Amtshauptmannschaft Chemnitz
Basisdaten[1] | |
---|---|
Kreishauptmannschaft | Chemnitz (bis 1900 Zwickau) |
Verwaltungssitz | Chemnitz |
Fläche | 281 km² (1939) |
Einwohner | 157.693 (1939) |
Bevölkerungsdichte | 561 Einw./km² (1939) |
Lage der Amtshauptmannschaft Chemnitz 1905 | |
Die Amtshauptmannschaft Chemnitz war ein Verwaltungsbezirk im Königreich Sachsen und im späteren Freistaat Sachsen. Ihr Gebiet gehört heute zur Stadt Chemnitz, zum Erzgebirgskreis sowie zu den Landkreisen Mittelsachsen und Zwickau in Sachsen. Von 1939 bis 1952 hieß der Verwaltungsbezirk Landkreis Chemnitz.
Amtshauptmann
Die Behörde wurde vom Amtshauptmann geleitet. Folgende Amtshauptmänner sind für Chemnitz überliefert:
- nachgewiesen 1847, 1858-1862: Johann Friedrich Brückner.[2]
- 1901: Dr. jur. Johannes Hallbauer[3]
- 1904/1910: Dr. jur. Kurt Eduard Morgenstern aus Flöha[4][5]
- 1910, 1913: Gottfried J. Michel aus Auerbach[6][7]
- 1915: Dr. jur. Erdmann Fritsche aus Stollberg[8]
- 1918/1919: Dr. Karl S. R. Lotze aus Marienberg[9][10]
- 1920: zeitweise unbesetzt[11]
- 1920 - 1922: Stadtrat Dr. jur. Richard Marcus[12]
- 1922-1932: Max Jungnickel[13][14]
- 1932: Robert Müller aus Zwickau[15]
- 1933 - 1938: Dr. Walter Ringel[16][17]
- April 1938: Regierungsrat Friedrich Lehmann (kommissarisch)[18]
- Januar 1939: Regierungsrat Friedrich Lehmann (endgültig)[19]
Landrat
- 1941: Friedrich Lehmann[20]
Geschichte
Im Rahmen der administrativen Neugliederung des Königreichs Sachsens wurden 1835 die vier Kreisdirektionen Dresden, Bautzen, Zwickau und Leipzig eingerichtet. Die Kreisdirektion Zwickau wurde in mehrere Amtshauptmannschaften untergliedert, darunter die I. Amtshauptmannschaft, die die Stadt Chemnitz und ihr weiteres Umland umfasste.
1874 wurden im Königreich Sachsen im Rahmen einer umfassenden Verwaltungsreform neue Kreishauptmannschaften und Amtshauptmannschaften eingerichtet. Aus den Gerichtsamtsbezirken Chemnitz, Limbach und Stollberg wurde die Amtshauptmannschaft Chemnitz gebildet. Die Stadt Chemnitz wurde bezirksfrei und gehörte der neuen Amtshauptmannschaft nicht an. Die sächsischen Amtshauptmannschaften waren hinsichtlich ihrer Funktion und Größe vergleichbar mit einem Landkreis.
Am 1. Oktober 1900 wurde aus dem östlichen Teil der Kreishauptmannschaft Zwickau als fünfte sächsische Kreishauptmannschaft die Kreishauptmannschaft Chemnitz gebildet, zu der fortan auch die Amtshauptmannschaft Chemnitz gehörte. Zum 1. Juli 1910 wurde aus dem südwestlichen Teil der Amtshauptmannschaft Chemnitz eine neue Amtshauptmannschaft Stollberg gebildet. Zwischen 1894 und 1929 wurden zahlreiche Chemnitzer Vororte aus der Amtshauptmannschaft nach Chemnitz eingemeindet.
1939 wurde die Amtshauptmannschaft Chemnitz in Landkreis Chemnitz umbenannt. Der Landkreis Chemnitz bestand bis zur Gebietsreform von 1952 in der DDR fort und wurde dann auf die neuen Kreise Karl-Marx-Stadt-Land, Hohenstein-Ernstthal und Stollberg im Bezirk Karl-Marx-Stadt aufgeteilt.
Einwohnerentwicklung
Jahr | 1849 | 1871 | 1890 | 1900 | 1910 | 1925 | 1939 |
---|---|---|---|---|---|---|---|
Einwohner[1][21] | 176.573 | 262.197 | 187.800 | 182.136 | 129.919 | 133.463 | 157.693 |
Gemeinden
Gemeinden der Amtshauptmannschaft Chemnitz mit mehr als 2.000 Einwohnern (Stand 1939):[21]
Gemeinde | Einwohner | Gemeinde | Einwohner |
---|---|---|---|
Adelsberg | 6.009 | Adorf | 2.178 |
Auerbach | 4.386 | Auerswalde | 3.349 |
Burkhardtsdorf | 5.655 | Einsiedel | 6.119 |
Erfenschlag | 2.165 | Euba | 2.021 |
Glösa | 4.554 | Gornsdorf | 3.595 |
Grüna | 7.280 | Harthau | 6.804 |
Kändler | 2.680 | Kemtau | 2.404 |
Klaffenbach | 2.808 | Leukersdorf | 2.133 |
Limbach | 17.188 | Meinersdorf | 2.532 |
Mittelbach | 2.547 | Neukirchen | 8.002 |
Niederfrohna | 3.833 | Oberfrohna | 10.209 |
Pleißa | 3.377 | Rabenstein | 6.662 |
Röhrsdorf | 3.841 | Siegmar-Schönau | 19.896 |
Wittgensdorf | 7.051 | Wüstenbrand | 3.096 |
Die kreisfreie Stadt Chemnitz hatte 1939 334.713 Einwohner.
Einzelnachweise
- ↑ a b Andreas Oettel: Zur Verwaltungsgliederung Sachsens im 19. und 20. Jahrhundert. In: Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen (Hrsg.): Statistik in Sachsen. 175 Jahre amtliche Statistik in Sachsen (Festschrift). Nr. 1, 2006, ISSN 0949-4480, S. 69–98 (PDF (6,28 MB) [abgerufen am 23. Dezember 2012]).
- ↑ Chemnitzer Adressbuch für 1847, 1858-1862 (Digitalisat über SLUB Dresden)
- ↑ http://www.territorial.de/sachsen/chemnitz/landkrs.htm
- ↑ Chemnitzer Adressbuch für 1910 (Digitalisat über SLUB Dresden)
- ↑ http://www.territorial.de/sachsen/chemnitz/landkrs.htm
- ↑ Chemnitzer Adressbuch für 1913 (Digitalisat über SLUB Dresden)
- ↑ http://www.territorial.de/sachsen/chemnitz/landkrs.htm
- ↑ http://www.territorial.de/sachsen/chemnitz/landkrs.htm
- ↑ Chemnitzer Adressbuch für 1919/20 (Digitalisat über SLUB Dresden)
- ↑ http://www.territorial.de/sachsen/chemnitz/landkrs.htm
- ↑ Chemnitzer Adressbuch für 1920/21 (Digitalisat über SLUB Dresden)
- ↑ Chemnitzer Adressbuch für 1922 (Digitalisat über SLUB Dresden)
- ↑ Chemnitzer Adressbuch für 1923 bis 1932 (Digitalisat über SLUB Dresden)
- ↑ http://www.territorial.de/sachsen/chemnitz/landkrs.htm
- ↑ http://www.territorial.de/sachsen/chemnitz/landkrs.htm
- ↑ Chemnitzer Adressbuch für 1938 (Digitalisat über SLUB Dresden)
- ↑ http://www.territorial.de/sachsen/chemnitz/landkrs.htm
- ↑ http://www.territorial.de/sachsen/chemnitz/landkrs.htm
- ↑ http://www.territorial.de/sachsen/chemnitz/landkrs.htm
- ↑ Adressbuch der Stadt Chemnitz 1941, Seite I 8.
- ↑ a b Michael Rademacher: Deutsche Verwaltungsgeschichte. Abgerufen am 22. Mai 2009.