Podujeva
Podujevë/Podujeva1 (Besianë/Besiana) Podujevo/Подујево2 | ||||
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Basisdaten | ||||
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Staat: | Kosovo3 | |||
Gemeinde: | Podujeva | |||
Koordinaten: | 42° 55′ N, 21° 12′ O | |||
Höhe: | 670 m ü. A. | |||
Fläche: | 633 km² | |||
Einwohner: | 87.933 (2011) | |||
Bevölkerungsdichte: | 139 Einwohner je km² | |||
Postleitzahl: | 11000 | |||
Kfz-Kennzeichen: | 01 | |||
3 Die Unabhängigkeit des Kosovo ist umstritten. Serbien betrachtet das Land weiterhin als serbische Provinz. |
Podujeva (albanisch auch Podujevë, oder auch Besiana bzw. Besianë; serbisch Подујево Podujevo) ist eine Stadt im Nordosten des Kosovo. Die Stadt ist Verwaltungssitz der gleichnamigen Großgemeinde. Von albanischer Seite wird seit 2004 eine Umbenennung in Besiana angestrebt. Diese Ortsbezeichnung findet sich zum Teil in Dokumenten wie Führerscheinen und Geburtsurkunden.
Geographie
Podujeva liegt im Nordosten des Kosovo, an der Grenze zu Zentralserbien. Durch Podujeva fließt der Lab (alb. Llap). Nach diesem Fluss wird die Region um die Stadt Llap genannt. In der Nähe der Stadt befindet sich der in den Sechzigern errichtete Stausee von Batllava / Batlava, der für die Trinkwasserversorgung errichtet wurde und der bis heute den Gemeinden Podujeva und Priština/Prishtina das Trinkwasser liefert. Im Sommer ist er ein beliebter Bade- und Anglersee für Menschen aus dem ganzen Land.
Ortsteile
Bevölkerung
Die Großgemeinde von Podujeva zählte bei der 2011 durchgeführten Volkszählung 87.289 Einwohner, davon war etwa die Hälfte jünger als 25 Jahre alt. Die Einwohner verteilen sich auf die 78 Dörfer.[1]
Podujeva ist mehrheitlich von Albanern bevölkert. Während des Kosovokriegs im Frühjahr 1999 flohen zahlreiche heimatlose Kosovo-Albaner nach Podujeva, allein im Stadtteil Sfeçël / Svetlje sollen seinerzeit 15.000 Flüchtlinge gelebt haben; für die gesamte Stadt wird von 100.000 Flüchtlingen ausgegangen. Nach Kriegsende kehrten die meisten von ihnen in ihre Heimatorte zurück. Während der gewaltsamen Unruhen gegen die serbische Bevölkerung im Jahr 2004 wurde die serbisch-orthodoxe Kirch Sveti Elija durch albanische Extremisten niedergebrannt und geschändet. Zwischen 2008 und 2010 wurde sie durch Hilfe der serbische Regierung wieder aufgebaut und renoviert.
Politik
Die gewählte Gemeindeverwaltung wird von der LDK geführt. Nach dem Ende des Krieges 1999 lebten die Volksgruppen zunächst friedlich miteinander.
Am 16. Februar 2001 wurde ein Terroranschlag auf mehrere aus Gračanica kommende und in Richtung Niš fahrende serbische Reisebusse verübt. Durch den Bombenanschlag wurden elf serbische Zivilisten getötet und mehrere Dutzend schwer verletzt.
Seit den Märzunruhen 2004 wohnen kaum noch Serben in Podujeva.
Wirtschaft und Infrastruktur
In der Stadt herrscht hohe Arbeitslosigkeit. Im Sommer 2005 wurde eine Eisenfabrik privatisiert. Weiterhin gibt es eine große Polystyrolfabrik und eine Rohrfabrik, die auf Privatisierung warten. Ansonsten hat der Krieg sehr große Schäden verursacht. Der Wiederaufbau hat große Fortschritte erzielt. Die meisten Investitionen kommen jedoch von Privatpersonen, die nach dem Kosovokrieg etwa 2200 Unternehmen allein in der Gemeinde von Podujeva gegründet haben.
Der Flugplatz Batlava liegt acht Kilometer südlich von Podujeva, ist jedoch derzeit außer Betrieb (siehe auch Luftfahrt im Kosovo).
Sport
Podujeva hat zwei in der 1. Liga (Raiffeisen Superliga) des Kosovo spielende Fußball-Teams:
KF Hysi gewann 2011 die kosovarische Meisterschaft.
Außerdem gibt es je ein Basketballteam, Handballteam, Tischtennisteam, Volleyballteam, einen Schwimmverein und ein Karate-Team. Das Karate-Team hat internationale Erfolge.
Söhne und Töchter der Stadt
- Nazmi Mustafi (* 1941), Wirtschaftswissenschaftler, ehemaliger Regierungschef der Autonomen Provinz Kosovo
- Rrahman Dedaj (1939–2005), Dichter
- Rifat Blaku (* 1944), Geograph und Politiker
- Sabri Fejzullahu (* 1947), Sänger
- Fatmir Sejdiu (* 1951), Politiker und ehemaliger Präsident des Kosovo
- Nazmi Rudari (* 1951), Schriftsteller
- Enver Visoka (* 1961), Schriftsteller
- Sabri Kiçmari (* 1967), Diplomat
- Skënder Hyseni (* 1955), Politiker
- Fadil Vokrri (* 1960), Fußballspieler
- Zahir Pajaziti (1962–1997), Mitbegründer der UÇK
- Fadil Kodraliu (* 1966), Fußballspieler
- Aferdita Podvorica (* 1978), Fußballspielerin
- Ryva Kajtazi (* 1980), Sängerin
Weblinks
- OSZE-Bericht zur Stadt (englisch; PDF-Datei, 215 KB)
- Kommerzielle Seite mit Infos zur Stadt (albanisch, englisch und teilweise deutsch)
Einzelnachweise
- ↑ Volkszählung Kosovo 2011. Agjencia e Statistikave të Kosovës, 2011, abgerufen am 24. Dezember 2012 (englisch, S. 51; PDF-Datei, 3,91 MB).