Diskussion:Ahasver (Roman)
Institut für wissenschaftlichen Atheismus
Das Institut für wissenschaftlichen Atheismus gab es tatsächlich, bzw. es gab zwei davon. Das erste müsste (?) in Jena gewesen sein und wurde irgendwann wieder geschlossen, und zwar soweit ich weiß als Engegenkommen gegenüber der Kirche. Das zweite Institut wurde später unter Olof Klohr als Professor in Rostock wieder gegründet und war an die Marxismus-Leninismus-Sektion der Ingenieurhochschule für Seefahrt angegliedert. Warum auch immer; es könnte evtl. einfach am Wohnort von Olof Klohr gelegen haben. Dieses Institut existierte bis 1989 oder 1990 und gab auch diverse Schriften heraus. Bitte eventuelle Unschärfen abziehen; ich habe aus dem Kopf geschrieben. T. --80.134.91.154 09:38, 22. Apr. 2013 (CEST)
- Das ist natürlich interessant und relevant. Danke für den Hinweis. Der Name des Instituts im Roman wurde [in der BRD] als ironisch wahrgenommen. Dass es das Institut wirklich gab, ist natürlich eine wichtige Information. Eine Ad-hoc-Internet-Recherche scheint auch die Existenz zumindest dieses Begriffs in der DDR zu belegen. Hast Du zufällig eine zitierfähige Quelle, die die Existenz dieses Instituts/Kollektivs belegen könnte? Jonathan (Diskussion) 11:57, 25. Apr. 2013 (CEST)
- Ich hab mal kurz nach dem Namen "Olof Klohr" gegoogelt und eine offenbar recht ergiebige Quelle gefunden: Günther Heydemann / Lothar Kettenacker: Kirchen in der Diktatur. Drittes Reich und SED- Staat. Fünfzehn Beiträge. (ISBN: 978-3525013519) - Darin ist ab Seite 282 ein Artikel von Olof Klohr. Dort erwähnt er auf Seite 290 den Lehrstuhl für Wissenschaftlichen Atheismus an der Universität Jena, aber leider nur sehr indirekt das Institut für Atheismus in Rosock der 1980er Jahre, das verbunden mit einem Paradigmenwechsel gegründet worden war.
- Ich vermute, Stefan Heym hat eher letzteres im Auge gehabt, sonst verträgt es sich nicht damit, daß die Literaturgestalt Dr. Dr. h.c. Siegfried Beifuß überhaupt in eine (noch dazu recht offen geführte) Konversation zum Ewigen Juden tritt und sich am Ende (offenbar gar fasziniert?) vom Teufel holen lässt. Stefan Heym hat damals in der Gegend um Rostock (genauer: Ahrenshoop) gewohnt und hatte seine erste Ahasver-Lesung in der DDR auch Ende 1988 oder Anfang 1989 in Rostock in der dortigen Petrikirche (ich war zufällig dabei). Mag sein, daß er da sogar mal einen direkten Kontakt hatte ... aber das ist jetzt eine reine Spekulation von mir. Aber wie gesagt: Eine örtliche Nähe war da und viel Wahlmöglichkeit gab es ja in der DDR nicht. --87.187.187.213 11:15, 22. Dez. 2013 (CET)
- Links vergessen:
- Wolfgang Schreyer: Ahrenshooper Begegnungen - Ein Haus am Meer und seine Gäste. http://books.google.de/books?id=P2gqAgAAQBAJ&pg=PA79&lpg=PA79&dq=%22Stefan+HEym%22+rostock&source=bl&ots=TtY-tBhQfl&sig=xJLoa4L7V0rUaro3ppURTQTo3ec&hl=de&sa=X&ei=jrm2Upe_J4KHtQa-ooHoAQ&ved=0CGYQ6AEwCQ#v=onepage&q=%22Stefan%20HEym%22%20rostock&f=false
- Richard Faber,Susanne Lanwerd: Atheismus - Ideologie, Philosophie oder Mentalität?, Insb. S.131: http://books.google.de/books?id=O75D1UNvXfAC&pg=PA131&lpg=PA131&dq=olof+Klohr+institut+f%C3%BCr+wissenschaftlichen+atheismus&source=bl&ots=KX7Ms08g_d&sig=1Rzz108-DZnkZbknh13AfxN9d2k&hl=de&sa=X&ei=Yby2Uqm2CIPXsway4oE4&ved=0CC8Q6AEwAA#v=onepage&q=olof%20Klohr%20institut%20f%C3%BCr%20wissenschaftlichen%20atheismus&f=false (mit ganz exakten Angaben!)
- Aber man findet gar nicht so wenig, wenn man via Google nach Olof Klohr und dem Institut sucht. --87.187.187.213 11:23, 22. Dez. 2013 (CET)
- Ja, und wenn man ein bisschen genauer liest, stellt man fest, dass es ein "Institut für wissenschaftlichen Atheismus" eben doch nicht gegeben hat. Da ist nur die Rede von einem Lehrstuhl für Religionssoziologie und wissenschaftlichen Atheismus und von einer Forschungsgruppe "Wissenschaftlicher Atheismus" am Institut Marxismus/Leninismus. -- lley (Diskussion) 23:07, 29. Dez. 2013 (CET)
Ahasver und "Johannes"
Bemerkenswert ist, dass der Ahasver in Heyms Roman mit dem im Johannes-Evangelium mehrmals erwähnten "Jünger, den Jesus liebte", identisch ist. Das wirft ein ganz anderes Licht auf den "Fluch" Jesu aber auch auf Joh.21, 23.