf der Stelle. Das Rühr- oder Mahlgut wird durch das drehende Rührwerkzeug, z. B. eine Dissolverscheibe, in Bewegung gesetzt und durch die Fliehkraft nach außen gefördert. An der Behälterwand teilt sich der Materialstrom und wird zur Mitte hin umgelenkt. Ein Teil läuft am Behälterboden zum Rührwerkzeug zurück, der andere bildet an der Oberfläche den „Donut“ aus. Teile des Rührwerkzeuges laufen dadurch frei und werden sichtbar. Dem vergleichbar ist dabei der Effekt des Haushaltsmixers oder der Teigkneter der Küchenmaschine bei Nutzung eines einzigen Rührstabes.[1]
In der Stadtentwicklung bezeichnet Donut- oder Doughnut-Effekt eine Wanderungsbewegung aus der Innenstadt in die Randbezirke. Die amerikanische Schreibweise Donut beschreibt hier das in Amerika häufig vorkommende Phänomen des Abwanderns der Besserverdienenden an den Rand, während die ärmeren Bevölkerungsschichten im Zentrum zurückbleiben. Dagegen wird die britische Schreibweise Doughnut gewählt, um die europäische Variante zu bezeichnen, bei der das Stadtzentrum durch die Migration häufig aufgewertet wird.[2]
Cronuts
2013 wurden Cronuts als neues Trendgebäck aus New York bekannt. Sie bilden eine Kreuzung aus Croissant und Donut.
Literatur und Film
- Donuts gehören zu den bevorzugten Speisen von Homer Simpson aus der Zeichentrickserie Die Simpsons.
- Donald Duck backt sie als „Schmalzkringel“ und „Pfannkuchen“ aus.
- Im Film Mr. Deeds geht in die Stadt füttert Hauptdarsteller Gary Cooper während einer Sauftour auf einer Straßenkreuzung ein Pferd mit Donuts.
- Das Klischee, US-amerikanische Polizeibeamte würden sich hauptsächlich von Donuts und Kaffee ernähren, wird in unzähligen Werken aufgegriffen.
- In Full Metal Jacket kommt eine Szene vor, in welcher ein übergewichtiger Private einen Jelly-Donut in seiner Kiste versteckt hält, den er unerlaubterweise aus der Kantine mitgenommen hat.
- In Frank Zappas Joe’s Garage wird ein Donut von einem friendly cop überreicht.
- In der Serie "Dexter" gehört es zu der allmorgendlichen Routine des Protagonisten und Serienmörders Dexter Morgan Donuts für seine Kollegen beim Miami Metro Police Department zu besorgen.
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Thomas Brock, Michael Groteklaes, Peter Mischke: Lehrbuch der Lacktechnologie. Hrsg.: Ulrich Zorll. 2. Auflage. Vincentz Verlag, Hannover 2000, ISBN 978-3-87870-569-7, Kap. 4.9.3 Dispergieren mit dem Dissolver, S. 241 f. (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
- ↑ Oliver Schöller-Schwedes, Stephan Rammler: Mobile Cities: Dynamiken weltweiter Stadt- und Verkehrsentwicklung. In: Mobilität und Gesellschaft. 2. Auflage. Band 2. LIT Verlag Münster, Berlin 2012, ISBN 978-3-8258-0913-3, III. Stadt- und Verkehrsentwicklung im internationalen Vergleich − Eine Bestandsaufnahme, S. 24–26 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).