RB Leipzig

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RB Leipzig
RB Leipzig
Basisdaten
Name RasenBallsport Leipzig e. V.
Sitz Leipzig
Gründung 19. Mai 2009
Farben Rot, Weiß
Vorstand Florian Müller (Vorsitzender)
Markus Thurner
Rudolf Theierl
Website redbulls.com/soccer/leipzig
Erste Fußballmannschaft
Cheftrainer Alexander Zorniger
Tino Vogel (II.)
Spielstätte Red Bull Arena
Plätze 44.345
Liga Regionalliga Nordost
Sachsenliga (II.)
2011/12 3. Platz (Regionalliga Nord)
4. Platz (II.)
Heim
Auswärts

RasenBallsport Leipzig e. V., kurz RB Leipzig, ist ein deutscher Fußballverein aus Leipzig.

Hinter dem Verein steht das Unternehmen Red Bull, das als langfristiges Vereinsziel den Aufstieg in die Bundesliga angibt.[1] Der Vereinsname soll an andere vom Unternehmen getragene Projekte, wie etwa FC Red Bull Salzburg oder New York Red Bulls, anknüpfen. Da die Satzung des Deutschen Fußball-Bundes eine Namensgebung zu Werbezwecken verbietet, ist Red Bull als Namensbestandteil unzulässig.[2]

Geschichte

Vereinsgründung

Ablauf der Mannschaftsübernahme
Saison 2008/09 Saison 2009/10 Saison 2010/11
SSV Markranstädt I RB Leipzig I RB Leipzig I
ESV Delitzsch I ESV Delitzsch I RB Leipzig II
SSV Markranstädt II RB Leipzig II SSV Markranstädt I
ESV Delitzsch II ESV Delitzsch II ESV Delitzsch I
SSV Markranstädt III RB Leipzig III SSV Markranstädt II
RB Leipzig IV SSV Markranstädt III

Im Jahr 2006 unternahm Red Bull erstmals den Versuch, im Leipziger Fußball Fuß zu fassen. Ein Einstieg beim FC Sachsen Leipzig scheiterte jedoch an der verweigerten Zustimmung des Deutschen Fußball-Bundes wegen namensrechtlicher Unstimmigkeiten und an Fanprotesten.[3] Der DFB befürchtete eine zu große Einflussnahme des Investors.[4]

Da die Vereine unterhalb der Regionalliga nicht mehr dem DFB-Lizenzierungsverfahren unterliegen, wurde daraufhin am 19. Mai 2009 der eigenständige Verein RB Leipzig gegründet. Dieser sollte das Startrecht des SSV Markranstädt für die Oberliga und zusätzlich die ersten drei Männermannschaften sowie das Seniorenteam des Fünftligisten übernehmen. Die erste Männermannschaft wurde samt Trainerstab komplett übernommen.[5] Auf Drängen des Sächsischen Fußballverbandes übernahm RB Leipzig auch die jeweils erste Mannschaft der vier ältesten Jugendabteilungen des insolventen FC Sachsen Leipzig.[6]

Nachdem der Nordostdeutsche Fußballverband am 13. Juni 2009 der Übertragung des Oberliga-Spielrechtes zustimmte und den Vereinsnamen genehmigte,[7] startete RB Leipzig schließlich zur Saison 2009/10 anstelle des SSV Markranstädt in der Süd-Staffel der Oberliga Nordost. Dabei nahm der Verein den Spielbetrieb zunächst ohne offizielles Vereinswappen auf, da das vorgeschlagene Wappen wegen der Ähnlichkeit zum Unternehmenslogo vom Sächsischen Fußballverband abgelehnt wurde.[8] Das Sponsorenlogo befindet sich dennoch als Trikotwerbung auf den Spielertrikots und das abgelehnte Wappen wurde zeitweise unter anderem auf Fanartikeln verwendet.[9]

Seit Gründung des Vereins im Jahre 2009 hat RB Leipzig auch im September 2011 nur sieben Mitglieder.[10] Der Jahresmitgliedsbeitrag beträgt 800 € plus einmalig 100 € Aufnahmegebühr.[11]

Anfangsjahre

Saison Liga Platz Tore Punkte DFB-Pokal
2009/10 Oberliga 1 74:17 80
2010/11 Regionalliga 4 57:29 64
2011/12 Regionalliga 3 71:30 73 2.Runde
2012/13 Regionalliga
Grün unterlegt: Aufstiege

Start in der Oberliga

Das erste Spiel von RB Leipzig fand – nachdem zuvor einige geplante Spiele wegen Sicherheitsbedenken abgesagt werden mussten – am 10. Juli 2009 als Freundschaftsspiel gegen den Landesligisten SV Bannewitz statt und endete mit einem 5:0-Heimsieg für RB Leipzig, wobei als Spielstätte zunächst das Stadion am Bad in Markranstädt diente. Das erste Pflichtspiel bestritt der Verein drei Wochen später in der ersten Runde des Sachsenpokals: nach einem Tausch des Heimrechts siegte die Mannschaft am 31. Juli 2009 auf heimischem Platz mit 5:0 gegen den VfK Blau-Weiß Leipzig. Im ersten Ligaspiel erreichte RB Leipzig am 8. August 2009 auswärts gegen den FC Carl Zeiss Jena II ein 1:1-Unentschieden.

Im weiteren Verlauf der Hinrunde 2009/10 wurde die Mannschaft, trotz kleinerer Rückschläge wie der ersten Saisonniederlage am 13. September 2009 gegen Budissa Bautzen, Herbstmeister ihrer Staffel. Aus dem Sachsenpokal, über den RB Leipzig den Einzug in den DFB-Pokal der Folgesaison anvisiert hatte, schied der Verein am 13. November 2009 aus, als die Mannschaft im Viertelfinale dem FSV Zwickau mit 2:3 unterlag. Für die Rückrunde verstärkte sich Leipzig insbesondere mit der Verpflichtung des zuvor in der 2. Bundesliga spielenden Timo Rost und erreichte bereits am 25. Spieltag den sicheren Aufstieg, nachdem Verfolger Budissa Bautzen auch rechnerisch nicht mehr an RB vorbeiziehen konnte. Am 4. Mai 2010 wurde dem Verein die Regionalligalizenz durch den Deutschen Fußball-Bund erteilt.

Bereits im Januar 2010 hatte der seit der Vereinsgründung amtierende Präsident Andreas Sadlo den Verein verlassen,[12] woraufhin Dietmar Beiersdorfer das Amt des Vorstandsvorsitzenden und Präsidenten übernommen hatte.[13] Einen Tag nach dem letzten Saisonspiel entband dieser den Aufstiegs-Trainer Tino Vogel, dessen Co-Trainer Lars Weißenberger sowie Sportdirektor Joachim Krug von ihren Aufgaben.[14] Dies erfolgte vor dem Hintergrund einer zuvor von Red-Bull-Geschäftsführer Dietrich Mateschitz verkündeten Strategieänderung, wonach RB Leipzig anstelle des FC Red Bull Salzburg künftig das Schlüsselprojekt im Fußballengagement des Unternehmens darstellen soll.[15] Daraufhin wurde am 18. Juni 2010 Tomas Oral als neuer Trainer vorgestellt.

Auch die Spieler Christian Mittenzwei, Sebastian Hauck, Stefan Schumann, Toni Jurascheck und Michael Lerchl erhielten keine neuen Verträge für die kommende Regionalligasaison, während mit Frank Räbsch und Ronny Kujat zwei weitere Spieler der Aufstiegsmannschaft ihre Karrieren beendeten.[16]

RB Leipzig in der Regionalliga

Vor der Saison 2010/11 gab RB Leipzig die zweite, dritte und vierte Mannschaft wieder an den SSV Markranstädt ab. Als neue Reserve wurde die erste Mannschaft vom ESV aus Delitzsch übernommen.[17]

Datei:RB Leipzig vs FC Schalke 04 friendly 24 july 2010.jpg
Freundschaftsspiel gegen Schalke 04

Am 24. Juli 2010 fand anlässlich des Umzugs in die neue Heimspielstätte, die Red Bull Arena, ein Freundschaftsspiel gegen den FC Schalke 04 statt, das Leipzig mit 1:2 verlor.[18] Sechs Tage später spielte Leipzig letztmals im Stadion am Bad: Das Testspiel gegen Hertha BSC am 30. Juli 2010 endete mit einem 2:1-Sieg von RB Leipzig.

Die Regionalliga begann für RB Leipzig mit einer Serie von drei Remis in Folge, von denen das erste am 6. August 2010 gegen Türkiyemspor Berlin vor 4.028 Zuschauern erspielt wurde. Erst am vierten Spieltag gelang der erste Saisonsieg durch ein 2:1 bei Holstein Kiel, dem am fünften Spieltag auch der erste Heimsieg folgte: Gegen den 1. FC Magdeburg gewann Leipzig erneut mit 2:1. Nach einem mäßigen Saisonstart fand sich RB Leipzig in der Verfolgerrolle des Chemnitzer FC wieder, der als möglicher Aufstiegskandidat der Nord-Staffel galt. Zum Jahresende bekräftige RB Leipzig seine eigenen Aufstiegsambitionen nochmals mit der Verpflichtung des Brasilianers Thiago Rockenbach, nachdem der Verein schon im Sommer unter anderem mit den Transfers von Carsten Kammlott und Tim Sebastian Aufmerksamkeit erregt hatte. Schließlich sollte die Mannschaft die Saison aber lediglich als Tabellenvierter beenden.

Aufgrund des verpassten Aufstiegs war schon im Verlauf der Rückrunde Peter Pacult am 4. Mai 2011 als Trainer ab der Saison 2011/12 bekanntgegeben worden, womit das Engagement Orals in Leipzig nach nur einer Saison wieder beendet wurde. Fast gleichzeitig trat Thomas Linke, der erst im Februar 2011 als Sportdirektor eingesetzt worden war, von seinem Posten zurück, weshalb verschiedene Medien einen Zusammenhang mit der Personalie Pacult vermuteten.[19] Am 1. Juni 2011 gewann der Verein noch unter Oral den ersten Titel der Vereinsgeschichte: Durch einen 1:0-Sieg gegen den Chemnitzer FC wurde Leipzig Sachsenpokalsieger und erspielte sich damit auch das Recht zur Teilnahme am DFB-Pokal der Folgesaison.

Im DFB-Pokal 2011/12 bezwang Leipzig in der ersten Runde den Bundesligisten VfL Wolfsburg mit 3:2, schied in der zweiten Runde aber durch eine 0:1-Niederlage gegen den FC Augsburg als weiteren Bundesligisten aus. Zuvor hatten weitere Spielerabgänge dafür gesorgt, dass mit Daniel Rosin, Timo Rost und Benjamin Bellot lediglich drei Spieler aus der vormaligen Oberliga-Mannschaft im Leipziger Kader für die Regionalliga-Saison 2011/12 verblieben waren, während mit Ingo Hertzsch ein vierter dieser Spieler nur noch für die Reservemannschaft eingeplant wurde.

Der bisher höchste Sieg der Vereinsgeschichte gelang dem RB Leipzig mit einem 8:2 gegen den SV Wilhelmshaven, der am 19. Februar 2012 erzielt wurde.[20] Auch in der Saison 2011/12 verpasste RB Leipzig den Aufstieg in die 3. Liga mit einem 2:2 Unentschieden gegen den VfL Wolfsburg II und startet damit 2012/13 in der neuen Regionalliga Nordost.

Titel und Erfolge

Vereinsstruktur

Ehrenrat

ÖsterreicherÖsterreich Manfred Hückel Leiter Marketingabteilung
Red Bull GmbH
ÖsterreicherÖsterreich Walter Bachinger Leiter Finanzabteilung
Red Bull GmbH
ÖsterreicherÖsterreich Volker Viechtbauer Leiter Rechtsabteilung
Red Bull GmbH

Vorstand

ÖsterreicherÖsterreich Florian Müller Vorsitzender & Geschäftsführer
ÖsterreicherÖsterreich Markus Thurner Finanzdirektor
Red Bull Teamsports
ÖsterreicherÖsterreich Rudolf Theierl Vorstandsvorsitzender
FC Red Bull Salzburg
EC Red Bull Salzburg

Sportliche Leitung

FranzoseFrankreich Gérard Houllier Global Sports Director
Red Bull Soccer
Deutscher Ralf Rangnick Sportdirektor
Deutscher Ivo Jungbauer Nachwuchsleiter
Deutscher Hans-Jürgen Kreische Chefscout

Erste Mannschaft

Trainerstab

Deutscher Alexander Zorniger Trainer
Ungar Tamás Bódog Co-Trainer
Deutscher Perry Bräutigam Torwarttrainer
Deutscher Tim Lobinger Athletiktrainer

Kader Saison 2012/13

Stand: 10. Juli 2012

Nr. Spieler Nat. Geburtsdatum bei RBL seit letzter Verein
Torhüter
1 Fabio Coltorti Schweitzer 03.12.1980 2012 FC Lausanne-Sport
12 Andreas Kerner Deutscher 05.09.1988 2011 Hansa Rostock
22 Benjamin Bellot Deutscher 30.07.1990 2009 FC Sachsen Leipzig
Abwehr
2 Marcus Hoffmann Deutscher 12.10.1987 2011 SV Babelsberg 03
8 Tim Sebastian Deutscher 17.01.1984 2010 Hansa Rostock
14 Patrick Koronkiewicz Deutscher 13.03.1991 2012 Bayer 04 Leverkusen II
16 Juri Judt Deutscher 24.07.1986 2012 1. FC Nürnberg
17 Umut Koçin Türke 02.06.1988 2011 Kapfenberger SV
23 Niklas Hoheneder ÖsterreicherÖsterreich 17.08.1986 2012 Karlsruher SC
28 Fabian Franke Deutscher 07.03.1989 2010 Hamburger SV II
30 Christian Müller Deutscher 13.08.1983 2011 FSV Frankfurt
Mittelfeld
5 Henrik Ernst Deutscher 02.09.1986 2011 Hannover 96 II
6 Jeremy Karikari Deutscher 23.07.1987 2012 Eintracht Trier
10 Thiago Rockenbach Brasilianer 01.02.1985 2011 Fortuna Düsseldorf
15 Bastian Schulz Deutscher 10.07.1985 2011 1. FC Kaiserslautern
21 Paul Schinke Deutscher 16.05.1991 2010 Energie Cottbus II
29 Sebastian Heidinger Deutscher 11.01.1986 2011 Arminia Bielefeld
Sturm
9 Roman Wallner ÖsterreicherÖsterreich 04.02.1982 2012 FC Red Bull Salzburg
11 Daniel Frahn (C)ein weißes C in blauem Kreis Deutscher 03.06.1987 2010 SV Babelsberg 03
13 Tom Nattermann Deutscher 16.04.1993 2012 RB Leipzig U19
18 Timo Röttger Deutscher 12.07.1985 2011 Dynamo Dresden
20 Stefan Kutschke Deutscher 03.11.1988 2010 SV Babelsberg 03
27 Carsten Kammlott Deutscher 28.02.1990 2010 FC Rot-Weiß Erfurt

Transfers Saison 2012/13

Stand: 10. Juli 2012

Zugänge: Abgänge:
Sommer 2012

Zweite Mannschaft

Saison Liga Platz Tore Punkte
2010/11 Bezirksliga Leipzig 1 65:32 60
2011/12 Sachsenliga 4 62:34 53
2012/13 Sachsenliga - - -
Grün unterlegt: Aufstiege

In der Saison 2010/2011 startete RB Leipzig II mit dem Spielrecht und dem Großteil der Mannschaft des ESV Delitzsch in der Bezirksliga Leipzig. Die Saison verlief sehr gut, so dass am vorletzten Spieltag die Meisterschaft gewonnen wurde. Zwischenzeitlich wurde vermutet, dass RB Leipzig das Oberliga-Spielrecht des aufgelösten Vereins FC Sachsen Leipzig übernehmen könnte, doch dieses Angebot wurde nicht wahrgenommen, so dass die U23 von RB Leipzig durch sportlichen Erfolg aufstieg. RB Leipzig II trägt seine Spiele im Trainingszentrum am Cottaweg aus und wird von Tino Vogel trainiert.

Stadion

Datei:Zentralstadion Leipzig 2008.jpg
Spielstätte seit der Saison 2010/11: Red Bull Arena in Leipzig

RB Leipzig trägt seine Heimspiele in der 44.345 Zuschauer fassenden Red Bull Arena – dem ehemaligen Zentralstadion – aus. Der Vertrag über die Namensrechte des Stadions läuft zunächst bis 2040.[21] In seiner ersten Saison 2009/10 trug der Verein seine Heimspiele im 5.500 Zuschauer fassenden Stadion am Bad in Markranstädt aus.

Trainingszentrum und Geschäftsstelle

Red Bull gab 2010 bekannt, sich längerfristig in Leipzig engagieren zu wollen und suchte in diesem Zusammenhang einen Standort für ein Trainingsgelände mit mehreren Natur- und Kunstrasenplätzen sowie für die Geschäftsstelle des Vereins und ein Jugendinternat. Gegen Ende des Jahres fiel die Entscheidung auf den Bereich der Leipziger Kleinmesse, den sogenannten Cottaweg, wo auf einer Fläche von 92.000 Quadratmetern bis zum Jahr 2013[veraltet] für 30 Millionen Euro das Vereinsgelände errichtet werden soll.[22] Nach Einwänden mehrerer Umweltschutzverbände und zähen Verhandlungen wurde den Planungen von RB Leipzig seitens der Stadt am 15. Dezember 2010 zugestimmt.[23][24]

Der Ausbau begann im März 2011 und soll in zwei Schritten erfolgen.[25] Während des ersten Bauabschnitts entstanden unmittelbar am Standort drei Naturrasenplätze sowie ein Kunstrasenplatz. Vorübergehend werden Mannschaftsräume und Sanitäranlagen in Containern untergebracht sein. Dieser Abschnitt wurde am 14. August 2011 abgeschlossen.[26]

Für den Start des zweiten Abschnitts im Jahr 2012[veraltet]Bitte nutze in Fällen, in denen die Jahreszahl bereits in der Vergangenheit liegt, {{Veraltet}} anstatt {{Zukunft}} wird seitens der Stadt eine Umweltverträglichkeitsprüfung verlangt. Wenn diese positiv verläuft, werden weitere Fußballfelder sowie die Geschäftsstelle und ein Jugendinternat gebaut. Es ist ebenfalls eine Tribüne geplant, vermutlich für Heimspiele der II. Mannschaft sowie der Jugendmannschaften von RB Leipzig.[27]

Kritik

Bereits vor den ersten Spielen sah sich der Verein Protesten und massiven Anfeindungen gegenüber. Nach der Übernahme des SSV Markranstädt gab es in dem Leipziger Vorort Proteste, bei dem unter Anderem Werbebanden beschädigt und der Rasen des Spielfeldes mit Unkrautbekämpfungsmittel zerstört wurde. Anhänger der Fußballvereine FC Sachsen Leipzig und 1. FC Lokomotive Leipzig befürchteten durch die Gründung des neuen Vereins den Rückgang traditioneller Fankultur und eine Kommerzialisierung des Fußballs in der Region. Dennoch befürworteten in einer nicht repräsentativen Umfrage der lokalen Leipziger Volkszeitung etwa 70 Prozent der Leser das Engagement von Red Bull.[28]

Bundesweit stieß der Verein bei Fußball-Fans auf Kritik. Vereine wie KSV Hessen Kassel und der 1. FC Union Berlin sagten nach Fanprotesten geplante Testspiele ab. Grund für die Fanproteste ist unter anderem die Vereins- und Personalpolitik sowie der Einfluss des Konzerns Red Bull. So können Fans zwar eine Vereinsmitgliedschaft beantragen, diesem Antrag muss jedoch ein Ehrenrat zustimmen. Dieser Ehrenrat besteht aus drei Angestellten des Red Bull Konzerns, die ebenfalls Vereinsmitglieder sind.

Auch die Fangruppierung Rasenballisten kritisierte die Außendarstellung von RB Leipzig, die „nicht den RasenBallsport Leipzig e.V., sondern lediglich den Geldgeber“ repräsentiere.[29]

Der Wirtschaftswissenschaftler Tobias Kollmann, inzwischen ehemaliger Präsident des Bonner SC und von Viktoria Köln, sah in Red Bull ein Unternehmen, das bei RB Leipzig „klare Wirtschafts- und Marketingziele für seine Produkte“ verfolge und damit sei RB Leipzig der erste „Marketingklub“ im deutschen Fußball. So bezeichnete er die Aktivitäten von Red Bull im RB Leipzig als „sportpolitisches Erdbeben im deutschen Fußball“.[30]

Einzelnachweise

  1. Der RB Leipzig kommt. Der Tagesspiegel, 16. Juni 2009
  2. Geld verleiht Flügel, Artikel der Wochenzeitung Der Freitag, Ausgabe 29/09
  3. Geld-Revolution auf dem Leipziger Rasen. Stern 17. Juni 2009
  4. Red Bull plant Liga-Einstieg. Der Spiegel 29. Mai 2009
  5. In acht Jahren in die Bundesliga, ZEIT ONLINE vom 16. Juni 2009
  6. Reichenbach sieht keine Bevorzugung von RB Leipzig. Rheinische Post, 1. August 2009
  7. Red Bull reißt Leipzig aus dem Fußballschlaf. Die Welt, 13. Juni 2009
  8. Debüt ohne Wappen. Süddeutsche Zeitung, 5. August 2009
  9. Erste Fanartikel von RB Leipzig-Markranstädt eingetroffen. Mitteilung des Vereins auf der offiziellen Website, 14. August 2009
  10. Die Bullen schotten sich ab Bild.de, 15. September 2011, Zugriff am 6. November 2011
  11. Leipzigs ungeliebte Bullen, sport.zdf.de, 25. Oktober 2011, Zugriff am 14. Mai 2012
  12. Andreas Sadlo verlässt RB Leipzig. Mitteilung des Vereins auf der offiziellen Website, 15. Januar 2010
  13. RB Leipzig zieht in neue Geschäftsstelle. Mitteilung des Vereins auf der offiziellen Website, 24. Februar 2010
  14. Tino Vogel muss als Trainer bei RB Leipzig gehen – auch Sportdirektor Krug wird entmachtet. Leipziger Volkszeitung, 30. Mai 2010
  15. Mateschitz will das große Geld lieber in Leipzig investieren Kronen Zeitung, 10. Mai 2010
  16. Blumensträuße für scheidende Spieler. Mitteilung des Vereins auf der offiziellen Website, 22. Mai 2010
  17. Regionalligist RB Leipzig stellt Weichen. Mitteilung des Vereins auf der offiziellen Website, 30. Mai 2010
  18. RB Leipzig testet FC Schalke 04. Mitteilung des Vereins auf der offiziellen Website, 3. Juni 2010
  19. Rücktritt von Sportdirektor Thomas Linke
  20. RasenBallsport Leipzig - SV Wilhelmshaven 8:2, Regionalliga Nord, Saison 2011/12, 20.Spieltag - Spielanalyse, Aufstellung, Torschützen und alle Infos zur Spielpaarung - kicker online. Abgerufen am 19. Februar 2012.
  21. Zentralstadion wird umbenannt. kicker online, 29. Juni 2010
  22. RB Leipzig startet am Cottaweg in das Unternehmen Fußball-Bundesliga. Leipziger Volkszeitung, 7. Januar 2011
  23. Planungen für RB-Trainingszentrum: Hürden am Standort Cottaweg LVZ online, 7. September 2010
  24. Leipzigs Stadtrat stimmt RB-Trainingszentrum am Cottaweg mit großer Mehrheit zu LVZ online, 15. Dezember 2010
  25. Plan des RB-Leipzig Trainingszentrums LVZ online, PDF 2.4MB, abgerufen am 1. April 2011
  26. redbulls.com: Neues Bullen-Zuhause wird mit FRÜHSCHOPPEN eröffnet!, 12. August 2011, Zugriff am 2. September 2011
  27. nachrichten.lvz-online.de: RB Leipzig eröffnet Trainingszentrum am Cottaweg mit Autogrammstunde, 14. August 2011, Zugriff am 2. September 2011
  28. "Wir würden selbst den Teufel mit offenen Armen empfangen". Der Spiegel, 17. Juni 2009
  29. [1] unter dem Punkt Ballismus - Sponsoren, Zugriff am 26. Oktober 2011
  30. Ein Erdbeben für den deutschen Fußball Interview mit Tobias Kollmann auf spox.com, Abgerufen am 26. Oktober 2011

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