Durach
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Koordinaten: | 47° 42′ N, 10° 21′ O | |
Bundesland: | Bayern | |
Regierungsbezirk: | Schwaben | |
Landkreis: | Oberallgäu | |
Höhe: | 714 m ü. NHN | |
Fläche: | 20,73 km2 | |
Einwohner: | 7356 (31. Dez. 2023)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 355 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 87471 | |
Vorwahl: | 0831 | |
Kfz-Kennzeichen: | OA | |
Gemeindeschlüssel: | 09 7 80 120 | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Bahnhofstraße 1 87471 Durach | |
Website: | www.durach-allgaeu.de | |
Bürgermeister: | Gerhard Hock | |
Lage der Gemeinde Durach im Landkreis Oberallgäu | ||
Durach ist eine Gemeinde im schwäbischen Landkreis Oberallgäu in Bayern. Sie liegt vier Kilometer südlich von Kempten (Allgäu).
Vermutlich ist Durach – früher Duraha – keltischen Ursprungs und bedeutet „hindurchfließende Ach“.
Geographie
Durach liegt an der ehemaligen Bundesstraße 309 (jetzt Staatsstraße 2520), der Außerfernbahn und der Bundesautobahn 7.
Lage
Der Ort Durach wird von dem gleichnamigen Nebenfluss der Iller, der Durach, durchflossen.
Gemeindegliederung
Das Gemeindegebiet besteht aus den Gemarkungen und Orten[2] Bachtel, Bäuerlings, Bechen, Bodelsberg, Bubenberg, Burg, Dorfbach, Dürrenberg, Durach, Fahls, Felben, Feuerschwenden, Freitags, Furtenbach, Halde, Heberlings, Heidach, Hermannsberg, Laufen, Linggen, Miesenbach, Oberhof, Oberkottern, Rothen, Straßösch, Weidach und Wenglings.
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Durach von Westen
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Durach im Vordergrund und Kempten von Südosten
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Durach von Norden
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Durach von Nordosten
Überblick
Im historischen Ortskern um die barocke Kirche Heilig Geist (Teile aus dem 14. Jahrhundert) steht der renovierte Pfarrhof mit einer über 600 Jahre alten Linde. Daneben bestimmen heute Wohn- und Geschäftshäuser sowie einige verbliebene Bauernhöfe das Ortsbild.
Zur Gemeinde gehören auch die Einzelhöfe und Weiler vor dem Kempter Wald, der modernere Ortsteil Weidach sowie das stärker bäuerlich geprägte Bergdorf Bodelsberg (auf 900 m).
Geschichte
Bereits im 1. Jahrhundert nach Christus führten die Römer eine Straße durch heutiges Duracher Gebiet und errichteten hier auch eine kleine Siedlung. Im Jahre 752 erfolgte die Gründung des Stiftes Kempten, mehr als ein Jahrtausend gehörte Durach bis zur Säkularisation von 1803 zu dessen Herrschaftsbereich.
Die erste urkundliche Erwähnung geschah 1170 als Ort Durach. Etwa um 1300 wird ein Niedergericht errichtet, vermutlich stammt die Dorflinde aus dieser Zeit. Friedrich III. erneuert 1455 diese Niedergerichtsbarkeit durch einen kaiserlichen Erlass. Im Jahre 1525 ließ Georg Truchsess von Waldburg 18 Bauernführer auf einer Anhöhe in Durach hinrichten und beendete damit den oberschwäbischen Bauernkrieg.
Im Jahre 1527 wurde Durach erstmals eine selbständige Pfarrei. Die Pest wütete zur Zeit des Dreißigjährigen Krieges zwischen 1628 und 1635 auch in Durach, die Einwohnerzahl sank dadurch auf etwa 100 bis 300 Personen. Im Königreich Bayern wurde Durach infolge des Gemeindeedikts von 1818 eine selbständige Gemeinde.
Im Jahre 1895 wurde die Bahnstrecke Kempten–Pfronten (Außerfernbahn) mit einem Bahnhof in Durach gebaut. Diese Bahnlinie führte bis ins benachbarte Tirol.
Zwischen 1943 und 1945 befand sich im Ortsteil Weidach der Gemeinde das Außenlager Kottern-Weidach, ein Außenlager des Konzentrationslagers Dachau.
Bei der Gebietsreform 1972 blieb Durach eine eigenständige Gemeinde, obwohl in den 1930er und 1940er Jahren seitens Kempten Bemühungen bestanden, Durach einzugemeinden.
Politik
Kommunalwahlen 2014
Die Kommunalwahlen in Bayern 2014 am 16. März 2014 führten zu folgenden Ergebnissen:
Bürgermeister
Zum Ersten Bürgermeister wurde Gerhard Hock mit 65,8 % der gültigen Stimmen gewählt. Sein Gegenkandidat Richard Wucherer erhielt 34,2 % der Stimmen.[3]
Zweiter Bürgermeister ist Hannes Sommerauer.
Landrat [5]
- Toni Klotz CSU (54,3 %)
- Dr. Philipp Prestel FW (22,0 %)
- Ulrike Hitzler GRÜNE (9,8 %)
- Jörg Hilbert SPD (8,2 %)
- Michael Finger ÖDP/Unabhängige Bürger (5,6 %)
Gemeinderat [6]
- CSU: 8 Sitze (41,98 %)
- FW: 6 Sitze (27,63 %)
- BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: 3 Sitze (17,15 %)
- SPD: 3 Sitze (13,25 %)
Kommunalwahlen 2008
Die Kommunalwahl am 2. März 2008 führte zu folgender Verteilung der 20 Sitze im Gemeinderat:
- CSU: 11 Sitze
- Freie Wähler Durach: 5 Sitze
- SPD: 2 Sitze
- GRÜNE: 2 Sitze
Gemeindepartnerschaften
Die drei Partnergemeinden Durachs sind Saint-Michel (Charente) in der französischen Region Nouvelle-Aquitaine (seit 1981), Faver, seit 2016 Bestandteil der neu geschaffenen italienischen Gemeinde Altavalle in der Region Trentino-Südtirol (seit 1986) und Pivka in Slowenien (seit 2000).[7]
Baudenkmäler
Freizeit
Landschaft
Die Landschaft mit den klimatischen Reizen der Höhenlage zwischen 660 und 936 Metern und vielen Naturschönheiten bietet zur Freizeitgestaltung ein vielfältiges Betätigungsfeld. Wanderungen im Bachteltobel der Durach z. B. zur Burg Neuenburg und in der Weite des Kempter Waldes sind möglich.
Sulzberger See
Zwei Kilometer südlich vom Ort liegt im Gebiet des Marktes Sulzberg der Sulzberger See (Öschlesee). Dort findet man neben einem Strandbad auch freie Bademöglichkeiten und Liegewiesen zur Erholung. Der Sulzberger See ist, wie viele andere Seen im Oberallgäu auch, ein Toteissee, der aus einem liegengebliebenen großen Stück Gletschereis nach dem raschen Eiszerfall im ausgehenden Glazial langsam ausschmolz, während die Schmelzwässer des Illergletschers ihn ringsum mit Schotter umrahmten.
Flugplatz
Der höchste Verkehrslandeplatz Deutschlands, der Flugplatz Kempten-Durach, bietet von einer 710 Meter langen Graspiste aus gute Möglichkeiten, das Hochgebirge und Voralpenland aus der Vogelperspektive anzuschauen.
Auf dem Flugplatz wurden Szenen des Films Quax, der Bruchpilot mit Heinz Rühmann in der Titelrolle gedreht.
Wirtschaft
Zur eher geruhsamen Tourismusindustrie gesellt sich in jüngster Zeit eine Teilhabe am Solarboom. Die zur Centrosolar-Gruppe gehörende Solarstocc AG hat hier ihren Hauptsitz.
Durch die gute Verkehrsanbindung der Gemeinde an die Bundesautobahn 7 die, Bundesautobahn 980 sowie die Bundesstraße 12 und die Nähe zu Kempten und den Allgäuer Alpen, haben sich viele Unternehmen hier niedergelassen. So haben Logistikunternehmen wie Noerpel oder Lebert hier Zweigstellen. Neben zahlreichen kleinen mittelständischen Handwerksbetrieben hat auch die Oberall Bau GmbH, hier ihren Sitz, die Landbäckerei Sinz, mit über 10 Filialen im gesamten Ober- und Ostallgäu, kommt ebenfalls aus Durach und gehört zur Lebensmittelkette Feneberg aus Kempten.
Auch produzierendes Gewerbe ist in Durach angesiedelt. Die PPS Pfennig Reinigungstechnik GmbH entwickelt, produziert und vertreibt Reinigungssysteme für die Reinigung in Kliniken, Industrie- oder öffentlichen Gebäuden.
Galerie
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Bodelsberg von Südwesten
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Bauernhaus in Bodelsberg
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Kirche Heilig Geist in Durach
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Kirche Heilig Geist innen
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Füssener Straße
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Bauernkrieg-Denkmal
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Texttafel am Bauernkrieg-Denkmal
Weblinks
- Eintrag zum Wappen von Durach in der Datenbank des Hauses der Bayerischen Geschichte
Einzelnachweise
- ↑ Genesis-Online-Datenbank des Bayerischen Landesamtes für Statistik Tabelle 12411-003r Fortschreibung des Bevölkerungsstandes: Gemeinden, Stichtag (Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
- ↑ Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, hg. vom Bayerischen Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung, München 1987 (Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns), S. 413.
- ↑ Bürgermeisterwahl 2014 Durach
- ↑ http://www.durach-allgaeu.de/index.php/component/content/article/19-keinekategorie/259-kommunalwahlen-2014 Gemeinde Durach – Kommunalwahlen 2014
- ↑ Landratswahl 2014 Durach
- ↑ Gemeinderatswahl 2014 Durach
- ↑ Verein für Partnerschaft e.V. Durach, abgerufen am 16. März 2018