Diskussion:Philanthropie

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Letzter Kommentar: vor 6 Monaten von Magiers in Abschnitt Kritik
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KALP-Kandidatur Februar 2015 (auf Wunsch des Autors abgebrochen)

Unter Philanthropie (φιλανθρωπία philanthrōpía, von φίλος phílos ‚Freund‘ und ἄνθρωπος ánthrōpos ‚Mensch‘) versteht man ein menschenfreundliches Denken und Verhalten. Als Motiv wird manchmal eine die gesamte Menschheit umfassende Liebe genannt, die „allgemeine Menschenliebe“. Materiell äußert sich diese Einstellung in der Förderung von Unterstützungsbedürftigen, die nicht zum Kreis der Verwandten und Freunde des Philanthropen zählen, oder von Einrichtungen, die dem Gemeinwohl dienen. Das Bild der Philanthropie prägen vor allem in großem Stil durchgeführte Aktionen sehr reicher Personen.

Einen Teil des Artikels habe ich schon vor längerer Zeit verfasst. Diesen Monat habe ich den Artikel rundum erneuert und stark erweitert, sodass er nun in einer komplett neuen Fassung vorliegt. Zum Grundsätzlichen ist zu bemerken: Es handelt sich um einen Artikel über Begriffs- und Ideengeschichte. Er behandelt die Philanthropie, d.h. die „allgemeine Menschenliebe“, als soziales und philosophisches Konzept und kulturgeschichtliches Phänomen. Menschenliebe ist eine Weiterleitung auf diesen Artikel. Es kann nicht Aufgabe des Artikels sein, die weltweite historische und gegenwärtige Praxis von Gemeinnützigkeit, Wohltätigkeit, Mildtätigkeit, privater Kulturförderung und Stiftungswesen darzustellen. Das kann kein einzelner Artikel leisten, und dieser ideengeschichtliche schon gar nicht. Dafür gibt es Artikel wie Wohltätigkeit, Wohlfahrt, Stiftung, Gemeinnützigkeit, Mäzen, Armenversorgung usw. Es ist also kein Versäumnis, sondern durchaus beabsichtigt, dass hier nicht auf die Aktivitäten einzelner lebender oder verstorbener Philanthropen eingegangen wird und d ass keine Listen von Großspendern und gemeinnützigen Stiftungen samt Angaben zu ihren Budgets und Tätigkeitsfeldern sowie Statistiken usw. geboten werden. Auch die christliche Nächstenliebe (caritas) ist ein anderes Thema – es gibt ein eigenes Lemma Nächstenliebe. Die Nächstenliebe wird im Artikel nur insoweit behandelt, als sie sich mit Philanthropie berührt oder überschneidet. Dasselbe gilt für den Altruismus. Man könnte das natürlich auch anders anpacken, aber ich hoffe auf Verständnis für diese Abgrenzung des Themas Philanthropie, die inhaltlich gut begründbar und praktisch angesichts der Länge des Artikels von 152 KB zwingend geboten ist. Nwabueze 19:45, 31. Jan. 2015 (CET)Beantworten

Exzellent Boah, ich verneige mich ehrfürchtig. --Armin (Diskussion) 11:37, 1. Feb. 2015 (CET)Beantworten

Lesenswert Bewertung nachträglich ebenfalls auf nur "lesenswert" geändert, weil die aufgezeigte Unwucht bei der Behandlung soziologischer Aspekte nicht behoben wird, in der Sache Zustimmung zur fundierten Kritik von Assayer, siehe unten.--Muesse (Diskussion) 20:24, 12. Feb. 2015 (CET)--Muesse (Diskussion) 20:49, 1. Feb. 2015 (CET) Ich möchte allerdings anregen, nochmals über das Verhältnis zur römischen humanitas nachzudenken. Humanitas ist paideia. Die Menschenfreundlichkeit ist lediglich ein nicht unbedeutender Teilaspekt der humanitas. Insoweit folge ich Gellius, der im Artikel zutreffend dargestellt wird. Allerdings wird im Artikel der falsche Eindruck erweckt, Cicero betrachte humanitas als philanthropia. Dies dürfte eine unzutreffende Zuschreibung sein. Zumindest fehlt es an einer überzeugenden Klärung der begrifflichen Relationen, falls diese Zuschreibung nicht intendiert wäre. Humanitas ist dem Menschen nach Cicero nicht angeboren, erst durch die Erziehung in den Künsten (artes) wird die Jugend zur humanitas geformt und gebildet (Cicero, Rede für Archias 4b: „[…] ab iis artibus, quibus aetas puerilis ad humanitatem informari solet [von den Künsten, durch welche man im Knabenalter gewöhnlich zur humanitas geformt wird]“). Diese Textstelle würde bei einer Gleichsetzung von humanitas mit philanthropia keinen Sinn ergeben, Cicero tendiert wie ihm folgend Gellius offenkundig zur paideia. Bildung, Kultur und Menschenfreundlichkeit vermischen sich demnach in dem Begriff humanitas im Sinne des wahren Menschseins, die einseitige Reduzierung auf den Teilaspekt der philanthropia würde die Vielschichtigkeit der humanitas schmälern. Insoweit ist meines Erachtens eine Präzisierung wünschenswert.Beantworten

Ein Artikel über menschliches Denken und Verhalten ist genial, genau sowas brauchen wir :) --WissensDürster (Diskussion) 12:30, 2. Feb. 2015 (CET)Beantworten
Im Artikel stand bereits: Bei ihnen [den Römern zu Ciceros Zeit] stand der Aspekt von Bildung, Kultiviertheit und allgemeinem Wohlwollen im Vordergrund, nicht das Element der karitativen Betätigung. Das hielt ich für ausreichend. Da aber offenbar weiterer Erläuterungsbedarf bestand, habe ich jetzt noch ein wenig ausgebaut. Auf die Begriffsgeschichte von humanitas möchte ich aber nicht näher eingehen, denn das ist ein eigenes Lemma. Nwabueze 20:56, 2. Feb. 2015 (CET)Beantworten
Prima, Deine Ergänzung verdeutlicht eine geistige Entwicklung Ciceros weg von der vulgärsemantischen Gleichsetzung von philanthropia und humanitas hin zu einer Bildung des edleren, höheren Selbst als wahres Menschsein: humanitas als paideia. Auf der höheren geistigen Stufe geht es also Cicero um die Verwirklichung der Idee des Menschen? Die aktive Nachahmung Gottes, die durch Vernunftanstrengung vollzogen werden kann (Platon, Theaitetos 176b-c)? Das Maß aller Dinge sei der Gott (Platon, Nomoi 716c)? Kann man das so sagen? Leider findet man im Wikipediaartikel Marcus Tullius Cicero zu seiner geistigen Entwicklung herzlich wenig; aber das hat jetzt mit dem Lemma hier nur marginal zu tun, da es dabei ja gerade um eine Überwindung der platten Philanthropia-Semantik geht.--Muesse (Diskussion) 09:30, 3. Feb. 2015 (CET)Beantworten
Jedenfalls kann festgestellt werden, dass Cicero anfangs unter humanitas eine allen Menschen zukommende Qualität verstand und später den Begriff in einem anderen, elitären Sinn verwendete, nämlich so, dass er in seinem vollen Umfang nur auf eine kleine Bildungselite zutrifft. Das läuft implizit darauf hinaus, der großen Masse der ungebildeten homines die humanitas abzusprechen: Sie sind demnach "nur dem Namen nach", nicht wirklich Menschen oder menschlich. Die ursprüngliche Begriffsverwendung, die auch in der Rhetorica ad Herennium vorkommt, geht einfach von der Etymologie des Wortes aus und hält sich an diese; ob man das als platt bewerten will, ist Ermessensfrage. Cicero nahm sich die Freiheit, Begriffsprägung und Begriffsetablierung im Sinne seiner Wertordnung zu betreiben. Nwabueze 21:56, 3. Feb. 2015 (CET)Beantworten
Für einen bekennenden Platoniker wie Cicero vermute ich eher das Gegenteil: Aus der Einsicht, dass wir Menschen alle aus krummem Holz geschnitzt sind gemessen am absoluten Ideal wahren Menschseins, folgen Güte und Mitgefühl für die menschlichen Schwächen. Dies impliziert erstens die Integration der philanthropia als Teilaspekt der humanitas auf einem höheren Reflexionsniveau (nämlich der Ideenlehre, hier: Idee des Menschen) und zweitens einen Bildungsauftrag an jeden einzelnen Menschen, sich selbst seinem eigenen Ideal anzugleichen (paideia).--Muesse (Diskussion) 01:36, 4. Feb. 2015 (CET)Beantworten

Exzellent Ganz großes Lob, mit "ich verneige mich ehrfürchtig" ist eigentlich alles gesagt :) Der Artikel ist sehr fundiert, einige Bilder mehr würden meinem Geschmack nach allerdings nicht schaden, wobei ich weiß, dass weitere Bilder zu finden durchaus schwierig ist.--CG (Diskussion) 17:59, 3. Feb. 2015 (CET)Beantworten

Exzellent Hervorragender Artikel. Ich schließe mich meinem Vorredner Cavaliere grande an. Mediatus 17:44, 4. Feb. 2015 (CET)Beantworten

Exzellent Lieber Kollege Nwabueze, herzlichen Glückwunsch zu diesem Artikel. Gruß H.W. --HW1950 (Diskussion) 11:31, 8. Feb. 2015 (CET)Beantworten

Der Autor hat seinen Artikelgegenstand begriffs- und ideengeschichtlich definiert und damit bestimmte Aspekte von vornherein ausgeschlossen. Das muß man nicht überzeugend finden. Es ist ein Artikel zur Philanthropie und nicht einer zur Philanthropie (Philosophie) oder zur Philanthropie (Begriff). Also darf der Artikel Philanthropie als soziale Praxis nicht ausklammern. Er muß deshalb auch nicht ausufern; er müßte aber anders konzipiert sein. Bezeichnenderweise hält sich der Autor auch selbst nicht an seine Vorgaben und Einschränkungen. Dazu später mehr. Ich skizziere zunächst vier Punkte, die mir sträflich vernachlässigt scheinen. Sie orientieren sich an meiner Kenntnis der Philanthropie vom ausgehenden 18. bis 20. Jhd..
  • Habitus. Die Philanthropie der Aufklärung distanzierte sich von der überkommenen, nicht zuletzt konfessionell geprägten Armenfürsorge. Ziel war nicht nur das Verteilen von Spenden, sondern dahinter steckte ein umfassendes Erziehungsprogramm, durch das die Armen von Aberglauben, Hofnungslosigkeit und Unwissenheit befreit werden sollen. Es handelte sich also nicht nur um ein Programm der Reform wohlfahrtlicher Einrichtungen, sondern um eines der Sozialreform, die zugleich als Gesellschaftsreform verstanden wurde. Philanthropie war Ausdruck bürgerlicher Lebensweise und Werte und also solche historischem Wandel unterworfen.
  • Macht. Philanthropisches Engagement legitimierte politischen Führungsanspruch, sowohl gegenüber traditionellen Eliten als auch gegenüber den Unterschichten. Die Verbreitung bürgerlicher Werte und Lebensformen sollte Klassengegensätze überwinden und pazifieren. Damit verknüpft war ein Leistungsdiskurs, der politische Unterdrückung legitimieren konnte, bspw. das Dreiklassenwahlrecht.
  • Integration. Philantropie konstituierte einen sozialen Raum für Netzwerke, produzierte soziales und symbolisches Kapital und damit wiederum auch ökonomisches Kapital. Philanthropie überbrückte auch Widersprüche und Konflikte innerhalb des Bürgertums, etwa zwischen Wirtschafts- und Bildungsbürgertum.
  • Emanzipation. Philanthropie eröffnete bürgerlichen Frauen soziopolitischen Getaltungsraum in einer Zeit als ihre politische und gesellschaftliche Partizipation beschränkt war. Aber auch Minderheiten wie Juden vermochten auf dem Wege der Philanthropie Defizite politischer Partizipation auszugleichen.
Es liegt auf der Hand, dass diese Punkte nicht in Artikeln wie Wohltätigkeit, Wohlfahrt, Stiftung usw. abgehandelt werden können. Sie werden in der Sekundärliteratur mit der Philanthropie als Konzept und soziale Praxis verknüpft.
Orientiert man sich an den Prämissen des Artikels, so fällt auf, dass die Antike dominiert. Hier gibt es sogar ein Kapitel zur philanthropischen Praxis, ein erster Widerspruch zum proklamierten philosophie-ideengeschichtlichen Programm. Mit dem Abschnitt zur Frühen Neuzeit fällt das Niveau rapide ab. Was sich in den Teilen zur Antike noch als integrierte Darstellung flüssig liest, entwickelt sich zur stereotypen Abarbeitung einzelner Autoren, die sich zur Philanthropie bzw. Menschenliebe geäußert haben. Die Abschnitte beginnen mit einer Namensnennung. Dann wird Werk um Werk unberührt von jeglichem historischen Kontext eins nach dem anderen abgehandelt wird. Es dominieren Zitate aus den Originalschriften; Literatur zum Philanthropismus ist Mangelware; Forschungsfragen, Kontroversen gar, finden keine Erwähnung. Sätze wie: "Es gelang ihm, Pädagogen von seinen Ideen zu begeistern, und er fand viele Mitarbeiter," sind banal und erklären historisch nichts. "gingen vom philanthropistischen Gedankengut bedeutende Impulse aus," ist weaselig. Welche Impulse?
Der Abschnitt zur Société Philanthropique de Paris konstatiert phänomenologisch, erklärt allerdings nichts: "An deren Stelle setzte sie die Philanthropie als universelle bürgerliche Tugend eigenen Werts. Unterstützt wurden „würdige“ Arme (pauvres méritants), das heißt solche, deren Armut nicht auf Selbstverschulden zurückgeführt wurde." Was steckt denn dahinter? Doch wohl auch die Argumentation, dass die bestehende Wohlfahrt den Armen keinen Anreiz zur Arbeit gebe und deshalb der staatlichen Ökonomie schade. Eine Geschichte der Philanthropie ist eben auch eine Geschichte des bürgerlichen Kapitalismus.
So setzt sich das fort. Im Kapitel zum 19. Jhd. spielt praktizierte Philanthropie gleich gar keine Rolle mehr. Der Wandel im 20. Jhd kommt ebensowenig vor. Dafür Sigmund Freud, Erich Fromm, Arnold Gehlen, was dokumentiert, in welche Sphären sich der Artikel entwickelt. Wohlfahrtsstaatlichkeit und Philanthropie? Kein Thema. Dafür chinesische Philosophie. Was bei mir die Frage aufwirft: Ist Philanthropie tatsächlich ein transkulturelles Phänomen, oder nicht eher eines, das mit dem Aufstieg der nordatlantischen Staatenwelt (des "Westens", um mit HA Winkler zu sprechen) im Zuge der Industrialisierung verknüpft ist, infolgedessen der bürgerliche Wertehimmel hegemoniale Wirkung entfaltete? Ist eine eurozentristische Perspektive nicht legitim? Und wenn man meint, sich auf den unsicheren Boden des Werteuniversalismus begeben zu müssen, warum dann Konfuzianismus und nicht Buddhismus?
Nun, es wird auch noch Nordamerika nachgereicht, jetzt wiederum mit soziologischen Aspekten, ein erneuter Stilbruch gemessen an der sonstigen Artikelanlage. So wird dann beim Abschnitt zu den Kontroversen auch nicht klar, warum gerade dies an dieser Stelle abgehandelt wird, während Forschungsfragen zur Philanthropie des 18. bis 20. Jhds. ausgeklammert werden. Amerikakritik? Zufall?
In der Summe: Ein inkonsistenter Artikel, der in sich starke Qualitätsschwankungen aufweist. Die Vorgaben eines rein begriffsgeschichtlichen Artikels werden nicht eingehalten. Sozial- und kulturhistorische Möglichkeiten werden ausgelassen. Selbst wenn man den Artikel nur als einen zur Begriffsgeschichte lesen würde, fallen Ungleichgewichte, Längen und die nicht transparente Auswahl zitierter Autoren auf, die zusammenhanglos abgehandelt werden. Über lange Passagen wird nicht mehr als eine subjektive Materialsammlung geboten. Der Artikel kann in weiten Teilen gekürzt werden, und durch eine stringente, aus der Sekundärliteratur gearbeitete Darstellung ersetzt werden. Die bezeichneten Lücken halte ich für gravierend und evident. Daher keine Auszeichnung--Assayer (Diskussion) 03:46, 11. Feb. 2015 (CET)Beantworten
Nix für ungut, da Du im Prinzip recht hast und der von Dir skizzierte der bessere Artikel wäre, aber sind diese Maßstäbe nicht zu hoch gegriffen? Ich beteilige mich selten an Exzellenzdiskussionen, deswegen die Nachfrage. --JosFritz (Diskussion) 04:34, 11. Feb. 2015 (CET)Beantworten
Die Entscheidung, wie man einen Artikel inhaltlich gestaltet, orientiert sich nicht an hohen oder niedrigen Maßstäben, sondern ist zunächst eine inhaltliche Entscheidung, die als solche begründbar sein sollte. In diesem Fall sehe ich das Thema mit gravierenden Auslassungen in Kernbereichen behandelt (vgl. die KALP-Kriterien), die ich nicht hinreichend begründet sehe. Deshalb habe ich darauf verwiesen, dass ein Lemma zur Philanthropie an sich nicht nur Philosophie- und Begriffsgeschichte sein kann, sondern auch die soziale Praxis behandeln muß. Hinzu kommt dann noch die Inkonsequenz, dass der Artikel partiell eben sehr wohl soziologische Aspekte diskutiert und für den Fall, dass jemand meint, der Rahmen des jetzt schon langen Artikels würde gesprengt, habe ich argumentiert, dass in manchen Abschnitten erhebliche Kürzungen sinnvoll wären.--Assayer (Diskussion) 14:54, 11. Feb. 2015 (CET)Beantworten
Wie gesagt, inhaltlich stimme ich Deinen Ausführungen zu, so lernt man das wissenschaftliche Arbeiten an der Uni, wenn man es denn lernt. Danke für die Antwort. Ich bin mir nur nach wie vor nicht sicher, ob bei dieser rigiden Bewertung die Relation zu anderen "exzellent"-Bewertungen gewahrt bleibt. Über Deinen Beitrag habe ich mich gefreut, weil Du präzise auf die Schwachstellen hinweist. Wenn wir diese professionelle Rücksichtslosigkeit bei allen Kandidaten anwenden, habe ich sicher nichts dagegen. --JosFritz (Diskussion) 15:10, 11. Feb. 2015 (CET)Beantworten
Ich entscheide nicht allein über eine (Nicht-)Auszeichnung. Die Auswertung erfolgt primär durch eine Gewichtung und Wertung der für oder gegen die Auszeichnung vorgebrachten Argumente (KALP). Meine Argumente liegen auf dem Tisch und können diskutiert werden.--Assayer (Diskussion) 15:27, 11. Feb. 2015 (CET)Beantworten
Deine sehr fundierte sozialwissenschaftliche Kritik hört sich absolut überzeugend an, die gewissen Disproportionen zum Beispiel bzgl. der USA verbunden mit einem leichten Hang zum Antiamerikanismus (Titelbild: feister Ami scheffelt Geld und gibt sich selbstgefällig gönnerhaft) sind mir beim Lesen auch aufgefallen. Aber was erwartest Du? Man sollte nicht beckmessern, sonst vertreibt und entmutigt man die Autoren. Nwabueze ist ein hervorragender Altertumswissenschaftler, er ist kein Philosoph und kein Soziologe. Sobald jemand fachfremd agiert, entsteht notwendig ein gewisses Qualitätsgefälle. Er hat gerade bei diesem Artikel eine interdisziplinäre Einzelkämpferkühnheit und Einsatzbereitschaft bewiesen, die ihresgleichen sucht. Nicht umsonst hat er eine altertumswissenschaftliche Fangemeinde fachfremder Laien, die seine monatlichen Artikel lieben und zu denen auch ich mich rechnen darf. Wenn wir diesen Artikel nicht auszeichnen, dann sollten wir 90 % aller ausgezeichneten Artikel ebenfalls abstufen.--Muesse (Diskussion) 18:21, 11. Feb. 2015 (CET)Beantworten
Da würde mich interessieren, wo Du die Grenze zwischen fundierter und beckmesserischer Kritik ziehst. Dessen ungeachtet: Eben weil Nwabueze ein profilierter, versierter und anerkannter Autor ist, sehe ich nicht, warum ich seine Artikel milder beurteilen sollte als die anderer Autoren. Wer, wenn nicht er, kann denn mit Kritik produktiv umgehen? Denn schließlich orientieren sich die KALP-Kriterien am Artikel und nicht an den anderweitigen Verdiensten eines Autors, auch wenn es die Intention des KALP-Projekts ist, Mitarbeiter zu motivieren. Über die Qualität aller ausgezeichneten Artikel maße ich mir kein Urteil an.--Assayer (Diskussion) 19:01, 11. Feb. 2015 (CET)Beantworten
Es besteht beispielsweise die Handlungsoption, mit "abwartend" zu bewerten und konkrete sozialwissenschaftliche Fachliteratur zu benennen, die noch ausgewertet werden soll. Falls dies unzulänglich abgearbeitet wird, kann immer noch mit "keine Auszeichnung" bewertet werden.--Muesse (Diskussion) 19:20, 11. Feb. 2015 (CET)Beantworten
Ich möchte betonen, dass von einem Hang zum Antiamerikanismus keine Rede sein kann. Das wäre POV und daher eine üble Sache. Das Bild rechts oben ist eine Karikatur und als solche notwendigerweise verzerrend. Ich habe es auf Vorschlag von Benutzer:Armin P. eingefügt, da hinsichtlich der Bebilderung ein gewisser Notstand bestand. Einen einzelnen Philanthropen oder eine einzelne Institution durch ein Bild an dieser Stelle hervorzuheben würde mir sicher als Willkür und POV angekreidet. Dass die Karikatur als Blickfang nicht optimal ist, sehe ich schon. Ein Bild neben der Einleitung wird erwartet und ich habe nichts Besseres gefunden. Für diesbezügliche Verbesserungsvorschläge bin ich natürlich offen. Nwabueze 01:52, 12. Feb. 2015 (CET)Beantworten

+ JosFritz, + Muesse: Deine Kritik, Assayer, mag ja durchaus berechtigt sein, würden wir jedoch das von dir skizzierte Qualitätsniveau an die auszuzeichnenden Artikel anlegen, hätten die wenigsten der bislang ausgezeichneten Artikel ihre Auszeichnung verdient. Du legst meines Erachtens einfach die Messlatte zu hoch an. – Schauen wir auf das derzeitige Qualitätsniveau durchschnittlicher WP-Artikel, so sticht dieser Artikel von Nwabueze nun doch deutlich heraus. Und Qualität können wir nur messen auf der Basis des derzeitigen Ausbaus der WP, können aber nicht das Vollkommene zum Maßstab unserer Bewertung machen. Gruß H.W. --HW1950 (Diskussion) 19:09, 11. Feb. 2015 (CET)Beantworten

Also H.W., für einen Platonexperten wie Nwabueze ist natürlich der einzig wahre Maßstab das in sich ruhende Vollkommene, nämlich die Idee, was denn sonst? Fall jetzt nicht vom rechten Glauben ab... Aber im Ernst: Assayer ist insoweit zuzustimmen, als interdisziplinäre Artikel auch interdisziplinär einheitlich streng zu bewerten sind. Es gibt keine mildernden Umstände für fachfremde Artikelabschnitte.--Muesse (Diskussion) 19:47, 11. Feb. 2015 (CET)Beantworten
Lieber Kollege Muesse, da hast du sicherlich Recht, ich wollte allein zu bedenken geben, dass wir als Maßstab unserer Bewertung den derzeitigen durchschnittlichen Qualitätsstandard von WP-Artikeln nicht aus den Augen verlieren sollten. - Und zum Prinzip Hoffnung: Irgendwo haben wir ja im Credo der WP den Mythos von der Schwarmintelligenz: Und da wird dann kommen dereinst der Tag, an dem Horden professoraler Benutzer über die Wikipedia herfallen werden, ausmerzen werden das Unvollkommene und schaffen werden die beste aller denkbaren Enzyklopädien. – Bis dahin werden wir wohl mit dem Unvollkommenen leben müssen, aber lange kann es ja nicht mehr dauern, bis jener Tag kommt. – Stell schon mal eine Flasche Sekte kalt. Grüße H.W. --HW1950 (Diskussion) 20:40, 11. Feb. 2015 (CET)Beantworten
Ich weiss sehr wohl, dass Artikel noch während der Kandidatur weiter bearbeitet werden und habe in solchen Fällen auch mein Votum entsprechend angepasst. Abwartend hielt ich diesmal für keine Option, weil ich sehr grundlegende, konzeptionelle Kritik geübt habe. Warten wir mal eine Stellungnahme des Hauptautors ab. Das im Artikel angeführte Buch von Frank Adloff enthält eine Forschungsüberblick und weiterführende Literaturnachweise. Zu beachten wären dabei die Arbeiten aus dem Kontext der historischen Bürgertumsforschung, etwa von Jürgen Kocka oder Gabriele Lingelbach. Zur Geschlechterperspektive siehe zusammenfassend Kathleen McCarthy (Hg.), Women, Philanthropy and Civil Society. Bloomington 2001. Studien zu Einzelaspekten gibt es zuhauf. Orientieren kann man sich an Forschungsüberblicken in Sammelbänden (jeweils die Einleitungen), etwa Charity, Philanthropy and Reform. From the 1690s to 1850. hg. von Hugh Cunningham u. Joanna Innes (1998) oder Philanthropy, Patronage, and Civil Society, hg. von Thomas Adam (2004) Ein theoretischer Schlüsseltext ist Die Gabe (1923) des französischen Soziologen Marcel Mauss mit seinem Konzept der Reziprozität und seinen Überlegungen zur Schenkökonomie.--Assayer (Diskussion) 01:32, 12. Feb. 2015 (CET)Beantworten

Ich gehe zunächst auf spezielle Kritikpunkte und dann aufs Grundsätzliche ein.

  • Es trifft zu, dass der Philanthropismus nur summarisch behandelt wird. Das ergibt sich aus dem Umstand, dass es (sinnvollerweise) einen eigenen Artikel Philanthropismus gibt. Redundanz ist zu vermeiden, eine ausführlichere Darstellung ist Sache des Spezialartikels. Hinzu kommt, dass der Philanthropismus als pädagogische Bewegung zahlreiche Aspekte enthält, die mit Philanthropie wenig oder nichts zu tun haben, sondern nur auf effiziente Pädagogik abzielen. Daher ist der Philanthropismus nur partiell Teil des hier zu behandelnden Themas.
  • Es wird kritisiert, dass die chinesische Tradition (Mohismus) behandelt wird, nicht aber die buddhistische Wohltätigkeit. Das ist keineswegs inkonsequent, sondern sachlich begründet. Der chinesische Diskurs über den Mohismus weist starke inhaltliche Parallelen zum abendländischen Diskurs über Philanthropie/Menschenliebe auf. Da "Menschenliebe" eine Weiterleitung auf diesen Artikel ist, kann die chinesische Tradition nur in diesem Artikel in einen allgemeinen Kontext eingeordnet werden. Im Buddhismus (und Hinduismus) hingegen handelt es sich nicht um Menschenliebe/Menschenfreundlichkeit, sondern um ein allgemeines Wohlwollen gegenüber allen Lebewesen, d.h. der Mensch wird nicht als Gattungswesen thematisiert, was aber für Philanthropie/Menschenliebe konstitutiv ist. Daher gehören Buddhismus und Hinduismus hier nicht zum Thema, wohl aber der chinesische Mohismus.
  • Es wird kritisiert, dass über weite Strecken bloße Fakten und Zusammenfassung von Positionen einzelner Denker aneinandergereiht werden, statt dass eine historische und soziologische Analyse geboten wird; die Faktenaufzählung wird als banal betrachtet, und es wird kritisiert, dass sie historisch nichts erklärt. Meines Erachtens hängt das mit der Natur eines Wikipedia-Artikels zusammen, der keine wissenschaftliche Untersuchung ist, sondern ein breites, mit dem Thema kaum vertrautes Lesepublikum in das Thema einführen soll. Diese Aufgabenstellung impliziert eine starke Gewichtung der „banalen“ Fakten, die im Zentrum solcher enzyklopädischer (nicht fachenzyklopädischer) Information stehen. Das ist natürlich nur meine Sichtweise, man kann es auch auf andere Arten, z.B. so wie Assayer, sehen und anpacken.

Zum Grundsätzlichen:

  • Wie ich eingangs schon dargelegt habe, handelt es sich um einen begriffs- und ideengeschichtlichen Artikel, der die historische und gegenwärtige philanthropische Praxis nur am Rande behandelt und nur insoweit das im Rahmen dieses begrenzten Konzepts sinnvoll erscheint. Dagegen werden nun zwei Einwände erhoben: erstens, dass die Lemmabezeichnung "Philanthropie" eine breitere Thematik ankündigt als die tatsächlich behandelte, und zweitens dass die Beschränkung auf Begriffs- und Ideengeschichte nicht konsequent durchgehalten wird. Damit verbindet sich die Forderung nach einer vollen Einbeziehung der neuzeitlichen philanthropischen Praxis. Dazu möchte ich bemerken:
    • Wenn die philanthropische Praxis ab dem 18. Jahrhundert dargestellt werden soll, ist das nicht durch einfache Erweiterung des Artikels um entsprechende Abschnitte durchführbar, sondern ein völlig anderes Gesamtkonzept. Wenn die von Assayer aufgelisteten Punkte einbezogen werden sollen, dann handelt es sich um ein Konzept, das verlangt, dass die neuzeitliche Praxis den Schwerpunkt des Artikels bildet. Sie müsste dann mindestens die Hälfte des Textes ausmachen, anderenfalls ist keine quantitative Ausgewogenheit gegeben. Die enzyklopädische Relevanz der Praxis, insbesondere der gegenwärtigen, ist ja weit größer als die der im Artikel behandelten philosophischen Ideen. Da niemand eine Aufblähung auf 300 KB oder mehr will, müsste dann die Antike nicht nur - wie von Assayer verlangt - gekürzt, sondern radikal zusammengestrichen werden, sie bildet dann nur noch eine knapp darzustellende Vorgeschichte zum eigentlichen Artikelthema.
    • Eine Darstellung der Praxis seit dem 18. Jahrhundert müsste aber noch viel mehr umfassen als die von Assayer genannten Punkte. Es müsste eine chronologische Darstellung der Geschichte dieser Praxis geboten werden, mit Nennung der bedeutenderen Philanthropen, Stiftungen und Institutionen und ihrer Tätigkeitsschwerpunkte; es müssten längere Abschnitte über einzelne Länder - jedenfalls Deutschland, Frankreich und Großbritannien - her; es müssten statistische Angaben her über den Umfang der Aktivität weltweit und in den wichtigsten Ländern, über die Gewichtung der Tätigkeitsfelder wie Bildung, Forschung und Kulturförderung, über die Effizienz und ihre Messung usw.; es müsste auf die Geschichte der staatlichen Reglementierung und Lenkung durch die Steuergesetzgebung bis zur Gegenwart eingegangen werden. Das alles ist in einem einzigen Artikel von vernünftigem Umfang nicht zu bewerkstelligen, außer wenn der jetzige Artikelinhalt auf eine sehr summarische Darstellung (einen kleinen Bruchteil des aktuellen Umfangs) reduziert wird. Ich halte eine angemessene Darstellung sowohl der Ideengeschichte als auch der Praxis in einem einzigen Artikel nicht für durchführbar. Daher bin ich weiterhin für eine Trennung zwischen diesem primär begriffsgeschichtlichen Artikel und einem noch zu schreibenden Artikel über die philanthropische Praxis der Neuzeit. Eine Kürzung des jetzigen Textes lehne ich ab, da alles darin für das Thema enzyklopädisch relevant ist.
    • Die Kritik, dass die aktuelle Lemmabezeichnung mehr ankündigt als dann geliefert wird, ist allerdings berechtigt. Dort muss also angesetzt werden, die Bezeichnung sollte dem Inhalt entsprechen. Wenn diese Forderung als zentraler Gesichtspunkt betrachtet wird, dann schlage ich folgende Vorgehensweise vor: (1) Umbenennung des Artikels in Menschenliebe; (2) Entfernung der nicht begriffs- und ideengeschichtlichen Passagen, um die geforderte Konsequenz zu erreichen; (3) Neustart der Kandidatur unter der neuen Bezeichnung. Dann wäre "Philanthropie" eine Weiterleitung auf "Menschenliebe", bis jemand einen Artikel verfasst, der schwerpunktmäßig die neuzeitliche philanthropische Praxis beschreibt. - Dieses Vorgehen hätte Vor- und Nachteile. Ich plädiere nicht dafür, biete es aber als Lösungsmöglichkeit an, falls die hier an der Diskussion Beteiligten es mehrheitlich als Verbesserung gegenüber dem aktuellen Zustand bewerten. Falls weder diese Alternative noch das bisherige Konzept Anklang findet, bin ich bereit die Kandidatur abzubrechen. Nwabueze 14:25, 12. Feb. 2015 (CET)Beantworten

Die von Dir aufgezeigte dramatisch gruselige Alternative bis hin zur lustlosen Thematik trockener Ländervergleiche mit Statistik, staatlicher Reglementierung und Steuergesetzgebung, bei der sich fast jedem Leser schon ganz natürlich die Nackenhaare voller Widerwillen sträuben, führt rhetorisch eindrucksvoll Assayer ad absurdum und verdeutlicht zwingend die absolute Alternativlosigkeit Deiner Darstellung. Wirklich? Mein Empfinden ist: Du mauerst. Fakt ist, dass die disproportionale Darstellung der soziologischen Aspekte selbst einem Laien beim ersten Überfliegen ins Auge springt. Zwischen der Antike und den USA klafft eine Lücke. Diese Unwucht in der Darstellung ist vorhanden, da beißt die Maus keinen Faden ab. Bei der Epochengliederung ist mir noch nicht ganz klar: Wo sind Mittelalter und Renaissance/Humanismus, gibt es dort keine ideengeschichtliche Anknüpfung? Insbesondere für den Renaissancehumanismus wäre dies ein erstaunlicher Befund, aber im HWPh entdecke ich dazu auch nichts--Muesse (Diskussion) 16:16, 12. Feb. 2015 (CET)Beantworten

Natürlich kann man ein umfassendes Programm der Darstellung philanthropischer Praxis entwickeln. Man muß es aber nicht. Überblicksdarstellungen gelingt es auch, das Thema problemorientiert abzuhandeln ohne auszuufern. Auch könnte man ein ähnlich umfassendes begriffsgeschichtliches Programm entwerfen und den Artikel auch damit ohne weiteres über die 300k Grenze treiben. Der Punkt der Inkonsitenz, dass also gegenwärtig keine reine begriffsgeschichtliche Darstellung geboten wird, scheint mir in der Replik nicht behandelt, allenfalls zugestanden.
Richtig ist freilich, dass ich ein anderes Gesamtkonzept anlege. Man kann das auch damit illustrieren, dass ich den Buddhismus natürlich nicht erwähnt habe, weil ich inhaltliche Parallelen gesehen hätte, sondern weil etwa in Studien zu Japan eine Tradition der Philanthropie schon vor christlichen Einflüssen konstatiert wird. Dabei wird auf Philanthropie als Gemeinwohlarbeit und auf das Beispiel buddhistischer Mönche verwiesen, also auf Philanthropie als Praxis. Dass der chinesische Diskurs über den Mohismus starke inhaltliche Parallelen zum abendländischen Diskurs über Philanthropie/Menschenliebe aufweist, mag ja sein, doch warum wird sie in diesem Artikel erörtert? Transkulturelle Verbindungen und Einflüsse werden nicht aufgezeigt. Natürlich, wenn man eine philosophiegeschichtliche Abhandlung zur Menschenliebe anstrebt, mag das angehen. Aber Philanthropie ist eben nicht nur der Begriff der Menschenliebe, sondern auch eine Form sozialer Fürsorge, eine soziale Praxis und eine Legitimationsstrategie. Der philosophiegeschichtliche Fokus auf die Menschenliebe erklärt zwar vielleicht, warum Sigmund Freud zitiert wird, den ich mit Philanthropie nun überhaupt nicht in Verbindung bringe; aber es rechtfertigt nicht, Marcel Mauss und seinen Schlüsseltext zum soziologischen Verständnis der Philanthropie zu übergehen.
Über den Abschnitt über den modernen politischen und soziologischen Diskurs über philanthropische Praxis gäbe es auch noch Kritisches zu sagen. Die amerikanische Philanthropie hat ihre Ursprünge in Europa und läßt sich bis in die Kolonialzeit zurückverfolgen. Im Artikel wird indes primär der "gospel of wealth" eines Andrew Carnegie und John D. Rockefeller beschrieben, bei dem philanthropy soziale Reformen und Umverteilung ersetzen sollten.
Die Aneinanderreihung einzelner Denker als Darstellungsform legt keinen Fokus auf Fakten und ist auch nicht enzyklopädisch. Offen zu legen wäre vielmehr, wie die Auswahl der einzelnen Denker begründet wird, und wie die Auswahl der zitierten Textstellen. Thomasius und Wolff, aber nicht Pufendorf? Gellert ohne Gottsched? Und kein Wort über den Pietismus? Eine Kürzung des jetzigen Textes wird abgelehnt, da alles darin für das Thema enzyklopädisch relevant ist. Wie begründet sich aber die Auswahl der Autoren und Textstellen für den Teil "moderne Philosophie"? Gegenseitige Rezeption wird jedenfalls nicht aufgezeigt. Sekundärliteratur, an der man sie orientieren könnte, wird keine angegeben. Und wo ist die Kritik an der Philanthropie, wie sie von Marxisten wie Karl Kautsky oder, ganz anderes Beispiel, von Zionisten wie Theodor Herzl geübt wurde? Mir geht es nicht darum, den Artikel hier weiter aufzublähen, aber mich würde interessieren, nach welchen Kriterien demgegenüber bspw. Klages und Berdjajew enzyklopädisch relevant erscheinen. In welches Thema wird das Lesepublikum hier eingeführt? Mir scheint es eher, als ob gerade die Leser ohne Hintergrundwissen mit einem chaotischen Sammelsurium unterschiedlicher Denker konfrontiert werden.--Assayer (Diskussion) 01:04, 13. Feb. 2015 (CET)Beantworten
@Muesse: Das hast du völlig missverstanden. Der Hinweis auf die Alternative mit Darstellung der einzelnen Länder in der Moderne, mit konkreten Zahlen über die ökonomische Bedeutung der Philanthropie, Steuergesetzgebung etc. ist keineswegs ein Versuch, Assayers Konzept rhetorisch anzugreifen, sondern völlig ernst gemeint. Es gibt Mengen von Literatur darüber, und wenn man die Praxis in die Darstellung einbezieht, ist das ein hochrelevanter Teil des Themas. Siehe z.B. den Statistikabschnitt im Philanthropieartikel der französischen Wikipedia.
Die Lücke zwischen der Antike und dem 18. Jahrhundert ergibt sich daraus, dass enzyklopädische Relevanz relativ ist. Natürlich kann man in jedem Jahrhundert - wenn man unbedingt will und intensiv sucht vielleicht in jedem Jahrzehnt - irgendeine Äußerung finden, die bei wohlwollender Betrachtung noch als halbwegs einschlägig betrachtet werden kann. Es kommt aber darauf an, sinnvoll nach dem Ausmaß der Relevanz zu gewichten, also nicht zu jedem Jahrhundert irgend etwas zu bringen, nur damit nicht der Eindruck entsteht, man habe ein Jahrhundert schlicht übersehen. Nwabueze 02:21, 14. Feb. 2015 (CET)Beantworten
Dann bin ich ja beruhigt, dass es Dir nicht darum ging, den „schwächeren logos zum stärkeren zu machen“. Rhetorik als „Produzentin von Überzeugung“ ist auch im wikipedianischen Diskurs eher störend als hilfreich. Nun stimmt mein Weltbild wieder und die Sterne behalten ihren Platz am Firmament...--Muesse (Diskussion) 10:35, 14. Feb. 2015 (CET)Beantworten

Lesenswert. Der Artikel bietet eine beeindruckende Fülle von Informationen und Positionen zum Thema und ist zudem gut geschrieben. Insofern verstehe ich die vielen, wenn auch kaum eine Begründung enthaltenden Exzellent-Voten. Er hat jedoch die von Assayer aufgezeigten strukturellen Mängel mit der seltsamen Mischung von einerseits Längen in der Darstellung und andererseits Auslassungen durchaus essentieller themenrelevanter Inhalte. Die letzte Antwort des Hauptautors geht imho auf diese Kritik in der Sache nicht wirklich konstruktiv ein, sondern entwirft Szenarien von (Schein-)Alternativen bis zum Abbruch der Kandidatur. Ob eine Nichtauszeichnung keine Unverhältnismäßigkeit im Vergleich zu anderen schwächeren Artikeln sei, die ausgezeichnet wurden, wird von Kollegen gefragt. Nun, ob 20 oder 157 KB Umfang, sagt wenig über die Qualität eines Artikels aus. Ich halte diesen hier zur Auszeichnung stehenden wegen seiner strukturellen Mängel und Ungleichgewichte nicht für exzellent, aber aufgrund der gut belegten, informativen und leserfreundlichen Darstellung für lesenswert. -- Miraki (Diskussion) 20:00, 12. Feb. 2015 (CET)Beantworten

Da ich oben angesprochen wurde: Sicherlich gehen unsere Ansprüche bisweilen über eine Lesenswert und ein Exzellent mal mehr und mal weniger auseinander (wie so vieles andere wohl auch). Auch mir werden öfters schon zu hohe Ansprüche in wikipedia unterstellt. Das vorweg. Die Kritik von Benutzer:Assayer empfinde ich (als Unbeteiligter) aber nicht zum ersten Mal als unverhältnismäßig. Bei "keiner Auszeichnung" hat es keinerlei qualitativen Fortschritt durch die Komplettüberarbeitung gegeben. Das Ergebnis ist dasselbe: Keine Auszeichnung. Wir schreiben hier keine Doktorarbeiten, sondern Enzyklopädieartikel. Man sollte sich mal den relativ geringen Stellenwert von Enzyklopädieartikeln in der Fachwelt vergegenwärtigen. Professoren haben wenig Zeit und Lust, für einen Artikel von 1-2 Seiten Dutzende von teils umfangreichen Spezialuntersuchungen auszuwerten. Kein Professor würde für einen Fachlexikonartikel die Literatur verarbeiten, die hier bereits in ehrenamtlicher Arbeit herangezogen worden ist. Öfters lässt der Professor solche Artikel von einem seiner Mitarbeiter schreiben, der fachlich noch eine kleine Leuchte ist - dann wird der Artikel erfahrungsgemäß oft sogar besser, weil der unerfahrene, um seine akademische Karriere bangende Assistent gewissenhafter vorgeht und mehr Zeit investiert als der so schrecklich vielbeschäftigte Lehrstuhlinhaber. Wenn wir diese Ansprüche konsequent in wikipedia anwenden, haben wir im Jahr vielleicht eine Handvoll lesenswerte/ exzellente Artikel. Eine leider nicht unerhebliche Anzahl der hier Mitwirkenden hat doch schon Probleme die Fachliteratur überhaupt zu verwenden, mehr als eine Darstellung oder gar einen Aufsatz auszuwerten bzw. die herngezogen Literatur überhaupt korrekt zu zitieren. Ach übrigens Benutzer:Miraki: Ich habe den Artikel gelesen. Kann man auch der Versionsgeschichte entnehmen. Daher kannst du dir Bemerkungen, die (vielleicht nur bei mir?) den Eindruck erwecken, dass jemand, der ohne ausführlichen Kommentar abstimmt, den Artikel gar nicht vernünftig gelesen hat, auch verkneifen. So etwas ärgert mich. Zu Loben ist immer schwerer als zu kritisieren. Ich bleibe bei meinem exzellent-Votum und finde den Artikel großartig. Das schließt weitere Verbesserungen während der Kandidatur freilich nicht aus. Vielleicht kann Assayer einen seiner geäußerten Punkte oder genannt Literaturtitel selbst einpflegen. Teamarbeit ist sowieso angenehmer als Werke, die im einsamen Stubenstudium entstanden sind. Nichts ist in Stein gemeißelt. Und die Bebilderung halte ich in wikipedia schon seit jeher für deutlich überbewertet. --Armin (Diskussion) 00:57, 13. Feb. 2015 (CET)Beantworten

Hierzu ob des Pings nur eine Anmerkung: Meine Kritik an dem Artikel betrifft Grundsätzliches (Darstellungsweise, Literaturauswahl, Auswahl der behandelten Philosophen, Themenauswahl) und hat insofern nicht unbedingt etwas mit der Höhe meiner Ansprüche, etwa was Literaturkenntnisse u. dgl. angeht, zu tun. Meine grundsätzlichen Differenzen bzgl. dessen, was hier enzyklopädisch relevant ist, lassen mir eine Kollaboration mit Nwabueze schwierig erscheinen. War der Artikel zuvor schlechter? Gewiß. Eine Komplettüberarbeitung an sich rechtfertigt aber noch keine Exzellenzauszeichnung. Übrigens würde ich den Teil bis einschliesslich des Byzantinischen Reiches als exzellent bewerten. Aber damit enden weder das Thema noch der Artikel. --Assayer (Diskussion) 01:25, 13. Feb. 2015 (CET)Beantworten
@Benutzer:Armin P.. Da du dich per Ping über mich verärgert zeigst, ohne überhaupt von mir genannt worden zu sein (ich schrieb: Der Artikel bietet eine beeindruckende Fülle von Informationen und Positionen zum Thema und ist zudem gut geschrieben. Insofern verstehe ich die vielen, wenn auch kaum eine Begründung enthaltenden Exzellent-Voten.), kurze Antwort: Du wirst dir bei deinem Votum Exzellent und dessen Begründung mit den Worten Boah, ich verneige mich ehrfürchtig sicher etwas gedacht haben. Gruß -- Miraki (Diskussion) 07:14, 13. Feb. 2015 (CET)Beantworten
Ehrfurcht lähmt die bewegliche Freiheit des Denkens - ein gefährliches Gift, von dem zu trinken man sich hüten sollte.--Muesse (Diskussion) 09:07, 13. Feb. 2015 (CET)Beantworten
Und dein gegen meine Person gerichtetes Gebrabbel trägt jetzt wie zur weiteren Qualitätshebung bei? --Armin (Diskussion) 18:22, 13. Feb. 2015 (CET)Beantworten
Vielleicht möchtest Du hier zu einer lemmabezogenen Sachfrage Stellung nehmen?--Muesse (Diskussion) 19:39, 13. Feb. 2015 (CET)Beantworten
  • Lesenswert. Einerseits ist der Artikel gut geschrieben und informativ. Andererseits können mich weder die Gliederung noch die Schwerpunktsetzung überzeugen, die eher zu einem Lemma Geschichte der Philantropie zu passen scheinen als zu diesem. --Q-ßDisk. 08:56, 13. Feb. 2015 (CET)Beantworten

Ich gehe auf die neuen bzw. zusätzlich erläuterten Kritikpunkte ein.

  • Offen zu legen wäre vielmehr, wie die Auswahl der einzelnen Denker begründet wird, und wie die Auswahl der zitierten Textstellen. Es trifft zu, dass das nicht offengelegt wird. Die Frage ist nur, wo es offengelegt werden könnte oder sollte. Doch wohl nicht etwa im Artikel selbst? Wo wird in vergleichbaren Artikeln begründet, warum eine bestimmte Auswahl getroffen und auf bestimmte Art gewichtet wird? Auch in Kandidaturdiskussionen ist nicht üblich, dass die Auswahl und Gewichtung detailliert Abschnitt für Abschnitt erläutert und begründet wird. Wenn jemand meint, ein wichtiger Autor sei zu Unrecht übergangen worden, gehe ich gern darauf ein und ergänze das Fehlende, wenn mir das vertretbar scheint. Es muss eine Auswahl getroffen werden und die hat immer einen subjektiven Aspekt. Es läßt sich nicht zwingend beweisen, dass es richtig ist, einen bestimmten Autor zu erwähnen und einen anderen von vergleichbarer Relevanz nicht. Relevanz von Denkern ist nur sehr begrenzt messbar und objektivierbar. Erst recht gilt das für die einzelnen Philanthropen, von denen auch manche namentlich erwähnt werden müssten, wenn die moderne philanthropische Praxis dargestellt werden soll. Da kann man dann endlos darüber debattieren, warum der eine Philanthrop oder seine Stiftung namentlich erwähnt wird und ein anderer nicht und nach welchen Kriterien die Relevanz bemessen werden soll. Die Anregung betreffend Marcel Mauss und einige andere oben Genannte will ich aufgreifen. Das ist kein Problem, ist aber Nebensache, es berührt nicht die fundamentale Kritik an der gesamten Konzeption des Artikels.
  • Berechtigt ist, wie schon gesagt, die Kritik daran, dass die Bezeichnung des Lemmas Erwartungen weckt, die der Artikel nicht erfüllt, speziell hinsichtlich der Praxis in der Moderne und am meisten in der Gegenwart. Gerade das ist aber ein Bereich, der besonders viele Leser besonders interessieren dürfte und in Anbetracht seiner Relevanz ausführlicher dargestellt werden müsste als die Antike. Anderenfalls stimmt die Gewichtung nicht. Ich habe verschiedene Lösungsmöglichkeiten erwogen, sowohl eine Änderung der Lemmabezeichnung als auch eine Aufteilung in zwei oder drei Artikel, doch sind sie alle - soweit ich jetzt sehe - problematisch und erfordern jedenfalls reifliche Überlegung. Es trifft zu, dass in dem ideengeschichtlichen Artikel die Praxis nicht ganz ausgeklammert ist, sondern selektiv behandelt ist. Für die Auswahl nur bestimmter (weniger) Bereiche der Praxis hatte ich Gründe, die aber für den Leser des Artikels nicht einsichtig sind. Daher kann der Eindruck der Willkür und Inkonsequenz entstehen, und das ist ein wesentlicher Mangel, denn dabei geht es nicht um bloße Ermessensfragen wie bei der Behandlung des einen oder anderen Denkers, sondern um das Gesamtkonzept. Die Brisanz dieser Problematik habe ich unterschätzt. Das heißt, die Kandidatur zu beginnen war voreilig. Vielleicht ist es sinnvoll, einen separaten Artikel "Antike Philanthropie" zu haben - sachlich wäre das gut zu begründen, da zwischen der antiken und der neuzeitlichen eine deutliche Zäsur besteht. Spielraum für Kürzungen sehe ich nicht, da meines Erachtens im Artikel nichts Irrelevantes steht. Aber auf jeden Fall muss das Konzept angesichts der fundamentalen Kritik überdacht werden. Das möchte ich in Ruhe und nicht unter Zeitdruck tun. Was dabei herauskommt ist offen. Daher halte ich es für das Beste, die Kandidatur jetzt abzubrechen. Sie war voreilig, aber sicher nicht umsonst, denn sie hat nützliche Anregungen erbracht, die dem Artikel zugute kommen und für die ich den Beteiligten danke. Nwabueze 03:59, 14. Feb. 2015 (CET)Beantworten
Auf Wunsch des Autors abgebrochen, übertragen von KALP durch --Krib (Diskussion) 15:54, 14. Feb. 2015 (CET)Beantworten

KLA-Diskussion vom 26. Februar bis zum 8. März (Lesenswert)

Unter Philanthropie (φιλανθρωπία philanthrōpía, von φίλος phílos ‚Freund‘ und ἄνθρωπος ánthrōpos ‚Mensch‘) versteht man ein menschenfreundliches Denken und Verhalten. Als Motiv wird manchmal eine die gesamte Menschheit umfassende Liebe genannt, die „allgemeine Menschenliebe“. Materiell äußert sich diese Einstellung in der Förderung von Unterstützungsbedürftigen, die nicht zum Kreis der Verwandten und Freunde des Philanthropen zählen, oder von Einrichtungen, die dem Gemeinwohl dienen. Das Bild der Philanthropie prägen vor allem in großem Stil durchgeführte Aktionen sehr reicher Personen.

Nach dem Scheitern der Kandidatur auf KALP vor zwölf Tagen habe ich den Artikel streckenweise überarbeitet und ergänzt und lasse ihn jetzt hier kandidieren. Sicherlich kann man weiterhin dies und jenes bemängeln und die Gewichtung der einzelnen Personen und Ideen oder auch das Konzept als Ganzes in Frage stellen. Wie auch immer, ich meine für Lesenswert sollte es reichen. Nwabueze 20:42, 26. Feb. 2015 (CET)Beantworten

Lesenswert Schon auf KALP bzw. vor den Ergänzungen hielt und halte ich den Artikel für ganz vor­züg­lich. --Armin (Diskussion) 23:56, 26. Feb. 2015 (CET)Beantworten

Lesenswert Habe die KALP-Kandidatur mitverfolgt und würde mir ein E-Votum aus Laiensicht nicht zutrauen, aber für lesenswert reicht es locker, ohne Frage!--Krib (Diskussion) 04:49, 27. Feb. 2015 (CET)Beantworten

Lesenswert Schon bei KALP habe ich für lesenswert votiert und dieses Votum begründet. Durch die Überarbeitungen und Ergänzungen hat der Artikel weiter an Qualität gewonnen. -- Miraki (Diskussion) 10:16, 27. Feb. 2015 (CET)Beantworten

Lesenswert Es freut mich, dass zumindest einige Anregungen von Assayer, der eine bemerkenswert sorgfältige Kritik geliefert hatte, aufgegriffen wurden. Der Artikel bewegt sich für wikipedianische Verhältnisse im obersten Bereich von lesenswert.--Muesse (Diskussion) 11:26, 27. Feb. 2015 (CET)Beantworten

Lesenswert Geniales Denken und Verhalten. --WissensDürster (Diskussion) 23:36, 27. Feb. 2015 (CET)Beantworten

Lesenswert Verglichen mit dem, was hier sonst so als lesenswert durchgewunken wird, ist dieser Artikel locker lesenswert. Knurrikowski (Diskussion) 10:31, 1. Mär. 2015 (CET)Beantworten

Lesenswert Nach m. E. wesentlichen Verbesserungen.--Assayer (Diskussion) 13:49, 2. Mär. 2015 (CET)Beantworten

Ich würde mir noch mehr (kritische) Auseinandersetzung mit Entrepreneurship wünschen, die anscheinend ja aktuell ein wichtiges "Standbein" der Philanthropie ausmacht. Louis Wu (Diskussion) 15:40, 2. Mär. 2015 (CET)Beantworten

Insoweit es um Kritik an der philanthropischen Betätigung der Unternehmer geht, ist das bereits behandelt; Kritik am Unternehmertum als solchem würde den Rahmen des Artikels sprengen. Falls du aber ein ganz konkretes, auf das Thema des Artikels bezogenes Anliegen hast, will ich gerne sehen was ich dafür tun kann. Nwabueze 17:47, 3. Mär. 2015 (CET)Beantworten

Lesenswert Ich habe beide Versionen jeweils bei Einstellung gelesen. Der Artikel - jetzt wie zuvor - sowie Assayers Kritik spielen in einer anderen Liga. --Zweedorf22 (Diskussion) 22:46, 7. Mär. 2015 (CET)Beantworten

Der Artikel erhielt mit 8x Lesenswert in dieser Version eine Auszeichnung als Lesenswert. Herzlichen Glückwunsch! Chewbacca2205 14:49, 8. Mär. 2015 (CET)Beantworten

Islamische Welt

Der Absatz ist sehr kurz geraten. Da fehlen Begriffe wie Waqf, Zakāt, und Sadaqa. Dafür klingt der restliche Text nach purer Selbstlosigkeit, ohne mal auf den Aspekt der (verdeckten) Eigenwerbung einzugehen.
Natürlich ist eine Stiftung nicht nur selbstlose Menschenfreundlichkeit, sondern u.a. auch mit z.B. Steuersparstrategien verbunden, und (gerade wenn der edle Spender die Aufmerksamkeit für seine Person, ausgelöst ersatzweise durch die Spendenempfänger, beschwichtigend zurückweist und behauptet, es ginge ihm ja nur um z.B. die Kunst) natürlich auch PR, das Kaufen eines menschenfreundlichen Images.
Sinnvoller Weise hat Remmtsma z.B. nicht für die Lungenkrebsforschung gespendet, oder die KMW-Besitzer für Krankenhäuser in Kriegsgebieten, weil das dann doch unangenehme Fragen nach der Ehrlichkeit ihrer Menschenfreundlichkeit aufwerfen könnte. --2A02:8109:9A40:1778:D12B:8D99:246E:BF03 01:50, 18. Jan. 2016 (CET)Beantworten

Es stimmt, dass der Abschnitt über die islamische Philanthropie relativ kurz ist. Für Übersichtsartikel über so riesige Themenbereiche gibt es eine gewisse quantitative Obergrenze, und die ist in diesem Fall mit 184 KB schon erreicht. Daher kann auf vieles nur beiläufig oder knapp zusammenfassend eingegangen werden. Das islamische Stiftungswesen ist ein komplexes Thema. In solchen Fällen wird auf die Spezialartikel hingewiesen, hier im Islamabschnitt - an optisch besonders hervorgehobener Stelle - auf den Hauptartikel Waqf. Dieser ist noch sehr ausbaufähig, und dort ist der passende Ort für weitere Einzelheiten. Nwabueze 02:11, 18. Jan. 2016 (CET)Beantworten
Dann sollte man die sehr ausführlichen Abschnitte für Europa und Amerika etwas kürzen und auch auf externe Artikel verlinken, und dafür wenigstens die wichtigsten Begriffe für den Islam kurz nennen und erläutern. In der jetzigen Gewichtung des Artikels erscheint Ph. als ein Phänomen des "christlichen" Raumes, während es im muslimischen raum anscheinend kaum von Bedeutung ist.
Außerdem klingt der Artikel wie eine Werbebroschüre, weil er in der angeblichen Selbstlosigkeit schwelgt, während die von mir erwähnten Aspekte des Steuern Sparens und der Selbstvermarktung, das kaufen eines Images von Großzügigkeit, garnicht genannt werden. --2A02:8109:9A40:1778:DC3F:7FEE:78D2:4ED 01:33, 23. Jan. 2016 (CET)Beantworten
Von einem Schwelgen kann bei unvoreingenommener Lektüre keine Rede sein und wenn man sich die Mühe macht, den Abschnitt 7.4.4 tatsächlich zu lesen, zeigt sich schnell die völlige Abwegigkeit des Vergleichs mit einer Werbebroschüre. Allerdings trifft zu, dass der Islambereich etwas untergewichtet ist. Ich will mich in näherer Zukunft darum kümmern, es kann noch etwas dauern. Nwabueze 02:35, 24. Jan. 2016 (CET)Beantworten
Ich gebe zu, ich habe den Abschnitt aufgrund der Länge des ganzen Artikels übersehen. m. M. wäre da etwas Straffung sinnvoll, der Text erscheint mir sehr ausschweifend und teils mit Wiederholungen formuliert. Auch sollte dieser Eigennutz-Aspekt in der Einleitung mit erwähnt werden, da die ja eine Zusammenfassung bzw. ein erster Überblick über den Artikel sein soll. --2A02:8109:9A40:1778:A001:2A0E:1448:6102 05:04, 24. Jan. 2016 (CET)Beantworten
Die gewünschten Ergänzungen habe ich eingefügt. Die Kritik an der Philanthropie war schon zuvor in der Einleitung erwähnt - auch unter diesem Aspekt ist also der Vergleich mit einer Werbebroschüre von Anfang an abwegig gewesen. Und zur Kritik Da fehlen Begriffe wie Waqf, Zakāt, und Sadaqa - da kann ich nur wiederholen, vgl. oben: Es ist sinnvoll, einen Text tatsächlich zu lesen, bevor man ihn kritisiert. Zum Zeitpunkt der Kritik (18. Januar) handelte der ganze Islamabschnitt von Waqf und der Begriff war selbstverständlich ausdrücklich genannt, sogar wiederholt. Und was Zakāt betrifft - da kann man schon fragen, was eine Abgabe, die jeder aufgrund eines zwingenden Gebots zu entrichten hat (zumindest theoretisch), mit Philanthropie zu tun hat. Die Zahlung des Solidaritätszuschlags durch deutsche Steuerzahler ordne ich auch nicht als philanthropischen Akt ein, daher wird sie hier nicht behandelt. Aber geschenkt, es ist jetzt alles im Artikel drin. Nwabueze 02:43, 31. Jan. 2016 (CET)Beantworten
Danke für Deine gute Arbeit, so hab ich gleich noch einiges dazugelernt. Im Grunde könnte man alles als erzwungen betrachten, bei allen Religionen, weil es alles irgendwo in den heiligen Büchern steht, aber ein Gläubiger empfindet das sicher nicht als Zwang, weil es seinem Wunsch entsprechen dürfte, die Gebote mit ganzem Herzen zu verwirklichen.
Hier gibt es einen arab. Imbiss, der auch Bedürftigen kostenlos Essen spendet. Ich kenne die Leute dort ganz gut, einige sind gläubig, andere nicht, aber auch die tun es aus der Überzeugung, daß das im Zusammenleben der Menschen so einfach richtig ist. Ich wünsch Dir alles Gute, --2A02:8109:9A40:1778:980D:4075:662B:3C71 03:52, 6. Feb. 2016 (CET)Beantworten

Kritik

Im allgemeinen Sprachgebrauch wird heute Philanthropie oft mit Bereitstellung finanzieller Mittel für gemeinnützige Zwecke über Stiftungen beschrieben. Diese haben aber starken politischen und gesellschaftlichen Einfluss und folgen den Zielen ihrer Gründer. Auch Großspender haben eigennützige Motive. --Schn77 (Diskussion) 08:36, 29. Mai 2024 (CEST)Beantworten

Du fasst den letzten Absatz der Einleitung mit anderen Worten zusammen. Was willst Du damit bezwecken? --Magiers (Diskussion) 10:01, 29. Mai 2024 (CEST)Beantworten