Hans-Jürgen Burchardt

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Hans-Jürgen Burchardt, 2014

Hans-Jürgen Burchardt (* 1962 in Hannover) ist ein deutscher Wirtschafts- und Sozialwissenschaftler. Seit 2005 ist er Professor für Internationale und intergesellschaftliche Beziehungen an der Universität Kassel.

Seine Forschungsschwerpunkte sind Nord-Süd-Beziehungen, Ressourcen-, Umwelt- und Sozialregime in internationaler Perspektive, Demokratie und soziale Ungleichheit, Entwicklungstheorie und -politik sowie Lateinamerika.

Akademischer Werdegang

Burchardt studierte von 1988 bis 1996 Sozial- und Wirtschaftswissenschaften an den Universitäten Freiburg, Havanna und Bremen und schloss beide Disziplinen mit einem Prädikatsdiplom ab. Nach der Promotion 1997 war er bis zum Jahr 2000 als wissenschaftlicher Mitarbeiter und Leiter mehrerer Forschungsprojekte an der Universität Hannover tätig, wo er sich 2001 zum Thema internationale Sozialpolitiken habilitierte. Neben verschiedenen Beratungstätigkeiten wie für die European Initiative for Democracy and Human Rights oder das deutsche Bundesministerium für Bildung und Forschung war er zwischen 2003 und 2005 Forschungsprojektleiter am Institut für Iberoamerika-Kunde Hamburg (heute: GIGA Institut für Lateinamerika-Studien). Zwischen 2004 und 2005 war er Vertretungsprofessor für Politikwissenschaften und Studiengangsleiter des Internationalen Studienganges „Politikmanagement“ der Hochschule Bremen. Von 2007 bis 2015 war er Sprecher des internationalen Promotionskollegs „Global Social Policies and Governance“ (GSP&G), von 2009 bis 2015 Direktor des International Center for Development and Decent Work (ICDD).

Als Gastprofessor lehrte Burchhardt 2013 am Institut Barcelona Estudis Internacionals (IBEI) und 2015 an der Rutgers University.[1]

Ab 2017 war er der Leiter des Lateinamerika-Forschungszentrums Centro de Estudios Latinoamericanos (CELA) an der Universität Kassel.[2] Zusätzlich ist Burchardt Direktor des CALAS - Maria Sibylla Merian Center for Advanced Latin American Studies[3][4]. In diesem Rahmen ist er Projektverantwortlicher mehrerer Hochschulpartnerschaften in Argentinien, Chile, Kuba und Venezuela.

Burchardt ist seit 2021 Projektleiter im Rahmen des vom BMBF geförderten Forschungsverbundes extractivism.de[5] und forscht gemeinsam mit Rachid Ouaissa und Hannes Warnecke-Berger zu Rohstoffextraktivismus in Lateinamerika und dem Maghreb. Innerhalb des Projektes werden die Krisenszenarien, Wandlungsmöglichkeiten und die Dauerhaftigkeit des Entwicklungs- und Gesellschaftsmodells Rohstoffexport untersucht.

Veröffentlichungen (Auswahl)

  • (Post)colonialismo a prueba, Cuba, Puerto Rico y las Filipinas desde una perspectiva comparada, Gedisa, Mexiko 2021, ISBN 9788418525650.
  • Trabajo decente y Sociedad: Cuba bajo la óptica de los estudios sociolaborales comparada mit Osnaide Izquierdo Quintana, Editorial UH, La Habana 2017, ISBN 978-959-7251-20-0.
  • als Hrsg. mit Stefan Peters und Nico Weinmann: Entwicklungstheorie von heute – Entwicklungspolitik von morgen. Nomos, Baden-Baden 2017, ISBN 978-3-8487-2613-4.
  • als Hrsg. mit Stefan Peters: Umwelt und Entwicklung in globaler Perspektive: Ressourcen – Konflikte – Degrowth. Campus, Frankfurt am Main 2017, ISBN 978-3-5935-0512-1.
  • Nada dura para siempre: Neo-extractivismo tras el boom de las materias primas mit Rafael Domínguez, Carlos Larrea und Stefan Peters UASB-ICDD, Quito 2016. [Volltext]
  • mit Stefan Peters: Der Staat in globaler Perspektive. Zur Renaissance der Entwicklungsstaaten. Campus-Verlag, 2015, ISBN 978-359-3503172.
  • mit Fernando Groisman: Desprotegidos y desiguales. ¿Hacia una nueva fisonomía social? Prometeo, 2014, ISBN 987-5746622.
  • mit Olaf Kaltmeier und Rainer Öhlschläger: Urbane (T)Räume: Städte zwischen Kultur, Kommerz und Konflikt. Nomos, 2014, ISBN 978-3-8487-1335-6.
  • Arbeit in globaler Perspektive. Facetten informeller Beschäftigung, mit Stefan Peters und Nico Weinmann, Campus Verlag, 2013, ISBN 978-3-593-39964-5.
  • Frauen (und) Macht in Lateinamerika, mit Elisabeth Tuider, Rainer Öhlschläger, Nomos 2013, ISBN 978-3-8487-0758-4.
  • Umwelt und Entwicklung im 21. Jahrhundert – Impulse und Analysen aus Lateinamerika, mit Kristina Dietz, Rainer Öhlschläger, Nomos 2013, ISBN 978-3-8329-7977-5.
  • Sozialpolitik in globaler Perspektive – Asien, Afrika und Lateinamerika, mit Anne Tittor, Nico Weinmann, Campus Verlag, 2012, ISBN 978-3593397801.
  • Soziale Ungleichheiten in Lateinamerika, mit Ingrid Wehr. Nomos, 2011, ISBN 978-3-8329-6278-4.
  • Tiempos de cambio - Repensar América Latina (PDF; 2,2 MB): Ediciones Böll, 2007.
  • Nord-Süd-Beziehungen im Umbruch – Neue Perspektiven auf Staat und Demokratie in der Weltpolitik, Campus Verlag, 2009, ISBN 978-3593390161.
  • Zeitenwende - Politik nach dem Neoliberalismus, Stuttgart: Schmetterling-Verlag, 2004, ISBN 3-89657-610-0.
  • Mercados globales y gobernabilidad local: Retos para la descentralización, (Hrsg. und Autor zusammen mit Haroldo Dilla), Caracas: Nueva Sociedad, 2001.
Commons: Hans-Jürgen Burchardt – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Hans-Jürgen Burchardt. 16. Juni 2017, abgerufen am 8. Juli 2021 (spanisch).
  2. Centro de Estudios Latinoamericanos. Abgerufen am 8. Juli 2021.
  3. CALAS
  4. Internationale und intergesellschaftliche Beziehungen - Universität Kassel. Abgerufen am 12. Mai 2017.
  5. extractivism.de | Rohstoffextraktivismus in Lateinamerika und dem Maghreb. Abgerufen am 8. Juli 2021 (deutsch).