eROSITA

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eROSITA
Phase: E / Status: im Orbit

Typ Weltraumteleskop
Land Deutschland Deutschland
Organisation Max-Planck-Institut für extraterrestrische Physik
Missionsdaten
Startdatum 13. Juli 2019
Startplatz Baikonur, Kasachstan Kasachstan
Trägerrakete Proton-M
Missionsdauer 7,5 Jahre
Bahndaten
Koordinatenursprung L2

eROSITA (extended ROentgen Survey with an Imaging Telescope Array) ist ein satellitengebundenes Röntgenteleskop, welches das Weltall im Bereich von 0,3 bis 11 keV in neuer spektraler und räumlicher Auflösung untersuchen soll. Es wurde am Max-Planck-Institut für extraterrestrische Physik (MPE) in Zusammenarbeit mit Instituten in Bamberg, Hamburg, Potsdam und Tübingen entwickelt. Das gesamte Projekt wird etwa 90 Millionen Euro kosten, von denen das DLR und das MPE ungefähr jeweils die Hälfte tragen.[1]

Ziele

DLR-Video zum Röntgenteleskop eROSITA (3:44 min)

Die wissenschaftlichen Ziele sind der systematische Nachweis von Schwarzen Löchern in nahen Galaxien und von über drei Millionen weit entfernten aktiven Galaxien sowie der Nachweis von heißem intergalaktischen Gas in 50.000–100.000 Galaxienhaufen und Gruppen, um daraus Erkenntnisse zur großräumigen Struktur des Kosmos und dessen Entwicklung zu gewinnen. Des Weiteren werden Detailuntersuchungen der physikalischen Natur galaktischer Röntgenquellen wie Supernova-Überresten oder Röntgendoppelsternen durchgeführt.[2] Die gewonnenen Daten sollen auch neue wissenschaftliche Erkenntnisse bezüglich Dunkler Materie und Dunkler Energie ermöglichen.[3] Diese hypothetische Form von Energie ist eine mögliche Erklärung für die Beobachtung, dass das Universum immer noch beschleunigt expandiert; sie hängt deshalb mit einigen der spannendsten Fragen der Astronomie und Physik zusammen.

Missionsverlauf

Die Spiegelmodule

Das Instrument eROSITA befindet sich an Bord des russisch-deutschen Weltraumobservatoriums Spektr-RG (kurz für Spektrum-Röntgen-Gamma). Es befindet sich noch das Instrument ART-XC an Bord, ein russisches Hochenergie-Röntgenteleskop im Bereich von 5–30 keV. Beide Teleskope schauen in die gleiche Richtung, haben aber unterschiedliche Empfindlichkeiten und Sichtfelder.

Das Raumfahrzeug Spektr-RG wurde 13. Juli 2019 mit einer Proton-Rakete in den Weltraum gebracht.[4] Und in einem Halo-Orbit um den Lagrange-Punkt L2 des Erde-Sonne-Systems positioniert, von wo aus eROSITA innerhalb von vier Jahren achtmal den gesamten Himmel durchmustern soll.[5][6][7][8]

Die erste vollständige Durchmusterung wurde ein Jahr nach dem Start abgeschlossen. Sie hat 182 Tage gedauert und es wurden 165 Gigabyte Daten gesammelt. Daraus wurde eine Karte mit ca. einer Million Röntgenobjekten erstellt.[9]

Commons: Spektr-RG – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Inventur im Weltall. In: tageschau.de. 13. Juli 2019, abgerufen am 21. Juni 2020.
  2. German eROSITA Consortium (A. Merloni, P. Predehl, W. Becker, H. Böhringer, T. Boller, H. Brunner, M. Brusa, K. Dennerl, M. Freyberg, P. Friedrich, A. Georgakakis, F. Haberl, G. Hasinger, N. Meidinger, J. Mohr, K. Nandra, A. Rau, T. H. Reiprich, J. Robrade, M. Salvato, A. Santangelo, M. Sasaki, A. Schwope, J. Wilms): eROSITA Science Book: Mapping the Structure of the Energetic Universe. 20. September 2012, arxiv:1209.3114 (englisch).
  3. Spektr-RG: Powerful X-ray telescope launches to map cosmos. In: BBC.com. 13. Juli 2019, abgerufen am 21. Juni 2020.
  4. Anatoly Zak: Proton sends Spektr-RG into deep space. In: RussianSpaceWeb.com. Juli 2019, abgerufen am 21. Juni 2020 (englisch).
  5. eROSITA: Jagd nach der Dunklen Energie. In: FliegerRevue. Oktober 2009, S. 9.
  6. eROSITA-Flyer 2015. In: mpe.mpg.de. (PDF; 662 kB). Abgerufen am 25. Juni 2019.
  7. Spektr-RG / SRG (Spectrum Roentgen Gamma) astrophysical observatory. In: eoPortal.org. ESA, abgerufen am 21. Juni 2020.
  8. Spektr-RG observatory reached the L2 point. In: Roskosmos.ru. 21. Oktober 2019, abgerufen am 21. Juni 2020.
  9. Martin Holland: Röntgenteleskop eRosita: Erste komplette Himmelsdurchmusterung abgeschlossen. In: heise.de. 19. Juni 2020, abgerufen am 21. Juni 2020.