Baht

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Baht
Staat: Thailand
Unterteilung: 1 Baht = 100 Satang
ISO-4217-Code: THB
Abkürzung: ฿, Bt
Wechselkurs:
(22. November 2024)

EUR = 35,968 THB
100 THB = 2,7802 EUR

CHF = 38,792 THB
100 THB = 2,5778 CHF

฿
10 Baht, die größte, und …
… 25 Satang, die kleinste Umlaufmünze in Thailand
Wechselkurs des Euro zum Baht seit 2005

Der Baht (Thai: บาท, IPA: [bàːt]) ist die Währung Thailands. Namengebend war die thailändische Gewichtseinheit für Gold (15,244 Gramm bei 96,5 % Goldgehalt), die auch heute noch bei einheimischen Goldschmieden und Juwelieren üblich ist. Der Gold-Baht ist durch die moderne Währung in Münzen und Banknoten weitgehend verdrängt worden.

Geschichte

Die große Bibliothek von Ayutthaya wurde beim Untergang des Königreiches 1766 durch Kriegseinwirkung vernichtet. Darum sind kaum noch Aufzeichnungen aus früheren Zeiten darüber vorhanden, seit wann es Geldmünzen im alten Siam gab. Die Vermutung, dass es womöglich auch Geldscheine gegeben haben könnte, da der Kontakt mit China immer gepflegt worden war, konnte noch nicht durch Funde bestätigt werden.

Die ersten Geldmünzen hießen Tical (sprich Tickel). Das Wort stammt vom arabischen thaqal, das mit den Namen des hebräischen Schekels und der in Bangladesch benutzten Währung Taka (wörtl. Münze oder Geld) verwandt ist. Spätestens ab der Mitte des 14. Jahrhunderts war im alten Siam die Währungseinheit Tical im Gebrauch; von den Siamesen schon in früheren Zeiten Bat genannt. Der Tical war ursprünglich ein Silberstück von 15 g Gewicht, das zu verschiedenen Zeiten in unterschiedlichen Formen auftrat. Manche Stücke hatten die Form einer Gewehrpatrone, andere sahen aus wie kleine Stangen, manche wie schmale, längliche Rhomben, und andere wiederum waren mehr oder weniger rund.

Der Tical war unterteilt in vier Salueng (oder Salyn), was Viertel bedeutet, ein Salueng wiederum bestand aus zwei Fueang (auch Fuang oder Fyän), beides waren Silbermünzen. Dazu waren noch kleinere Münzen aus Kupfer in Umlauf, so der Song-Pai (116 Tical), der Pai (132 Tical), der At (164 Tical) und der Solot (1128 Tical). Ortsweise wurden auch Kauri-Muscheln als Währung gehandelt, wobei 1.200 Muscheln den Wert von einem Fueang hatten. Eine Zeit lang waren auch kleine Silberkugeln im Gebrauch, die nach Gewicht gewertet wurden: die Pai.

Die Ticals wurden in der königlichen Münzprägerei hergestellt. Auf der einen Seite wurde die siamesische Krone und auf der anderen das Münzzeichen geprägt. Weiterhin wurden neben 1-Tical-Münzen auch 2- und 4-Tical-Münzen hergestellt, wobei die größte Münze rund sechzig Gramm wog. Diese ersten Ticals hatten jedoch noch keine richtige klassische Münzform, sondern waren kugelförmig, mit einer Einkerbung auf der einen Seite und auf der anderen Seite das königliche Siegel. Die größte Währungseinheit war 80 Tical, die über ein Kilogramm Gewicht besessen haben soll.

Diese ungewohnte Form von Münzen war bis um 1780 in Gebrauch und wäre es wohl noch länger gewesen, wenn nicht die Chinesen, die immer mehr den Handel kontrollierten, auch im Geld- und Goldhandel immer mehr Einfluss nahmen. So gab es Anfang des 18. Jahrhunderts auch groß angelegte Fälschungen, wobei mehrere Millionen Münzen von chinesischen Fälscherbanden aus Blei mit einer dünnen Silberschicht hergestellt wurden. Bis dieser Betrug bemerkt wurde, bestand bereits ein großer Teil der siamesischen Währungsreserven aus Blei. Einige Fälscherbanden wurden verhaftet und hingerichtet, aber der Schaden war enorm.

Die ersten modernen Münzen

Erst König Chulalongkorn sorgte dafür, dass Siam Münzen in europäischer Form herstellen konnte und Geldscheine einführte. Insbesondere von den preußischen Münzprägereien sehr beeindruckt, führte er auch in seinem Königreich solch moderne Münzprägung ein. Somit erhielt Siam Münzen mit einer hervorragenden Prägung: auf der einen Seite das siamesische Wappen mit dem dreiköpfigen Elefanten und auf der anderen Seite das Porträt des Königs. Meistens wurden Silbermünzen geprägt, Goldmünzen weniger. Das Volk war von den neuen Münzen begeistert, und damit war auch die Gefahr gebannt, Falschgeld zu erhalten. Auch konnten jetzt die neuen Ticals anhand ihres Silberklangs erkannt werden.

Die ersten Banknoten

Ursprünglich ist Baht der Name einer traditionellen Gewichtseinheit (1 Baht = 15,16 g), mit der das Gewicht von Gold und Silber noch heute im thailändischen Handel angegeben wird.

Die am 21. Mai 1889 erstmals in Bangkok ausgegebenen Banknoten der Hongkong & Shanghai Banking Corporation trugen in thailändischer Schrift die Bezeichnung Baht, daneben wurde die englische Bezeichnung Tical wiedergegeben. 1892 kamen die in Deutschland von Giesecke & Devrient gedruckten Noten in Bangkok an. Sie waren vorgesehen als Ausgabe des thailändischen Schatzamtes, auch sie zeigen auf Thai nur das Wort „Baht“, aus Rücksichtnahme auf die Ausländer schrieb man aber zusätzlich auf Englisch „Tical“.

Die ersten „richtigen“ Thainoten („Serie 1“): ihre Ausgabe wurde am 7. September 1902 verkündet, sie wurden ab 19. September 1902 in Umlauf gebracht. Auch diese Noten enthielten auf Thai ausschließlich das Wort „Baht“, daneben das englische Wort „Tical“.

So blieb es bis 1925, als die „2. Serie“ erschien. Sie hatte nur das thailändische Wort „Baht“, die englische Bezeichnung fehlte. Und so blieb es bis heute.

Die heutige Währung Thailands

Ein Baht (Thai: บาท) ist unterteilt in 100 Satang (Thai: สตางค์); 25 Satang sind ein Salueng (สลึง).

Es gibt Münzen zu 1, 2, 5 und 10 Baht. Außerdem gibt es Münzen zu 25 und 50 Satang, die aber nur noch in größeren Supermärkten gebräuchlich sind (die Münzen zu 1, 5 und 10 Satang sind nicht mehr im Umlauf). Banknoten werden im Wert von 20, 50, 100, 500 und 1.000 Baht ausgegeben (10-Baht-Scheine sind nicht mehr gebräuchlich).

Die Rückseiten der Münzen zeigen bedeutende Tempel (Wat) in Thailand:

Außerdem sind Sondermünzen – meist im Wert von 10 Baht – im Umlauf. Besonders häufig sind die zum 50. Thronjubiläum von König Bhumibol Adulyadej (Rama IX.) im Jahre 1996 geprägten Münzen.
Die 10-Baht-Münze gleicht von Größe und Gewicht der 2-Euro-Münze, kann aber von neuen Münzautomaten wegen des anderen Materials unterschieden werden.

Die Rückseiten der aktuellen Banknoten (außer diesen sind auch noch ältere im Umlauf) zeigen:

  • 20-Baht-Schein (seit 2003): König Ananda Mahidol (Rama VIII.) und die moderne Rama VIII.-Brücke in Bangkok
  • 50-Baht-Schein (seit 2004): König Mongkut (Rama IV.) mit Globus und Teleskop; außerdem eine kleine Abbildung des Phra Pathom Chedi in Nakhon Pathom. Für einen begrenzten Zeitraum wurde die 50 Baht-Note als Kunststoffgeldschein aus Polymerfolie hergestellt. Sie trägt ein transparentes Fenster mit dem Konterfei des Königs als Wasserzeichen.
  • 100-Baht-Schein (seit 2004): König Chulalongkorn (Rama V.) und eine Szene bezüglich der Abschaffung der Sklaverei
  • 500-Baht-Schein (seit 2001): Statue von König Nang Klao (Rama III.) vor dem Wat Ratchanatdaram in Bangkok; außerdem die kleine Abbildung eines Segelschiffs
  • 1.000-Baht-Schein (seit 2005): König Bhumibol Adulyadej (Rama IX.) mit seiner Fotokamera vor der Staumauer des Pa-Sak-Chonlasit-Staudamms.

Notenbank ist die Thailändische Zentralbank.

Gewichtseinheit

Der Baht ist außerdem eine Gewichtseinheit für Gold, die in Thailand von Goldschmieden und Juwelieren benutzt wird. Ein Baht entspricht 15,244 Gramm. Da die Reinheit von thailändischem Gold standardmäßig 96,5 % beträgt, ist der eigentliche Goldgehalt eines Baht 14,71046 Gramm, entsprechend 0,4729523 Feinunzen. Das Gewicht von 15,244 Gramm gilt für Gold in Barren, bei Schmuck sollte ein Baht mehr als 15,16 Gramm betragen.[1]

Siehe auch

  • Das Symbol ฿ wird mitunter auch für Bitcoin verwendet

Einzelnachweise

  1. Übersicht Golddaten des thailändischen „Department of Mineral Ressources“ (in Thai; PDF; 939 kB), letzter Aufruf am 10. März 2009.
Wiktionary: Baht – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
Commons: Thailändisches Geld – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien