Großbartloff
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Koordinaten: | 51° 15′ N, 10° 13′ O | |
Bundesland: | Thüringen | |
Landkreis: | Eichsfeld | |
Verwaltungsgemeinschaft: | Westerwald-Obereichsfeld | |
Höhe: | 280 m ü. NHN | |
Fläche: | 13,76 km2 | |
Einwohner: | 920 (31. Dez. 2023)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 67 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 37359 | |
Vorwahl: | 036027 | |
Kfz-Kennzeichen: | EIC, HIG, WBS | |
Gemeindeschlüssel: | 16 0 61 041 | |
Adresse der Verbandsverwaltung: | Neue Str. 16 37359 Küllstedt | |
Website: | www.grossbartloff.de | |
Bürgermeister: | Winfried König (CDU) | |
Lage der Gemeinde Großbartloff im Landkreis Eichsfeld | ||
Großbartloff ist eine Gemeinde im thüringischen Landkreis Eichsfeld. Sie gehört zur Verwaltungsgemeinschaft Westerwald-Obereichsfeld.
Geographische Lage
Großbartloff liegt im Obereichsfeld südlich des Höhenzugs Westerwald im Naturpark Eichsfeld-Hainich-Werratal ungefähr 15 Kilometer südlich von Heilbad Heiligenstadt. Umgeben wird die Ortslage von zahlreichen Bergen der Obereichsfelder Muschelkalkplatte, wie dem Eichberg im Südwesten, dem Schimberg (457,1 m) im Nordwesten, dem Klusberg (443,2 m) im Norden und dem Heiligenberg (435,0 m) im Südosten. Weiter östlich in Richtung Mühlhausen liegt das Thüringer Becken. Durchflossen wird das Dorf von der Lutter, einem nördlichen Zufluss der Frieda.
Geschichte
Großbartloff wurde 1306 erstmals urkundlich erwähnt. Bei einem Brand wurde das Dorf 1640 nahezu vollständig zerstört. 1740 wurde die heutige Kirche erbaut. Jahrhundertelang gehörte das Dorf zum Verwaltungsbereich von Kurmainz. 1802 bis 1807 wurde der Ort preußisch und kam dann zum Königreich Westphalen (Kanton Großbartloff). Ab 1815 war er Teil der preußischen Provinz Sachsen.
1902 erhielt Großbartloff – als erster Ort im Kreis – die erste Wasserleitung.[2]
Am 7. und 9. April 1945 erhielt Großbartloff US-amerikanischen Artilleriebeschuss. Die Kirche bekam drei Volltreffer, zahlreiche Wohngebäude wurden zerstört. Vier Zivilpersonen starben, darunter zwei Kinder. Am 9. April wurde der Ort dann kampflos besetzt.[3]
1949 begann der Bau der ersten neuen Schule im Neuen Kreis. Sie wurde 1997 geschlossen.
Von Juli 1945 bis 1949 gehörte der Ort zur sowjetischen Besatzungszone SBZ und wurde ab 1949 Teil der DDR. Von 1961 bis zur Wende und Wiedervereinigung 1989/1990 wurde Großbartloff von der Sperrung der nahen innerdeutschen Grenze beeinträchtigt. Seit 1990 gehört der Ort zum wieder gegründeten Bundesland Thüringen. Ein Hochwasser am 23. Juli 2004 richtete schwere Sachschäden an.
Ende des 19. Jahrhunderts erhielt Großbartloff im Rahmen des Baus der Kanonenbahn einen Eisenbahnhaltepunkt. Er wurde in den 1990er Jahren stillgelegt.
1994 wurde der Bau der neuen Mehrzweckhalle fertiggestellt („Klusberghalle“). Sie ist eine der wenigen Hallen im Eichsfeld, welche unter Besitz und Verwaltung des Dorfes und nicht des Kreises liegt.
Wappen
Blasonierung: „Geteilt von Rot über Silber; oben ein schwebender bedachter silberner Torbogen mit Mauer, im Torbogen ein sechsspeichiges silbernes Rad; unten je drei stilisierte schrägrechte und schräglinke grüne Wacholderblätter, belegt mit zwei und darüber einer schwarzen Wacholderbeere mit je drei dreieckigen Blütenblättern.“
Sport
Der Sportverein Großbartloff wurde 1922 gegründet und hat heute 280 Mitglieder (Stand: 31. Dezember 2015). Der SVG unterteilt sich in fünf Sektionen. Diese sind: Fußball, Badminton, Tischtennis, Frauensport und Kindersport. Der Verein ist der größte Verein des Ortes. Geleitet wird der Sportverein von einem 12-köpfigen Vorstand. Die Sportstätten Klusberghalle und Sportplatz werden durch die Gemeinde und durch Arbeitseinsätze der Mitglieder gepflegt.
Einwohnerentwicklung
Entwicklung der Einwohnerzahl (31. Dezember):
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- Datenquelle: Thüringer Landesamt für Statistik
Politik
Gemeinderat
Der Gemeinderat von Großbartloff setzt sich aus acht Gemeinderatsmitgliedern zusammen.
- CDU: 8 Sitze
(Stand: Kommunalwahl von 2019)[4]
Bürgermeister
Der ehrenamtliche Bürgermeister Winfried König (CDU) wurde am 5. Juni 2016 wiedergewählt.[5]
Sehenswürdigkeiten
Zu den Sehenswürdigkeiten Großbartloffs gehört der am Ostrand des Dorfs gelegene und etwa 10 Meter hohe Lutterwasserfall. Der historische Ortskern wurde im Juni 2018 als Denkmalensemble in das Denkmalbuch des Freistaates Thüringen eingetragen.[6]
Literatur
- Norbert Degenhard: Familienbuch der katholischen Pfarrgemeinde Großbartloff (Kreis Heiligenstadt), 1683 - 1875. Leipzig: AMF 2010 (= Mitteldeutsche Ortsfamilienbücher der AMF 6)
- Wolfgang Schwaneberg, Erich Schwaneberg, Werner Henning, Arno Heerwig: Die Geschichte des Eichsfelddorfes Großbartloff in Wort und Bild. Selbstverlag, Großbartloff 2005, 3. Aufl., 214 Seiten, zahlreiche Abbildungen
Einzelnachweise
- ↑ Bevölkerung der Gemeinden vom Thüringer Landesamt für Statistik (Hilfe dazu).
- ↑ http://www.grossbartloff.de/Pages/BodyHist.html
- ↑ Eduard Fritze: Die letzten Kriegstage im Eichsfeld. Verlag Rockstuhl, Bad Langensalza 2002. ISBN 3-936030-06-5. S. 190
- ↑ Wahlen in Thüringen. Abgerufen am 27. Juli 2020.
- ↑ Kommunalwahlen in Thüringen am 5. Juni 2016. Wahlen der Gemeinde- und Stadtratsmitglieder. Vorläufige Ergebnisse. Der Landeswahlleiter, abgerufen am 22. Mai 2017.
- ↑ Thüringer Staatsanzeiger Nr. 25/2018, Seite 722