Italian Line

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Die Druckversion wird nicht mehr unterstützt und kann Darstellungsfehler aufweisen. Bitte aktualisiere deine Browser-Lesezeichen und verwende stattdessen die Standard-Druckfunktion des Browsers.
Italian Line

Logo
Rechtsform
Gründung 1932
Auflösung 2002
Auflösungsgrund Übernahme durch d'Amico Società di Navigazione
Sitz Genua, Italien
Branche Reederei

Die Italian Line oder auch Italia Line (offizieller italienischer Name Italia – Società di Navigazione) war eine italienische Reederei mit Sitz in Genua, die von 1932 bis 2002 existierte. Bis 1981 betrieb die Reederei Passagier- und Kreuzfahrtschiffe, danach stieg sie auf Frachtschiffe um.

Geschichte

Die Italian Line wurde 1932 gegründet, nachdem sich die Navigazione Generale Italiana und der Lloyd Sabaudo zu einer gemeinsamen Reederei zusammengeschlossen hatten. Zunächst kaufte die neu gegründete Reederei ältere Schiffe der Cosulich Line, kurz darauf wurden jedoch mit der Rex und der Conte di Savoia die ersten Neubauten der Reederei in Dienst gestellt. Die Rex konnte 1933 das Blaue Band gewinnen, was eine gute Werbung für die noch junge Reederei war.

Bei Beginn des Zweiten Weltkrieges bestand die Flotte der Italian Line aus dreizehn Schiffen, von denen nur vier von der Zerstörung verschont blieben. Ende der 1940er beschloss die Reederei daher, neue Passagierschiffe zu bauen, die dieses Defizit ausgleichen sollten. Diese von 1951 bis 1954 in Dienst gestellten Schiffe waren die Giulio Cesare, Augustus, Andrea Doria und die Cristoforo Colombo. Im Juli 1956 sank die Andrea Doria vor Nantucket Island, was einen großen Imageverlust für die Reederei darstellte. Als Ersatz für das gesunkene Schiff wurde 1960 die noch größere Leonardo da Vinci in Dienst gestellt. Ihr folgten 1965 die Schwesterschiffe Raffaello und Michelangelo.

In den 1970er Jahren verlagerte die Reederei ihren Schwerpunkt auf Kreuzfahrten und gründete dafür eigens 1977 einen Kreuzfahrtableger namens Italia Crociere, in dem neben den noch in Dienst stehenden alten Einheiten der Reederei auch zugekaufte Schiffe anderer Reedereien eingesetzt wurden. Dies blieb jedoch ohne größeren Erfolg, so dass die Reederei 1980 sämtliche Passagierschiffe ausmusterte und nun ausschließlich Frachtschiffe betrieb. 1998 wurde die jahrelang zum Staat gehörende Reederei an die italienische d’Amico Società di Navigazione verkauft. 2002 wurde die Italian Line nach 70 Jahren schließlich aufgelöst.

Passagierschiffe

Jahr Name Tonnage Werft Status/Schicksal
1932 (1908) Tel Aviv 8.312 BRT Russell & Co., Port Glasgow 1934 verschrottet
1932 (1917) Colombo 12.003 BRT Palmers Shipbuilding and Iron Company, Jarrow 1941 versenkt
1932 (1922) Conte Rosso 18.017 BRT William Beardmore and Company, Glasgow 1941 versenkt
1932 (1923) Giulio Cesare 22.576 BRT Swan Hunter, Wallsend 1937 verkauft, 1944 bei Luftangriff zerstört
1932 (1923) Duilio 24.281 BRT Cantieri Navali Ansaldo di Sestri Ponente, Genua 1937 verkauft, 1944 versenkt
1932 (1925) Conte Biancamano 23.562 BRT William Beardmore and Company, Glasgow 1961 verschrottet
1932 (1926) Roma 32.583 BRT Giovanni Ansaldo & Co., Sestri Ponente 1941 zum Flugzeugträger umgebaut, 1945 versenkt
1932 (1927) Augustus 32.650 BRT Cantieri Navali Ansaldo di Sestri Ponente, Genua 1942 zum Flugzeugträger umgebaut, 1944 versenkt
1932 (1927) Saturnia 23.940 BRT Cantiere Navale Triestino, Monfalcone 1965 verschrottet
1932 (1928) Vulcania 23.970 BRT Cantiere Navale Triestino, Monfalcone 1965 verkauft, 1974 verschrottet
1932 (1928) Conte Grande 25.661 BRT Stabilimento Tecnico Triestino, Triest 1961 verschrottet
1932 Conte di Savoia 48.502 BRT Cantieri Riuniti dell'Adriatico, Triest 1943 versenkt
1932 Rex 51.061 BRT Cantieri navali Ansaldo di Sestri Ponente, Genua 1944 versenkt
1935 (1923) Calabria 9.475 BRT AG Weser, Bremen 1936 verkauft, 1940 versenkt
1935 (1918) Liguria 13.967 BRT Barclay, Curle & Company, Belfast 1940 versenkt
1935 (1923) Sardegna 11.392 BRT Bremer Vulkan, Vegesack 1937 verkauft, 1940 versenkt
1935 (1923) Sicilia 9.449 BRT AG Weser, Bremen 1936 verkauft, 1943 versenkt
1935 (1923) Toscana 9.429 BRT AG Weser, Bremen 1936 verkauft, 1962 verschrottet
1937 (1932) Neptunia 19.475 BRT Cantieri Riuniti dell'Adriatico, Triest 1941 versenkt
1937 (1932) Oceania 19.507 BRT Cantieri Riuniti dell'Adriatico, Triest 1941 versenkt
1949 Paolo Toscanelli 9.004 BRT unbekannt 1963 verkauft, 1973 verschrottet
1951 Giulio Cesare 27.078 BRT Cantieri Riuniti dell'iatico, Triest 1974 verschrottet
1952 Augustus 27.090 BRT Cantieri Riuniti dell'Adriatico, Triest 1976 verkauft, 2012 verschrottet
1953 Andrea Doria 29.083 BRT Cantieri Navali Ansaldo di Sestri Ponente, Genua 1956 gesunken
1954 Cristoforo Colombo 29.191 BRT Cantieri Navali Ansaldo di Sestri Ponente, Genua 1977 verkauft, 1983 verschrottet
1960 Leonardo da Vinci 33.340 BRT Cantieri Navali Ansaldo di Sestri Ponente, Genua ab 1977 Kreuzfahrtschiff, 1980 ausgebrannt und gesunken
1963 (1951) Donizetti 13.226 BRT Cantieri Riuniti dell'Adriatico, Triest 1977 verschrottet
1963 (1951) Rossini 13.225 BRT Cantieri Riuniti dell'Adriatico, Triest 1977 verschrottet
1963 (1951) Verdi 13.226 BRT Cantieri Riuniti dell'Adriatico, Triest 1977 verschrottet
1965 Michelangelo 45.911 BRT Cantieri Navali Ansaldo di Sestri Ponente, Genua 1977 verkauft, 1991 verschrottet
1965 Raffaello 45.911 BRT Cantieri Riuniti dell'Adriatico, Triest 1977 verkauft, 1983 versenkt
1977 (1963) Guglielmo Marconi 30.360 BRT Cantieri Riuniti dell'Adriatico, Monfalcone 1983 verkauft, 2002 verschrottet
1979 (1963) Galileo Galilei 30.044 BRT Cantieri Riuniti dell'Adriatico, Monfalcone 1983 verkauft, 1999 gesunken
1979 (1957) Ausonia 12.609 BRT Cantieri Riuniti dell'Adriatico, Monfalcone 1983 verkauft, 2010 verschrottet
Commons: Italia Società Anonima di Navigazione – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien