Glomerella

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Glomerella

Colletotrichum lindemuthianum auf Limabohne

Systematik
Unterabteilung: Echte Schlauchpilze (Pezizomycotina)
Klasse: Sordariomycetes
Unterklasse: Hypocreomycetidae
Ordnung: Glomerellales
Familie: Glomerellaceae
Gattung: Glomerella
Wissenschaftlicher Name der Familie
Glomerellaceae
Locq. ex Seifert & W. Gams
Wissenschaftlicher Name der Gattung
Glomerella
Spauld. & H. Schrenk

Glomerella ist eine kosmopolitische Gattung der Schlauchpilze (Ascomycota), die eine eigene Familie Glomerellaceae bildet. Ihre asexuellen Formen (Anamorphe) werden in der Gattung Colletotrichum Corda zusammengefasst und sind bedeutende Pflanzenschädlinge. Bekannt ist die durch Colletotrichum acutatum und Colletotrichum cingulata verursachte Anthraknose. Einige Arten, zum Beispiel Colletotrichum circinans und Colletotrichum capsici, sind Parasitoide.

Die sexuelle Form (Teleomorphe) wird als Glomerella bezeichnet. Sie bildet schwarze Perithecien ohne Stroma als Fruchtkörper, die eine deutlich ausgebildete Öffnung (Ostiolum) besitzen. Im Fruchtkörper sind dünnwandige Paraphysen zahlreich vertreten. Die Asci sind keulenförmig und besitzen einen Apikalring. Die Ascosporen sind hyalin, glatt und häufig gekrümmt.[1]

Asexuelle Formen

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Die asexuellen Formen (Anamorphen) werden als Colletotrichum bezeichnet. Die Sporen sind Konidien. Das Sporenlager ist als Acervulus, das heißt als in das Wirtsgewebe eingesenkte Myzelpolster mit gedrängt stehenden Konidienträgern, ausgebildet. Der Acervulus ist flach scheibenförmig und lange von Epidermis bedeckt mit schwärzlichen Borsten.

Die Konidien sind eiförmig bis länglich. Sie sind einzellig und hyalin. Häufig sind sie in Schleimtropfen auf dem Lager befindlich.

Äußere Systematik

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Die Gattung wurde lange in die Ordnung Phyllachorales gestellt. Sie ist jedoch durch einige Merkmale von dieser Ordnung unterschieden, so das Fehlen eines Stromas und die ausschließliche Bildung von Anamorphen der Colletotrichum-Form. Erste phylogenetische Untersuchungen zeigten, dass Glomerella und Colletotrichum eine eigene Gruppe innerhalb der Hypocreomycetidae bilden, sie also nicht näher mit den Phyllachorales verwandt sind.[2] Diese Autoren hatten vorgeschlagen, die Gattung in eine eigene Familie und Ordnung zu stellen.

Zhang et al. konnten diese Ergebnisse bestätigen und beschrieben die Familie Glomerellaceae, die von Locquin 1984 nicht korrekt beschrieben worden war. Die Verwandtschaftsbeziehungen verdeutlicht folgendes Kladogramm:[1]



Coronophorales


   

Melanosporales



   


Verticillium dahliae, eine Anamorphe


   

Glomerellaceae



   

Microascales (inklusive Halosphaeriales)



Die Stellung von Glomerella als Familie ohne Ordnungszugehörigkeit innerhalb der Hypocreomycetidae wurde in der Folge in die Outline of Ascomycota übernommen.[3]

Innere Systematik

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Zur Anamorphe Colletotrichum gehören bislang 39 akzeptierte Arten. Einige Arten mit ihren zugehörigen Wirtspflanzen sind:[4]

  • Werner Rothmaler: Exkursionsflora für Deutschland, Band 1: Niedere Pflanzen. 3. Auflage. Fischer, Jena 1994, ISBN 978-3-334-60827-2, S. 301.
  • J. A. Bailey, M. J. Jeger: Colletotrichum: Biology, Pathology and Control. CABI, Wallingford 1992, ISBN 978-0-85198-756-9.
  • Akinwunmi O. Latunde-Dada: Colletotrichum: tales of forcible entry, stealth, transient confinement and breakout. In: Molecular Plant Pathology. Band 2, Nr. 4, 2001, S. 187–198, doi:10.1046/j.1464-6722.2001.00069.x.
  • Dean, Ralph, et al.: The Top 10 fungal pathogens in molecular plant pathology. In: Molecular Plant Pathology. Band 13, Nr. 4, 2012, S. 414–430, doi:10.1111/j.1364-3703.2011.00783.x.

Einzelnachweise

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  1. a b Ning Zhang et al.: An overview of the systematics of the Sordariomycetes based on a four-gene phylogeny. In: Mycologia, Band 98, 2006, S. 1076–1087.
  2. Denise Wanderlei-Silva, Eduardo Ramalho Neto, Richard Hanlin: Molecular systematics of the Phyllachorales (ascomycota, fungi) based on 18S ribosomal DNA sequences. In: Brazilian Archives of Biology and Technology. Band 46, Nr. 3, Juni 2003, doi:10.1590/S1516-89132003000300002.
  3. H. T. Lumbsch, S. M. Huhndorf: Outline of Ascomycota – 2007. In: Myconet Band 13, 2007, S. 1–58, hier S. 45. (PDF, 2,8MB) (Memento des Originals vom 3. Oktober 2012 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/fieldmuseum.org
  4. Carolien M. Lubbe: Characterization of Colletotrichum species associated with diseases of Proteaceae. In: Mycologia. Band 96, Nr. 6, 2004, S. 1268–1279 (mycologia.org).