Volleyball World Cup

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Der Volleyball World Cup ist ein Wettbewerb für Nationalmannschaften der Männer und Frauen. Das Turnier galt von 1991 bis 2015 als Qualifikation für die Olympischen Spiele.

Das Reglement des World Cup, das von der FIVB festgelegt wurde, beinhaltet folgende Bestimmungen.

  • Der World Cup findet in Japan statt.
  • An jedem Turnier nehmen zwölf Mannschaften teil. Zehn von ihnen qualifizieren sich, zwei werden eingeladen.
  • Japan ist als Gastgeber immer gesetzt.
  • Neun Mannschaften qualifizieren sich durch die kontinentalen Meisterschaften. Afrika hat einen Startplatz, alle anderen Kontinente jeweils zwei.
  • An zwei weitere Mannschaften vergibt die FIVB Wildcards.
  • Das Turnier ist in zwei Phasen eingeteilt.
  • Die Mannschaften werden auf zwei Gruppen verteilt.
  • In der ersten Runde spielen die Teams gegen die Gegner der eigenen Gruppe.
  • In der zweiten Runde spielen sie gegen alle Gegner der anderen Gruppe.
  • Der Wettbewerb dauert zwei Wochen lang. Pro Tag finden sechs Spiele statt. Alle zwei oder drei Tage gibt es einen Ruhetag.
  • Die endgültigen Tabellenstände werden nach den üblichen Kriterien des Volleyballs ermittelt: Anzahl der Siege, Satzquotient, Punktquotient, direkte Duelle.
  • Die besten drei Mannschaften (unabhängig von der Gruppenzugehörigkeit) qualifizieren sich für die folgenden Olympischen Spiele.
  • Beim Turnier gelten strikte Bestimmungen. Nur zwölf Spieler sind pro Mannschaft erlaubt und Nachnominierungen sind selbst im Fall einer Verletzung nicht gestattet.

Der World Cup wurde 1965 erstmals ausgetragen, um die Lücke zwischen den wichtigsten Volleyball-Wettbewerben (Olympische Spiele und Weltmeisterschaft) zu füllen. Er fand zunächst im Jahr nach den Olympischen Spielen statt. Somit gab es innerhalb von jeweils vier Jahren nur ein Jahr ohne großes Turnier. Die ersten beiden Ausgaben 1965 in Warschau und 1969 in Berlin waren allein den Männern vorbehalten. 1973 in Montevideo gab es dann erstmals einen Wettbewerb für die Frauen. Diese drei Turniere fanden an unterschiedlichen Orten statt. Vor dem nächsten Turnier 1977 entschied man sich jedoch für Japan als ständigen Austragungsort des World Cup.

Die Einführung der Weltliga und des World Grand Prix in den 1990er Jahren führte dazu, dass die ursprüngliche Idee des World Cup nicht mehr aufrechterhalten werden konnte. Der Weltvolleyballverband FIVB wollte den bewährten Wettbewerb jedoch nicht aus Mangel an Interesse einstellen und entschied sich deshalb 1991 für eine Änderung des Format. Ab sofort fand das Turnier ein Jahr vor den Olympischen Spielen statt und galt als Qualifikation für Olympia, wobei dem Sieger ein fester Startplatz garantiert wurde. Diese Entscheidung rettete den Wettbewerb. Die Möglichkeit, sich früh für die Olympischen Spiele qualifizieren zu können und damit einer anstrengenden kontinentalen Qualifikation aus dem Weg zu gehen, motivierte die Nationalmannschaften für eine Teilnahme am World Cup. 1995 wurde die Anzahl der für Olympia qualifizierten Teams auf drei erhöht. Diese Regel galt bis 2015.

Statistik Männer

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Die Sowjetunion ist mit vier Siegen die erfolgreichste Mannschaft in der Geschichte des World Cups. Sie entschieden gleich das erste Turnier für sich. Vier Jahre später triumphierte mit der DDR ebenfalls ein Land des Ostblocks. Der für 1973 in Uruguay geplante World Cup fand nicht statt. Anschließend gewannen die Sowjets in Japan zweimal in Folge. 1985 standen sie erneut im Finale, mussten sich aber den USA in fünf Sätzen geschlagen geben. 1989 überraschte Kuba die Favoriten und schlug im Endspiel die aufstrebenden Italiener.

Nach der Änderung des Formats gewann 1991 erneut die Sowjetunion um Dmitri Fomin kurz vor der Auflösung ihres Staates. Die Italiener, die vier Jahre zuvor nicht teilgenommen hatten, holten sich 1995 ihren ersten Titel. Russland, das die volleyballerischen Qualitäten nach dem Zusammenbruch des Ostblocks geerbt hatte, war 1999 erfolgreich. 2003 wurde Brasilien seiner Favoritenrolle gerecht und besiegte Italien im Finale. Diesen Titel konnte Brasilien im Jahr 2007 erfolgreich verteidigen. 2011 siegten die Russen, 2015 die US-Amerikaner und 2019 die Brasilianer.

Jahr Gold Silber Bronze
1 1965 Sowjetunion 1955 Sowjetunion Polen Polen Tschechoslowakei Tschechoslowakei
2 1969 Deutschland Demokratische Republik 1949 DDR Japan Japan Sowjetunion 1955 Sowjetunion
3 1977 Sowjetunion 1955 Sowjetunion Japan Japan Kuba Kuba
4 1981 Sowjetunion Sowjetunion Kuba Kuba Brasilien 1968 Brasilien
5 1985 Vereinigte Staaten USA Sowjetunion Sowjetunion Tschechoslowakei Tschechoslowakei
6 1989 Kuba Kuba Italien Italien Sowjetunion Sowjetunion
7 1991 Sowjetunion Sowjetunion Kuba Kuba Vereinigte Staaten USA
8 1995 Italien Italien Niederlande Niederlande Brasilien Brasilien
9 1999 Russland Russland Kuba Kuba Italien Italien
10 2003 Brasilien Brasilien Italien Italien Serbien und Montenegro Serbien und Montenegro
11 2007 Brasilien Brasilien Russland Russland Bulgarien Bulgarien
12 2011 Russland Russland Polen Polen Brasilien Brasilien
13 2015 Vereinigte Staaten USA Italien Italien Polen Polen
14 2019 Brasilien Brasilien Polen Polen Vereinigte Staaten USA

Medaillenspiegel

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Nation Gold Silber Bronze Gesamt
Russland Russland1 6 2 2 10
Brasilien Brasilien 3 0 3 6
Vereinigte Staaten USA 2 0 2 4
Kuba Kuba 1 3 1 5
Italien Italien 1 3 1 5
Deutschland Demokratische Republik 1949 DDR 1 0 0 1
Polen Polen 0 3 1 4
Japan Japan 0 2 0 2
Niederlande Niederlande 0 1 0 1
Tschechoslowakei Tschechoslowakei 0 0 2 2
Serbien Serbien2 0 0 1 1
Bulgarien Bulgarien 0 0 1 1
1 1965 bis 1991 Sowjetunion Sowjetunion
2 2003 Serbien und Montenegro Serbien und Montenegro
TN 1965 1969 1977 1981 1985 1989 1991 1995 1999 2003 2007 2011 2015 2019
Agypten Ägypten 8 11 8 11 12 10 12 10 10
Algerien Algerien 1 9
Argentinien Argentinien 7 5 7 9 7 7 5 5
Australien Australien 3 8 9 11
Brasilien Brasilien 12 6 8 3 4 5 6 3 5 1 1 3 1
Bulgarien Bulgarien 4 9 4 6 3
Chile Chile 1 12
China Volksrepublik Volksrepublik China 6 5 5 9 11 10 11
Deutschland Demokratische Republik 1949 DDR 2 5 1
Deutschland Deutschland1 2 10 7
Frankreich Frankreich 2 11 5
Iran Iran 4 11 12 8 8
Italien Italien 8 7 2 1 3 2 4 2 7
Japan Japan 14 4 2 2 6 6 6 4 5 10 9 9 10 6 4
Kamerun Kamerun 1 8
Kanada Kanada 6 12 10 8 7 7 9
Kuba Kuba 8 9 3 2 1 2 6 2 5
Mexiko Mexiko 2 9 10
Niederlande Niederlande 2 10 2
Polen Polen 7 2 8 4 4 2 3 2
Puerto Rico Puerto Rico 1 6
Rumänien Rumänien 2 6 7
Russland Russland2 12 1 3 1 1 2 3 1 1 2 1 4 6
Serbien Serbien3 3 8 3 8
Spanien Spanien 2 6 5
Korea Sud Südkorea 8 7 7 7 5 8 7 6 11
Tschechien Tschechien4 3 3 5 3
Tunesien Tunesien 9 11 8 8 12 12 11 12 12 12
Ungarn Ungarn 1 7
Vereinigte Staaten USA 11 10 1 4 3 4 4 4 4 6 1 3
Venezuela Venezuela 2 8 11
TN = Anzahl der Teilnahmen (1965 bis 2019)
1 1969 Bundesrepublik Deutschland
2 1965 bis 1991 Sowjetunion Sowjetunion
3 1965 Jugoslawien Sozialistische Föderative Republik Jugoslawien, 2003 Serbien und Montenegro Serbien und Montenegro
4 1965 bis 1985 Tschechoslowakei Tschechoslowakei

Statistik Frauen

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Bei den Frauen haben bisher zwei Mannschaften – China und Kuba – den Wettbewerb geprägt. Die Sowjetunion gewann die erste Ausgabe des World Cup 1973. Vier Jahre später war der vorherige Finalist aus Japan erfolgreich. Angeführt von Lang Ping entschied China die nächsten beiden Turniere (1981 und 1985) für sich. Anschließend begann der Siegeszug der Frauen aus Kuba. Von 1989 bis 1999 gewannen die Spielerinnen aus der Karibik den World Cup viermal in Folge. 2003 siegte wiederum China mit einer sehr offensiven Spielweise. Die Asiatinnen holten damit ihren dritten Titel. 2007 siegten erstmals die Italienerinnen, die in insgesamt 11 Spielen nur 2 Sätze abgaben. Nach den beiden Siegen 2015 und 2019 ist China mit fünf Titeln nun alleiniger Rekordhalter.

Jahr Gold Silber Bronze
1 1973 Sowjetunion 1955 Sowjetunion Japan Japan Korea Sud Südkorea
2 1977 Japan Japan Kuba Kuba Korea Sud Südkorea
3 1981 China Volksrepublik Volksrepublik China Japan Japan Sowjetunion Sowjetunion
4 1985 China Volksrepublik Volksrepublik China Kuba Kuba Sowjetunion Sowjetunion
5 1989 Kuba Kuba Sowjetunion Sowjetunion China Volksrepublik Volksrepublik China
6 1991 Kuba Kuba China Volksrepublik Volksrepublik China Sowjetunion Sowjetunion
7 1995 Kuba Kuba Brasilien Brasilien China Volksrepublik Volksrepublik China
8 1999 Kuba Kuba Russland Russland Brasilien Brasilien
9 2003 China Volksrepublik Volksrepublik China Brasilien Brasilien Vereinigte Staaten USA
10 2007 Italien Italien Brasilien Brasilien Vereinigte Staaten USA
11 2011 Italien Italien Vereinigte Staaten USA China Volksrepublik Volksrepublik China
12 2015 China Volksrepublik Volksrepublik China Serbien Serbien Vereinigte Staaten USA
13 2019 China Volksrepublik Volksrepublik China Vereinigte Staaten USA Russland Russland

Medaillenspiegel

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Nation Gold Silber Bronze Gesamt
China Volksrepublik Volksrepublik China 5 1 3 9
Kuba Kuba 4 2 0 6
Italien Italien 2 0 0 2
Russland Russland1 1 2 4 7
Japan Japan 1 2 0 3
Brasilien Brasilien 0 3 1 4
Vereinigte Staaten USA 0 2 3 5
Serbien Serbien 0 1 0 1
Korea Sud Südkorea 0 0 2 2
1 1973 bis 1991 Sowjetunion Sowjetunion
TN 1973 1977 1981 1985 1989 1991 1995 1999 2003 2007 2011 2015 2019
Agypten Ägypten 2 12 12
Algerien Algerien 2 11 12
Argentinien Argentinien 6 8 11 11 10 8 10
Brasilien Brasilien 10 9 8 6 8 2 3 2 2 5 4
Bulgarien Bulgarien 1 7
China Volksrepublik Volksrepublik China 11 4 1 1 3 2 3 5 1 3 1 1
Deutschland Demokratische Republik 1949 DDR 1 6
Deutschland Deutschland 2 9 6
Dominikanische Republik Dominikanische R. 5 10 9 8 7 7
Italien Italien 4 7 4 1 1
Japan Japan 13 2 1 2 4 4 7 6 6 5 7 4 5 5
Kamerun Kamerun 1 12
Kanada Kanada 4 7 8 10 9
Kenia Kenia 6 12 11 12 12 10 11
Kroatien Kroatien 2 4 8
Kuba Kuba 11 5 2 6 2 1 1 1 1 6 4 9
Niederlande Niederlande 2 8 8
Peru Peru 9 4 5 5 5 5 10 10 11 11
Polen Polen 2 8 6
Russland Russland1 9 1 8 3 3 2 3 2 4 3
Serbien Serbien 4 5 7 2 9
Spanien Spanien 1 11
Korea Sud Südkorea 13 3 3 5 7 7 6 5 4 9 8 9 6 6
Thailand Thailand 1 10
Tunesien Tunesien 2 8 12
Turkei Türkei 1 7
Ungarn Ungarn 1 6
Uruguay Uruguay 1 10
Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten 11 6 7 4 4 7 9 3 3 2 3 2
TN = Anzahl der Teilnahmen (1973 bis 2019)
1 1973 bis 1991 Sowjetunion Sowjetunion