Bergen (Chiemgau)
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Koordinaten: | 47° 48′ N, 12° 35′ O | |
Bundesland: | Bayern | |
Regierungsbezirk: | Oberbayern | |
Landkreis: | Traunstein | |
Verwaltungsgemeinschaft: | Bergen | |
Höhe: | 553 m ü. NHN | |
Fläche: | 36,9 km2 | |
Einwohner: | 4970 (31. Dez. 2023)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 135 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 83346 | |
Vorwahl: | 08662 | |
Kfz-Kennzeichen: | TS, LF | |
Gemeindeschlüssel: | 09 1 89 113 | |
Gemeindegliederung: | 32 Ortsteile | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Hochfellnstraße 14 83346 Bergen | |
Website: | www.bergen-chiemgau.de | |
Bürgermeister: | Stefan Schneider (Grüne Liste) | |
Lage der Gemeinde Bergen im Landkreis Traunstein | ||
Bergen ist eine Gemeinde im oberbayerischen Landkreis Traunstein und der Sitz der Verwaltungsgemeinschaft Bergen. Der Luftkurort im Chiemgau am Fuße des Hochfelln liegt direkt an der A 8 von München nach Salzburg.
Geografie
Bergen liegt in der Planungsregion Südostoberbayern. Nächste größere Stadt ist das ca. 10 km entfernte Traunstein.
Gemeindegliederung
Die 33 Ortsteile sind[2]:
Es gibt die Gemarkungen Bergen, Bergener Forst und Holzhausen.
Geschichte
Bis zur Gemeindegründung
Das Gemeindegebiet war schon vor Christi Geburt besiedelt. Vom ersten bis zum fünften Jahrhundert n. Chr. war es Teil des römischen Imperiums, was etwa die Villa rustica in Holzhausen bezeugt. Bergen wurde 924 als Perch oder Perga in einer Urkunde des Erzbistums Salzburg erstmals urkundlich genannt.[3] 959 ging Bergen an Salzburg, 1275 wurde es wieder bayerisch.
Die Geschichte Bergens ist eng verknüpft mit dem 1562 gegründeten Eisenhüttenwerk Bergen, das seit 1824 Maxhütte hieß. Es zählte zu den größten Hüttenwerken Süddeutschlands und war bis zu seiner Schließung 1932 ein industrieller Mittelpunkt des Chiemgaus. Seit den 1950er Jahren erlebt der Tourismus einen Aufschwung. 1971 wurde die Seilbahn auf den 1671 m hohen Hochfelln fertiggestellt.
Bergen gehörte zum Rentamt Burghausen und zum Landgericht Marquartstein des Kurfürstentums Bayern. Im Zuge der Verwaltungsreformen im Königreich Bayern entstand mit dem Gemeindeedikt von 1818 die Gemeinde Bergen.
Gebietsreform
Im Zuge der Gebietsreform wurden am 1. Januar 1972 zehn Ortsteile der aufgelösten Gemeinde Holzhausen eingegliedert.[4] Seit 1978 bildet die Gemeinde Bergen eine Verwaltungsgemeinschaft mit Vachendorf.
Einwohnerentwicklung
Zwischen 1988 und 2018 wuchs die Gemeinde von 3.638 auf 4.910 um 1.272 Einwohner bzw. um 35 %.
- 1961: 2450 Einwohner
- 1970: 2831 Einwohner
- 1987: 3542 Einwohner
- 1991: 4007 Einwohner
- 1995: 4412 Einwohner
- 2000: 4605 Einwohner
- 2005: 4831 Einwohner
- 2010: 4912 Einwohner
- 2015: 4893 Einwohner
Politik
Bei der Kommunalwahl am 16. März 2014 wurden in Bergen ein neuer Bürgermeister und ein neuer Gemeinderat gewählt.
Bürgermeister
- –2014: Bernd Gietl (CSU)
- 2014–2014: Josef Schweiger (SPD/FWG)
- 2014– : Stefan Schneider (Grüne Liste)
Bei der Kommunalwahl vom 15. März 2020 wurde Stefan Schneider mit 86,93% der Stimmen wiedergewählt.[5]
Gemeinderat
Bei der Gemeinderatswahl 2014 musste die CSU/BBU eine Niederlage einstecken. Sie stellt mit Lorenz Knirsch, Josef Gehmacher, Torsten Lohner, Thomas Rodler und Michael Utzmeier nur noch fünf (zuvor acht) Gemeinderäte. Die Grüne Liste Bergen gewann einen Sitz hinzu und stellt mit Bürgermeister Stefan Schneider, Katharina Hallweger, Monika Mitterer, Kristian Krammer und Peter Hallweger ebenfalls fünf Gemeinderäte. Die SPD/FWG stellt zukünftig drei Gemeinderäte. Da Josef Schweiger auch aus dem Gemeinderat ausschied, sind zukünftig nur noch Josef Parzinger, als jüngstes Mitglied, sowie Albert List und Georg Steiner vertreten. Die UW/BBH ist durch Herbert Berger, Hans-Jörg Schürf und Sonja Brunner mit drei Gemeinderäten (zuvor zwei) im Bergener Gemeinderat vertreten.
Parteien in Bergen (Chiemgau)
Die in Bergen am längsten aktive und älteste Partei ist die SPD mit der Gründung im Jahr 1919. Die CSU gibt es in der Gemeinde seit 1966 und den Ortsverband von Bündnis 90/Die Grünen seit dem Jahr 2013.
Wappen
Seit November 1970 hat Bergen ein eigenes Gemeindewappen. Blasonierung: Geteilt von Silber und Blau; oben schräg gekreuzt zwei schwarze Eisenhämmer, unten drei, zwei zu eins gestellte, sechsstrahlige goldene Sterne.
Gemeindepartnerschaft
- Brie-Comte-Robert im Département Seine-et-Marne, Frankreich, seit 1988
- Bagnolo Mella in der Lombardei, Italien, seit 2005
Brie-Comte-Robert und Bagnolo Mella sind ebenfalls durch eine Partnerschaft verbunden.
Wirtschaft und Infrastruktur
Wirtschaft einschließlich Land- und Forstwirtschaft
2013 gab es nach der amtlichen Statistik im Bereich der Land- und Forstwirtschaft keine, im produzierenden Gewerbe 220 und im Bereich Handel und Verkehr 162 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Arbeitsort. In sonstigen Wirtschaftsbereichen waren am Arbeitsort 273 Personen sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Wohnort gab es insgesamt 1562. Im verarbeitenden Gewerbe gab es zwei, im Bauhauptgewerbe drei Betriebe. Zudem bestanden im Jahr 2010 41 landwirtschaftliche Betriebe mit einer landwirtschaftlich genutzten Fläche von 861 ha, davon waren 839 ha Dauergrünfläche.[6]
Verkehr
Der Bahnhof Bergen (Oberbay) ist ein Haltepunkt an der Bahnstrecke Rosenheim–Salzburg. Die A 8 von München nach Salzburg verläuft nördlich angrenzend am Ortsteil Bernhaupten.
Bildung
Im Jahr 2011 gab es folgende Einrichtungen:
- vier Kindertageseinrichtungen mit 187 Plätzen, davon waren 182 belegt
- eine Grund- und Mittelschule mit 17 Lehrern und 221 Schülern
Kultur und Sehenswürdigkeiten
- Pfarrkirche St. Ägidius
- Ehemaliges Hüttenwerk und jetziges Museum Maximilianshütte
- Aussichts-, Wander- und Skiberg Hochfelln
- Theater Bergen (seit 1879)
- Festival "Grimmig & Grantig" (jährliche Open-Air-Veranstaltung seit 2015, mit überregionalem Bekanntheitsgrad)[7][8]
Bodendenkmäler
Siehe: Liste der Bodendenkmäler in Bergen (Chiemgau)
Persönlichkeiten
Söhne und Töchter der Gemeinde
- Wastl Fanderl (1915–1991), Musiker, Volksmusiksammler
- Fritz Hofmann (1925–2008), Stadtheimatpfleger von Bad Reichenhall
- Hans W. Scheicher (1931–2016), Journalist, Auslandskorrespondent und Fernsehmoderator
Personen, die vor Ort gewirkt haben
- Eduard Beaucamp (* 1937), Kunstkritiker und Publizist, Mitarbeiter von Rudolf Alexander Schröder in Bergen
- Herbert von Dirksen (1882–1955), Gutsherr, deutscher Botschafter und Autor, lebte die letzten Jahre in Bergen
- Max Fürst (1846–1917), Maler mit Wandmalereien in St. Ägidius Bergen
- Karl von Lotzbeck (1832–1907), Chef des bayerischen Sanitätskorps, beerdigt in Bergen
- Siegfried von Roedern (1870–1954), Politiker, 1917 Stellvertreter des Reichskanzlers, lebte in Bergen
- Rudolf Alexander Schröder (1878–1962), Schriftsteller, Architekt und Maler, lebte in Bergen
- Franz Michael von Wagner (1768–1851), Montanist, war Oberberggerichtsverweser in Bergen
Weblinks
- Geschichte von Bergen auf der Gemeinde-Homepage
- Eintrag zum Wappen von Bergen (Chiemgau) in der Datenbank des Hauses der Bayerischen Geschichte
Einzelnachweise
- ↑ Genesis-Online-Datenbank des Bayerischen Landesamtes für Statistik Tabelle 12411-003r Fortschreibung des Bevölkerungsstandes: Gemeinden, Stichtag (Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
- ↑ http://www.bayerische-landesbibliothek-online.de/orte/ortssuche_action.html?anzeige=voll&modus=automat&tempus=+20111108/172822&attr=OBJ&val=550
- ↑ Gotthard Kießling, Dorit Reimann: Landkreis Traunstein (= Bayerisches Landesamt für Denkmalpflege [Hrsg.]: Denkmäler in Bayern. Band I.22). Kunstverlag Josef Fink, Lindenberg im Allgäu 2007, ISBN 978-3-89870-364-2. S. 42
- ↑ Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 581.
- ↑ Ergebnis Kommunalwahl 2020. OK.VOTE, 15. März 2020, abgerufen am 24. Mai 2020.
- ↑ Bayerisches Landesamt für Statistik
- ↑ "Chiemgau-Woodstock im Aufwind", Traunsteiner Tagblatt v. 13.7.18. Abgerufen am 28. November 2019.
- ↑ *Homepage zum Festival "Grimmig und Grantig"