Farnesische Sammlungen

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Der Farnesische Herkules
Der Farnesische Stier

Die Farnesischen Sammlungen sind die Sammlungen antiker Kunstschätze, die die Familie Farnese im Renaissancezeitalter vor allem im Palazzo Farnese in Rom zusammengetragen hatte.

Zu ihren wichtigsten Stücken gehören römische Kopien griechischer Kunstwerke, vor allem

Papst Paul III. (mit bürgerlichem Namen Alessandro Farnese) begründete die Sammlung, als er seiner Familie in einem Edikt einen Exklusivanspruch auf ausgegrabene Skulpturen verlieh, um den Palazzo Farnese ausschmücken zu können. Der Grundstock an Fundstücken wurde vor allem bei Grabungen in den römischen Caracalla-Thermen im Jahr 1547 gelegt. Den weiteren Aufbau der Farnesischen Sammlungen betrieb besonders sein Enkel, Kardinal Alessandro Farnese der Jüngere, durch dessen Bemühungen sie auf über 400 Skulpturen sowie weitere Kunstgegenstände (Gemmen, Gemälde, Zeichnungen, Bücher) anwuchs.

Der Großteil der Gegenstände befand sich im Palazzo Farnese; zahlreiche weitere, die für weniger bedeutend gehalten wurden, waren jedoch in weiteren Residenzen der Familie aufbewahrt. Dies waren die Villa Farnese in Caprarola, der Herzogspalast in Colorno sowie die Villa Madama, die Villa Farnesina und die Farnesinischen Gärten in Rom.

Mit dem Tod des letzten Herzogs von Parma und Piacenza aus dem Haus Farnese im Jahr 1731 kamen die Sammlungen auf dem Erbwege über Elisabetta Farnese (1692–1766), dessen Nichte und die Ehefrau des spanischen Königs Philipp V. an die Bourbonen, und später durch beider Sohn Karl III. (1716–1788), König von Neapel und Sizilien (1734–1739), Herzog von Parma (1731–1737), und König von Spanien (1759–1788), nach Neapel. Dort wurden die Farnesischen Sammlungen 1826 in das Museo Archeologico Nazionale eingegliedert.

Literatur

  • Le collezioni del Museo Nazionale di Napoli, 2. La scultura greco-romana, le sculture antiche della collezione farnese, le collezioni monetali, le oreficerie, la collezione glittica, Rom, De Luca 1989. ISBN 88-7813-214-4
  • Carlo Gasparri (Hrsg.): La collezione Farnese', Neapel, Electa 2009
  • Riebesell, Christina: Die Sammlung des Kardinal Alessandro Farnese. Ein "studio" für Künstler und Gelehrte. In: Acta humaniora. Weinheim 1989.