Breitenau (Guxhagen)
Breitenau Gemeinde Guxhagen
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Koordinaten: | 51° 12′ N, 9° 29′ O |
Höhe: | 155 m ü. NN |
Postleitzahl: | 34302 |
Vorwahl: | 05665 |
Die Breitenau ist eine Ortslage von Guxhagen in Nordhessen, ca. 15 km südlich von Kassel an der Fulda in der Nähe der Mündung der Eder. Heute führt die Autobahn A 7 (Kassel–Würzburg) unmittelbar an der Breitenau vorbei. Dank dieser verkehrsgünstigen Lage haben sich im Ortsteil Breitenau verschiedene Industrieunternehmen angesiedelt.
Den Mittelpunkt der Breitenau bildet das Kloster Breitenau aus dem 12. Jahrhundert. Das ehemalige Kloster der Benediktiner, gegründet um 1113 durch Graf Werner IV. von Maden, beherbergt heute ein psychiatrisches Krankenhaus und hat eine bewegte Geschichte hinter sich. Von 1874 bis 1949 befand sich hier eine Korrektions- und Landarmenanstalt, ein Arbeitshaus. In dieser Anstalt befand sich in der Zeit des Nationalsozialismus 1933/34 ein frühes Konzentrationslager und von 1940 bis 1945 ein Arbeitserziehungslager (KZ Breitenau). Auf dem Gelände existierte in der Nachkriegszeit eine geschlossene Fürsorgeerziehungsanstalt für Mädchen, die aufgrund ihrer sehr harten Lebensbedingungen in den 60er Jahren zunehmen in die Kritik geriet. 1969 arbeitete Ulrike Meinhof die Zustände dort in Interviews und einem Radiofeature auf[1], und lebte solange im Gasthof Zur Breitenau. Das Mädchenheim wurde 1973 aufgelöst, heute befindet sich in der Anlage ein Wohnheim für psychisch kranke Menschen und eine Gedenkstätte.
Literatur
- Wolfgang Ayaß: Das Arbeitshaus Breitenau. Bettler, Landstreicher, Prostituierte, Zuhälter und Fürsorgeempfänger in der Korrektions- und Landarmenanstalt Breitenau (1874–1949)., Kassel 1992.
- Gemeinde Guxhagen (Hrsg.): Guxhagen und die Söhre. Text: Jörg Adrian Huber, Fotos: Rolf Wagner. Wartberg, Gudensberg 1992.
- Gemeinde Guxhagen (Hrsg.): 650 Jahre Guxhagen, 125 Jahre Gesangverein. Festschrift. 2002.
- Dietfrid Krause-Vilmar: Das Konzentrationslager Breitenau. Ein staatliches Schutzhaftlager 1933/34, Marburg 1998.
- Gunnar Richter (Hrsg.): Breitenau. Zur Geschichte eines nationalsozialistischen Konzentrations- und Arbeitserziehungslagers. Mit Beitr. von Wolfgang Ayass, Ralf Löber, Gunnar Richter; Jenior und Pressler, Kassel 1993.
- Gunnar Richter: Das Arbeitserziehungslager Breitenau (1940–1945), Kassel 2009.
Weblinks
- Gemeinde Guxhagen. Gemeinde Guxhagen, abgerufen am 28. August 2015 (offizielle Homepage).
- Guxhagen from the air. Ghostrider, abgerufen am 28. August 2015 (private Internetseite).
- Kloster Breitenau. In: HNA-Regiowiki. Hessische/Niedersächsische Allgemeine (HNA), abgerufen am 22. August 2015.
Einzelnachweise
- ↑ Nachgeschichte - Gedenkstätte Breitenau. Abgerufen am 21. Juni 2023.