Luftmuseum

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 27. März 2022 um 13:19 Uhr durch Thomas Schulte im Walde (Diskussion | Beiträge). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Gebäude des Luftmuseums Amberg (Foto: 2017)

Das Luftmuseum in Amberg in der Oberpfalz ist ein kulturgeschichtliches Privatmuseum. Es widmet sich seit 2006 der Kunst und Kultur der Luft und der Pneumatik. Träger ist der gemeinnützige Luftmuseum e.V.[1]

Das Luftmuseum ergänzt die vorhandenen technikgeschichtlichen Museumsbestände zur Luftfahrt, die militärhistorischen Sammlungen des Luftkrieges und Ausstellungen zur Ökologie der Erdatmosphäre, um kulturwissenschaftliche, künstlerische und gestalterische Bestände. Eine ständige Sammlung, wechselnde Ausstellungen, ein Bildungsprogramm und öffentliche Veranstaltungen dienen der Förderung der künstlerischen Auseinandersetzung mit dem Kulturfaktor Luft.

Auszeichnungen

  • SIEMENS Förderpreis der Metropolregion Nürnberg 2013[2]
  • Förderpreis der Internationalen Bodenseekonferenz für innovative Kulturvermittlung, St. Gallen 2011[3]
  • Museumspreis der Mittelbayerischen Zeitung. Regensburg 2009[4]
  • DM-Markt Preis Deutschland 2009 Sei ein Futurist für das museumspädagogische Konzept der Luftlehrerinnen im Fliegenden Klassenzimmer[5]

In der ständigen Kunstsammlung vertretene Künstler

  • Christoph Bergmann, München
  • Daniel Bräg, München
  • Silke Decker, Hamburg
  • Günther Dollhopf, Amberg
  • FinnFemFel, Helsinki
  • Wolfgang Groh, München
  • Ewerdt Hilgemann, Amsterdam
  • Ralf Homann, München
  • Res Ingold, München
  • Wilhelm Koch, Etsdorf
  • Klaas Kuiken, Arnheim
  • Kengo Kuma, Tokio
  • Alexander Laner, München
  • Jan van Munster, Oost-Souburg
  • Pablo de la Riestra, Nürnberg
  • Maria Rucker, München
  • Martin Schmidt, München
  • Michael Schrattenthaler, München
  • Björn Schülke, Köln
  • Max Streicher, Toronto

Designsammlung

Eine eigene Sammlung technischer Ausstellungsstücke umfasst Warmluftkollektoren, Heißluftmotoren, Luftfilter, luftgefederte Sitze, Luftautomation und Anlagen der Windenergie.

Lufterlebnispfad

Der Lufterlebnispfad airparc bildet die ständige Schau des Luftmuseums. Sie gliedert sich in drei museumspädagogische Schwerpunkte: Lufterfahrung, Lufttechnologie und Luftvariationen. Ziel ist das Phänomen Luft unmittelbar begreifbar und erlebbar zu machen, sowie ingenieurwissenschaftliche Innovationen und künstlerische Herangehensweisen vorzustellen. Der Lufterlebnispfad umfasst didaktische Einrichtungen wie eine sinnliche Luftdusche, den Fliegenden Teppich, das Luft-Alphabet, die Aeolsharve, den Luftbrunnen, die Einkaufstütenorgel, die Druckluftuhr, eine Rohrpost, eine Luftbrücke, sowie einem Pneu-Thron und den Herbststurm.

Ausstellungen und Veranstaltungen

Ausstellungen und Veranstaltungen des Luftmuseums konzentrieren sich auf zeitgenössische bildende Kunst, Architektur und Musik. Der japanischen Architekt Kengo Kuma hatte 2011 seine erste Ausstellung in Deutschland über seine atmende Architektur. Er hielt auch einen Workshop.[6]

In weiteren Einzelausstellungen wurden bisher gezeigt: Peter Engel, Susu Gorth, Wolfgang Groh, Hans Hemmert, Inflate, Wolf Kahlen, Lambert Kamps, Thomas Kühnapfel, Franz Pröbster-Kunzel, Hans Lankes, Ronald van der Meijs, Toni Scheubeck, Herbert Stolz, Karel Trinkewitz, Sonja Weber, Regine Herzog, Clemens Zahn, und Peter Angermann.[7]

Räumlichkeiten

Die Räume des Luftmuseum befinden sich im historischen Amberger Klösterl direkt am Ufer der Vils. Das Anfang des 14. Jahrhunderts erbaute gotische Anwesen war ursprünglich Teil der kurfürstlichen Residenz und trägt den Hausnamen Engelsburg. Das Baudenkmal umfasst insgesamt 650 m² Ausstellungsfläche über drei Stockwerke. Im Erdgeschoss und in der gotischen Hauskapelle finden Wechselausstellungen zu Design, Architektur, Kunst, Technik und Alltagskunst statt. Die oberen Stockwerke beherbergen die Ständige Sammlung des Lufterlebnispfades, sowie die Kunst- und Designsammlung. In den Räumlichkeiten war von 1991 bis 2005 das Archäologische Museum der Oberpfalz Amberg, eine Außenstelle der bayerischen archäologischen Staatssammlung, untergebracht. Seit 2006 beherbergt die Engelsburg das Luftmuseum.

Präsenzbibliothek

Die Luftbibliothek im Erdgeschoss umfasst etwa 500 Kunstkataloge und kulturwissenschaftliche Veröffentlichungen zum Thema Luft.

Trägerverein

Das Museum wurde 2006 auf Initiative des Künstlers Wilhelm Koch gegründet. Träger ist der gemeinnützige Verein Luftmuseum e.V. Das Privatmuseum finanziert sich überwiegend durch Eintrittsgelder, Spenden, Vereinsbeiträge und durch die ehrenamtliche Unterstützung sogenannter Lufthelfer. Die Stadt Amberg stellt die historischen Räumlichkeiten mietfrei zur Verfügung. Mit der Eröffnung des Luftmuseums wurde Amberg zum Luftkunstort. Der Begriff ist seit 2010 geschützt.[8]

Besonderes

Im Juli 2011 zerstörte ein Brand große Teile der Inneneinrichtung des Luftmuseums.[9] Die Ausstellungsstücke konnten gerettet werden. Das Luftmuseum wiedereröffnete im November 2011 mit einer Ausstellung über Paradies- oder Luftvögel des Münchner Künstlers Wolfgang Groh.

Artikel

Einzelnachweise

  1. http://www.luftmuseum.de/besucherinfos/impressum/
  2. Siemens vergibt zum dritten Mal den Siemens Förderpreis in der Metropolregion Nürnberg, Mittwoch, 13. November 2013, abgerufen am 30. Mai 2016
  3. Internationale Bodenseekonferenz, Bodenseeinformationsdienst: IBK-Förderpreise am 09.11.2011 verliehen, abgerufen am 30. Mai 2016
  4. Luftmuseum Museumskonzept, abgerufen am 30. Mai 2016
  5. Luftmuseum Museumskonzept, abgerufen am 30. Mai 2016
  6. Bauwelt 14/2011, Paul Jochen: Atmende Architektur, Kengo Kuma im Luftmuseum in Amberg, abgerufen am 30. Mai 2016
  7. Luftmuseum Sammlung, abgerufen am 30. Mai 2016
  8. Mittelbayerische Zeitung vom 26. Januar 2016, Peter Geiger: Ideenwirbel und Gedankenstürme, abgerufen am 30. Mai 2016
  9. Münchner Merkur, aktualisiert am 25. Juni 2011, Brand im Luftmuseum: Grüner Feuerball, abgerufen am 30. Mai 2016

Koordinaten: 49° 26′ 39″ N, 11° 51′ 24,9″ O