Windverband

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Träger mit rautenförmigen Windverbänden (X-Wind bracing)
Träger mit Pfosten und diagonalen Windverbänden (XI-Wind bracing)
Träger mit K-förmigen Windverbänden (K-Wind bracing)

Der Windverband (englisch wind bracing) bezeichnet Verstrebungen von Fachwerkträgern, die waagrecht auftretende Windkräfte (Winddruck und Sogkräfte) aufnehmen, zu Lagerpunkten übertragen und dort abgeleitet werden.

Windverbände können als waagrechter, schräger oder senkrechter Verband aus Zug- und Druckstäben oder nur als Zugelemente (z. B. kreuzende Stahlseile oder Zugstäbe aus Rundstahl mit Spannschlössern – siehe auch: Zugstabsystem) zur Aufnahme der durch den Wind auf das Bauwerk hervorgerufenen horizontalen Kräfte ausgebildet sein. Die Kombination als Zug- und Druckstäbe ist vor allem bei wechselnden Windlasten erforderlich. Waagrechte Windverbände finden sich z. B. auf der Fahrbahnebene von Eisenbahnbrücken (Brückenträger) oder bei Hallendecken. Senkrechte Windverbände finden üblicherweise bei Wänden oder aufrechten Trägern Anwendung, schräge Windverbände beispielsweise an den Seiten eines knick- und biegesteifen Dreiecksträgers (siehe auch Träger als tragendes Bauteil).

Windverbände bilden meist einzelne, in sich stabile Dreiecke und können mit anderen Aussteifungsverbänden kombiniert sein. Die bekannteste Form sind sich kreuzende Diagonalen.

Windverbände können aus jedem geeigneten, formstabilen Material hergestellt werden (z. B. Holz, Stahl, Aluminium etc.)

Siehe auch

Literatur

  • Heinrich Müller-Breslau, Zur Theorie der Windverbände eiserner Brücken, Berlin 1903, in: Sitzungsberichte der Königlich Preußischen Akademie der Wissenschaften. Phys.-math. Classe
  • Helmut Pfannmüller, Zur Ausbildung und Berechnung eiserner Druckgurt-Windverbände, Dissertation RWTH Aachen, Noske, Borna-Leipzig 1931