Hochwasserrückhaltebecken Nattheimer Tal
Hochwasserrückhaltebecken Nattheimer Tal Staudamm Nattheimer Tal[1]
| |||
---|---|---|---|
Hochwasserrückhaltebecken Nattheimer Tal (2022), Grundablass Luftseite | |||
Lage | östlich von Heidenheim-Schnaitheim, Landkreis Heidenheim, Baden-Württemberg | ||
Zuflüsse | Nattheimer Talgraben | ||
Abfluss | Nattheimer Talgraben → Möhntalgraben → Brenz | ||
Größere Städte in der Nähe | Heidenheim an der Brenz | ||
| |||
Koordinaten | 48° 41′ 46″ N, 10° 11′ 9″ O | ||
Daten zum Bauwerk
| |||
Sperrentyp | Erddamm | ||
Bauzeit | 1982 | ||
Höhe des Absperrbauwerks | 14,1 m | ||
Betreiber | Wasserverband Wedel-Brenz | ||
Daten zum Stausee | |||
Speicherraum | 786 000 m³ | ||
Einzugsgebiet | 31.39[2] | ||
Besonderheiten |
ungesteuerter Grundablass, Hangentlastung |
Das Hochwasserrückhaltebecken Nattheimer Tal (laut offiziellem Schild des Wasserverbands Wedel-Brenz vor Ort: der Staudamm Nattheimer Tal) ist ein Hochwasserrückhaltebecken am Übergang zwischen Nattheimer Tal und Lindletal bei dem Heidenheimer Stadtteil Schnaitheim in Baden-Württemberg. Das Bauwerk oberhalb der Talenge zwischen Moldenberg und Buchschorren gilt nach DIN 19700-12 als mittleres Hochwasserrückhaltebecken. Der gestaute Bach ist der nur intermittierend wasserführende Nattheimer Talgraben, der ab nur wenig unterhalb des Staudamms durchgängig überdacht ist und im Gewerbegebiet Seewiesen von links und Nordosten dem dort ebenfalls überdachten Möhntalgraben zufließt.
Beschreibung
Das Bauwerk riegelt den 5,49 km langen, meist trockenen Strang des Lindletals mit seinen vier Nebentälern ab, der westlich von Nattheim einsetzt und nach Austritt aus der Talenge zwischen Moldenberg und Buchschorren Nattheimer Tal genannt wird. Das Einzugsgebiet[2] ist etwa 31,39 km² groß.[3] Es liegt auf der verkarsteten Weißjurahochfläche der Schwäbischen Alb im Naturraum Südliches Härtsfeld.
Der 1982 erbaute Damm steht etwa 3,6 km abwärts des Gewässerursprungs sowie 1,0 km östlich des gemeinsamen Heidenheimer und Schnaitheimer Gewerbegebiets Seewiesen und kann bis zu 786.000 m³ Wasser zurückhalten.[1] Er dient ausschließlich dem Hochwasserschutz des Gewerbegebiets, der Brenztalaue sowie der talseitig gelegenen Grundstücke des Wohngebiets Wehrenfeld.
-
Hochwasserrückhaltebecken Nattheimer Tal (2022), Schild
-
Hochwasserrückhaltebecken Nattheimer Tal (2022), Wasserseite
-
Hochwasserrückhaltebecken Nattheimer Tal (2022), Dammkrone und Überlauf
-
Hochwasserrückhaltebecken Nattheimer Tal (2022), Wasserseite mit Nattheimer Talgraben
-
Hochwasserrückhaltebecken Nattheimer Tal (2022), Überlauf
-
Hochwasserrückhaltebecken Nattheimer Tal (2022), Luftseite
Nattheimer Talgraben
Der Nattheimer Talgraben entsteht auf etwa 540 m ü. NHN Höhe im Lindletal westlich von Nattheim unmittelbar südlich der Bundesstraße 466 bzw. schräg gegenüber der Ramensteinhöhle. Schon nach rund 50 m Verlauf mündet von rechts und Nordnordost das bettlose Stephanstal ein. Der Graben folgt dann dem Lindletal südlich der Straße und nimmt nach etwa 1,04 km von links und Süden den gewöhnlich trockenen Reibertälebach auf, der etwa 1,11 km aufwärts auf etwa 550 m ü. NHN im oberen Reibertal entspringt , an einer Weggabelung und Kreuzung gegenüber dem Nattheimer Gewerbegebiet Rinderberg. Nach rund 130 m unterquert der Graben die Lindletalbrücke der Bundesautobahn 7.
Nach weiteren etwa 1,23 km mündet von links und Südost das bettlose Gamfer- bzw. Gampfertal ein, rund 30 m später unterquert der Nattheimer Talgraben die Bundesstraße und verläuft von da an ausschließlich nördlich davon. Rund 970 m später und nur rund 130 m vor dem Staudamm stößt von rechts und Nordnordosten das weitgehend bettlose Täschental hinzu. Auf einer Höhe von etwa 505 m ü. NHN und für rund 90 m durchquert der Graben dann das nach dem unterhalb liegenden Tal benannte Hochwasserrückhaltebecken.
Rund 320 m flussabwärts beginnt vor der Einmündung der Nattheimer Straße in die Bundesstraße mit einer vergitterten Rohrmündung auf etwas tieferer Ebene dann der überdachte Verlauf des Nattheimer Talgrabens. An dieser Stelle auf etwa 500 m ü. NHN Höhe nimmt er von links und Westen auch noch einen aus Richtung Badenberg herabfließenden, nördlich der Bundesstraße verlaufenden gegenläufigen Entwässerungsgraben auf. Anschließend folgt er auf etwa 1,04 km Länge im Nattheimer Tal der Nattheimer Straße südlich bis zur Kreuzung mit den Straßen Wehrenfeld bzw. Badenbergstraße und knickt dann im rechten Winkel nach links bzw. Südwesten ab.
Während der Nattheimer Talgraben weiter unterirdisch verläuft, fließt ab hier parallel dazu quasi als Flutgraben in seinem ehemaligen Bett der Badenberggraben, der somit als sein Unterlaufname bezeichnet werden könnte. Beide kreuzen nach rund 300 m südwestwestlichen Verlaufs zwischen Gewerbegrundstücken die Würzburger Straße bzw. Bundesstraße 19. Während der Badenberggraben in derselben Richtung weiter oberirdisch der Brenz zufließt, mündet der Nattheimer Talgraben nach rund 180 m auf etwa 490 m ü. NHN Höhe unter der Straße In den Seewiesen von links und Nordosten in den dort ebenfalls überdachten Möhntalgraben.
-
Einmündung des Täschentals ins Nattheimer Tal (2022)
-
Nattheimer Tal (2022), Blick in Richtung Lindletal
-
Nattheimer Talgraben (2022), Blick vom Grundablass des Hochwasserrückhaltebeckens aus
-
Nattheimer Talgraben (2022), Blick in Richtung Hochwasserrückhaltebecken
-
Nattheimer Talgraben (2022), Beginn der Kanalisierung
-
Nattheimer Tal (2022), ehemaliger Verlauf des jetzt kanalisierten Nattheimer Talgrabens
-
Nattheimer Tal (2022), Blick von Süden zum Moldenberg
Wasserverband
Das Hochwasserrückhaltebecken Nattheimer Tal gehört dem Wasserverband Wedel-Brenz und wurde 1982 erbaut.
Literatur
- Topographische Karte 1:25.000 Baden-Württemberg – als Einzelblätter Nr. 7227 Neresheim West, Nr. 7326 Heidenheim an der Brenz und Nr. 7327 Giengen an der Brenz.
- Joachim Eberle, Bernhard Eitel, Wolf Dieter Blümel, Peter Wittmann: Deutschlands Süden vom Erdmittelalter zur Gegenwart. Springer, Heidelberg etc. 2007, ISBN 978-3-8274-1506-6.
Weblinks
Siehe auch
Einzelnachweise
- ↑ a b Steckbrief Stauanlage HRB Nattheimer Tal. Abgerufen am 26. November 2022.
- ↑ a b Gemeinsam mit Möhntalgraben.
- ↑ Daten- und Kartendienst der Landesanstalt für Umwelt Baden-Württemberg (LUBW) (Hinweise) mit den zusätzlichen Layern Gewässernetz, Gewässername, Gewässerordnung, Stauanlage sowie Basiseinzugsgebiet (AWGN). Abgerufen am 26. November 2022.