Waal (Schwaben)
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Koordinaten: | 48° 0′ N, 10° 47′ O | |
Bundesland: | Bayern | |
Regierungsbezirk: | Schwaben | |
Landkreis: | Ostallgäu | |
Verwaltungsgemeinschaft: | Buchloe | |
Höhe: | 635 m ü. NHN | |
Fläche: | 27,95 km2 | |
Einwohner: | 2397 (31. Dez. 2023)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 86 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 86875 | |
Vorwahl: | 08246 | |
Kfz-Kennzeichen: | OAL, FÜS, MOD | |
Gemeindeschlüssel: | 09 7 77 177 | |
Adresse der Marktverwaltung: |
Marktplatz 1 86875 Waal | |
Website: | www.waal.de | |
Bürgermeister: | Alois Porzelius (Bürgerblock) | |
Lage des Marktes Waal im Landkreis Ostallgäu | ||
Waal ist ein Markt im schwäbischen Landkreis Ostallgäu und ein Mitglied der Verwaltungsgemeinschaft Buchloe.
Geografie
Lage
Waal liegt am Rand der Allgäuer Landschaft. Im Ortskern entspringt die Singold, die in Augsburg in die Wertach mündet. Nach Buchloe sind es etwa acht Kilometer, nach Landsberg am Lech etwa zwölf Kilometer.
Ausdehnung des Gemeindegebietes
Das Gemeindegebiet besteht aus den Gemarkungen Waal, Bronnen, Emmenhausen und Waalhaupten.
Ortsteile
- Bronnen
- Buchhof
- Emmenhausen
- Gut Haspelweiher
- Jägerhaus
- Waal
- Waalhaupten
- Ziegelstadel
Geschichte
Bis zur Gemeindegründung
Im Jahre 890 wurde Waal erstmals in einer Tauschurkunde des Klosters Ottobeuren erwähnt. Der Ort erhält 1444 von Kaiser Friedrich III. das Marktrecht.
Der Markt Waal war Sitz einer Herrschaft, die um 1800 Franz Ludwig Reichsgraf Schenk von Castell, dem so genannten Malefizschenk, gehörte. Mit der Rheinbundakte 1806 kam der Ort zu Bayern. Im Zuge der Verwaltungsreformen in Bayern entstand mit dem Gemeindeedikt von 1818 die heutige Gemeinde.
Eingemeindungen
Am 1. Juli 1971 wurde die bis dahin selbständige Gemeinde Emmenhausen eingegliedert. Am 1. Januar 1972 folgte Bronnen.[2] Am 1. Mai 1978 kam noch Waalhaupten hinzu.[3]
Einwohnerentwicklung
Auf dem Gebiet des Marktes wurden gezählt:
- 1961: 1712 Einwohner[3]
- 1970: 1737 Einwohner[3]
- 1987: 1784 Einwohner
- 1991: 1902 Einwohner
- 1995: 2004 Einwohner
- 2000: 2013 Einwohner
- 2005: 2189 Einwohner
- 2010: 2198 Einwohner
- 2015: 2250 Einwohner
Waal wuchs von 1988 bis 2008 um 455 Einwohner bzw. ca. 26 %.
Politik
Gemeinderat und Bürgermeister
Der Gemeinderat hat 14 Mitglieder. Bei der Gemeinderatswahl vom 2. März 2008 ergab sich folgende Sitzverteilung:
Bürgerblock | 6 Sitze |
Bürgerforum Emmenhausen-Bronnen | 4 Sitze |
Freie Wähler Waalhaupten | 2 Sitze |
Neue Liste/GRÜNE | 2 Sitze |
Quelle: Verwaltungsgemeinschaft Buchloe
Bürgermeister ist seit Mai 2008 Alois Porzelius (Bürgerblock Waal).
Wappen
Das Wappen zeigt in Silber und aus silbernen Wolken wachsend den Heiligen Nikolaus in rotem Ornat, der in der rechten Hand den Bischofsstab und in der linken ein Messbuch, darauf drei goldene Kugeln, hält. Es weist auf den Patron der früheren Pfarrkirche St. Nikolaus von Waal hin und wird seit dem 18. Jahrhundert geführt.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
- Das Kirchdorf Bronnen wurde im Bundeswettbewerb „Unser Dorf soll schöner werden“ im Jahre 1989 beim Landesentscheid mit einer Goldmedaille und im Bundesentscheid mit einer Silbermedaille ausgezeichnet.
- Das Waaler Passionsspiel wird unregelmäßig aufgeführt und zählt zu den ältesten Passionsspielen in Bayerisch-Schwaben.
Sehenswürdigkeiten in der Gemeinde sind
- Kirche St. Nikolaus in Waal
- Katholische Pfarrkirche St. Anna in Waal (mit neugotischer Innenausstattung)
- Schloss Waal (Wohnsitz des fürstlichen Hauses von der Leyen)
- Schlosstaverne
- Pfarrkirche St. Margareta in Bronnen
- Pfarrkirche St. Ulrich in Emmenhausen
- Ehemalige Pfarrkirche, heutige Friedhofskirche St. Michael in Waalhaupten
- Katholische Pfarrkirche Zur Schmerzhaften Muttergottes in Waalhaupten
Wirtschaft und Infrastruktur
Wirtschaft
Es gab 1998 nach der amtlichen Statistik im produzierenden Gewerbe 102 und im Bereich Handel und Verkehr keine sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Arbeitsort. In sonstigen Wirtschaftsbereichen waren am Arbeitsort 101 Personen sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Wohnort gab es insgesamt 641. Im verarbeitenden Gewerbe gab es keine, im Bauhauptgewerbe fünf Betriebe. Zudem bestanden im Jahr 1999 61 landwirtschaftliche Betriebe mit einer landwirtschaftlich genutzten Fläche von 1602 ha, davon waren 946 ha Dauergrünfläche.
Bildung
Es gibt folgende Einrichtungen (Stand: 1999):
- einen Kindergarten mit 75 Kindergartenplätzen, den 71 Kinder besuchen;
- eine Grundschule, an der fünf Lehrer 100 Schüler unterrichten;
- eine Außenstelle der Hauptschule Buchloe;
- eine Außenstelle der Volkshochschule Buchloe.
Öffentlicher Nahverkehr
An den öffentlichen Nahverkehr ist der Ort mit der Buslinie 17 der Verkehrsgesellschaft Kirchweihtal angeschlossen, die zwischen den Orten Buchloe und Kaufbeuren fährt. An den beiden Endpunkten der Linie werden Regionalzüge auf der Bayerischen Allgäubahn erreicht.
Persönlichkeiten
- Benedicta Riepp (1825–1862), Ordensfrau, wurde in Waal geboren.
- Hubert von Herkomer (1849–1914), Porträtmaler und Bildhauer, Wegbereiter des Automobilsports in Deutschland, wurde in Waal geboren.
- Peter Dörfler (1878–1955), Priester und Schriftsteller, wuchs in Waalhaupten auf.
- Otto Kobel (1919–2002), wirkte als Bildhauer, Kirchenmaler, Darsteller und Regisseur in Waal.
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St. Anna
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Passionstheater
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Schloss
-
Waal
Weblinks
- Eintrag zum Wappen von Waal (Schwaben) in der Datenbank des Hauses der Bayerischen Geschichte
- Waal (Schwaben): Amtliche Statistik des Bayerischen Landesamtes für Statistik (PDF; 1,05 MB)
Einzelnachweise
- ↑ Genesis-Online-Datenbank des Bayerischen Landesamtes für Statistik Tabelle 12411-003r Fortschreibung des Bevölkerungsstandes: Gemeinden, Stichtag (Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
- ↑ Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 492.
- ↑ a b c Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27. 5. 1970 bis 31. 12. 1982. W. Kohlhammer GmbH, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 779.