Melz

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 20. Februar 2022 um 16:16 Uhr durch Freygangfreunde (Diskussion | Beiträge) (Geschichte). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Wappen Deutschlandkarte
?
Melz
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Melz hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 53° 20′ N, 12° 35′ OKoordinaten: 53° 20′ N, 12° 35′ O
Bundesland: Mecklenburg-Vorpommern
Landkreis: Mecklenburgische Seenplatte
Amt: Röbel-Müritz
Höhe: 68 m ü. NHN
Fläche: 18,04 km2
Einwohner: 322 (31. Dez. 2023)[1]
Bevölkerungsdichte: 18 Einwohner je km2
Postleitzahl: 17209
Vorwahl: 039923
Kfz-Kennzeichen: MSE, AT, DM, MC, MST, MÜR, NZ, RM, WRN
Gemeindeschlüssel: 13 0 71 097
Adresse der Amtsverwaltung: Marktplatz 1
17207 Röbel/Müritz
Website: Melz auf amt-roebel-mueritz.de
Bürgermeister: Martin Haulsen (Die Linke)
Lage der Gemeinde Melz im Landkreis Mecklenburgische Seenplatte
KarteBrandenburgLandkreis RostockLandkreis Vorpommern-RügenLandkreis Vorpommern-GreifswaldLandkreis Vorpommern-GreifswaldLandkreis Ludwigslust-ParchimBeggerowBorrentinHohenbollentinHohenmockerKentzlinKletzinLindenberg (Vorpommern)MeesigerNossendorfSarowSchönfeld (bei Demmin)SiedenbrünzowSommersdorf (Landkreis Mecklenburgische Seenplatte)UtzedelVerchenWarrenzinDatzetalFriedlandGalenbeckBasedow (Mecklenburg)Basedow (Mecklenburg)FaulenrostGielowKummerow (am See)MalchinNeukalenAlt SchwerinFünfseenGöhren-LebbinMalchowNossentiner HütteSilz (Mecklenburg)WalowZislowMirowPriepertPeenehagenWesenberg (Mecklenburg)Wustrow (Mecklenburgische Seenplatte)Blankensee (Mecklenburg)BlumenholzCarpinGodendorfGrünow (Mecklenburg)HohenzieritzKlein VielenKratzeburgMöllenbeck (bei Neustrelitz)Schloen-DratowSchloen-DratowUserinWokuhl-DabelowBeseritzBlankenhofBrunn (Mecklenburg)NeddeminNeuenkirchen (bei Neubrandenburg)NeverinSponholzStavenTrollenhagenWoggersinWulkenzinZirzowAnkershagenKucksseePenzlinMöllenhagenAltenhof (Mecklenburg)BollewickBuchholz (bei Röbel)BütowEldetalFinckenGotthunGroß KelleKieveLärzLeizenMelzPribornRechlinRöbel/MüritzSchwarz (Mecklenburg)SietowStuerSüdmüritzGrabowhöfeGroß PlastenHohen WangelinJabelKargowKlinkKlocksinMoltzowMoltzowTorgelow am SeeVollrathsruheBurg StargardBurg StargardCölpinGroß NemerowHolldorfLindetalPragsdorfBredenfeldeBriggowGrammentinGülzow (bei Stavenhagen)IvenackJürgenstorfKittendorfKnorrendorfMölln (Mecklenburg)RitzerowRosenowStavenhagenZetteminAltenhagen (Landkreis Mecklenburgische Seenplatte)AltentreptowBartow (Vorpommern)BreesenBurowGnevkowGolchenGrapzowGrischowGroß TeetzlebenGültzKriesowPripslebenRöckwitzSiedenbollentinTützpatzWerder (bei Altentreptow)Wildberg (Vorpommern)WoldeGroß MiltzowKublankNeetzkaSchönbeckSchönhausen (Mecklenburg)VoigtsdorfVoigtsdorfWoldegkDargunDemminFeldberger SeenlandschaftNeubrandenburgNeustrelitzWaren (Müritz)
Karte

Melz ist eine Gemeinde im Süden des Landkreises Mecklenburgische Seenplatte in Mecklenburg-Vorpommern. Sie wird vom Amt Röbel-Müritz mit Sitz in der Stadt Röbel/Müritz verwaltet.

Geografie

Die Gemeinde Melz am Melzer See liegt in der Mecklenburgischen Seenplatte, zwischen Röbel/Müritz und dem oberen Eldetal. Das leicht hügelige Gelände um Melz erreicht 76 m ü. NHN. Die Stadt Röbel/Müritz ist etwa acht Kilometer entfernt, Priborn etwa drei Kilometer.

Umgeben wird Melz von den Nachbargemeinden Röbel/Müritz im Norden, Südmüritz im Nordosten, Priborn im Osten, Buchholz im Südosten, Kieve im Südwesten sowie Bollewick im Westen und Nordwesten.

Zur Gemeinde gehören die Ortsteile Augusthof, Friedrichshof, Karbow und Melz.

Geschichte

Dorfkirche Melz

Das Gebiet von Melz war schon zu Beginn der Bronzezeit vor etwa 3800 Jahren besiedelt. Hierauf weisen die Stabdolch-Funde der Ausgrabungen von 1970 hin. 1298 taucht Melz erstmals in einer Urkunde auf. Zu den Besitzern der Güter in Melz gehörten unter anderem die Familien von Werle, von Hahn, von Knuth[2] und zuletzt (von 1732 bis 1945) von Ferber. Deren Nobilitierung fand 1704[3] auf Grundlage des Erwerbs eines alten Ritterlehen. Zu Melz erhielt 1798 Hans Adam von Ferber die Indigenatsrechte der eingeborenen Ritterschaft anerkannt.[4] Neben den Funktionen eines Gutsbesitzers und weiteren standesgemäßen Karrieren beim Militär nahem die Familienmitglieder ebenso eine Laufbahn im Staatsdienst an. Der Melzer Gutsbesitzer Dr. jur. August von Ferber wurde Landesgerichtsrat.[5] Der Jurist lebte mit seiner Frau Ottilie von Bornstedt in Ludwigslust.

Kurz vor der großen Wirtschaftskrise, 1928, umfasste das Allodialgut Melz als eines eingerichten Familienfideikommiss 1152 ha, davon waren 216 ha Waldbesitz. Dazu gehörten Friedrichshof, Augusthof und Melzer Mühle mit weiteren 216 ha. Das Besitztum war verpachtet an Frau Neckel, der Domänenpächterin zu Kambs bei Röbel. Auch der 24 ha kleine Augusthof wurde damals in Pacht gegeben, an Heinrich Reuper.[6]

Das nach 1810 errichtete Gutshaus wurde im Mai 1945 durch Brandstiftung zerstört.

Politik

Gemeindevertretung und Bürgermeister

Der Gemeinderat besteht (inkl. Bürgermeister) aus 5 Mitgliedern. Die Wahl zum Gemeinderat am 26. Mai 2019 hatte folgende Ergebnisse[7]:

Partei/Bewerber Prozent Sitze[8]
Die Linke 43,93 3[9]
CDU 22,99 1
Einzelbewerberin Sommerfeld 21,12 1
Einzelbewerberin Mößner 11,96 1

Bürgermeister der Gemeinde ist Martin Haulsen (Die Linke), er wurde mit 76,06 % der Stimmen gewählt.[10]

Wappen, Flagge, Dienstsiegel

Die Gemeinde verfügt über kein amtlich genehmigtes Hoheitszeichen, weder Wappen noch Flagge. Als Dienstsiegel wird das kleine Landessiegel mit dem Wappenbild des Landesteils Mecklenburg geführt. Es zeigt einen hersehenden Stierkopf mit abgerissenem Halsfell und Krone und der Umschrift „GEMEINDE MELZ“.[11]

Sehenswürdigkeiten

  • Dorfkirche Melz aus Backstein von 1816; der Vorgängerbau vom Ende des 13. Jahrhunderts wurde dabei abgerissen.

Siehe auch Liste der Baudenkmale in Melz

Wirtschaft und Infrastruktur

Melz ist heute ein modernes Dorf mit zahlreichen neuen Eigenheimen. Die Landwirtschaft sowie kleine Handwerksunternehmen prägen die Gemeinde, die ihre Einwohnerzahl im Gegensatz zum Trend in Mecklenburg weitgehend konstant gehalten hat.

Verkehr

Die Bundesstraße 198 von Plau am See nach Neustrelitz führt durch das Gemeindegebiet. Die Autobahn-Anschlussstelle Röbel der Bundesautobahn 19 (Berlin–Rostock) ist etwa zwölf Kilometer entfernt, der nächste Bahnhof zirka 16 Kilometer und liegt in Mirow.

Vereine

Der 2005 gebildete Förderverein Dorf-Kirche-Melz, der 2008 bereits 50 Mitglieder zählte, setzt sich für die Sanierung der Dorfkirche, die Verbesserung der Wasserqualität des Melzer Sees, die Würdigung einer historischen Persönlichkeit von Melz, des Architekten Hermann Willebrand, und die Beteiligung an der Gestaltung des Dorflebens ein.

Literatur

  • Harry Wüstemann: Die Dolche und Stabdolche in Ostdeutschland. Prähistorische Bronzefunde. Abteilung VI Bd. 8, Franz Steiner Verlag, Stuttgart 1995.
Commons: Melz – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

  1. Statistisches Amt M-V – Bevölkerungsstand der Kreise, Ämter und Gemeinden 2023 (XLS-Datei) (Amtliche Einwohnerzahlen in Fortschreibung des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
  2. Friedrich Ludwig Anton Hörschelmann: Friedrich Ludwig Anton Hörschelmann's genealogische Adelshistorie, erster Teil des ersten Bandes, Erfurt 1772, S. 103 f.
  3. A. Balthasar, J. A. Dinnies, C. Gesterding: Die Familie v. Ferber auf Thurow in Neuvorpommern. In: Theodor Pyl (Hrsg.): Pommersche Genealogien. Vereinsschrift der Greifswalder Abtheilung der Gesellschaft für Pommersche Geschichte und Alterthumskunde. Band 2, Heft 1. Selbstverlag, Greifswald 1868, S. 72–74 (uni-duesseldorf.de [abgerufen am 20. Februar 2022]).
  4. Neues allgemeines deutsches Adels-Lexicon. In: Ernst Heinrich Kneschke im Verein mit mehreren Historikern (Hrsg.): Standardwerk der Genealogie. 3. (Eberhard - Graffen). F, Ferber (Mecklenburg). Friedrich Voigt, Leipzig 1861, S. 229–230 (uni-duesseldorf.de [abgerufen am 20. Februar 2022]).
  5. Hermann Genzken: Die Abiturienten des Katharineums zu Lübeck (Gymnasium und Realgymnasium) von Ostern 1807 bis Ostern 1907. Beilage zum Jahresbericht 1907. 1907. Progr. Nr. 900 Auflage. Abiturienten des Gymnasiums von Ostern 1807 bis Ostern 1907, 625. v. Ferber, August. Gebrüder Borchers GmbH, Lübeck 1907, S. 53 (uni-duesseldorf.de [abgerufen am 20. Februar 2022]).
  6. Ernst Seyfert, Hans Wehner, W. Baarck: Niekammer`s Landwirtschaftliches Güter-Adreßbücher, Band IV. Landwirtschaftliches Adreßbuch der Rittergüter, Güter und Höfe von Mecklenburg-Schwerin und -Strelitz. Verzeichnis sämtlicher Rittergüter, Güter und Höfe von ca. 20 ha aufwärts mit Angabe der Gutseigenschaft, der Gesamtfläche und des Flächeninhalts der einzelnen Kulturen. In: Mit Unterstützung vieler Behörden und der Landbünde zu Güstrow und Neubrandenburg (Hrsg.): 4. Letzte Ausgabe. 4. Auflage. IV Reihe Paul Niekammer. Verlag von Niekammer`s Adreßbüchern G.m.b.H., Leipzig 1928, S. 204 f. (g-h-h.de [abgerufen am 20. Februar 2022]).
  7. Wahlergebnisse auf www.amt-roebel-mueritz.de
  8. Reihenfolge nach Stimmenanteil
  9. Es wurden wegen fehlender Kandidaten nur zwei Sitze vergeben.
  10. Wahlergebnisse auf www.amt-roebel-mueritz.de
  11. Hauptsatzung § 1