Bahncard
Die Bahncard (Eigenschreibweise: BahnCard) ist eine kostenpflichtige Rabatt-Karte der Deutschen Bahn AG. Sie gewährt dem Inhaber Rabatte auf bestimmte Fahrkarten und dient der Kundenbindung. Sie ist vergleichbar mit der österreichischen Vorteilscard und dem Schweizer Halbtax resp. dem Generalabonnement.
Ende 2012 besaßen 4,9 Millionen Menschen eine BahnCard.[1] Mehr als die Hälfte des Umsatzes im DB Fernverkehr wurde 2007 mit Bahncard-rabattierten Fahrkarten erwirtschaftet (Stand: 2007).[2] 90 Prozent der Fernverkehr-Tickets und 81 Prozent der Nahverkehr-Tickets wurden 2008 mit Abschlag verkauft.[3] Bahncard-Besitzer können am Kundenbindungsprogramm bahn.bonus und am Vielfahrerprogramm bahn.comfort teilnehmen und für Umsätze Punkte sammeln.
Der seit 2002 übliche Verkauf der Bahncard im Abonnement ist Gegenstand von Kritik.
Geschichte
Zeitpunkt | BC50-Inhaber | BC25-Inhaber | BC-Inhaber | Quelle |
---|---|---|---|---|
Mitte November 1992 | 440.000 | – | 440.000 | [4] |
Jahresende 1992 | 650.000 | – | 650.000 | |
20. Januar 1993 | 1.000.000 | – | 1.000.000 | [5] |
Mitte 2002 | 3.000.000 | – | 3.000.000 | [6] |
Juni 2003 | 1.200.000 | [7] | ||
Ende 2003 | 2.700.000 | [8] | ||
Herbst 2004 | 1.400.000 | [9] | ||
Ende 2004 | 2.900.000 | [8] | ||
Ende März 2005 | 3.100.000 | [10] | ||
Ende 2005 | 3.200.000 | [8] | ||
Ende 2006 | 3.500.000 | [8] | ||
Ende 2007 | 1.780.000 | 2.230.000 | 4.010.000 | [11][12] |
Ende 2008 | 2.219.000 | [13] | ||
Ende 2009 | 2.338.000 | [13] | ||
September 2011 | 4.400.000 | [14] | ||
September 2012 | 1.600.000 | 3.100.000 | 4.700.000 | [15] |
Ende 2012 | 4.900.000 | [1] |
Vorläufer
Als Vorläufer der heutigen Bahncard gab es Jahre vorher bei der Deutschen Bundesbahn die so genannten Taschengeld-, Junioren-, Familien- oder Seniorenpässe, die jeweils einen Rabatt von 50 % auf den Normalpreis garantierten. Bei der Deutschen Reichsbahn war die Kinderaltersgrenze bis Oktober 1990 bei 16 Jahren, was bedeutete, dass die Kinder zu 50 % des Normalpreises fahren konnten. Für Studenten galt der Studentenausweis als 50 % Ermäßigungsberechtigung, für Fahrten zwischen Heimatort und Studienwohnort sogar 75 %.
1955 wurde vom damaligen Bundesminister für Familienfragen Franz-Josef Wuermeling die verbilligten Bahnfahrkarten für kinderreiche Familien eingeführt. Der entsprechende Berechtigungsausweis, mit dem bis April 1999 für die Kinder vergünstigte Fahrkarten erworben werden konnten, ist noch heute als „Der Wuermeling“ bekannt. Im Volksmund wurde Der Wuermeling auch als Karnickelpass bezeichnet.
1976 wurde ein Seniorenpass eingeführt, der Männern ab 65 und Frauen ab 60 Jahren (sowie Frührentnern) einen Rabatt von 50 Prozent auf Fernverkehrs-Fahrpreise gewährte. Später auch der Taschengeld-, Junioren- und der Familienpass. Damit konnten Fahrausweise des Bundesbahntarifs − zuerst ab 31 km, dann ab 51 km, später mit Wertmarke ohne Beschränkung − zum halben Preis benutzt werden. Auf Fahrkarten regionaler Verkehrsverbünde und spezieller S-Bahn-Tarife gab es dagegen in der Regel keine Ermäßigung. Darüber hinaus wurden Vorzugskarten angeboten, die 20 Prozent Rabatt gewährten.
Einführung (1992)
Die Bahncard wurde zum 1. Oktober 1992 eingeführt.[5] Zuerst wurde dabei die Karte der 2. Klasse auf den Markt gebracht, gefolgt von der Bahncard First für die erste Klasse sowie, zu Weihnachten, Geschenkgutscheine für das neue Produkt. Bis zum Jahresende wurde sie 650.000-mal verkauft. Ein Grund für die Einführung der Bahncard lag in der Kundenbindung, nachdem mit der Einführung des ICE im Vorjahr der Personenfernverkehr eine größere Akzeptanz erworben hatte. Im Jahr ihrer Einführung bildete die Karte den Schwerpunkt der Werbe- und Kommunikationsmaßnahmen der damaligen Bundesbahn. Die Karte wurde dabei unter dem Motto Ein Jahr zum halben Preis vermarktet. Die TV-Werbekampagne für das neue Produkt wurde mehrfach prämiert.[16] Ein anderer Grund sei dabei die Vergünstigung von Fernreisen gewesen.[6] Nach Angaben der Deutschen Bahn hat die Einführung der BahnCard, neben der Einführung des ICE, den bedeutendsten Attraktivitätsschub für das Verkehrsmittel seit dem Zweiten Weltkrieg bedeutet.[17]
Bis Mitte November 1992 wurde die Bahncard rund 440.000-mal verkauft[4], bis zum 20. Januar 1993 eine Million mal.[5]
Der Preis zur Einführung der Karte im Oktober 1992 lag bei 220 D-Mark, für Senioren und Junioren 110 D-Mark.[5] Mit deren Erwerb reduzierte sich der Preis einer normalen Fahrkarte der 2. Klasse um 50 %. Bei Fahrkarten für die erste Wagenklasse betrug die Reduktion 50 % des Preises der 2. Klasse plus vollen Differenzbetrag, so dass sich eine Reduktion von 33 % für die 1. Wagenklasse ergab. Die Gültigkeit der Bahncard betrug ein Jahr. Sie war personengebunden und nicht übertragbar.
Der Verkauf der Bahncard First, für zunächst 440 DM[17], begann am 16. November 1992, der erste Gültigkeitstag war der 1. Dezember 1992.[4] Mit ihr gab es auch in der 1. Klasse eine Ermäßigung von 50 %.
Als erster Verkehrsverbund erkannte der Rhein-Main-Verkehrsverbund ab 1995 die Bahncard an. Bahncard-Besitzer konnten dabei im RMV eine Verbundfahrkarte zum Juniortarif lösen, mit einem Rabatt von 40 Prozent. Im Gegenzug konnten RMV-Kunden den Interregio zuschlagsfrei nutzen, Pendler- und Zeitkarten wurden gegen Aufpreis im IC, EC und ICE anerkannt.[18]
Zum 1. April 1999 wurde die Gültigkeitsdauer der Bahncard im Abonnement von 12 auf 13 Monate angehoben. Gleichzeitig erhielten Bahncard-Kunden vier kostenlose Sitzplatzreservierungen.[19]
Mitte 2002 lag die Zahl der Bahncard-Kunden bei drei Millionen. Dieser Wert sei bis dahin über mehrere Jahre gehalten worden.[6]
Preissystem-Änderungen (2002)
Ende Juni 2001 wurde bekannt, dass im Rahmen des für Ende 2002 geplanten neuen Preissystems der Rabatt der Bahncard von 50 auf 25 Prozent gesenkt werden würde. Dabei war zunächst vorgesehen, die „alte“ Bahncard nach dem Start des neuen Tarifsystems für eine einjährige Übergangsphase noch im Sortiment zu belassen.[20] Nach Bahnangaben sei der Anteil der Bahncard-Kunden, die ihre Karte ausschließlich im Nahverkehr einsetzten (und somit nicht von den Rabattkomponenten des neuen Preissystem profitierten konnte) bei zwei Prozent gelegen.[6]
Die neu konzipierte Bahncard erlaubte nur noch einen Rabatt von 25 %, der jedoch auf alle Angebote angewendet werden konnte. Der Preis wurde von 140 auf 60 Euro (2. Klasse) bzw. von 280 auf 150 Euro (1. Klasse) gesenkt.[21] Eltern konnten für eigene Kinder ab 6 Jahren eine eigene Bahncard für fünf Euro erwerben. Indem der Bahncard-Rabatt von 25 Prozent auf alle Preise habe angewendet werden können, sei eine Preissicherheit für den Kunden geschaffen worden.[22]
Die Abschaffung der bisherigen 50-Prozent-Bahncard stieß auf vielfältige Kritik. Pro Bahn übergab Bundesverkehrsminister Manfred Stolpe 10.000 Unterschriften für den Erhalt der bisherigen Bahncard.[23] Im ersten Halbjahr 2003 sank die Zahl der Bahncard-Inhaber von rund 3 auf etwa 2,5 Millionen.[24] Dieser Entwicklung war die Deutsche Bahn zeitweise mit einer breit angelegten Werbeaktion begegnet, bei der unter anderem 150.000 Zwei-Monats-Bahncards der 1. Klasse an ehemalige Bahncard-Besitzer verschenkt wurden.[25] Darüber hinaus bemühte sich die Deutsche Bahn und das Bundesumweltministerium, den 25-Prozent-Rabatt der neuen Karte auch auf Verkehrsverbünde auszudehnen.[26] Fahrgastverbände und Verkehrspolitiker forderten die Wiedereinführung der 50-Prozent-Bahncard. Bei der Vorlage der Jahresbilanz 2002, am 21. Mai 2003, lehnte der Bahnvorstand dies ab.[27]
Preissystem-Reform (2003)
Anfang Juli 2003 gab die Deutsche Bahn die Wiedereinführung der 50-Prozent-Bahncard als Bahncard 50 zum 1. August 2003 bekannt.[28] Die nun als Bahncard 50 bezeichnete Karte konnte nicht mit Frühbucherrabatten kombiniert werden. Bis zu vier auf dem Fahrschein eines Bahncard-50-Inhabers Mitreisende erhielten einen Mitfahrerrabatt von 50 Prozent.[29] Ihr Preis stieg, gegenüber der bis Dezember 2002 vermarkteten Bahncard von 140 auf 200 Euro (2. Klasse) bzw. von 280 auf 400 Euro (1. Klasse). Gleichzeitig wurde der Preis der nun als Bahncard 25 bezeichneten Bahncard von 60 auf 50 Euro (2. Klasse) gesenkt. Noch bis Ende September 2004 sollte die Karte mit Frühbucherrabatten kombiniert werden können. Inhaber der Bahncard 25 erhielten die Möglichkeit, gegen Zahlung des Differenzbetrages auf die Bahncard 50 umzusteigen.[7] Darüber hinaus wurde die Bahncard 100 als Nachfolger der Netzkarte eingeführt.[30] Die Möglichkeit, die Bahncard 25 mit Frühbucherrabatten zu kombinieren, wurde im Herbst 2004 über den 30. September 2004 hinaus verlängert.[9]
An den ersten drei Verkaufstagen wurden 50.000 Bahncard 50 verkauft (davon ein Teil als Umtausch aus der Bahncard 25) sowie 400 Exemplare der Bahncard 100.[29] In den ersten zehn Tagen wurden 150.000 Bahncards verkauft, davon rund 80 Prozent Bahncard 50 der 2. Klasse.[31] Im ersten Monat wurden 270.000 Bahncard 50 verkauft. Im gleichen Zeitraum wurden 86.000 Bahncard 25 abgesetzt.[24]
Weitere Entwicklung
Nachdem das Bahncard-Geschäft und auch der Kundenservice zwölf Jahre lang durch das Bertelsmann-Tochterunternehmen arvato im niedersächsischen Schortens abgewickelt wurden (ab 1995 zunächst für die Citibank und seit 1999 direkt für die Bahn), übernahm zum 1. März 2007 das bahneigene Serviceunternehmen DB Dialog dieses Geschäft.[32] Dieses Insourcing erfolgt auf Grund firmenpolitischer Überlegungen innerhalb der Bahn, um personellen Überkapazitäten von DB Dialog entgegenzuwirken. Die Bahn übernimmt damit erstmals seit der Einführung des Produktes Bahncard im Jahr 1992 selbst eigenverantwortlich das komplette Bahncard-Geschäft und die Betreuung der Bahncard-Kunden.
Ende 2003 wandte sich der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen gegen eine Forderung von DB-Chef Hartmut Mehdorn, die Bahncard auch im städtischen Nahverkehr anzuerkennen.[33]
An vier Aprilwochenenden 2004 wurden die 14,9 Millionen Mitgliedskarten des ADAC als Bahncard 25 in beiden Klassen anerkannt.[34] Ende März 2005 lag die Zahl der Bahncards bei rund 3,1 Millionen.[10]
Die Organisation des Bahncard-Systems erfolgte ab April 2006 durch ein Konsortium um Loyalty Partner.[35] Die täglich bis zu 22.000 Karten werden von GHP produziert.[36] In der Folge der Umstellung kam es zu erheblichen Problemen und Wartezeiten bei der Erstellung der Karten.[2]
Im Mai 2007 schrieb die Deutsche Bahn Teile des Bahncard-Geschäfts erneut aus. Für eine erwartete Auftragssumme von 2,8 bis 4,0 Millionen Euro soll der Auftragnehmer ab 1. Dezember 2007 über 30 Monate die Vorfilterung der Korrespondenz mit den Bahncard-Kunden übernehmen. Erwartet wird ein Aufkommen von etwa 900.000 Briefen, 650.000 E-Mails und 10.000 Faxen pro Jahr. Etwa 50 Prozent der Korrespondenz soll in dieser Stufe abschließend bearbeitet werden.[37] Ende 2007 wurde bekannt, dass der Bahncard-Service wieder zur Bahn zurückverlagert werden soll.[38] Anfang 2011 gab Loyalty Partner bekannt, das Bahncard-Geschäft für weitere sechs Jahre zu betreiben.[35]
Von 2004 bis Ende 2007 wuchs die Zahl der Bahncard-Kunden um eine Million auf 4,01 Millionen.[12][11] 2003 waren 2,7 Millionen Bahncards im Umlauf, im Folgejahr 2,9 Millionen. 2005 waren es 3,2 Millionen, 2006 3,5 Millionen. 2007 wurden rund 4 Millionen Bahncards gezählt.[8] Nach Angaben des Unternehmens besaßen Anfang 2008 mehr Menschen eine Bahncard als je zuvor.[39]
Eine Studie aus dem Jahr 2004 zeigte, dass Bahncard-Kunden die Bahn wesentlich häufiger benutzen und alternative Reisemöglichkeiten wesentlich seltener berücksichtigen als Kunden ohne Bahncard. Während die Befragten ohne Bahncard im Schnitt 5,0 Bahnfahrten pro Jahr unternahmen, waren es bei Inhabern der Bahncard 25 pro Jahr 11,8, bei der Bahncard 50 jährlich 17,7 und bei der Bahncard 100 34,0 Fahrten.[40]
Im September 2012 besaßen 4,8 Millionen Menschen eine BahnCard. Die meisten BahnCards pro Einwohner in Deutschland besitzen dabei die Göttinger. Im Ausland leben 83.000 BahnCard-Besitzer in 149 Ländern.[15]
BahnCard-Inhaber reisen im Fernverkehr nach laut Angaben der Deutschen Bahn im ICE- und IC-Verkehr seit 1. April 2013 CO2-frei. Die notwendige elektrische Energie werde vollständig Prozent aus regenerativen Quellen gewonnen. BahnCards werden seither in einem neuen Design mit einem grünen Streifen ausgegeben.[41]
Kreditkartenfunktion
Bahncards mit Kreditkartenfunktionen gab es vom 1. Juli 1995[42] bis 30. März 1999 und gibt es wieder seit 3. August 2009.
In Zusammenarbeit mit der Citibank wurden von 1995 bis 1999 drei Varianten angeboten:[42]
- eine Bahncard mit VISA-Zahlungs- und Kreditkartenfunktion
- eine Bahncard mit Electron-Zahlungsfunktion (Guthabenkonto)
- Bahncard ohne Zahlungsfunktion
Die Gültigkeit der Karten mit Zahlfunktion lag bei zwei Jahren, die der regulären Bahncard ohne Zahlungsfunktion weiterhin bei einem Jahr. Dabei wurde von einer tages- auf eine monatsgenaue Gültigkeit umgestellt − die Karten waren bis zum Ende desselben Monats im Folgejahr gültig. Ab dem Stichtag wurden alle Bahncards mit einem Foto des Inhabers bedruckt. Mit dieser Umstellung wurde die Gebühr für Ersatzkarten (bei Verlust) von 50 D-Mark aufgehoben, ein Speisewagen-Gutschein über fünf D-Mark (der mit neuen Karten verschickt wurde) sollte die Fotokosten kompensieren.[43][42] Die Kundendaten und Fotos wurden dazu in den USA weiterverarbeitet, was Datenschützer auf den Plan rief.
Die Einführung der Bahncard mit Zahlungsfunktion war von zahlreichen Pannen geprägt: So sah das zunächst verwendete Antragsformular nicht vor, eine Bahncard ohne Zahlungsfunktion zu bestellen. Darüber hinaus kam es mitunter zu mehrmonatigen Verzögerungen bei der Auslieferung der Karte und zu Fehlleitungen von Karten.[44] Verbraucherschützer kritisierten Prämien (in Höhe von einer D-Mark je Bahncard), die Bahnmitarbeiter je verkaufter Bahncard erhielten.[45] Die als „neue Bahncard“ beworbene Karte verkaufte sich nur schleppend. Statt der erhofften 1,5 Millionen Bahncards mit Zahlungsfunktion wurden bis Ende Mai 1996 nur 390.000 Exemplare verkauft.[46] Die Bahncard mit Zahlungsfunktion wurde aufgrund geringer Nachfrage zum 1. April 1999 eingestellt.[19]
Zum 3. August 2009 führte die Deutsche Bahn in Zusammenarbeit mit der Commerzbank mit der „Bahncard Kreditkarte“ wieder eine Bahncard mit Kreditkartenfunktion ein.[47] Eine „Basisvariante“ wird zum Preis von 19 Euro pro Jahr angeboten, eine um Versicherungsleistungen ergänzte „Platin-Variante“ für 49 Euro, bis zum 31. März 2011 als Premium bezeichnet (jeweils kostenlos für Bahncard-100-Inhaber). Für die Umsätze mit dieser Karte werden zusätzliche Prämienpunkte vergeben (je 1 Punkt für je 2 Euro Umsatz bei der DB selber bzw. 1 Punkt für je 3 Euro Umsatz bei Dritten). Die Gültigkeit der Kreditkarte korrespondiert mit der Gültigkeit der Bahncard, allerdings muss die Kreditkarte bei Kündigung der Bahncard separat gekündigt werden. Die kombinierte Karte zeigt auf der Vorderseite die Kreditkartennummer und auf der Rückseite klein aufgedruckt die Bahncard-Nummer. Die Karte mit Kreditkartenfunktion wird zusätzlich zur normalen Bahncard ausgestellt; seit dem 1. April 2010 enthalten die Beförderungsbedingungen die Verpflichtung, die herkömmliche Bahncard nach Erhalt der Karte mit Kreditkartenfunktion zurück zu senden.
Gegenwärtiges Tarifsystem
Seit August 2003 gibt es drei verschiedene Bahncard-Typen: Bahncard 25, Bahncard 50 und Bahncard 100, jeweils mit Versionen für die 2. und 1. Klasse.[48] Die Bahncard 25/50 ist ein Jahr gültig und kann nur im Abonnement erworben werden. Wird sie nicht bis spätestens sechs Wochen vor dem Ablaufdatum gekündigt, so verlängert sich ihre Laufzeit automatisch um ein weiteres Jahr. Für einige Geschäftskunden gibt es Ausnahmen von dieser Regelung. Die Bahncard 100 kann dagegen entweder für ein Jahr (Vorauszahlung der gesamten Summe) oder im monatlichen Abonnement (Mindestlaufzeit 1 Jahr, danach monatlich kündbar) erworben werden. Im Falle einer Verlängerung der Bahncard gelten die jeweils aktuellen Konditionen, die sich von den bisherigen unterscheiden können. Eine Benachrichtigung darüber erfolgt nur, wenn die Veränderungen in den letzten 4 Wochen vor Verlängerung in Kraft getreten sind. Dem Kunden wird dann ein Sonderkündigungsrecht gewährt.[49]
Neben der Funktion als Rabattkarte kann die Bahncard unter anderem auch als Identifikationskarte für Online-Tickets und Handytickets sowie zur Bezahlung per Lastschrift am Automaten verwendet werden. Darüber hinaus können Bahncard-Inhaber Fahrkarten auch über die auf der Karte aufgedruckte Bahncard- oder, bei Vielfahrern, über die bahn.bonus-comfort-Hotline buchen.
Bahncards können u. a. an Fahrkartenschaltern erworben werden, wobei unmittelbar eine vorläufige Bahncard zum unmittelbaren Reiseantritt ausgestellt werden kann. Seit dem 15. Juni 2008 kann bei einer Onlinebestellung die vorläufige Karte unmittelbar als Onlineticket[50] ausgedruckt werden.
Beim Kauf der Bahncard 25 und 50 kann auch ein Versicherungspaket (Reisekosten-Rücktrittsversicherung, Reise-Gepäckversicherung, -Unfallversicherung) abgeschlossen werden.
Bahncard-Kunden erhalten regelmäßig Angebote der Deutschen Bahn, beispielsweise Mitfahrer-Angebote und die Möglichkeit, eine Bahncard der 2. Klasse vorübergehend für die 1. Klasse einsetzen zu können.
Ende 2008 waren 3,989 Millionen Bahncards im Umlauf, Ende 2009 lag die Zahl bei 4,071 Millionen.[13]
Bahncard 25
Datum | BC25 | BC25F | Q |
---|---|---|---|
15. Dezember 2002 | 60 € | 120 € | |
1. August 2003 | 50 € | 100 € | [51] |
11. Dezember 2005 | 51,50 € | 103 € | |
1. Januar 2007 | 53 € | 106 € | |
9. Dezember 2007 | 55 € | 110 € | |
14. Dezember 2008 | 57 € | 114 € | |
14. Dezember 2011 | 59 € | 119 € | [52] |
9. Dezember 2012 | 61 € | 123 € | [53] |
Mit der Bahncard 25 werden 25 % Rabatt auf die Normalpreise und die Sparpreise gewährt. Sie kann mit dem Mitfahrerrabatt kombiniert werden, soweit ein SparPreis-Ticket erworben wird. Die Bahncard 25 kostet für die 2. Klasse 61 Euro, für die 1. Klasse 123 Euro pro Jahr. Ein Spareffekt setzt daher ab einem aufsummierten Normalpreis von 236 Euro in der 2. Klasse bzw. 476 Euro in der 1. Klasse ein (dem Vierfachen des Bahncard-Preises), sofern keine anderen Sparpreise, Sonderangebote oder BahnCards benutzt werden.
Partner und Kinder (unter 18 Jahre) von Inhabern der Bahncard 100 sowie Inhaber der JahresCard erhalten die Bahncard 25 gratis. Wenn die Voraussetzungen nicht mehr erfüllt sind, läuft das Abonnement zu den normalen Konditionen weiter.
Familien mit mindestens einem Kind unter 19 Jahren können Zusatzkarten erwerben, die für im Haushalt lebende Partner und Kinder jeweils 10 Euro kosten. Für einmalig 10 Euro erhalten Jugendliche bis einschließlich 18 Jahren eine Jugend-Bahncard 25. Diese gilt in beiden Wagenklassen bis zum 19. Geburtstag. Das Angebot wurde zum Fahrplanwechsel im Dezember 2005 eingeführt[54]. Im September 2012 besaßen fast 700.000 Jugendliche diese BahnCard[15].
Seit 9. Dezember 2007 ist das Railplus-Angebot bereits im Kaufpreis der Karte enthalten.[55]
Zwischen Mitte Dezember 2002 und Ende Juni 2003 wurden 1,2 Millionen Bahncard 25 verkauft.[7] Im Herbst 2004 lag die Zahl der Bahncard-25-Inhaber bei rund 1,4 Millionen.[9] Im Dezember 2007 waren 2,23 Millionen Bahncard 25 im Umlauf.[11] Die Zahl der Bahncard-25-Nutzer wächst, laut Angaben des Unternehmens, seit Anfang 2006 schneller als die der Bahncard-50-Inhaber (Stand: November 2007).[56] Ende 2008 lag die Zahl der Bahncard 25 bei 2,219 Millionen, Ende 2009 bei 2,338 Millionen.[13] Nach Angaben des Unternehmens unternehmen Bahncard-25-Inhaber durchschnittlich zehn Bahnfahrten pro Jahr (Stand: 2007).[56]
Zur Fußball-Weltmeisterschaft 2006 bot die Bahn eine Weltmeister Bahncard 25 an, 2007 eine Hertha BSC Bahncard 25 (siehe unten). Die Einführung einer vergünstigten Bahncard 25 für Senioren im Dezember 2008 war angekündigt, wurde aber mit der Streichung des geplanten „Bedienzuschlages“ wieder verworfen. Die Konditionen der geplanten Karte wurden nicht bekannt.[57]
Vom 4. Februar bis 31. Juli 2009 gewährte die Bahn erstmals befristet den Bahncard-25-Rabatt auf Dauer-Spezial-Angebote.[58] Seit 13. Dezember 2009 wird der Bahncard-25-Rabatt auch für Dauer-Spezial-Angebote gewährt.[59] Seit 1. Januar 2010 wird der Rabatt auch für den Sparpreis gewährt. Vor diesem Termin gewährte die Bahn Inhabern einer Bahncard 25 nur einen fixen Preisnachlass von 5 Euro auf Europa-Spezial-Angebote.
Auf Bahnhofsfesten anlässlich des 175-jährigen Bestehens der Eisenbahn in Deutschland wurde die Bahncard 25 in der zweiten Jahreshälfte 2010 teilweise für 29 Euro verkauft.[60]
Zum 12. Dezember 2010 wurde eine ermäßigte Bahncard 25 eingeführt. Sie kostet (seit 9. Dezember 2012) 41 Euro (2. Klasse) bzw. 81 Euro (1. Klasse). Sie kann von Schülern, Auszubildenden und Studenten (jeweils unter 27 Jahren) sowie Senioren und Schwerbehinderten erworben werden. Seither können Bahncard-25-Inhaber für Ehe- und Lebenspartner eine Bahncard 25 als Partnerkarte zum ermäßigten Preis erwerben. Die Bahncard 25 wird seither immer ohne Foto ausgegeben und gilt nur noch in Verbindung mit einem Ausweis[61].
-
Bahncard 25 First ohne Bild
-
Jugend-Bahncard 25
-
Jugend-Bahncard 25 mit bahn.comfort-Status
Bahncard 50
ab Datum | BC/BC50 | BCF/BC50F | Quelle |
---|---|---|---|
1. Dezember 1992 | 220 DM (112 €) |
440 DM (225 €) |
|
1. April 1997 | 240 DM (123 €) |
480 DM (245 €) |
|
1. April 1999 | 260 DM (133 €) |
520 DM (266 €) |
[62] |
1. Januar 2001 | 270 DM (138 €) |
540 DM (276 €) |
[62] |
1. Januar 2002 | 120 € | 240 € | |
15. Dezember 2002 | – | – | |
1. August 2003 | 200 € | 400 € | [51] |
11. Dezember 2005 | 206 € | 412 € | |
1. Januar 2007 | 212 € | 424 € | |
9. Dezember 2007 | 220 € | 440 € | |
14. Dezember 2008 | 225 € | 450 € | |
13. Dezember 2009 | 230 € | 460 € | [59] |
11. Dezember 2011 | 240 € | 482 € | [52] |
9. Dezember 2012 | 249 € | 498 € | [53] |
Mit der Bahncard 50 werden 50 % Rabatt auf den Normalpreis gewährt; eine Kombination mit Sparpreisen ist ausgeschlossen.
Die Bahncard 50 kostet (seit 9. Dezember 2012) für die 2. Klasse 249 Euro pro Jahr (1. Klasse: 498 Euro); damit setzt ab einem Normalpreis in Höhe von 498 Euro in der 2. Klasse (996 Euro in der 1. Klasse) der Spareffekt ein, sofern keine anderen Sparpreise, Sonderangebote oder BahnCards genutzt werden. Der ermäßigte Preis beträgt 127 Euro (1. Klasse: 252 Euro) und gilt unter anderem für Azubis, Schüler und Studenten bis einschließlich 26 Jahre, Senioren ab 60 Jahre, Ehepartner und Partner (selber Haushalt) sowie Schwerbehinderte (ab einem GdB von 70). Journalisten (mit Presseausweis) erhalten seit 2004[63] und bis zum 15. April 2012 ebenfalls diesen Rabatt (Presserabatt),[63] weiterhin Personen, die eine Rente wegen voller Erwerbsminderung beziehen.[64] Hier setzt ab einem Normalpreis in Höhe von 244 Euro in der 2. Klasse (488 Euro in der 1. Klasse) der Spareffekt ein, sofern keine anderen Sparpreise, Sonderangebote oder BahnCards genutzt werden.
Zur Einführung der Bahncard 50 zum 1. August 2003 konnten, im Gegensatz zur Bahncard, Kinder unter 15 Jahren gratis mitgenommen werden, jeder weitere Mitfahrer (auch ohne Bahncard) fuhr für die Hälfte des Normalpreises.[48] Der anfangs für Inhaber einer Bahncard 50 zweiter Klasse gewährte Rabatt in Höhe von 33 Prozent auf Fahrscheine erster Klasse wurde abgeschafft.
Nach Angaben der Bahn unternehmen Bahncard-50-Inhaber durchschnittlich etwa fünfzig Bahnfahrten pro Jahr (Stand: 2007).[56]
Anfang 2008 waren 1,8 Millionen Bahncard 50 im Umlauf (Stand: April 2008).[39] Ende 2008 lag die Zahl der Bahncard-Inhaber bei 1,738 Millionen, Ende 2009 bei 1,698 Millionen.[13]
Bahncard 100
Mit der Bahncard 100 kann man ohne weitere Kosten beliebig viele Fahrten mit der Deutschen Bahn unternehmen. Die Karte selbst gilt dabei als Fahrschein – ein separates Ticket ist nicht nötig. Ausgenommen sind Züge von DB AutoZug. Für die Benutzung reservierungspflichtiger Züge wie ICE Sprinter und CNL-Züge (Nachtzüge) muss auch mit der Bahncard 100 eine (kostenpflichtige) Reservierung abgeschlossen werden. Bahncard-100-Kunden werden automatisch bahn.bonus-comfort-Kunden, können je Werktag ein Stück Reisegepäck kostenlos vom und zum Heimatort verschicken und – wo möglich – Fahrräder kostenlos mitnehmen.[65] Für letzteres ist im Fernverkehr eine kostenlose Reservierung nötig, die jedoch für diesen Kundenkreis nicht online buchbar ist. Neukunden erhalten für Car- und Bike-Sharing 20 bzw. 10 Euro Startguthaben, das Carsharing kann zu Business-Konditionen genutzt werden (fünf Prozent Rabatt auf Zeit- und Kilometergebühren).
Die Bahncard 100 kostet für die 2. Klasse bei Sofortzahlung 4090 Euro für ein Jahr (1. Klasse: 6890 Euro). Die Bahncard 100 gibt es auch im Abonnement für 379 Euro monatlich (1. Klasse: 639 Euro, Stand: jeweils Dezember 2011). Das Abonnement verlängert sich automatisch um ein Jahr, wenn es nicht spätestens 6 Wochen vor Ablauf gekündigt wird.[66]
Kinder unter 18 Jahren und Partner erhalten je eine Bahncard 25 (Zusatzkarte) kostenlos, wenn mindestens für ein Kind unter 18 Jahren, welches im Haushalt lebt, eine Zusatzkarte erworben wird. Karten für Kinder unter 6 Jahren werden dabei nicht ausgestellt. Seit dem 12. Dezember 2010 besteht auch die Möglichkeit, eine ermäßigte Bahncard 25 oder 50 für den Partner, die Partnerkarte, zu erwerben.
Für die Karte wird umgangssprachlich auch der Begriff schwarze Mamba verwendet.[67] Dieser wurde von Harald Schmidt bereits im Jahr 2009 verwendet.[68]
Historie und Statistik
ab Datum | 2. Klasse | 1. Klasse | Anzahl Gesamt | Quelle |
---|---|---|---|---|
1964 | 2.600 DM | [69] | ||
Anfang 1996 | 7.250 DM | [70] | ||
1. August 2003 | 3.000 € | 5.000 € | 14.000 | [48][56][71] |
12. Dezember 2004 | 3.250 € | 5.400 € | 12.000 | [72][73] |
11. Dezember 2005 | 3.300 € | 5.500 € | ||
10. Dezember 2006 | 3.400 € | 5.700 € | ||
9. Dezember 2007 | 3.500 € | 5.900 € | 29.000 | [39] |
14. Dezember 2008 | 3.650 € | 6.150 € | 32.000 | |
13. Dezember 2009 | 3.800 € | 6.400 € | 35.000 | [59][13] |
11. Dezember 2011 | 3.990 € | 6.690 € | 36.000 | [52][74] |
9. Dezember 2012 | 4.090 € | 6.890 € | 40.000 | [75][15] |
Die Bahncard 100 ersetzte als einheitliches, persönliches Angebot das bis dahin erhältliche Sortiment an verschiedenen Netzkarten.
Die Deutsche Reichsbahn bot um 1939 ein Sortiment von Netzkarten für das gesamte Netz, 21 Teilnetze (je etwa 7.000 km Streckennetz) sowie 130 Bezirken (jeweils 1.100 km Streckennetz) an. Sie waren jeweils für einen Monat gültig und kosteten zwischen 40 Reichsmark (Bezirkskarte 3. Klasse) und 320 Reichsmark (gesamtes Netz, 1. Klasse). Daneben waren Bezirks-Teilmonatskarten für 16. bzw. 21 Reichsmark (3. bzw. 2. Klasse) erhältlich.[76] Bei der Deutschen Bundesbahn hatte eine persönliche Netzkarte für die 2. Klasse um 1964 2.600 D-Mark[69] gekostet. 1971 kostete sie 3.100 DM für die 2. bzw. 4.200 DM für die 1. Klasse.[77] Noch 1994 waren persönliche und übertragbare Jahresnetzkarten sowie persönliche Monatskarten für das Gesamt- und für Teilnetze (von jeweils rund 5.400 km Umfang) erhältlich[78]. Anfang 1996 hatte die persönliche Netzkarte der 2. Klasse 7.250 D-Mark[70] gekostet.
Die Bahncard 100 wurde zum 1. August 2003 als Nachfolger der Persönlichen NetzCard eingeführt.[48] Sie wurde später in Mobility Bahncard 100 umbenannt und wird seit 1. April 2011 wieder unter der Bezeichnung Bahncard 100 verkauft.
Seit 12. Dezember 2004 ist in der Bahncard 100 auch das City-Ticket enthalten.[72]
Im Jahr 2003, nach Einführung der Karte, lag die Zahl der Bahncard-100-Inhaber bei rund 14.000[56], Ende 2004 bei rund 12.000[73]. Anfang 2005 waren rund 15.000 Bahncard 100 im Umlauf[10], Anfang 2008 waren es etwa 29.000[39], Ende 2008 etwa 32.000[13]. Ende 2009 lag die Zahl der Bahncard-100-Besitzer bei 35.000[13], im Frühjahr 2011 bei rund 36.000[74] und im September 2012 bei rund 40.000[15].
Die Deutsche Bahn kündigte im April 2013 an, eine ermäßigte BahnCard 100 für Senioren einzuführen. Sie soll mehr als die Hälfte des regulären Preises kosten. Im gleichen Monat zählte die Netzkarte 41.000 Inhaber.[79]
Laut Unternehmensangaben sei ein typischer Bahncard-100-Inhaber männlich, über 40 Jahre alt, lebe in einem Ballungsraum, fahre rund 200-mal im Jahr und steuere häufig dieselben Ziele an.[80]
Steuerliches und Datenschutz
Wird die Jahreskarte vom Arbeitgeber zur Verfügung gestellt, ohne dass die dem Arbeitgeber ersparten Fahrtkosten mindestens dem Wert der Bahncard entsprechen, ist sie in voller Höhe als geldwerter Vorteil zu versteuern.[81][82] Die Bahncard 100 der 1. Klasse kann im Umfang von bis zu 4500 Euro als Werbungskosten angesetzt werden.[83]
In die Karte ist ein elektronischer Schlüssel (RFID) für DB Carsharing integriert. Datenschützer kritisieren, dass das Unternehmen nicht hinreichend auf diesen Umstand hinweisen würde. Eine Karte ohne Chip bietet die Bahn nicht an. Unter anderem für die Integration des RFID-Chips sowie den Zwang, ein Foto beim Erwerb vorlegen zu müssen, erhielt das Unternehmen im Jahr 2007 einen Big Brother Award.[84] Seit Dezember 2012 werden keine Fotos mehr auf der Bahncard 50 aufgedruckt.
Bahncard Business
Seit dem 12. Juni 2011 wird als Bahncard Business eine Bahncard für bahn.corporate-Kunden angeboten. Seit Ende 2011 ist die Inanspruchnahme von Vorteilen für Unternehmenskunden, wie Rabatte und verlängerte Ticketrücknahmefristen, nur noch für Inhaber dieser Bahncard möglich. Während die Preise der entsprechenden Bahncards bis Ende 2011 denen der regulären Bahncards entsprachen, wurde Ende 2011 der Preis auf 60 bzw. 120 Euro (2./1.Klasse) für die Bahncard Business 25 bzw. 280/560 Euro für die Bahncard Business 50 angehoben.[85] Im Gegensatz zu anderen Bahncards wird für die Bahncard Business kein Abonnement abgeschlossen; sie muss jährlich neu beantragt werden.
Sonderaktionen
Die Deutsche Bahn bot zu verschiedenen Anlässen Sonderformen der Bahncard 25 mit eingeschränkter Gültigkeit zu einem reduzierten Preis an. Diese Karten werden, soweit keine Kündigung vorliegt, nach Ende der Gültigkeit automatisch in ein Bahncard-25-Abonnement umgewandelt.
Von | Bis | Gültigkeit | Preis 2. Kl. (1. Kl.) |
Quelle |
---|---|---|---|---|
1. April 2006 | 9. Juni 2006 | bis 30. Oktober 2006 | 19 € | |
1. August 2007 | 15. September 2007 | bis 31. Januar 2008 | 29€ | [86] |
1. Oktober 2007 | 8. Dezember 2007 | bis 31. März 2008 | 25 € (50 €) | [87] |
1. April 2008 | 7. Juni 2008 | bis 30. November 2008 | 19 € (39 €) | [88][89] |
14. Juni 2009 | 28. Februar 2010 | 4 Monate | 25 € | [90][91] |
1. April 2010 | 11. Juni 2010 | bis 31. Oktober 2010 | 25 € | [92] |
21. April 2010 | 23. April 2010 | 1 Jahr | 0 € [93] | [94] |
1. August 2010 | 11. Dezember 2010 | 4 Monate | 25 € | |
1. Februar 2011 | 30. April 2011 | 4 Monate | 25 € | [95] |
1. Mai 2011 | 17. Juli 2011 | 4 Monate | [96][97] | |
1. April 2012 | 30. Juni 2012 | 4 Monate | 25 € | |
1. August 2012 | 30. September 2012 | („1+4“ Fahrer) 4 Monate | 29 € | |
1. Oktober 2012 | 30. November 2012 | 4 Monate („Jubiläum“) | 20 € | |
1. Dezember 2012 | 31. Mai 2013 | 4 Monate | 25 € |
Weltmeister-Bahncard 25
Vor Beginn der Fußball-Weltmeisterschaft 2006 bot die Bahn vom 1. April bis 9. Juni die Weltmeister-Bahncard 25 an. Die Karte hatte dieselbe Funktionalität wie die Bahncard 25 und kostete 19 Euro. Die Gültigkeit der Karte war dabei abhängig vom Erfolg der deutschen Fußballnationalmannschaft. Wäre das Nationalteam bereits in der Vorrunde ausgeschieden, hätte die Karte bis Ende Juli gegolten. Für jede weitere erreichte Runde verlängerte sich die Gültigkeit um jeweils einen Monat – bis zum 31. Dezember, wenn Deutschland Fußballweltmeister geworden wäre. Durch das Erreichen des Halbfinales hat sich eine Gültigkeit bis zum 31. Oktober 2006 ergeben. Für den Kauf der Karte wurden dabei bis zu 500, statt ansonsten bis zu 250, bahn.bonus-Punkten gutgeschrieben.
Bis 9. Juni 2006 verkaufte sich die Karte 400.000-mal. Vom 10. bis 12. Juli 2006 war die Karte erneut erhältlich. Insgesamt wurde die Weltmeister-Bahncard 25 423.000-mal verkauft[12] (andere Quelle: 418.000-mal[98]). Der geplante Absatz lag, laut Unternehmensangaben, bei 100.000[98].
Zum Ende der Gültigkeit der Karte erhielten die Inhaber dieser Karte ein Angebot zum Erwerb einer Bahncard 25 zum regulären Preis. Bei Anmeldung bis 31. Dezember 2006 wurde dabei ein Reisegutschein in Höhe von 25 Euro angeboten.
Nach Angaben der Bahn hatten über 90 Prozent der Weltmeister-Bahncard-Kunden erstmals eine Bahncard erworben; rund 80.000 Kunden kauften im Anschluss an die Aktion eine reguläre Bahncard.[99] Die Vermarktung wurde durch eine Werbekampagne mit Michael Ballack begleitet, zu der auch ein Fernsehwerbespot gehörte[98].
Zwischen 1. Mai und 17. Juli 2011 wurde eine Neuauflage der Weltmeister Bahncard 25 verkauft. Ihre Gültigkeitsdauer betrug vier Monate. Neben dem Inhaber konnten auch vier Mitfahrer den Bahncard-Rabatt in Anspruch nehmen.[96] Die Karte wurde mehr als 200.000-mal verkauft.[97]
Hertha BSC Bahncard 25
Ähnlich der Weltmeister-Bahncard bot die Bahn vom 1. August bis 15. September 2007 in Kooperation mit dem Berliner Fußball-Bundesligisten Hertha BSC eine Bahncard 25 zweiter Klasse an. Diese kostete 29 Euro. Die Gültigkeitsdauer war, wie bei der Weltmeister-Bahncard abhängig vom sportlichen Erfolg einer Fußballmannschaft. Für jeden Sieg von Hertha BSC bei den acht Auswärtsspielen der Bundesliga-Hinrunde 2007/08 verlängerte sich die Gültigkeit um einen Monat, bei einer Mindestgültigkeit bis zum 31. Dezember 2007. Die maximale Gültigkeitsdauer wäre somit bis zum 31. August 2008 gewesen. Mit einem Auswärtssieg und sieben Auswärtsniederlagen hatte diese Bahncard eine Gültigkeit bis zum 31. Januar 2008.
Hertha BSC bot Besitzern dieser Karte daneben noch Ermäßigungen auf Fanartikel und Eintrittskarten an.[86]
Die Hertha-BSC-Bahncard 25 verkaufte sich insgesamt 50.000 Mal.[12]
Umwelt-Bahncard
- Variante 2005
Das Angebot war bis zum 31. Dezember 2005 befristet.
Die Umwelt-Bahncard war wahlweise als Bahncard 25 oder Bahncard 50 zu entsprechenden Preisen und Kondititionen erhältlich. Beim Fahrkartenkauf spendet die Bahn dabei ein Prozent des mit der Karte erzeugten Umsatzes für ein Projekt an eine der drei beteiligten Umweltorganisationen, über die auch ausschließlich der Vertrieb der Umwelt-Bahncard erfolgte.
Als Projekt konnte beim Kauf der Karte zwischen den Projekten „Nachhaltige Mobilität und Klimaschutz“ (von BUND), für die „Renaturierung der Unteren Havel“ (von NABU) oder „Zugfahren für Zugvögel“ (von WWF) gewählt werden.
- Variante 2007
Zwischen dem 1. Oktober und 8. Dezember 2007 legte die Deutsche Bahn die Umwelt Bahncard 25 in einer veränderten Variante neu auf. Zum Preis von 25 Euro (50 Euro für die 1. Klasse) galt die Karte bis zum 31. März 2008. Die Funktion der Karte entsprach der einer normalen Bahncard 25, besaß jedoch kein personalisiertes Foto des Kunden. Zum 1. Oktober wurden gleichzeitig neue bahn.bonus-Prämien aus dem Naturschutzbereich eingeführt.[87] Im Gegensatz zur Variante von 2005 ist kein Umsatzanteil für Naturschutzprojekte vorgesehen.
Fan Bahncard 25
- Variante 2008
Zur Fußball-Europameisterschaft 2008 bot die DB mit der Fan Bahncard 25 eine weitere Sonderform der Bahncard 25 an. Zum Preis von 19 Euro (1. Klasse: 39 Euro) galt die Karte vom 1. April bis mindestens 30. Juni 2008. Die Gültigkeit der Karte verlängerte sich dabei mit jedem Weiterkommen der Deutschen Fußball-Nationalmannschaft in die nächste Runde bei dem Turnier um einen Monat. Hätte sie alle ihre Spiele bei der Europameisterschaft gewonnen, so wäre die Karte bis zum 31. Dezember 2008 gültig gewesen. Nach insgesamt vier Siegen galt die Karte bis zum 30. November 2008.
Der Verkauf der Karte war auf die Zeit zwischen dem 1. April und dem 7. Juni 2008 begrenzt.[88] Es wurden rund 234.000 Exemplare abgesetzt.[89]
Eine Klage einer Verbraucherschutzorganisation gegen den automatischen Übergang der Karte in eine reguläre Bahncard 25 wies der Bundesgerichtshof Mitte Juni 2010 in letzter Instanz ab.[100]
- Variante 2010
Zur Fußball-Weltmeisterschaft 2010 in Südafrika bot die DB erneut die Fan Bahncard 25 zum Preis von 25 Euro an. Die ursprüngliche Gültigkeit der Karte war vom 1. April bis 31. Juli. Die Gültigkeit verlängerte sich mit jedem Weiterkommen der Deutschen Fußball-Nationalmannschaft in die nächste Runde bei dem Turnier um einen Monat. Der Verkauf der Karte war auf die Zeit zwischen dem 1. April und dem 11. Juni 2010 begrenzt.[92] Aufgrund des Turnierergebnisses galt die Karte bis zum 31. Oktober 2010.
Zwischen dem 21. und 23. April 2010 gab das Unternehmen einen Bestellschein für eine kostenlose Fan Bahncard 25 an alle Käufer eines Normalpreis-Fahrscheins ab.[94]
Probe-Bahncard 25
Zwischen 14. Juni 2009 und 28. Februar 2010 bot die Deutsche Bahn eine auf vier Monate befristete Bahncard-25-Variante als Probe-Bahncard 25 an. Die Karte war ausschließlich für die 2. Klasse, zum Preis von 25 Euro, erhältlich. Auch diese Bahncard wurde automatisch in ein Abonnement umgewandelt. Die Aktion lief ursprünglich bis 12. Dezember 2009 und wurde von dem Unternehmen später bis Ende Februar 2010 verlängert.[90][91] Zwischen dem 1. August und 11. Dezember 2010, dem 1. Februar[95] und 30. April 2011[95], sowie dem 1. April und 31. Juli 2012 und 1. Dezember 2012 und 31. Mai 2013 wurden weitere Auflagen der Karte verkauft.
Vom 1. August bis zum 30. September 2012 bietet die DB AG eine Probe-Bahncard 25 „1+4“ an. Diese beinhaltet, zum Preis von 29 €, gegenüber den früheren Probe-Bahncard 25-Angeboten die Möglichkeit, bis zu vier weiteren Mitfahrern den Bahncard-Rabatt zu gewähren.[101]
Probe-Bahncard 25 mit 100 % Ökostrom
Vom 16. April 2012 an bot die Deutsche Bahn eine Probe-Bahncard 25 2. Klasse zum Preis von 29 Euro an. Diese war vier Monate gültig und verlängerte sich ohne Kündigung automatisch um ein weiteres Jahr zum Preis von 71 Euro. Die vier bzw. zwölf Euro Aufpreis gegenüber der Probe-Bahncard 25 bzw. der Bahncard 25 werden von der Bahn dazu verwendet auf dem Energiemarkt erneuerbare Energie als Bahnstrom einzukaufen und neue ökologische Kraftwerke zu bauen.[102][103] Diese Verrechnung erfolge aufgrund von Durchschnittswerten. Es werden also nicht die einzelnen Fahrten der Kunden zur Bestimmung herangezogen.[104] Der umweltfreundliche Strom kommt etwa je zur Hälfte aus alten Wasserkraftanlagen des Energiekonzerns RWE[105] und aus Windparks.[106] Zunächst wurde das Ende dieser Aktion auf den 30. Juni 2012 terminiert. Nachdem bis zum 8. Juni 2012 über 15.000 Kunden diese Bahncard-Variante erworben hatten, wurde dieser Termin auf den 31. Juli 2012 verschoben.[107] Insgesamt wurde die Karte 31.500-mal verkauft.[17]
Jubiläums-BahnCard
Anlässlich des 20-jährigen Jubiläums des BahnCard-Programms bot die Deutsche Bahn vom 1. Oktober bis 30. November 2012 eine als Jubiläums-BahnCard bezeichnete Sonderform der BahnCard 25 zum Preis von 20 Euro an. Nach der viermonatigen Gültigkeitsdauer geht sie in ein reguläres BahnCard-25-Abonnement über, wenn sie nicht spätestens sechs Wochen vor Ablauf der Gültigkeit gekündigt wird.[15]
BahnCard 25 mobil plus
In einem vom 9. Dezember 2012 bis 13. Dezember 2013 laufenden Pilotprojekt führte die Deutsche Bahn in Berlin die BahnCard 25 mobil plus zum Preis von 79 € ein. Diese beinhaltet die Funktionalität einer gewöhnlichen BahnCard 25, sowie zusätzlich monatlich 15 € Guthaben beim Carsharing-System Flinkster, monatlich 10 € Guthaben beim Fahrradverleih-System Call a Bike und die Nutzung als E-Ticket im VBB-Tarifgebiet Berlin AB für Besitzer einer Umweltkarte. Die BahnCard 25 mobil plus ist ein Ergebnis durch das Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung geförderten Forschungsprojekts BeMobility 2.0.[108]
„Mobilitätskarte“
Die Deutsche Bahn ist bestrebt, die Bahncard zu einer „Mobilitätskarte“ aufzuwerten. So erhalten Bahncard-Inhaber Rabatte bei Hotelbuchungen, Autovermietungen, Carsharing, einigen Nahverkehrsverbünden, im internationalen Zugverkehr sowie bei anderen mobilitätsbezogenen Dienstleistungen.
City-Ticket
Das City-Ticket ist eine aufpreisfreie Erweiterung um kostenlose Fahrten im öffentlichen Personennahverkehr vieler Innenstädte und darüber hinaus. Erkennbar ist das City-Ticket am Zusatz „+City“ auf der Fahrkarte.
Voraussetzung ist die Buchung von Fernverkehrszugfahrten über 100 km weite Zugfahrten im Fernverkehr (mind. eine Teilstrecke mit ICE, IC oder EC) mit einer BahnCard 25 oder 50. Die BahnCard 100 gilt erst seit Dezember 2004 innerhalb des jeweiligen Gültigkeitsbereichs als Jahreskarte.[109]
Seit 9. Dezember 2012 kann zum Startbahnhof und vom Zielbahnhof jeweils eine Fahrt im Stadtverkehr kostenlos genutzt werden. Bis 9. Dezember 2012 war das City-Ticket lediglich am Zielbahnhof für eine Fahrt, bzw. bei Hin- und Rückfahrkarten für die jeweiligen Fahrten vom und zum Zielbahnhof gültig.[110]
Bis Anfang 2008 wurden 100 Millionen Fahrkarten mit City-Ticket ausgestellt.[39]
Teilnehmende Städte und Geltungsbereich
Datum | Anzahl | Q |
---|---|---|
12. Dezember 2004 | 66 | [73] |
11. Dezember 2005 | 86 | [111] |
1. April 2007 | 102 | |
10. Dezember 2007 | 109 | |
14. Dezember 2008 | 115 | [112] |
13. Dezember 2009 | 118 |
Die Geltungsbereiche des City-Tickets umfassen typischerweise nicht am Stadtrand gelegenen Flughäfen, können aber andererseits durchaus über die Grenzen kleinerer Städte hinausreichen. Die Deutsche Bahn verweist bezüglich der Geltungsbereiche auf die örtlichen Nahverkehrsunternehmen.[113]
Das City-Ticket wurde am 14. Dezember 2003[114] in Zusammenarbeit zwischen VDV, DB AG und den teilnehmenden Verkehrsverbünden entwickelt und in 44[114] Städten eingeführt. Danach wurden regelmäßig weitere Städte aufgenommen. Zum 12. Dezember 2004 lag die Gesamtzahl bei 66[73]; zum 11. Dezember 2005 wurden weitere 19 (gesamt: 86)[111], zum 1. April 2007 zusätzlich 16 und zum 10. Dezember 2007 schließlich noch sieben Städte aufgenommen. Am 14. Dezember 2008 kamen sechs[112] und am 13. Dezember 2009 noch einmal drei Städte hinzu, so das nun insgesamt 118 Städte am City-Ticket beteiligt sind.
Bereits 1995 wurde ein als City-Ticket bezeichnetes Angebot für Frankfurt am Main angeboten. Es war, unabhängig vom Besitz einer Bahncard, kostenlos in allen Fahrscheinen nach Frankfurt am Main enthalten, deren Startbahnhof außerhalb des Rhein-Main-Verkehrsverbundes lag und berechtigte zu einer kostenlosen Anschlussfahrt am Tag der Reise. Auch in Sonderangeboten wie dem „Guten-Abend-Ticket“ oder Sparpreisen war es enthalten.[115]
Bahncard und Busunternehmen
Viele Busunternehmen, darunter in der Mehrzahl Regionalbusgesellschaften der Deutschen Bahn (DB Stadtverkehr), akzeptieren die Bahncard. Innerhalb ihres Tarifsystems (also i. d. R. nicht innerhalb von Verkehrs- und Tarifgemeinschaften, wo die Bahncard-Anerkennung separat geregelt ist) erlassen sie mit der Bahncard 25 und 50 25 % des regulären Fahrpreises, die Mobility Bahncard 100 gilt als Fahrschein. Bis zur Tarifumstellung 2002 erhielt man mit der Bahncard 50 % Ermäßigung. Die Busunternehmen der Deutschen Bahn in Sachsen und Brandenburg akzeptieren die Bahncard nicht.
Dies betrifft Linien folgender Unternehmen: Autokraft Kiel, Busverkehr Rhein-Neckar, Kraftverkehr GmbH, Omnibusverkehr Rhein-Nahe, Omnibusverkehr Franken, DB ZugBus Regionalverkehr Alb-Bodensee, Regionalbus Augsburg, Regionalbus Braunschweig, Regionalbus Ostbayern, Regionalbus Stuttgart, Rhein-Mosel-Verkehrsgesellschaft, Regionalbus Saar-Westpfalz, Regionalverkehr Oberbayern, Regionalbusverkehr Südwest, Südbadenbus, Verkehrsgesellschaft Untermain, Weser-Ems-Bus, Regionalverkehr Allgäu (VG Oberallgäu mit Kleinwalsertal).
Darüber hinaus wird die Bahncard beispielsweise auch in den Linienbussen der Bentheimer Eisenbahn von und zu den Bahnhöfen Bad Bentheim und Gronau anerkannt. Die Ludwigsluster Verkehrsgesellschaft, die Bus-Betriebe Wismar und SGS Bus & Reisen erkennen auf einigen Linien bei bestimmten Fahrten die Bahncard an.
Railplus
Seit 9. Dezember 2007 ist beim Kauf einer Bahncard 25/50 die so genannte Railplus-Option im Preis enthalten.[56] Damit erhalten Reisende mit der Bahncard – die ohne diese Option vorher nur in Deutschland und für grenzüberschreitende Reisen nach Österreich und in die Schweiz im Rahmen der TEE Rail Alliance anerkannt wurde – auch in mehreren europäischen Ländern bei grenzüberschreitenden Reisen in der Regel 25 Prozent Rabatt. In der BahnCard 100 war die Option seit ihrer Einführung im Jahr 2002 enthalten.
Bahncards mit Railplus-Option sind auf der Rückseite mit entsprechendem R+P-Logo gekennzeichnet.
Der Rabatt wird allen Inhabern einer BahnCard mit Railplus im grenzüberschreitenden Verkehr nach Belgien, Bulgarien, Dänemark, Finnland, Griechenland, Großbritannien, Italien, Serbien, Montenegro, Mazedonien, Kroatien, Litauen, Lettland, Luxemburg, Niederlande, Österreich, Polen, Rumänien, Schweiz, Slowakei, Slowenien, Tschechien und Ungarn gewährt. Für Jugendliche unter 26 Jahren gilt dieser Rabatt zusätzlich in Frankreich, Norwegen, Schweden, Portugal und Spanien und für Senioren über 60 Jahre zusätzlich in Frankreich, Irland, Schweden, Spanien, Norwegen und Portugal.
Die Railplus-Option war zum Fahrplanwechsel am 28. Mai 2000 zum Preis von 30 D-Mark (15,34 Euro) eingeführt worden.[116] Zunächst galt das Angebot in 25 europäischen Ländern; teilweise war es auf bestimmte Altersgruppen beschränkt.[117] Bis Dezember 2007 kostete die Option 15 Euro pro Jahr (Bahncard 25/50); Kunden mit Mobility Bahncard 100 oder bahn.bonus-comfort-Status erhielten dabei die Railplus-Option ohne Aufpreis automatisch.
Bahncard und DB-Töchter sowie andere Bahnunternehmen
Die Usedomer Bäderbahn (100-%-Tochter der DB AG) erkennt die Bahncard erst ab Fahrten über 50 km an. Die Bahnhöfe der Berliner S-Bahn GmbH (100-%-Tochter der DB AG) sind nicht alle Tarifpunkte der Deutschen Bahn. Somit ist nicht zu allen Bahnhöfen die Ausstellung eines durchgehenden Fahrscheins mit BC-Ermäßigung möglich.
In vielen Nahverkehrszügen, die von privaten Eisenbahnunternehmen betrieben werden, gilt der normale Nahverkehrstarif der Deutschen Bahn, inklusive Bahncard-Rabatt, Ländertickets usw.
Keine Gültigkeit hat die Bahncard in den Fernverkehrszügen, die von privaten Eisenbahnunternehmen angeboten werden, wie z. B. im Interconnex, im Harz-Berlin-Express oder dem Hamburg-Köln-Express. Diese haben einen eigenen, von der DB unabhängigen Tarif. Ausnahmen bilden Abschnitte, in denen diese Züge als Nahverkehrszüge verkehren.
Ab 25. Januar 2005 wurde auf allen Interconnex-Linien ein Bahncard-Rabatt von 30 Prozent gewährt, für den die Betreibergesellschaft jedoch keinen Ausgleich erhielt.[118]
Bahncard in Verkehrsverbünden und Verkehrsgemeinschaften
In einigen Verkehrsverbünden und Verkehrsgemeinschaften wird die Bahncard auch für Fahrten innerhalb des Verkehrsgebietes anerkannt. Hierbei erhält man eine 25-%-Ermäßigung bei Einsatz einer BC25 oder BC50 auf den Normaltarif des Verbundtarifs. In Verbünden, bei denen der Bahntarif parallel zum Verbundtarif gilt, ist mit einer BC50 eine 50-%-Ermäßigung auf den Bahntarif möglich.
U. a. im Gebiet nachstehender Verkehrsverbünde kann die Anwendung einer Bahncard zu einem günstigeren Fahrpreis führen:
- Gemeinschaftstarif Vorpommern (GTV I)
- Heilbronner Hohenloher Haller Nahverkehr (HNV)
- Karlsruher Verkehrsverbund (KVV)
- Kreisverkehr Schwäbisch Hall
- Mitteldeutscher Verkehrsverbund (MDV, nur im DB Schienenverkehr)
- NRW-Tarif (nur auf relationsbezogenen Fahrkarten)
- Regensburger Verkehrsverbund (RVV)
- Rhein-Main-Verkehrsverbund (RMV) (nur im Eisenbahnverkehr ab Preisstufe 5)
- Rhein-Mosel Verkehrsgesellschaft (RMV)
- Rhein-Nahe-Nahverkehrsverbund (RNN)
- Saarländischer Verkehrsverbund (SaarVV)
- Schleswig-Holstein-Tarif (SH-Tarif)
- Verbundtarif Mittelthüringen (VMT) (ab Preisstufe 2)
- Verkehrsgemeinschaft Fichtelgebirge (VGF)
- Verkehrsgemeinschaft Freudenstadt (VGF)
- Verkehrsgemeinschaft Landkreis Passau (VLP)
- Verkehrsgemeinschaft Oberallgäu
- Verkehrsgemeinschaft Rottal-Inn (VGRI)
- Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg (VBB) (mit Ausnahmen)
- Verkehrsverbund Pforzheim-Enzkreis (VPE)
- Verkehrsverbund Region Trier (VRT)
- Verkehrsverbund Rhein-Mosel (VRM)
- Verkehrsverbund Rhein-Neckar (VRN)
- Waldshuter Tarifverbund (WTV)
Abonnement und Kündigung
Die Bahncards 25 und 50 werden seit 2002 in der Regel im Abonnement verkauft. Zuvor war das Abonnement freiwillig und bot den Vorteil einer verlängerten Gültigkeitsdauer von 13 Monaten. Die Bahncard 100 kann wahlweise als Abonnement oder Einmalbezug erworben werden. Die Business- und Journalisten-Versionen der Bahncards 25 und 50 werden nicht im Abonnement verkauft.
Die Laufzeit der im Abonnement bezogenen Bahncards verlängert sich dabei um ein Jahr, wenn nicht spätestens sechs Wochen vor Ablauf der Bahncard das Abonnement gekündigt wird. Aufgrund mangelnder Kulanz bei verspäteter Kündigung wird das Angebot u. a. als Abofalle[119] bezeichnet. Bei Preiserhöhungen, die sich hier auf die Folge-Bahncards beziehen, kann das Vertragsverhältnis innerhalb von vier Wochen nach Mitteilung gekündigt werden. Von diesem Sonderkündigungsrecht können lediglich diejenigen Abonnenten profitieren, bei denen diese Frist in deren abgelaufene Kündigungsfrist von sechs Wochen fällt. Die geänderten Bedingungen werden mit Zusendung der neuen BahnCard wirksam.[120]
Der Verkauf im Abonnement wird von Verbraucherschutzverbänden[121] kritisiert. Kunden würden beim Kauf nicht ausreichend auf die automatische Verlängerung der Laufzeit um ein Jahr hingewiesen. So sei nur bei einer von neun Stichproben im März 2010 deutlich auf die Kündigungsfrist aufmerksam gemacht worden. Beschwerden nähmen jedoch laut Karl-Peter Naumann vom Fahrgastverband ProBahn ab[122].
Das Europäische Verbraucherzentrum EZV rät ausländischen Urlaubern in Deutschland, die eine BahnCard erwerben, diese Karte gleich bei Vertragsabschluss zu kündigen und sich die Kündigung schriftlich bestätigen zu lassen.[123]
Organisation innerhalb der Deutschen Bahn
Alle Organisations- und Verwaltungsleistungen der Bahncard werden von der Abteilung Bahncard Service der DB Fernverkehr AG betreut. Bis 2008 war der Bahncard-Service in Schortens angesiedelt; heute befindet er sich als Teil der DB Fernverkehr in Frankfurt am Main.
Siehe auch
Einzelnachweise
- ↑ a b Deutsche Bahn AG (Hrsg.): Geschäftsbericht 2012 (= Geschäftsbericht. Band 2012). 2012, ZDB-ID 2117244-4, S. 110 (deutschebahn.com [PDF]).
- ↑ a b Die Bahncard hat Verspätung. In: Die Welt vom 31. Juli 2007
- ↑ Thomas Wüpper: Preise im Detail - Der Tarifdschungel der Bahn - Rabattflut. In: Frankfurter Rundschau. 6. Oktober 2009, abgerufen am 22. Dezember 2011.
- ↑ a b c Bahnfahren wird noch teurer. In: Süddeutsche Zeitung, Nr. 263, 1992, ISSN 0174-4917, S. 14.
- ↑ a b c d Volker Albus, Achim Heine: Die Bahn. Positionen der Markenkultur. Nicolaische Verlagsbuchhandlung, Berlin 2002, ISBN 3-87584-055-0, S. 168.
- ↑ a b c d „Das alte System hat kein Mensch mehr verstanden“. In: Süddeutsche Zeitung, Nr. 194, 2002, ISSN 0174-4917, S. 18.
- ↑ a b c Neue Bahncard als Auslaufmodell. In: Süddeutsche Zeitung, Nr. 150, 2003, ISSN 0174-4917, S. 18.
- ↑ a b c d e Deutsche Bahn AG: Zukunft bewegen − der DB-Konzern 2008. S. 24.
- ↑ a b c Meldung Bahncard 25 weiterhin mit Sparpreisen kombinierbar. In: Eisenbahn-Revue International, Heft 10/2004, ISSN 1421-2811, S. 426.
- ↑ a b c Meldung Mehr Bahncard-Kunden. In: Eisenbahn-Revue International, Heft 6/2005, ISSN 1421-2811, S. 255.
- ↑ a b c Bahn verkauft mehr Bahncards. In: Die Welt (Newsticker), 26. Januar 2008.
- ↑ a b c d Viermillionster Bahncard-Kunde 2008. In: DB Welt, Ausgabe November 2007, S. 7.
- ↑ a b c d e f g h DB Mobility Logistics AG (Hrsg.): Deutsche Bahn DB Mobility Logistics: Daten&Fakten 2009. S. 13
- ↑ Das macht die Deutsche Bahn für Sie – jeden Tag!. In: mobil. September 2011, S. 38 f.
- ↑ a b c d e f g DB Mobility Logistics AG (Hrsg.): 20 Jahre unverändert gut: Die BahnCard feiert Geburtstag. Presseinformation vom 27. September 2012.
- ↑ Jahresrückblick 1992: Personenverkehr. In: Die Deutsche Bahn. Nr. 1, 1993, S. 32–40.
- ↑ a b c Sie läuft und läuft und läuft…. In: mobil. Oktober 2012, S. 46–49.
- ↑ Erstmals im Verbund anerkannt. In: ZUG, Nr. 4, 1995, ohne ISSN, S. 10.
- ↑ a b Meldung Tariferhöhung. In: Eisenbahn-Revue International, Heft 3, 1999, ISSN 1421-2811, S. 58
- ↑ Sparen in der Ferne. In: Süddeutsche Zeitung, Nr. 145, 2001, ISSN 0174-4917, S. 1.
- ↑ Neues Preissystem der DB AG tritt in Kraft. In: Eisenbahn-Revue International, Heft 12/2002, ISSN 1421-2811, S. 548.
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Weblinks
- Informationen zur Bahncard
- Neue Bahntarife (Seite 5 beschreibt die Geschichte der Ermäßigungspässe bis zur heutigen Bahncard; PDF-Datei; 224 kB)
- City-Ticket. DB Vertrieb GmbH, abgerufen am 12. August 2012.
- Billiger Bahn fahren mit internationalen Tickets