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Ebenist (von französischébène‚ Ebenholz) ist die erstmals im Jahr 1657 auf einem französischen Dokument belegte, ab dem späten 17. Jahrhundert auch im deutschsprachigen Raum gebräuchliche Berufsbezeichnung für einen auf die Herstellung furnierten Mobiliars spezialisierten Kunsttischler (Kunstschreiner). Er unterschied sich – vor allem als Kunstebenist – vom Tischler (frz. menuisier), der vornehmlich aus heimischen Hölzern einfache, nicht furnierteMöbel sowie Holzvertäfelungen fertigte.
Im Gegensatz zum einfachen Tischler oder Schreiner verarbeitete der Ebenist in der Regel sehr wertvolle exotische Hölzer, die er als Furniere auf einen Korpus aus ruhigem und weniger kostspieligem Holz leimte. Die Technik der Herstellung von Furnieren und die Verarbeitung zur Marketerie reicht bis ins Mittelalter zurück. Aus Italien, den Niederlanden und dem deutschsprachigen Raum eingewanderte Kunsthandwerker machten sie in Frankreich am Hof Heinrichs IV. und der Maria von Medici populär. Ein Dekret König Ludwigs XIV. räumte den Ebenisten das Privileg einer eigenen Zunft ein, der Corporation des Menuisiers-Ebénistes. Viele Möbel, die von den Mitgliedern der Corporation hergestellt wurden, waren mit einem Stempel (frz. estampille) gekennzeichnet. Königliche Ebenisten waren von dieser Stempelpflicht ausgenommen.
Ausbildung
Kunsttischler ist in Deutschland kein eigenständiger Lehrberuf.[1] In Berufsschulen und Betrieben oder in manchen allgemeinbildenden Schulen werden auch Tischler ausgebildet,[2] die in spezialisierten Betrieben der Restaurierung und Kunsttischlerei tätig sind. In Frankreich gilt die Compagnons du Devoir als Schmiede für angehende Kunstschreiner. Restauratoren, die im Bereich Holz Schwerpunkte setzen, können an zahlreichen Hochschulen ein Studium absolvieren.[3] Um 1805 war es noch üblich, über ein Gesuch als ausgebildeter Schreiner um Erteilung des Charakters als fürstlicher Kunsttischler/Ebenist zu bitten.[4]
Großserien
Im 20. Jahrhundert entstand in Deutschland um Frommern herum ein Schwerpunkt der Möbelindustrie.[5] Manche der Produktionslinien mit hochglanzpoliertem Wurzelholz bauten direkt auf Können und Stil der Ebenisten auf.[6] Insbesondere kleinere Stücke werden heute aufgearbeitet und von Sammlern in Ehren gehalten. Bedingt durch den Strukturwandel in der Branche ist ein Großteil der Arbeitsplätze in diesem Bereich heute weggefallen.[7] Es gibt nur noch wenige in Deutschland produzierende mittelständische Hightech-Unternehmen.[8]