Medina del Campo

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist die aktuelle Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 8. November 2023 um 20:53 Uhr durch Aka (Diskussion | Beiträge) (https).
(Unterschied) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version (Unterschied) | Nächstjüngere Version → (Unterschied)
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Gemeinde Medina del Campo
Medina del Campo – Castillo de La Mota
Wappen Karte von Spanien
Medina del Campo (Spanien)
Medina del Campo (Spanien)
Basisdaten
Land: Spanien Spanien
Autonome Gemeinschaft: Kastilienleon Kastilien und León
Provinz: Valladolid
Comarca: Tierra de Medina
Gerichtsbezirk: Medina del Campo
Koordinaten: 41° 19′ N, 4° 55′ WKoordinaten: 41° 19′ N, 4° 55′ W
Höhe: 725 msnm
Fläche: 153,15 km²
Einwohner: 20.183 (1. Jan. 2022)[1]
Bevölkerungsdichte: 132 Einw./km²
Postleitzahl(en): 47400
Gemeindenummer (INE): 47085 Vorlage:Infobox Gemeinde in Spanien/Wartung/cod_ine
Verwaltung
Bürgermeister: Guzmán Gómez Alonso
Website: Medina del Campo
Lage des Ortes

Medina del Campo ist eine Stadt und eine Gemeinde (municipio) mit 20.183 Einwohnern (Stand: 1. Januar 2022) in der Provinz Valladolid in der Autonomen Gemeinschaft Kastilien-León in Zentralspanien. Wegen ihrer historischen Bedeutung wurde die Stadt als Kulturgut (Bien de Interés Cultural) in der Kategorie Conjunto histórico-artístico eingestuft.

Die Stadt Medina del Campo liegt in der kastilischen Meseta in ca. 725 m Höhe ca. 55 km (Fahrtstrecke) südwestlich von Valladolid bzw. knapp 90 km nordöstlich von Salamanca. Das Klima ist gemäßigt bis warm; der spärliche Regen (ca. 380 mm/Jahr) fällt mit Ausnahme der trockenen Sommermonate übers Jahr verteilt.[2]

Bevölkerungsentwicklung

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Jahr 1857 1900 1950 2000 2017
Einwohner 4.238 5.971 14.288 20.047 20.679[3]

Die Mechanisierung der Landwirtschaft, die Aufgabe bäuerlicher Kleinbetriebe und der daraus resultierende Verlust an Arbeitsplätzen auf dem Lande haben seit der Mitte des 19. Jahrhunderts zu einem kontinuierlichen Wachstum der Bevölkerungszahl in den Städten geführt. Zur Gemeinde gehören auch mehrere Weiler (pedanias), von denen jedoch die meisten bereits verlassen sind (despoblado).

Das Umland von Medina del Campo war und ist traditionell landwirtschaftlich orientiert; in der Stadt selbst haben sich Kleinhändler, Handwerker und Dienstleister. Im ausgehenden Mittelalter und in der frühen Neuzeit gab es hier Märkte und Messen (ferias) von überregionaler Bedeutung. Heute spielt der Tourismus – auch in Form der Vermietung von Ferienwohnungen (casas rurales) – eine bedeutende wirtschaftliche Rolle.

Medina del Campo liegt an der Bahnstrecke Madrid–Hendaye.

Medina del Campo („Medina“ = arabisch für Stadt) wurde im 11. Jahrhundert auf dem Hügel La Mota gegründet (der Hügel mit der Burg liegt heute am Stadtrand, stellte seinerzeit aber das Zentrum dar). Im 15. und 16. Jahrhundert hatte der Ort große Bedeutung als Markt; seine damalige Einwohnerzahl wird von einigen auf ca. 50.000 geschätzt. Vom 17. bis 19. Jahrhundert erlebte die Stadt einen Niedergang.

Jüdische Geschichte

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im 13. Jahrhundert verfügte der Ort über eine blühende jüdische Gemeinde. Im Jahr 1290 betrug deren jährliches Steueraufkommen 44.000 Maravedis. Im 14. Jahrhundert bestand die jüdische Gemeinschaft aus 50 bis 100 Haushalten. Im Jahr 1313 wurde die Regelung von Juden betreffenden Rechtsstreitigkeiten von Zamora nach Medina del Campo verlegt. Nach den Pogromen von 1391 ist für Medina del Campo die Anwesenheit von Conversos belegt. Im Jahr 1459 war der Ort das zentrale Wirkungsfeld des Mönches Alonso de Espina, der unerbittlich zum Christentum konvertierte Juden verfolgte. Nach 1492 flüchteten die meisten verbliebenen Juden Medina del Campos nach Navarra oder Portugal. Der letzte Rabbiner des Ortes, Isaac Uzziel, wanderte nach 1492 vermutlich nach Saloniki aus.[4]

Sehenswürdigkeiten

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  • Castillo de La Mota (15. Jahrhundert)
  • Colegiata de San Antolín (16.–18. Jahrhundert)
  • Casa Consistorial (Rathaus, 17. Jahrhundert)
  • Casa Blanca (16. Jahrhundert)
  • Museo de las Ferias

Persönlichkeiten

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Städtepartnerschaften

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Commons: Medina del Campo – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Cifras oficiales de población de los municipios españoles en aplicación de la Ley de Bases del Régimen Local (Art. 17). Instituto Nacional de Estadística; (Bevölkerungsstatistiken des Instituto Nacional de Estadística, Stand 1. Januar 2022).
  2. Medina del Campo – Klimatabellen
  3. Medina del Campo – Bevölkerungsentwicklung
  4. Encyclopaedia Judaica, Band XIII (Lif-Mek), 2. Aufl., Thomson Gale, Detroit 2007, ISBN 978-0-02-865941-1, S. 759 f.