Therapiefreies Intervall

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Als therapiefreies Intervall bezeichnet man den Zeitraum vom Eintreten eines medizinischen Notfallereignisses bis zum Eintreffen eines Rettungsmittels. Die Hilfeleistung kann hierbei über Ersthelfer oder aber ausgebildetes Rettungsdienstpersonal erfolgen.

Die Notwendigkeit der Ersten-Hilfe und der daraus resultierende Bedarf an entsprechenden Schulungsmaßnahmen ist nach wie vor unbestritten. Die z.B. von der Landesregierung in Schleswig-Holstein vorgegebene Rettungsfrist (Zeit bis zum Eintreffen des ersten Rettungsmittels am Einsatzort) beträgt 12 Minuten. Auf dieser Grundlage wird die Anzahl der Rettungsmittel berechnet. Da aber in der Realität auch mehrere Einsätze parallel vorkommen und auch die Witterungsverhältnisse diese Vorgaben negativ beeinflussen, ergibt sich für den erkrankten oder verunfallten Patienten ein therapiefreies Intervall. An der ersten Stelle der Rettungskette steht der Ersthelfer der nachhaltig über den Erfolg oder den Misserfolg der gesamten Hilfeleistung entscheidet. Es wird jedoch immer wieder festgestellt, dass nur selten effektive Erste-Hilfe-Maßnahmen von Laien durchgeführt werden. Besonders dramatisch wirkt sich dieser Sachverhalt bei den präklinischen Reanimation aus. Mehr als 50 % aller Herzerkrankungen ereignen sich außerhalb des Krankenhauses. Ein Ausbau des Rettungswesens wird jedoch wegen der mangelnden Realisierbarkeit ausgeschlossen. Damit ist die Verkürzung des therapiefreien Intervalls nur mit Hilfe von medizinischen Laien möglich. In vielen Orten, besonders in ländlichen Gebieten, wurden aus diesem Grund First-Responder-Einheiten durch die unterschiedlichsten Organisationen (z.B. DRK, Feuerwehren) ins Leben gerufen um das therapiefreie Intervall zu verkürzen.