Farnesische Sammlungen
Die Farnesischen Sammlungen sind die Sammlungen antiker Kunstschätze, die die Familie Farnese vor allem im Palazzo Farnese in Rom und der Villa Farnese in Caprarola zusammengetragen hatte.
Zu ihren wichtigsten Stücken gehören römische Nachbildungen griechischer Kunstwerke, vor allem
- der Farnesische Herkules (Kopie mit Signatur des Glykon von Athen, dessen Vorbild vermutlich eine Statue von Lysipp ist) - eine der berühmtesten Skulpturen der Antike, die das Bild des Herkules in der europäischen Vorstellungswelt festgeschrieben hat, und
- der Farnesische Stier, dessen Vorbild Apollonios von Tralleis und Tauriskos von Tralleis um 50 v. Chr. anfertigten.
Die Sammlungen wurden vor allem bei Grabungen in den römischen Caracalla-Thermen im Jahr 1547 bestückt.
Mit dem Tod des letzten Herzogs von Parma und Piacenza aus dem Haus Farnese im Jahr 1731 kamen die Sammlungen auf dem Erbwege über Elisabetta Farnese (1692-1766), dessen Nichte und die Ehefrau des spanischen Königs Philipp V. an die Bourbonen, und später durch beider Sohn Karl III.(1716-1788), König von Neapel und Sizilien (1734-1739), Herzog von Parma (1731-1737), und König von Spanien (1759-1788), nach Neapel. Dort wurden die Farnesischen Sammlungen 1826 in das Museo Archeologico Nazionale eingegliedert.
Literatur
- Rolf Michael Schneider: Der Hercules Farnese. In: Luca Giuliani (Hrsg.): Meisterwerke der antiken Kunst. S. 136-157. C. H. Beck Verlag, München 2005. 185 S. mit 77 sw-Abb.. ISBN 3-406-53095-X.