Rohan de Saram

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Rohan de Saram (* 9. März 1939 in Sheffield; † 29. September 2024) war ein britischer Cellist. Er war von 1979 bis 2005 Cellist im Arditti Quartett und spielte sowohl als Solist als auch im Quartett bedeutende Uraufführungen.

Leben und Karriere

Rohan de Saram wurde am 9. März 1939 in Sheffield, Yorkshire, England, als Soh ceylonesischer Eltern geboren.[1][2] Sein Vater, Robert de Saram, war Jurist,[3] und seine Mutter, Miriam Pieris Deraniyagala, Tänzerina.[2] Sie hatten sich in England getroffen und dort geheiratet.[3] Seine Mutter hatte Gesang und Geige in England studiert, während ihr Vater, Sir Paul Pieris-Daraniyagala dort arbeitete.[3] Als der zweite Weltkrieg ausbrach, zog die Familie per Schiff in ihr Heimatlandzurück.[3]

Kindheit in Caylon

TheDie Familie lebte in Colombo, wo der Vater als Rechtsanwalt arbeitete. Der Junge besuchte den Kindergarten im Bishop's College und dann im S. Thomas' College, Mount Lavinia. Er wuchs mit drei jüngeren Geschwistern auf, Skanda, Druvanand "Druvi" und Niloo.[3][4] Der Vater war begeistert von Musik, ein versierter Pianist und an Komposition interessiert. Seine Mutter, Myra Loos-de Saram hatte in Europa Klavier studiert. Alle Kinder erhielten Klavierunterricht bei Irene Vanderwall, einer Absolventin der Royal School of Music in London.[3] Miriam Pieris, deren Mutter, Lady Hilda Obeyesekere, ebenfalls eine ausgebildete Pianistin war, interessierte sich für traditionellen Tanz aus Kandy;[3] Rohan erlernte auch traditionelles Trommeln.[2]

Im College erhielt Rohan Musikunterricht bei Kaplan Roy Henry Bowyer-Yin, der in Cambridge studiert hatte. Yin gab nach der Schule Unterricht, in dem Rohan, sein Bruder und ihr Vater stundenlang mit Yin Musikaufnahmen hörten und diskutierten.[3] Martin Hohermann, der vor den Nazis aus Polen geflohen war und in einer Jazzband Cello spielte, hörte Rohan in einem Schulkonzert und erteilte ihm Cellounterricht. Nach nur einem Jahr gab der Junge 1950 sein erstes öffentliches Konzert im Grand Oriental Hotel; unter den Zuhörern waren Viscount Soulbury und der erste Premierminister, D. S. Senanayake.[3] Beeindruckt von den Fortschritten seines Schülers, riet Hohermann dessen Mutter, den Sohn für besseren Unterricht nach Europa zu bringem.[2][4]

Nach einem Vorspiel bot ihm Sir George Dyson ein Stipendium am Royal College of Music an. Der Junge spielte Pablo Casals in Südfrankreich vor. Ein Schüler von Casals, der katalanische Cellist Gaspar Cassadó, hörte Rohan spielen, als er in Südasien Konzerte gab, und willigte ein, ihn ohne Honorar zu unterrichten, wenn er zu ihm nach Italien käme, während Casals sich bereit erklärte, ihm spätere Meisterklassen versprach.[3]

Studium

De Saram begann im Alter von 11 Jahren ein Cellostudium bei Cassadó in Siena und Florenz.[2][3][5] Er traf dort die Geigerin Jelly d'Arányi, der Bartók and Ravel Komositionen gewidmet hatten, zum Beispiel Tzigane. De Saram arbeitete früh mit Komponisten wie Zoltán Kodály, Francis Poulenc und Dmitri Shostakovich.[4] 1955 war er 16-jährig der erste Gewinner des Guilhermina Suggia Award, der ihm ermöglichte, in England bei Sir John Barbirolli zu studieren und in Puerto Rico bei Casals.[2][6] Casals sagte von ihm, dass es in jeder Generation nur wenige so Begabte gebe.[3][6] Im nächsten Jahr gewann er den Harriet Cohen International Music Award.[3]

Karriere

Da Saram trat weltweit als Solist unter Dirigenten wie Adrian Boult, John Barbirolli, Malcolm Sargent, Zubin Mehta, Seiji Ozawa und Colin Davis auf und erhielt u. a. den Suggia Award. Von 1979 bis November 2005 war er Mitglied des Arditti-Quartetts, das 1999 den Ernst von Siemens Musikpreis gewann. Weiterhin arbeitete er, insbesondere während der 1980er, gelegentlich im englischen Improvisationsensemble AMM.

Er widmete sich zunehmend der Aufführung von Werken zeitgenössischer Komponisten wie Iannis Xenakis, György Ligeti, Karlheinz Stockhausen, Henri Pousseur, Luciano Berio, Simon Holt, Stefano Scodanibbio und James Dillon. Gemeinsam mit Rajesh Mehta arbeitete er seit 1999 im Projekt Innovative Music Meeting. Er leitete auch eine Studie über Trommelrhythmen und -melodien aus Sri Lanka. Außerdem trat er als Mitglied des Saram Klarinettentrios und im Duo mit seinem Bruder, dem Pianisten Druvi de Saram, auf. Die Geigerin Mandhira de Saram ist seine Nichte.

De Saham starb am 29. September iin London m Alter von 85 Jahren.[1][2][3]

Einzelnachweise

  1. a b Rohan de Saram obituary: cellist of contemporary music In: The Times, 8. Oktober 2024 (britisches Englisch). 
  2. a b c d e f g Rohan de Saram, cellist who championed avant-garde classical music in Britain In: The Telegraph, 3. Oktober 2024 (britisches Englisch). 
  3. a b c d e f g h i j k l m n Arun Dias Bandaranaike: Farewell to a musical icon In: Sunday Times of Ceylon, 6. Oktober 2024 (britisches Englisch). 
  4. a b c Christopher Ondaatje: Incredible journey In: Sunday Times of Ceylon, 23. Juni 2013. Abgerufen im 7. Oktober 2024 (britisches Englisch). 
  5. Cellist Rohan de Saram has died aged 85 In: The Strad, 30. September 2024. Abgerufen im 4. Oktober 2024 (britisches Englisch). 
  6. a b Cellist Rohan de Saram has Died, Aged 85. In: The Violin Channel. 30. September 2024, abgerufen am 4. Oktober 2024 (britisches Englisch).