Bergen (Chiemgau)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 24. Mai 2020 um 12:43 Uhr durch Sieghardpaw (Diskussion | Beiträge) (Bürgermeister: Ergebnis der Kommunalwahl 2020). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Wappen Deutschlandkarte
Bergen (Chiemgau)
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Bergen hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 47° 48′ N, 12° 35′ OKoordinaten: 47° 48′ N, 12° 35′ O
Bundesland: Bayern
Regierungsbezirk: Oberbayern
Landkreis: Traunstein
Verwaltungs­gemeinschaft: Bergen
Höhe: 553 m ü. NHN
Fläche: 36,9 km2
Einwohner: 4970 (31. Dez. 2023)[1]
Bevölkerungsdichte: 135 Einwohner je km2
Postleitzahl: 83346
Vorwahl: 08662
Kfz-Kennzeichen: TS, LF
Gemeindeschlüssel: 09 1 89 113
Gemeindegliederung: 32 Ortsteile
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Hochfellnstraße 14
83346 Bergen
Website: www.bergen-chiemgau.de
Bürgermeister: Stefan Schneider (Grüne Liste)
Lage der Gemeinde Bergen im Landkreis Traunstein
KarteChiemseeLandkreis Berchtesgadener LandLandkreis RosenheimLandkreis AltöttingLandkreis Mühldorf am InnWaginger SeeWonnebergWaging am SeeVachendorfUnterwössenÜbersee (Chiemgau)TrostbergTraunsteinTraunreutTittmoningTaching am SeeTachertingSurbergStaudach-EgerndachSiegsdorfSeeon-SeebruckSchnaitseeSchlechingRuhpoldingReit im WinklPittenhartPetting (Gemeinde)PallingObingNußdorf (Chiemgau)MarquartsteinKirchanschöringKienberg (Oberbayern)InzellGrassauGrabenstättFridolfingEngelsbergChiemingBergen (Chiemgau)Altenmarkt an der AlzÖsterreichÖsterreichÖsterreich
Karte

Bergen ist eine Gemeinde im oberbayerischen Landkreis Traunstein und der Sitz der Verwaltungsgemeinschaft Bergen. Der Luftkurort im Chiemgau am Fuße des Hochfelln liegt direkt an der A 8 von München nach Salzburg.

Geografie

Blick auf Bergen vom Hochfelln aus

Bergen liegt in der Planungsregion Südostoberbayern. Nächste größere Stadt ist das ca. 10 km entfernte Traunstein.

Gemeindegliederung

Die 33 Ortsteile sind[2]:

Es gibt die Gemarkungen Bergen, Bergener Forst und Holzhausen.

Geschichte

Bis zur Gemeindegründung

Das Gemeindegebiet war schon vor Christi Geburt besiedelt. Vom ersten bis zum fünften Jahrhundert n. Chr. war es Teil des römischen Imperiums, was etwa die Villa rustica in Holzhausen bezeugt. Bergen wurde 924 als Perch oder Perga in einer Urkunde des Erzbistums Salzburg erstmals urkundlich genannt.[3] 959 ging Bergen an Salzburg, 1275 wurde es wieder bayerisch.

Die Geschichte Bergens ist eng verknüpft mit dem 1562 gegründeten Eisenhüttenwerk Bergen, das seit 1824 Maxhütte hieß. Es zählte zu den größten Hüttenwerken Süddeutschlands und war bis zu seiner Schließung 1932 ein industrieller Mittelpunkt des Chiemgaus. Seit den 1950er Jahren erlebt der Tourismus einen Aufschwung. 1971 wurde die Seilbahn auf den 1671 m hohen Hochfelln fertiggestellt.

Bergen gehörte zum Rentamt Burghausen und zum Landgericht Marquartstein des Kurfürstentums Bayern. Im Zuge der Verwaltungsreformen im Königreich Bayern entstand mit dem Gemeindeedikt von 1818 die Gemeinde Bergen.

Gebietsreform

Im Zuge der Gebietsreform wurden am 1. Januar 1972 zehn Ortsteile der aufgelösten Gemeinde Holzhausen eingegliedert.[4] Seit 1978 bildet die Gemeinde Bergen eine Verwaltungsgemeinschaft mit Vachendorf.

Einwohnerentwicklung

Zwischen 1988 und 2018 wuchs die Gemeinde von 3.638 auf 4.910 um 1.272 Einwohner bzw. um 35 %.

  • 1961: 2450 Einwohner
  • 1970: 2831 Einwohner
  • 1987: 3542 Einwohner
  • 1991: 4007 Einwohner
  • 1995: 4412 Einwohner
  • 2000: 4605 Einwohner
  • 2005: 4831 Einwohner
  • 2010: 4912 Einwohner
  • 2015: 4893 Einwohner

Politik

Bei der Kommunalwahl am 16. März 2014 wurden in Bergen ein neuer Bürgermeister und ein neuer Gemeinderat gewählt.

Bürgermeister

  • 0000–2014: Bernd Gietl (CSU)
  • 2014–2014: Josef Schweiger (SPD/FWG)
  • 2014–0000: Stefan Schneider (Grüne Liste)

Bei der Kommunalwahl vom 15. März 2020 wurde Stefan Schneider mit 86,93% der Stimmen wiedergewählt.[5]

Gemeinderat

Bei der Gemeinderatswahl 2014 musste die CSU/BBU eine Niederlage einstecken. Sie stellt mit Lorenz Knirsch, Josef Gehmacher, Torsten Lohner, Thomas Rodler und Michael Utzmeier nur noch fünf (zuvor acht) Gemeinderäte. Die Grüne Liste Bergen gewann einen Sitz hinzu und stellt mit Bürgermeister Stefan Schneider, Katharina Hallweger, Monika Mitterer, Kristian Krammer und Peter Hallweger ebenfalls fünf Gemeinderäte. Die SPD/FWG stellt zukünftig drei Gemeinderäte. Da Josef Schweiger auch aus dem Gemeinderat ausschied, sind zukünftig nur noch Josef Parzinger, als jüngstes Mitglied, sowie Albert List und Georg Steiner vertreten. Die UW/BBH ist durch Herbert Berger, Hans-Jörg Schürf und Sonja Brunner mit drei Gemeinderäten (zuvor zwei) im Bergener Gemeinderat vertreten.

Parteien in Bergen (Chiemgau)

Die in Bergen am längsten aktive und älteste Partei ist die SPD mit der Gründung im Jahr 1919. Die CSU gibt es in der Gemeinde seit 1966 und den Ortsverband von Bündnis 90/Die Grünen seit dem Jahr 2013.

Wappen

Seit November 1970 hat Bergen ein eigenes Gemeindewappen. Blasonierung: Geteilt von Silber und Blau; oben schräg gekreuzt zwei schwarze Eisenhämmer, unten drei, zwei zu eins gestellte, sechsstrahlige goldene Sterne.

Gemeindepartnerschaft

Brie-Comte-Robert und Bagnolo Mella sind ebenfalls durch eine Partnerschaft verbunden.

Wirtschaft und Infrastruktur

Wirtschaft einschließlich Land- und Forstwirtschaft

2013 gab es nach der amtlichen Statistik im Bereich der Land- und Forstwirtschaft keine, im produzierenden Gewerbe 220 und im Bereich Handel und Verkehr 162 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Arbeitsort. In sonstigen Wirtschaftsbereichen waren am Arbeitsort 273 Personen sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Wohnort gab es insgesamt 1562. Im verarbeitenden Gewerbe gab es zwei, im Bauhauptgewerbe drei Betriebe. Zudem bestanden im Jahr 2010 41 landwirtschaftliche Betriebe mit einer landwirtschaftlich genutzten Fläche von 861 ha, davon waren 839 ha Dauergrünfläche.[6]

Verkehr

Der Bahnhof Bergen (Oberbay) ist ein Haltepunkt an der Bahnstrecke Rosenheim–Salzburg. Die A 8 von München nach Salzburg verläuft nördlich angrenzend am Ortsteil Bernhaupten.

Bildung

Im Jahr 2011 gab es folgende Einrichtungen:

  • vier Kindertageseinrichtungen mit 187 Plätzen, davon waren 182 belegt
  • eine Grund- und Mittelschule mit 17 Lehrern und 221 Schülern

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Bodendenkmäler

Siehe: Liste der Bodendenkmäler in Bergen (Chiemgau)

Persönlichkeiten

Söhne und Töchter der Gemeinde

Personen, die vor Ort gewirkt haben

Commons: Bergen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Genesis-Online-Datenbank des Bayerischen Landesamtes für Statistik Tabelle 12411-003r Fortschreibung des Bevölkerungsstandes: Gemeinden, Stichtag (Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
  2. http://www.bayerische-landesbibliothek-online.de/orte/ortssuche_action.html?anzeige=voll&modus=automat&tempus=+20111108/172822&attr=OBJ&val=550
  3. Gotthard Kießling, Dorit Reimann: Landkreis Traunstein (= Bayerisches Landesamt für Denkmalpflege [Hrsg.]: Denkmäler in Bayern. Band I.22). Kunstverlag Josef Fink, Lindenberg im Allgäu 2007, ISBN 978-3-89870-364-2. S. 42
  4. Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 581.
  5. Ergebnis Kommunalwahl 2020. OK.VOTE, 15. März 2020, abgerufen am 24. Mai 2020.
  6. Bayerisches Landesamt für Statistik
  7. "Chiemgau-Woodstock im Aufwind", Traunsteiner Tagblatt v. 13.7.18. Abgerufen am 28. November 2019.
  8. *Homepage zum Festival "Grimmig und Grantig"