Schloss Kaltenberg
Das Schloss Kaltenberg im gleichnamigen Dorf Kaltenberg innerhalb der Gemeinde Geltendorf (Landkreis Landsberg am Lech, Oberbayern), wurde im Jahre 1292 erbaut und befindet sich heute im Eigentum von Luitpold Prinz von Bayern, Urenkel des letzten bayerischen Königs, Ludwig III..
Schloss Kaltenberg, welches auch Veranstaltungsort des Kaltenberger Ritterturniers ist, liegt in der Nähe des Ammersees im oberbayerischen Landkreis Landsberg am Lech unweit der Landeshauptstadt München (ca. 30 km) und der mittelalterlich-romantischen Großen Kreisstadt Landsberg am Lech (ca. 19 km).
Geschichte
- Erbaut 1292 durch Herzog Rudolph
- Bewohnt durch das Geschlecht derer zu Haldenberg
- 1320 durch eine Familienfehde zerstört.
- um1425 Wiederaufbau durch den Augsburger Patrizier Peter Rehlinger
- 1468 Im Besitz der Hundt zu Lautterbach verkauft 1612
- 1514 wird der bayerische Geschichtsschreiber Wiguläus Hundt im Schloss geboren
- 1612 Übernahme durch die Landsberger Jesuiten
- 1633 im 30-jährigen Krieg durch die Schweden zerstört
- 1781 im Besitz des Ordens von Malta
- Um 1900 Eigentümer wird Maler Lorenzo Quaglio
- 1955 wieder im Besitz des Hauses Wittelsbach
Neuzeit
Heute (gebraut wird seit 1870) beherbergt Schloss Kaltenberg einen Teil der Braustätten der König Ludwig Schlossbrauerei.
Gebraut werden hier 100.000 Hektoliter Bier pro Jahr. Weitere (größere) Braustätte ist das 20 km entfernte Fürstenfeldbruck.
Das Schloss ist heute Wohnsitz von Luitpold Prinz von Bayern, und dessen Familie. Es dient aber auch als Veranstaltungsraum und beherbergt 2 Restaurants.
Die aufwändigen "Ritterspiele" auf dem Schlossgelände werden jährlich von zehntausenden Menschen besucht und haben das kleine Landschloss überregional bekannt gemacht. Die Hauptveranstaltung findet in der großen Turnierarena unterhalb des Schlosses statt, die 2006 nochmals erweitert wurde.
Beschreibung
Die vierflügelige Anlage geht weitgehend auf den Umbau des 19. Jahrhunderts zurück, der ab 1845 vom damaligen Besitzer Hauptmann Sommer in Auftrag gegeben wurde. Von der mittelalterlichen Anlage haben sich noch die Gräben erhalten. Der Kernbau des Westflügels geht auf die Landsberger Jesuiten zurück (17. Jahrhundert).
Neben dem Torbau fällt besonders der neugotische "Bergfried" mit seinen kleinen Ecktürmchen ins Auge. Die Fresken mit Motiven aus dem "Codex Manesse" entstanden erst im Zusammenhang mit den jährlichen Ritterspielen und sind noch teilweise unvollendet.
Vor dem Hauptschloss liegt der große Gutsbezirk, dessen schlichte Wohn- und Wirtschaftsbauten ebenfalls meist im 19. Jahrhundert entstanden. Das Gelände um das Hauptschloss ist dicht bewaldet. Eine neuzeitliche Brücke ermöglicht den Zutritt über den Halsgraben.
Literatur
- Georg Dehio: Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler: Bayern IV: München und Oberbayern. München, Berlin, 3. Aufl. 2006. ISBN 3-422-03115-4