Anton Leb

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Anton Leb (* 23. Oktober 1891 in Grünhilling bei Hochburg; † 15. Februar 1965 in Graz) war ein österreichischer Arzt, Radiologe und Hochschullehrer.

Anton Leb wurde am 23. Oktober 1891 als Sohn des Söldners Anton Leb (* 16. Mai 1863 in Grünhilling, Oberösterreich; † 8. Juni 1918 in Burghausen, Bayern) und dessen Frau Anna (geborene Reisinger) in Grünhilling bei Hochburg geboren und am selben Tag auf den Namen Anton getauft.[1] Mit Anna Hofstätter (Leeb; 1893–1979), Karl Leb (1898–1952), Fanny Berthold (Leeb), Robert Leeb und Hermann Leeb hatte er mindestens fünf namentlich bekannte Geschwister. Nach seiner allgemeinen Schulausbildung studierte er an den Universitäten Graz, Wien und Stockholm das damals noch moderne Fach der Radiologie und Röntgenologie. Zu seinen Professoren zählten Guido Holzknecht, Hans Holfelder oder Gösta Forssell.[2] Während des Ersten Weltkrieges diente er als vom 1. Juli 1914 bis zum November 1919 als Militärbegutachter. Während seiner militärischen Laufbahn wurde er auch mehrfach ausgezeichnet. Am 19. Jänner 1919 promovierte er an der Universität Graz zum Doktor der Medizin und war in weiterer Folge bis 1923 als Assistenzarzt an der chirurgischen Klinik Graz tätig. Im Juni 1924 erfolgte seine Habilitation in Graz für medizinische Strahlenkunde, woraufhin Leb ab dem 10. August 1924 als Privatdozent tätig wurde. Als Oberarzt übernahm er noch im selben Jahr den Vorstand des neu eingerichteten Zentral-Röntgen- und Radium-Instituts am LKH Graz und hatte dessen Leitung über 40 Jahre hinweg inne. Nur kurz nachdem er dieses Funktion übernommen hatte, heiratete Leb am 25. März 1925 eine Hilde Wintersteiner, mit der er zwei Töchter und einen Sohn bekam.

Am 12. Juni 1933 erfolgte die Beeidigung Lebs an der Universität Graz, an der er bereits ein Jahr zuvor, am 7. Juni 1932, eine außerordentliche Professur erhalten hatte. Mindestens in den Jahren von 1932 bis 1936 gehörte er dem Rotary Club in Graz an.[3] Während des Zweiten Weltkriegs wurde der Begründer der radiologischen Universitätsklinik am 7. Juni 1943 (laut anderen Quellen auch 7. Juni 1944) als begutachtender Röntgenologe mit dem Standort in Graz in den Militärdienst einberufen. Seine Funktion als Militärbegutachter übte er bis zum 28. Februar 1945 aus. Zwischen 1938 und 1945 hatte er zudem einen Lehrauftrag für medizinische Strahlenkunde, danach für Röntgenologie. Am 16. Oktober 1939 hatte er eine außerplanmäßige Professur erhalten. Nachdem durch den steigenden Bedarf an röntgendiagnostischen Leistungen und strahlentherapeutischen Behandlungen ein Neubau erforderlich geworden war, wurde ein solcher im Jahre 1955 eröffnet und nur drei Jahre später erstmals ein Lehrstuhl für medizinische Radiologie errichtet.[4] Leb wurde daraufhin zum ersten Ordinarius dieses Fachs berufen und hatte diese Position bis zu seiner Emeritierung am 30. September 1963 inne. Danach supplierte er vom 1. Oktober 1963 bis zum 20. November 1964 die Leitung des Zentral-Röntgen- und Radium-Instituts, dessen Leitung bereits zuvor an Erich Vogler übergegangen war. 1958/59 agierte Leb als Dekan de medizinischen Fakultät. Ab 12. März 1959 übernahm er die Position des Ersparungsfunktionärs der medizinischen Fakultät.

Rund drei Monate nach seinem offiziellen Ruhestand starb Leb am 15. Februar 1965 im Alter von 73 Jahren in Graz und wurde am 18. Februar 1965 in einem Ehrengrab auf dem Grazer Zentralfriedhof (Kennzeichen: Z-1A-3-6) beerdigt.[5]

Auszeichnungen und Ehrungen (Auswahl)

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  • Petra Schreiblechner: »…Politisch ist er einwandfrei…«. Kurzbiographien der an der Medizinischen Fakultät der Universität Graz in der Zeit von 1938 bis 1945 tätigen WissenschafterInnen. In: Alois Kernbauer (Hrsg.): Publikationen aus dem Archiv der Universität Graz. Band 39. Akademische Druck- und Verlagsanstalt, Graz 2002, S. 141–142 (austria-forum.org).

Einzelnachweise

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  1. Taufbuch Hochburg-Ach, tom. VI, fol. 234 (Faksimile), abgerufen am 23. September 2024
  2. a b Die Röntgenplakette 1960–1969, abgerufen am 3. Oktober 2024
  3. Anton Leb auf Memorial-Rotary.de, abgerufen am 3. Oktober 2024
  4. UNIVERSITÄTSKLINIK FÜR RADIOLOGIE – Über uns, abgerufen am 3. Oktober 2024
  5. laut Verstorbenen- und Gräbersuche der Stadtpfarrkirche Graz, abgerufen am 3. Oktober 2024
  6. Ehrenringträger, abgerufen am 3. Oktober 2024
  7. Der schreibende Doktor, abgerufen am 3. Oktober 2024