Kraftwerk Alessandro Volta
Kraftwerk Alessandro Volta | |||
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Auf der linken Seite befindet sich das Kernkraftwerk, rechts das Kraftwerk Alessandro Volta. | |||
Lage | |||
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Koordinaten | 42° 21′ 26″ N, 11° 32′ 14″ O | ||
Land | Italien | ||
Gewässer | Tyrrhenisches Meer (Kühlung mittels Meerwasser) | ||
Daten | |||
Typ | Wärmekraftwerk | ||
Primärenergie | Fossile Energie | ||
Brennstoff | primär Erdgas, sekundär Öl | ||
Leistung | 3.600 MW | ||
Eigentümer | Enel S.p.A. | ||
Betreiber | Enel | ||
Projektbeginn | 1992 | ||
Betriebsaufnahme | 1997 | ||
Eingespeiste Energie 2000 | 15.349,8 GWh |
Das Kraftwerk Alessandro Volta bzw. Kraftwerk Montalto di Castro (italienisch Centrale termoelettrica Alessandro Volta bzw. Montalto di Castro)[1] ist ein Öl- und Gaskraftwerk in Italien, das an der Mittelmeerküste wenige Kilometer westlich der Gemeinde Montalto di Castro in der Provinz Viterbo, Region Latium gelegen ist.
Mit einer installierten Leistung von 3600[2][3] MW ist es das leistungsstärkste Kraftwerk in Italien. Es verwendet die Meerwasser-Kühlvorrichtungen, die ursprünglich für das Kernkraftwerk (siehe unten) errichtet wurden.[4]
Kraftwerksblöcke
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Kraftwerk wurde von 1992 bis 1998 errichtet. Es besteht aus insgesamt zwölf Blöcken unterschiedlicher Leistung, die in den Jahren 1997 bis 1999 in Betrieb gingen. Vier Blöcke werden mit Öl und die übrigen acht mit Gas befeuert.[3] Montalto di Castro ist ein Gas-und-Dampf-Kombikraftwerk (englisch CCGT) bzw. verwendet superkritische Dampferzeuger.[4] Die Turbinen, Generatoren und Dampfkessel wurden von verschiedenen Firmen geliefert. Die folgende Tabelle gibt einen Überblick:[2]
Block | Max. Leistung (MW) | Betriebsbeginn | Turbine | Generator | Dampfkessel |
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1 | 114 | 1997/10 | Nuovo Pignone | Nuovo Pignone | NEM |
2 | 114 | 1997/10 | Nuovo Pignone | Nuovo Pignone | NEM |
3 | 660 | 1997/10 | Ansaldo | Ansaldo | Ansaldo |
4 | 114 | 1997/10 | Nuovo Pignone | Nuovo Pignone | NEM |
5 | 114 | 1997/10 | Nuovo Pignone | Nuovo Pignone | NEM |
6 | 660 | 1997/10 | Ansaldo | Ansaldo | Ansaldo |
7 | 128 | 1998/11 | Fiat | Fiat | NEM |
8 | 128 | 1998/11 | Fiat | Fiat | NEM |
9 | 660 | 1998/11 | Ansaldo | Ansaldo | Ansaldo |
10 | 128 | 1999/08 | Fiat | Fiat | NEM |
11 | 128 | 1999/08 | Fiat | Fiat | NEM |
12 | 660 | 1999/08 | Ansaldo | Ansaldo | Ansaldo |
Kernkraftwerk
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Ursprünglich sollte an der Stelle des jetzigen Kraftwerks das Kernkraftwerk Montalto di Castro mit zwei Blöcken zu jeweils 1 GW in Betrieb gehen. Die ersten Planungen dafür gehen auf das Jahr 1973 zurück. Mit dem Bau wurde 1982 begonnen, jedoch wurde nach der Nuklearkatastrophe von Tschernobyl beschlossen, die Bauarbeiten an dem zu 70 % fertigen Kernkraftwerk einzustellen.[1] Italien ist heute der größte Stromnettoimporteur der Welt, in der ersten Hälfte 2014 wurden ca. 15 % des Bedarfs importiert; ein Großteil davon stammt aus französischen Atomkraftwerken.[5]
Sonstiges
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Jahreserzeugung des Kraftwerks Alessandro Volta ging in den Jahren 2000 bis 2009 kontinuierlich zurück. Sie lag im Jahre 2000 noch bei 15.349,8 GWh, 2005 bei 10.824,3 GWh und im Jahre 2009 nur noch bei 1365,3 GWh.[1][2] 2009 lief das Kraftwerk noch an 2000 bis 3000 Stunden (von 8760 möglichen), weil der produzierte Strom zu teuer ist.[6]
2009 wurde auf dem Gelände des Kernkraftwerks eine Photovoltaikanlage mit einer Spitzenleistung von 6 MW errichtet.[7][8] Sie wurde bis Dezember 2010 auf 84 MW erweitert.[9]
Siehe auch
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b c Dichiarazione ambientale Anno 2010. (PDF 5,3 MB; S.2, S.13(15), S.21(23)) Enel, archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 24. September 2015; abgerufen am 22. September 2015 (italienisch). Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ a b c Montalto di Castro (Alessandro Volta) CCGT Power Plant. Global Energy Observatory, abgerufen am 22. September 2015 (englisch).
- ↑ a b Alessandro Volta. Enel, archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 23. September 2015; abgerufen am 22. September 2015 (italienisch). Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ a b Gas- and Oil-Fired Plants in Italy. Power Plants Around the World, archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 17. Februar 2010; abgerufen am 22. September 2015 (englisch). Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ Nuclear Power in Italy. World Nuclear Association, archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 1. Februar 2016; abgerufen am 22. September 2015 (englisch). Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ La centrale (fallita) di Montalto è costata 250 euro a ogni italiano. Corriere della Sera, 13. Juli 2009, abgerufen am 22. September 2015 (italienisch).
- ↑ Montalto di Castro 6MW PV Plant, Viterbo, Italy. www.power-technology.com, abgerufen am 22. September 2015 (englisch).
- ↑ ITALY’S LARGEST PHOTOVOLTAIC PLANT COMPLETED IN MONTALTO DI CASTRO (VITERBO). Enel, 7. August 2009, archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 23. September 2015; abgerufen am 22. September 2015 (englisch). Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ Montalto di Castro. www.sunpower.de, archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 23. September 2015; abgerufen am 22. September 2015 (englisch). Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.