August von Rothmund

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 15. Februar 2013 um 10:42 Uhr durch Kresspahl (Diskussion | Beiträge) (HC: Entferne Kategorie:Mitglied der Leopoldina; Ergänze Kategorie:Mitglied der Leopoldina (19. Jahrhundert)). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Zur Navigation springen Zur Suche springen
August von Rothmund

August von Rothmund (* 1. August 1830 in Volkach; † 27. Oktober 1906) war ein deutscher Augenarzt.

Leben

August von Rothmund war der Sohn des Chirurgen Franz Christoph von Rothmund (1801–1891). 1847 schloss er am (heutigen) Wilhelmsgymnasium München seine Schulausbildung ab[1]. Er studierte in München und wurde 1848 Mitglied des Corps Isaria.[2] Nach der Promotion zum Dr. med. 1853 in München ging von Rothmund nach Berlin zu Albrecht von Graefe. Danach war er bei Carl Ferdinand von Arlt in Prag und bei Friedrich Jäger von Jaxtthal in Wien tätig, bevor er nach München zurückkehrte.

Ab 1854 lehrte von Rothmund an der Ludwig-Maximilians-Universität München Augenheilkunde und war Leiter der chirurgischen Poliklinik am Reisingerianum. 1859 wurde er außerordentlicher Professor, 1863 ordentlicher Professor für Augenheilkunde. Seine Wahl zum Mitglied der Leopoldina erfolgte 1887. August von Rothmund wurde 1900 emeritiert. Sein Alterssitz, die Villa Rothmund in Miesbach, wurde 1902 von Eugen Drollinger erbaut.

Das Rothmund-Thomson-Syndrom wurde 1868 durch August von Rothmund in der Veröffentlichung Ueber cataracten in Verbindung mit einer eigenthümlichen Hautdegeneration erstmals beschrieben.

Werke

  • Ueber Radical-Operation beweglicher Leistenbrüche. Kaiser, München 1853.
  • Ueber die Exarticulation des Unterkiefers. Kaiser, München 1853. (Inaugural-Abhandlung)
  • Beiträge zur künstlichen Pupillenbildung. München 1855.
  • Ueber cataracten in Verbindung mit einer eigenthümlichen Hautdegeneration. In: Archiv für Ophtalmologie. 1868, Vol. 14, S. 159–82
  • Ueber den gegenwärtigen Standpunkt der Lehre von den infectiösen Erkrankungen des Auges. München 1881. (Vortrag)
  • Mitteilungen aus der Universitäts-Augenklinik zu München. Oldenbourg, München 1882–.
  • Casuistischer Beitrag zur Lehre von der Sogenannten Sympathischen Augenentzündung. Oldenbourg, München 1882.
  • Einige Bemerkungen über die Anwendung des Sublimats. M. Rieger, München 1883.
  • Ueber die Entwicklung des medizinischen Studiums an den Universitäten Ingolstadt, Landshut und München: Rede an die Studierenden beim Antritte des Rektorates der Ludwig-Maximilians-Universität gehalten am 22. November 1884. München, 1884.

Literatur

  • O.-E. Lund: Rothmund und die Anfänge der poliklinischen Ophthalmologie in München. In:Die Münchener Polikliniken. Marburg/Lahn 1989. S. 77–85
  • Oskar Eversbusch: Zum 70. Geburtstag von August von Rothmund. In: Münchener Medicinische Wochenschrift. N. 31, J. F. Lehmann, München 1900.
  • Oskar Eversbusch: Zur Erinnerung an Geheimrat Professor Dr. August v. Rothmund von Oskar Eversbusch: Ein Gedenkblatt für seine Freunde und Verehrer. Gedächtnisrede, gehalten in der Sitzung des Münchener Ärztlichen Vereins in München vom 12. Dezember 1906. Bayerische Druckerei & Verlagsanstalt, München 1906.
  • Julius Hirschberg: Deutschlands Augenärzte. 1911 (Graefe-Sämisch 14, 2: 345; 15, 2: 212-217).
Wikisource: August von Rothmund – Quellen und Volltexte

Einzelnachweise

  1. Leitschuh, Max: Die Matrikeln der Oberklassen des Wilhelmsgymnasiums in München, 4 Bde., München 1970–1976; Bd. 4, S. 41
  2. Kösener Korps-Listen 1910, 173, 307