Tayo Awosusi-Onutor

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Tayo Awosusi-Onutor 2018

Tayo Awosusi-Onutor, auch Tayo Awosusi (* 8. März 1978 in Karlsruhe), ist eine deutsche Musikerin, Autorin, Filmemacherin und Bürgerrechtsaktivistin. Aufgrund ihrer Eltern bezeichnet sich selbst als Afro-Sintezza. Als Sängerin und Songwriterin schreibt sie ihre Texte in Englisch, Deutsch und Romani. Daneben ist sie in öffentlichen Diskussionen und deutschen Communities of Color aktiv.

Leben und Wirken

Familie und frühe Jahre

Awosusi-Onutor bezeichnet sich selbst als Afro-Sintezza deutsch-nigerianischer Herkunft. Ihre Mutter ist die deutsche Sintezza und Aktivistin für die Rechte von Sinti und Roma Anita Awosusi, die mehrere Werke über die Geschichte und Verfolgung dieser ethnischen Gruppen veröffentlicht hat.[1] Ihr in Nigeria geborener Vater Hope Awosusi trat als Soul- und Funkmusiker auf. Der Name Tayo stammt aus der nigerianischen Sprache Yoruba und bedeutet "Kind der Freude". Als Muttersprachen spricht sie Deutsch, Englisch und die Sprache der Sinti.[2]

Awosusi-Onutor wuchs in Karlsruhe auf, wo sie 1997 das Gymnasium abschloss. Nach dem Studium der deutschen und englischen Literatur sowie eines Multimedia-Studiums an den Universitäten Heidelberg sowie dem Karlsruher Institut für Technologie zog sie 2004 nach Berlin und widmet sich seitdem ihrer Karriere als Musikerin, Autorin und Aktivistin.[3]

Seitdem ist sie als Sängerin und Songwriterin mit verschiedenen Musikern aufgetreten, darunter mit dem Roma Gitarristen Ferenc Snétberger.[4] Neben anderen Auftritten nahm sie 2014 am Black Bazar Berlin teil.[5]

Aktivismus für Menschenrechte und Vielfalt

Awosusi-Onutor tritt in öffentlichen Diskussionen und Konferenzen über Rassismus gegen Sinti und Roma in der deutschen Gesellschaft auf. So war sie am 22. Mai 2022 Gast der Barenboim-Said-Akademie zum Thema „Überleben und das Leben nach dem Überleben: Erfahrung, Trauma und Anerkennung.“[6] In einer Sendung des Deutschlandfunks Kultur sprach sie im Mai 2024 über das Thema „Roma Resistance Day: Erinnern an die Musik der Rom:nja“.[7] Darüber hinaus ist Awosusi-Onutor Mitglied der Organisationen RomaniPhen und IniRromnja, welche die Geschichte und Diskriminierung von Frauen der Romani-Minderheiten dokumentieren und vermitteln.[2]

2017 produzierte sie ihren Dokumentarfilm Phral mende - Wir über uns über die deutsche Sinti-Gemeinschaft, der im März 2018 im Jüdischen Museum in Berlin uraufgeführt wurde.[8]

2021 veröffentlichte Awosusi-Onutor ihr erstes Kinderbuch Jokesi Club. Jekh, Dui, Drin – 3 Freundinnen in Berlin. Weiterhin schrieb sie den Eintrag über Roma und Sinti für das Wörterbuch Vielfalt. Das andere Wörterbuch. Diese Veröffentlichung des Duden-Verlags erklärt 100 Wörter zur Vielfalt in der heutigen deutschen Gesellschaft.[9]

Veröffentlichungen (Auswahl)

Commons: Tayo Awosusi-Onutor – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Anita Awosusi | heimatkunde | Migrationspolitisches Portal der Heinrich-Böll-Stiftung. 3. Dezember 2014, abgerufen am 7. August 2024.
  2. a b Tayo Awosusi-Onutor - RomaniPhen. 19. Januar 2022, abgerufen am 7. August 2024 (deutsch).
  3. Tayo Onutor | Heimatkunde - migrationspolitisches Portal. In: heimatkunde.boell.de. 25. Oktober 2015, archiviert vom Original am 25. Oktober 2015; abgerufen am 6. August 2024.
  4. TAYO. In: www.tayo-online.de. Abgerufen am 6. August 2024 (englisch).
  5. Gathering Yoliba, Schwarzes Kunst- und KünstlerInnenfestival (Black Basar 2014), Programmheft, Berlin 22. Februar 2014.
  6. symposium-leben-mit-dem-holocaust. Barenboim-Said-Akademie, 2022, abgerufen am 7. August 2024.
  7. deutschlandfunkkultur.de: Roma Resistance Day: Erinnern an die Musik der Rom:nja. Abgerufen am 7. August 2024.
  8. TAYO. Abgerufen am 7. August 2024.
  9. Tayo Awosusi-Onutor: Vielfalt. Das andere Wörterbuch. 100 Menschen. 100 Beiträge. 100 Wörter. Hrsg.: Sebastian Pertsch. Duden, Berlin 2023, ISBN 978-3-411-75601-8, Rom*nja und Sinti*zzi.