Betriebsstörung
Eine Störung (seltener auch Betriebsstörung[1]) ist ein Ereignis, das unerwartet eintritt und eine Unterbrechung oder zumindest eine Verzögerung der Aufgabendurchführung zur Folge hat.[2] Aus Störungen folgen Abweichungen der Istwerte von den Sollwerten, das geplante Ende wird also überschritten oder die geplante Menge unterschritten.
Prinzipiell gibt es also ein betrachtetes Arbeitssystem, dessen Nutzung ungeplant unterbrochen wird.
Erläuterungen
Die Störung ist ungeplant. Das bedeutet, dass eine geplante Instandhaltung nicht als Störung bezeichnet wird. Zwar arbeitet das Arbeitssystem nicht, aber da es sich um einen geplanten Stillstand handelt, ist es keine Störung.
Wenn in einem Arbeitsgang vereinzelt Vorfälle auftreten, die ein Unterbrechen der Nutzung zur Folge haben, beispielsweise das Austauschen eines Bohrers, dann kann es sich um geplante Vorgänge handeln, wenn der Bohrer durch die normale Nutzung stumpf wird und nachgeschliffen werden muss. Dies wird als geplante Unterbrechung der Nutzung bezeichnet und von der Störung abgegrenzt. Diese Vorgänge sind planbar und ihr Einfluss kann durch gestalterische Maßnahmen reduziert werden. Es kann aber auch eine Störung sein, wenn der Bohrer lange vor Ende der normalen Lebensdauer bricht. Diese Umstände sind nur bedingt beeinflussbar, ein Teil der Ursachen entzieht sich der Kontrolle.
Störung bezieht sich auf ein betrachtetes System. Dies sind im betrieblichen Alltag meist einzelne Betriebsmittel, beispielsweise ein LKW, ein Zug, eine Drehmaschine, eine Gießmaschine usw., es kann aber auch eine Abteilung oder der gesamte Betrieb sein. So fällt, wenn eine Lokomotive ausfällt, nicht die ganze Deutsche Bahn aus. Die Störung kann aber durchaus Folgen jenseits des isolierten Systems haben, weil beispielsweise andere Züge, die über das gleiche Gleis laufen sollen nun um den stillstehenden Zug herumgeleitet werden müssen und die Kapazitäten begrenzt sind.
Ursachen
Störungen werden unterteilt in externe (von außen verursachte) und interne (von innen verursachte). Externe Störungen werden verursacht durch:[2]
- Natur
- Luftfeuchtigkeit, durch die die Trocknung verzögert wird oder die Ernte behindert
- beispielsweise eine Kältewelle, die den Bahnverkehr behindert oder Betonierarbeiten unmöglich macht
- Erdbeben, Stürme, Überschwemmungen
- Staat
- Gesetzgebung zum Betrieb von Kernkraftwerken
- Markt
- Lieferanten (verspätete Lieferungen, Falschlieferung, Qualitätsmängel)
- Kunden (Änderungswünsche, ungeplanter Bedarf)
- Dritten (Streiks, Unfälle)
Interne Störungen können verursacht werden in
- der Materialbeschaffung
- dem Fertigungsbereich
- dem Absatzbereich
Einzelnachweise
- ↑ Martin Ostgathe: System zur produktbasierten Steuerung von Abläufen in der auftragsbezogenen Fertigung und Montage. (= Forschungsberichte IWB, Band 265). Utz, München 2012, ISBN 978-3-8316-4206-9, S. 61.
- ↑ a b REFA Methodenlehre der Planung und Steuerung. Teil 3: Steuerung. Carl Hanser Verlag, München 1974, DNB 740547666, S. 300 ff.