Militärverdienstorden (Bayern)
König Ludwig II. von Bayern hatte das Fehlen einer Auszeichnung für solche Verdienste erkannt, die statutenmäßig nicht zur Verleihung des Militär-Max-Joseph-Orden ausreichten. Daher stiftete er 1866 den Militär-Verdienstorden. Dieser konnte ebenso für Leistungen im Krieg als auch für Verdienste um die Armee verliehen werden. Er konnte von allen Angehörigen der Bayerischen Armee wie auch von Angehörigen anderer Armeen und von Zivilisten erworben werden. Der König von Bayern war der Großmeister des Ordens und sein Kriegsminister der Großkanzler.
Das Ordenszeichen besteht aus einem goldenen, dunkelblau emaillierten Johanniterkreuz, mit Flammen in den Winkeln. Das Kreuz der vierten Klasse ist aus Silber, bei den angeschlossenen Verdienstkreuzen entfallen die Flammen. Auf dem Kreuz ruht ein goldgefaßtes schwarzes Medaillon mit goldenem L unter der Königskrone. Um das Medaillon schließt sich ein weißer, goldverzierter Reif, mit der Ordensdevise Merenti (dem Verdienst) in Gold. Auf dem Reversmedaillon befindet sich der bayerischen Löwen in Gold und auf dem Medaillonsreif das Stiftungsjahr 1866. Bei Beendigung des Ersten Weltkriegs hatte der Orden sieben Klassen, denen ein goldenes, silbernes und bronzenes Verdienstkreuz angeschlossen war. Das Ordenszeichen konnte auch mit Schwertern, als auch mit Krone, sowie mit Krone und Schwertern verliehen werden. Sowohl das Großkreuz wie die I. Klasse waren sogenannte Schärpenklassen mit Stern, während die II. Klasse mit Stern, aber ohne Schulterband, verliehen werden konnte. Das Offizierskreuz ist eine Steckdekoration bei der der untere Kreuzarm verlängert ist. Das Band unterscheidet sich nach Zivilverdiensten (weiss mit blauen Seitenstreifen und weissen Kanten), Militärverdiensten (weiss mit scharz-weiss-blauen Seitenstreifen und weissen Kanten) oder Verdienste im Staat, sog. Beamtenband (weiss mit schwarzen Seiten- und blauem Mittelstreifen).
In der Zeit vor dem ersten Weltkrieg war die Klassifizierung des Militärverdienstkreuzes folgende: Ritter 1. Klasse und Ritter 2. Klasse. Die Auszeichnungen glichen im Aussehen dem des Militärverdienstordens und waren ebenfalls blau emailiert, jedoch fehlten die Flammen in den Kreuzwinkeln. Diese Kreuze waren nach dem Tode des Beliehenen rückgabepflichtig.