Windverband

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XI-Windverband der untersten Etage beim Pearl River Tower in Guangzhou, China.
Außenliegender Windverband als statisches und gestalterisches Element bei einem Hotel in Barcelona (Casino).
Träger mit rautenförmigen Windverbänden (X-Wind bracing)

Der Windverband (engl.: wind bracing) bezeichnet Verstrebungen von Fachwerkträgern, welche die waagrecht auftretenden Windkräfte (Winddruck und Sogkräfte) aufnimmt, zu Lagerpunkten überträgt und dort abgeleitet wird.

Träger mit K-förmigen Windverbänden (K-Wind bracing)

Windverbände können als waagrechter, schräger oder senkrechter Verband aus Zug-und Druckstäben oder nur als Zugelemente (z. B. kreuzende Stahlseile oder Zugstäbe aus Rundstahl mit Spannschlössern – siehe auch: Zugstabsystem) zur Aufnahme der durch den Wind auf das Bauwerk hervorgerufenen horizontalen Kräfte ausgebildet sein. Die Kombination als Zug- und Druckstäbe ist vor allem bei wechselnden Windlasten erforderlich. Waagrechte Windverbände finden sich z. B. auf der Fahrbahnebene von Eisenbahnbrücken (Brückenträger) oder bei Hallendecken. Senkrechte Windverbände üblicherweise bei Wänden oder aufrechten Trägern. Schräge Windverbände zum Beispiel an den Seiten eines knick- und biegesteifen Dreiecksträger (siehe auch Träger als tragendes Bauteil).

Windverbände bilden meist einzelne, in sich stabile Dreiecke und können mit anderen Aussteifungsverbänden kombiniert sein. Die bekannteste Form sind sich kreuzende Diagonale.

Träger mit Pfosten und diagonalen Windverbänden (XI-Wind bracing)

Windverbände können aus jedem geeigneten, formstabilen Material hergestellt werden (z. B. Holz, Stahl, Aluminium etc.)

Siehe auch

Literatur

  • Heinrich Müller-Breslau, Zur Theorie der Windverbände eiserner Brücken, Berlin 1903, in: Sitzungsberichte der Königlich Preußischen Akademie der Wissenschaften. Phys.-math. Classe
  • Helmut Pfannmüller, Zur Ausbildung und Berechnung eiserner Druckgurt-Windverbände, Dissertation RWTH Aachen, Noske, Borna-Leipzig 1931