Niobnitrid

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 25. Juni 2013 um 21:06 Uhr durch Rjh (Diskussion | Beiträge) (Verwendung). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Strukturformel
Keine Zeichnung vorhanden
Allgemeines
Name Niobnitrid
Summenformel NbN
Kurzbeschreibung

schwarzer geruchloser Feststoff[1]

Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer 24621-21-4
Wikidata Q2348812
Eigenschaften
Molare Masse 106,92 g·mol−1
Aggregatzustand

fest[1]

Dichte

8,40 g·cm−3[1]

Schmelzpunkt

2573 °C[1]

Löslichkeit

unlöslich in Wasser[1], Salzsäure, Schwefelsäure und Salpetersäure[2]

Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung[1]
keine GHS-Piktogramme

H- und P-Sätze H: keine H-Sätze
P: keine P-Sätze
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet.
Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen (0 °C, 1000 hPa).

Niobiumnitrid ist eine anorganische chemische Verbindung des Niobs aus der Gruppe der Nitride.

Gewinnung und Darstellung

Niobiumnitrid kann durch Reaktion von extrem gereinigtem Stickstoff, Ammoniak oder einem Gemisch der beiden Verbindungen dargestellt. Da das Nitrid bei hohen Temperaturen überaus empfindlich gegenüber Sauerstoff und Wasser (auch in Spuren) ist, muss das Eindringen von solchen Substanzen (zum Besipiel durch doppelwandige Rohre) verhindert werden.[3]

Eigenschaften

Mit Nb2N und Nb4N3 und Niobnitrid NbN sind insgesamt drei Niobnitride bekannt. Es sind dunkelgefärbte, halbmetallische Stoffe, wobei Nitride mit hohem Stickstoffgehalt hellere, gelblich graue oder bräunliche Farben haben.[3] Niobnitrid ist ein Supraleiter mit einer Sprungtemperatur von 16,5 K.[4] Die Supraleitung wurde 1941 von Aschermann, Friederich, Justi und Kramer entdeckt.[5] Niobnitrid hat eine hexagonale Kristallstruktur mit der Raumgruppe P63/mmm. Bei 1370 °C geht sie in eine andere Kristallstruktur über.[2]

Verwendung

Niobiumnitrid wird als Detektormaterial für Infrarotdetektoren[5], für Supraleitende Magnete und als Josephsonkontakte[6] verwendet.

Einzelnachweise

  1. a b c d e f g Datenblatt Niobium nitride bei Alfa Aesar (Seite nicht mehr abrufbar).
  2. a b Jean d'. Ans, Ellen Lax, Roger Blachnik: Taschenbuch für Chemiker und Physiker. Springer DE, 1998, ISBN 3-642-58842-5, S. 632 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  3. a b Georg Brauer: Handbuch der präparativen anorganischen Chemie. 3., umgearb. Auflage. Band 3. Enke, Stuttgart 1981, ISBN 3-432-87823-0, S. 1472.
  4. G. Horn, E. Saur: Präparation und Supraleitungseigenschaften von Niobnitrid sowie Niobnitrid mit Titan-, Zirkon- und Tantalzusatz. In: Zeitschrift für Physik. 210, 1968, S. 70–79, doi:10.1007/BF01379871.
  5. a b S. Banerjee,Dr. A. K. Tyagi: Frontiers of Thin Film Technology. Academic Press, 2000, ISBN 0-08-054294-8, S. 291 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  6. Yukinobu Kumashiro: Electric Refractory Materials. CRC Press, 2000, ISBN 0-203-90818-X, S. 303 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).