Grenadill

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 17. Februar 2010 um 16:40 Uhr durch 84.167.228.200 (Diskussion). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Afrikanischer Grenadilla
Systematik
Ordnung: Schmetterlingsblütenartige (Fabales)
Familie: Hülsenfrüchtler (Fabaceae)
Unterfamilie: Schmetterlingsblütler (Faboideae)
Tribus: Dalbergieae
Gattung: Dalbergien (Dalbergia)
Art: Afrikanischer Grenadilla
Wissenschaftlicher Name
Dalbergia melanoxylon
Guill. & Perrottet

Afrikanisches Grenadill-Holz (Dalbergia melanoxylon) ist eine Laubbaumart aus der Gattung der Dalbergien (Dalbergia) in der Unterfamilie der Schmetterlingsblütler (Faboideae).

Verbreitung

Die Art kommt in trockenen Savannengebieten der Sahel- und Sudanzone vom Senegal bis nach Eritrea und über die ostafrikanischen Savannen bis zum nördlichen Südafrika vor.

Nutzung

Grenadill-Holz (eine englische Bezeichnung ist „African Blackwood“) ist ein tief dunkelbraunes Hartholz der Palisander -Familie mit feiner schwarz-violetter Zeichnung. Es wird vor allem aus Mosambik und Tansania importiert und wurde im Handel früher fälschlicherweise als „Senegal-Ebenholz“ oder „Mosambik-Ebenholz“ bezeichnet, obwohl es nicht zur Ebenholz-Familie gehört. Zu Beginn des 16. Jahrhunderts wurde es von portugiesischen Händlern erstmals nach Europa gebracht und hat seither einen festen Platz im Holzblasinstrumentenbau erobert.

Mit einer Dichte von 1400 kg/m³ und einer Darrdichte von 1100 kg/m³ ist Grenadill eines der schwersten Hölzer. Der verwendbare Teil des Baumes ist das Kernholz. Es ist sehr fein und homogen strukturiert und fühlt sich bei Berührung glatt und etwas ölig an. Wegen der ungewöhnlichen Härte werden bei der Verarbeitung Sägen mit Zähnen aus Wolframcarbid oder Stellite verwendet. Wegen seiner einzigartigen Dichte ist es luftundurchlässig und auf Grund der extremen Härte lassen sich in das Holz exakte und scharfe Kanten schneiden.[1] Es wird vor allem im Holzblasinstrumentenbau hauptsächlich für Klarinetten, Oboen und Querflöten, aber auch für Blockflöten in hoher Lage (Garklein, Sopranino) und einige Sackpfeifen wie die Great Highland Bagpipes verwendet. Auch Teile von Orgeltastaturen werden mitunter aus Grenadill gefertigt.

Auf Grund seines langsamen Wuchses und des derzeit steigenden Verbrauchs treten bereits erste Engpässe in der Versorgung mit Grenadillholz auf, so dass selbst für Instrumente, die traditionell fast immer aus Grenadill gebaut werden, wie etwa die Great Highland Bagpipes, mittlerweile nach alternativen Holzarten gesucht wird.

Siehe auch: Palisander

Neben der Holznutzung spielt die Art auch eine Rolle als Viehfutter – das Laub und die Früchte werden besonders von Ziegen gerne gefressen.

Quellen

Literatur

  • Andrew Duncan, Gwen Rigby: Der Hobbytischler – Technik der Holzverarbeitung, Deutsche Ausgabe in Zusammenarbeit mit der Meisterschule Ebern für das Schreinerhandwerk, Orbis Verlag, München 1984, ISBN 3-572-00763-1

Einzelbelege

  1. Duncan et al., S. 201