Straßenbahn Göteborg

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Straßenbahn
Straßenbahn Göteborg
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Gelenktriebwagen Typ M32
Basisinformationen
Staat Schweden
Stadt Göteborg
Eröffnung 24. September 1879
Elektrifizierung 1902
Betreiber Göteborgs Spårvägar AB
Verkehrs­verbund Västtrafik
Infrastruktur
Streckenlänge 117 km
Gleislänge 161 km
Spurweite 1879–1902: 1000 mm
ab 1902: 1435 mm
Stromsystem 750 V = Oberleitung
Betriebsart Einrichtungsbetrieb
Haltestellen 132
Tunnelbahnhöfe 2
Betrieb
Linien 12
Linienlänge 203 km
Takt in der HVZ 3–10 min
Fahrzeuge 60 M28, 58 M29, 80 M31, 65 M32, 30 M33, 10 M33B
Statistik
Fahrgäste 100,5 Millionen pro Jahr (2007)
Netzplan
Netzplan
Streckennetz (Stand 2014)

Die Straßenbahn Göteborg (Schwedisch: Göteborgs spårväg) ist mit einer Gleislänge von 161 km eines der größten Straßenbahnsysteme Nordeuropas. Da große Teile der Innenstadt für den motorisierten Individualverkehr (außer Anliegern und Lieferanten) gesperrt sind, ist die Straßenbahn das bevorzugte Verkehrsmittel der Göteborger.

Göteborg ist neben Norrköping und Stockholm die einzige Stadt in Schweden, die ihre Straßenbahn (schwedisch: Göteborgs spårvägar) nach der Umstellung von Links- auf Rechtsverkehr 1967 (Dagen H) dauerhaft behalten hat. Heute verkehren in der Stadt insgesamt zwölf Straßenbahnlinien.

Historischer Wagen der Straßenbahn in Göteborg von ASEA aus den 1920er Jahren

Die erste Straßenbahn in Göteborg war eine Pferdestraßenbahn zwischen Brunnsparken und Stigbergsliden. Der Betrieb wurde am 24. September 1879 aufgenommen. Sie hatte eine Spurweite von 1000 mm (Meterspur).[1] Im Jahr darauf folgte eine Linie zum Drottningstorget. Ab dem 18. August 1902 löste die elektrische Straßenbahn mit der Spurweite von 1435 mm (Regelspur) die Pferdebahn ab, deren letzte Strecke am 28. Oktober des gleichen Jahres eingestellt wurde.[1]

In den 1960er Jahren (der „Stadsbaneplan“ wurde 1967 ausgelegt) gab es Pläne, das Straßenbahnsystem in ein Stadtbahnsystem mit Tunneln durch das Zentrum umzuwandeln. Es zeigte sich, dass Tunnel aufgrund des lehmigen Bodens sehr teuer geworden wären. Das Projekt soll wieder aufgenommen werden. Heute gibt es fünf Streckenäste mit vom übrigen Verkehr getrennten Gleisen (Stadtbahnbetrieb): Hisingen (Linie 5 und 6 nach Länsmansgården), Angered (4, 8 und 9), Östra Sjukhuset (Linie 1 und 5), Kortedala/Bergsjön (6, 7 und 11) und Tynnered (1, 7 und 8). Daneben gibt es drei Streckenäste mit gemeinsamer Straßenbenutzung (Straßenbahnbetrieb): Mölndal (Linie 2 und 4), Kålltorp/Torp (Linie 3) und Saltholmen (11 und im Sommer 9).

Die Eröffnungen der Stadtbahnäste:

  • 1944 Vågmästareplatsen nach Eketrägatan (aktuell Schleife Lundby Egna Hem) – H
  • 1957 Bellevue nach Kortedala, Aprilgatan – KB
  • 1959 nach Biskopsgården, Väderilsgatan – H
  • 1962 Linnéplatsen und Högsbogatan nach Marklandsgatan – T (zwischen Linnéplatsen und Frölundaborg auf der Trasse der ehemaligen Göteborg–Särö Järnväg)[2]
  • 1963 Marklandsgatan nach Högsbotorp, Axel Dahlströms Torg – T
  • 1964 nach Frölunda Torg – T
  • 1964 nach Länsmansgården, Varmfrontsgatan – H
  • 1966 nach Tynnered, Opaltorget
  • 1969 Alter VGJ-Bahnhof (nähe Hbf) nach Hjällbo – A
  • 1970 nach Bergsjön, Komettorget – KB
  • 1972 Hjällbo nach Angered Storås (mit Tunnelbahnhof Hammarkullen) – A
  • 1978 Storås nach Angered Centrum
  • 1982 Vidkärr, Kaggeledstorget – Östra Sjukhuset – ÖS
Linie Linienweg Länge Halte Fahrzeit[L 1] Reisege-
schwindigkeit[L 1]
Fahrgäste /Tag[L 2]
1 Tynnered ↔ Östra Sjukhuset 15,59 km 33 47/49 min 19,1 km/h 32 500
2 Högsbotorp ↔ Mölndal 12,9 km 27 40 min[L 3]
3 Marklandsgatan ↔ Kålltorp 12,68 km 30 44/45 min 16,9 km/h 32 400
4 Mölndal ↔ Angered 19,26 km 21 41/40 min 28,2 km/h 27 400
5 Östra Sjukhuset ↔ Länsmansgården 17,1 km 36 45 min[L 3]
6 Länsmansgården ↔ Kortedala 24,55 km 46 71/71 min 20,7 km/h 43 400
7 Tynnered ↔ Bergsjön 21,05 km 35 54/55 min 23,0 km/h 35 900
8 Frölunda ↔ Angered 21,31 km 25 46/47 min 27,2 km/h 19 600
9 Kungssten ↔ Angered 18,98 km 21 43/43 min 26,5 km/h 25 600
10 Guldheden ↔ Eketrägatan/Biskopsgården 8,79 km[L 4] 17/23 24/31 /
25/32 min
21,7 km/h[L 5] 15 600
11 Saltholmen ↔ Bergsjön 21,83 km 38 58/58 min 22,6 km/h 38 000
12 geplante Linie. Wird am Nordufer des Gota älv entlangführen.
13 Sahlgrenska ↔ Brämaregården 7,9 km 13 23 min[L 3]
14 Seit 2006 ungenutzte Liniennummer. Sie hatte den Verlauf Centralstationen – Krokslätt
Lisebergslinjen „Liseberg-Linie“, mit Museumsfahrzeugen betrieben. Ihr Verlauf: Centralstationen – Liseberg (– Sankt Sigfrids plan)
Övningsvagn Fahrschul- und Sonderlinie: Linienkennung wird für Ausbildungsfahrten der Fahrer (ohne Fahrgäste) eingesetzt, sowie bei besonderen Anlässen. Ein Beispiel waren die Leichtathletik-Europameisterschaften im August 2006, als sie für Teilnehmer des Sportwettbewerbes verkehrte.
Legende:
  1. a b Gemessen während der Hauptverkehrszeit, erster Wert in der angegebenen Fahrtrichtung, zweiter Wert in der Gegenrichtung.
  2. Gemessen an Werktagen im November 2005.
  3. a b c Fahrplanmäßiger Wert, nicht gemessen.
  4. Von Guldheden nach Eketrägatan.
  5. Von Guldheden nach Biskopsgården.
Linien 4 (links) und 14 (rechts) treffen sich am Hauptbahnhof.

Die meisten Linien begegnen sich an der Haltestelle Brunnsparken, die der zentrale Umsteigepunkt des ÖPNV in Göteborg ist. Ausnahmen sind die Linien 8 und 13. Der Hauptbahnhof (Centralstationen) ist ebenfalls ein wichtiger Umsteigepunkt, da dort Fahrgäste nicht nur aus den Zügen, sondern auch vom benachbarten Omnibusbahnhof (Nils Ericsonterminalen) kommen, an dem Regionalbusse, Reisebusse und Flughafenbusse zum Flughafen Göteborg/Landvetter und zum Flughafen Göteborg/Säve halten. Korsvägen ist eine weitere wichtige Haltestelle, an der sich die Linien 6 und 8 treffen, die ins Stadtzentrum und nach Mölndal führen. Die meisten Straßenbahnlinien verkehren auf der Südseite des Göta älv; nur die Linien 5, 6, 10 und 13 überqueren den Fluss und erreichen die Insel Hisingen.

Typ M29
Triebwagen mit Niederflurmittelteil, Typ M31

Gegenwärtige Fahrzeugflotte

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2014 wurde der Betrieb mit 263 Triebwagen[3] durchgeführt. Diese gliederten sich in:

  • 60 Wagen des Typs M28 (70 Wagen zwischen 1965 und 1967 von ASJ, Linköping, beschafft)
  • 58 Wagen des Typs M29 (60 Wagen zwischen 1969 und 1972 von Hägglund & Söner, Örnsköldsvik, beschafft),
  • 80 Wagen des Typs M31 (Triebwagen mit Niederflur-Mittelteil, beschafft zwischen 1984 und 1992 von ASEA/ABB, Västerås). Die Fahrzeuge wurden ursprünglich als M21 beschafft und jeweils zwei Triebwagen verkehrten gekuppelt. Zwischen 1998 und 2002 wurden die Wagen mit einem niederflurigen Mittelteil ausgerüstet und danach als M31 bezeichnet. Die Fahrzeuge des Typs M31 wurden zwischen Juni 2011 und März 2017 ein weiteres Mal modernisiert. Die Arbeiten führten die tschechischen Firmen Ekova Electric und Cegelec Praha durch.[4] Zwischen 2024 und 2028 werden sie ein weiteres Mal modernisiert. Škoda Transportation baut insbesondere neue Türen, Leuchtmittel und ein neues Bremssystem ein.[5]
  • 65 Wagen des Typs M32 (niederflurige Multigelenkwagen Sirio, 2004–2013 von AnsaldoBreda, Pistoia, Italien, geliefert).

Flexity M33/M34

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Typ M33B

Für die Lieferung von neuen Triebwagen mit der Bezeichnung M33 erhielt ein Bieterkonsortium, bestehend aus den Unternehmen Bombardier Transportation und Vossloh Kiepe den Zuschlag. Es handelt sich um 30 Einrichtungsfahrzeuge vom Typ A und 10 Zweirichtungsfahrzeuge vom Typ B. Beide Typen sind 33 Meter lang; die Einrichtungswagen bieten 75 Fahrgästen einen Sitzplatz.

Darüber hinaus bestanden Optionen für den Kauf von bis zu 60 weiteren Einheiten, welche in Tranchen von mindestens zehn Triebwagen bis 2026 bestellt werden mussten. Neben den Typen A und B konnte ein Typ C bestellt werden. Dabei handelt es sich um Einrichtungsfahrzeuge mit 45 Metern Länge, die als M34 ausgeliefert werden.

Nach den Anfangsproblemen mit dem Typ M32 bestand der Netzbetreiber darauf, dass die beiden ersten Wagen im Frühjahr 2019 geliefert werden und erst erfolgreich 20.000 km zurückgelegt haben müssen, bevor die Lieferung weiterer Fahrzeuge akzeptiert wird.[6]

Das erste Fahrzeug des Typs M33 aus dem Bombardier-Werk Bautzen wurde im Dezember 2019 übergeben, das zweite im März 2020.[7] Die gesamte Fahrzeugserie wurde mit einem Jahr Verzögerung bis Dezember 2023 ausgeliefert.[8]

Ab 2024 sollen die 60 M34-Fahrzeuge geliefert werden.

Baureihe Hersteller Lieferung Anzahl
M28 ASJ, Linköping 1965–1967 70
M29 Hägglund & Söner, Örnsköldsvik 1969–1972 60
M31 ASEA/ABB, Västerås 1984–1992 80
M32 AnsaldoBreda, Pistoia, Italien 2004–2013 65
M33 Bombardier, Bautzen, Deutschland 2019–2022 30 Typ A

10 Typ B

In den Straßenbahnwagen befinden sich Fahrkartenautomaten, an denen mit Münzen oder Kreditkarten bezahlt werden kann. Außerdem kann ein Mobiltelefon benutzt werden (Mobile Ticketing). 2010 wurden die Magnetstreifenkarten durch RFID-Karten ersetzt.

Commons: Trams in Göteborg – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • Göteborgs SpårvägarVerkehrsunternehmen (schwedisch)
  • Västtrafik – Auftraggeber (schwedisch und englisch)
  • Offizieller Liniennetzplan (Västtrafik) (schwedisch und englisch; PDF; 1,4 MB)
  • Vagnhallen.com (schwedisch)
  • Urbanrail.net – mit Streckennetzplan (englisch)
  • Track map for trams in Göteborg 2006. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 29. Juli 2010; abgerufen am 18. August 2017 (englisch).
  • Straßenbahnreisen: Göteborgs Spårvägar (GS)
  • Straßenbahn in Göteborg (2015, deutsch und englisch)

Einzelnachweise

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  1. a b Henrik Boye: Göteborgs Spårvägar (GS). Daten. In: strassenbahnreisen.de. Abgerufen am 16. September 2014.
  2. GSJ bei historiskt.nu
  3. Vår flotta. Göteborgs Spårvägar AB, abgerufen am 20. August 2014 (schwedisch).
  4. metro-report.com vom 7. März 2017 (englisch), abgerufen am 19. Januar 2017
  5. Modernisation of Göteborg's M31 trams. In: Railvolution. 13. Juni 2024, abgerufen am 15. Juni 2024 (englisch).
  6. Göteborg orders Flexity trams. In: metro-report.com. 11. Oktober 2016, abgerufen am 19. Januar 2018 (englisch).
  7. Erste Bombardier Flexity M33-Straßenbahn für Göteborgs Spårvägar. In: Urban Transport Magazine. 6. Februar 2020, abgerufen am 9. Februar 2020.
  8. Göteborg: Alle 40 neuen M33 Straßenbahnen von Kiepe Electric und Alstom in Betrieb. In: Urban Transport Magazine. Abgerufen am 10. Januar 2024.