Enea S.A.

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ENEA Spółka Akcyjna

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Rechtsform Spółka Akcyjna
ISIN PLENEA000013
Gründung 2. Januar 2003[1]
Sitz Poznań, Polen Polen
Leitung Paweł Szczeszek[2] (Vorstandsvorsitzender)
Izabela Felczak-Poturnicka[2] (Aufsichtsratsvorsitzende)
Mitarbeiterzahl 16.996[3]:115
Umsatz 15,9 Mrd. Złoty (3,7 Mrd. Euro)[3]:5
Branche Energieversorgung
Website www.enea.pl
Stand: 31. Dezember 2019
Verwaltungsgebäude der Enea in Pölitz

Die Enea S.A. (ehemals Energetyka Poznańska S.A.) ist der drittgrößte polnische Energieversorgungskonzern (nach PGE und Tauron). Der Sitz des Unternehmens befindet sich in der großpolnischen Stadt Posen.

Das Unternehmen ist seit dem 17. November 2008 an der Warschauer Wertpapierbörse notiert[4] und sowohl in deren Leitindex WIG30 als auch im Mittelwerteindex mWIG40 gelistet.[5] Per Dezember 2017 betrug ihr Anteil am inländischen Stromabsatzmarkt 13 %.[6] Die Enea Group ist der Vizeführer in der Stromerzeugung in Polen – im Jahr 2018 erzeugte sie 26,5 TWh.[7]

Die Anfänge des Unternehmens reichen bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts zurück: Am 31. Oktober 1904 wurde in der ulica Grobla in der Posener Innenstadt das erste städtische Kraftwerk in Betrieb genommen. Die Energieerzeugung erfolgte mit drei Gasturbinen, zunächst mit einer Netzspannung von 110 V, später 220 V. In Kooperation mit den städtischen Wasserwerken erfolgte zudem auch die Energieerzeugung mit Wasserturbinen. Nach dem Ersten Weltkrieg erreichte der Energiebedarf die Kapazitätsgrenze des Kraftwerks, sodass die Errichtung eines weiteren Kraftwerks erforderlich wurde. Der Bau erfolgte im Jahr 1929 in Garbary, einem Teil der heutigen Posener Altstadt, nachdem die Stadt das Areal vom bisherigen Eigentümer, dem Militär, übernommen hatte.[8]

Beide Kraftwerke waren während der deutschen Besetzung in Betrieb; das Garbary-Kraftwerk musste jedoch gegen Ende des Zweiten Weltkrieges aufgrund heftiger Gefechte um das im heutigen Park Cytadela gelegene Fort Winiary für mehrere Monate vorübergehend stillgelegt werden.[8]

Nach dem Zweiten Weltkrieg

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Die Verantwortung für den Betrieb der elektrischen Versorgungsinfrastruktur wurde nach dem Krieg vom Zakład Siły, Światła i Wody (dt. Betrieb für Kraft, Licht und Wasser) auf die Zjednoczenie Energetyczne Okręgu Poznańskiego (dt. etwa Energieunion des Bezirks Posen) übertragen; die Kraftwerke firmierten fortan unter dem Namen Zespół Elektrowni Poznań (dt. Kraftwerksgruppe Posen). Im Januar 1951 entstand aus dem Zusammenschluss der Posener Zjednoczenie Energetyczne Okręgu Poznańskiego und der Stettiner Zjednoczenie Energetyczne Okręgu Szczecińskiego das Unternehmen Zakłady Energetyczne Okręgu Zachodniego (dt. etwa Energiebetriebe des westlichen Bezirks).[8]

Nachdem das Kraftwerk in Garbary ausgebaut wurde und fortan den Energiebedarf der Stadt selbständig decken konnte, wurde das Grobla-Kraftwerk im Jahr 1954 außer Betrieb genommen; im Folgejahr erfolgte die Umfirmierung in Elektrownia Poznań (dt. Kraftwerk Posen). Weitere Rechtsformwechsel und organisatorische Umstrukturierungen in den Fünfziger- bis Siebzigerjahren mündeten schließlich in der Gründung des Zakład Energetyczny Poznań (dt. Posener Energiebetrieb) und des separaten Zespół Elektrowni (dt. Kraftwerksgruppe).[8]

Privatisierung nach der politischen Wende 1989

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Im Jahr 1993 erfolgte die Abspaltung eines Teils des Unternehmens und dessen Einbringung in die Gesellschaft Polskie Sieci Energetyczne; die verbleibenden Unternehmensteile wurden unter der Firma Energetyka Poznańska - Spółka Akcyjna als Aktiengesellschaft in staatlichem Alleineigentum weitergeführt.[8]

Um rechtlichen Anforderungen zu genügen, erfolgte im Jahr 2000 die Entflechtung der Unternehmensaktivitäten durch Gründung eigenständiger Gesellschaften für die Geschäftsfelder Energiehandel (Zakład Obrotu Energii) sowie Verteilnetzbetrieb (Zakład Dystrybucji Energii).[8]

Im Januar 2002 beschloss der Minister für Staatsvermögen, fünf bis dahin eigenständige regionale Energieversorgungsunternehmen im Staatseigentum (Energetyka Poznańska SA, Energetyka Szczecińska SA, Zakład Energetyczy Bydgoszcz SA, Zakład Energetyczny Gorzów SA, Zielonogórske Zakłady Energetyczne SA) zu einem gemeinsamen Unternehmen mit Sitz in Posen zu fusionieren. Der so entstandene Konzern Grupa Zachodnia wurde im Folgejahr schließlich in Grupa Energetyczna ENEA S.A. umbenannt.[8]

Im Dezember 2003 gab die polnische Regierung bekannt, dass das kurz zuvor gegründete Unternehmen privatisiert werden solle; es fand sich jedoch zunächst kein geeigneter Investor.

Im Juni 2005 genehmigte die zuständige Aufsichtsbehörde den öffentlichen Handel der Aktien des Unternehmens.[8]

Im Jahr 2007 wurden zur Einhaltung von Forderungen der Europäischen Union zur Aufrechterhaltung des Wettbewerbs auf dem Energiemarkt alle Aktivitäten im Bereich Netzbetrieb in eine eigenständige Tochtergesellschaft namens ENEA Operator Sp. z o.o. ausgegliedert. Im gleichen Jahr wurden durch den Staat 100 % der Aktien des Kraftwerks Kozienice im Rahmen einer Kapitalerhöhung in den Konzern eingebracht.[1]

Am 17. November 2008 erfolgte der Börsengang der ENEA S.A. an der Warschauer Wertpapierbörse.[4] Der polnische Staat blieb Mehrheitsaktionär. Im Rahmen des Börsengangs erwarb Vattenfall AB eine Minderheitsbeteiligung von 19 Prozent.[4]

Im Januar 2009 wurde vom polnischen Staat erneut eine Initiative zum vollständigen Verkauf gestartet, ab Juli wurde das Bieterverfahren eröffnet. Unter anderem hatte RWE ein Angebot abgegeben; Vattenfall und ČEZ, die in der Vergangenheit Interesse an der Enea S.A. geäußert hatten, jedoch nicht.[9] Später im selben Jahr zog schließlich auch RWE sein Gebot zurück.[10]

Im Jahr 2014 verkaufte Vattenfall seine gesamte Beteiligung an ENEA.[11]

Die Aktie des Unternehmens ist im Index WIG30 der Warschauer Wertpapierbörse seit dessen Auflegung enthalten. Zwischen März 2015[12] und März 2017[13] gehörte die Aktie zudem auch zum WIG 20-Index.

Geschäftsfelder

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Die Aktivitäten des Konzerns gliedern sich in fünf wesentliche Geschäftsfelder[3]:10f:

Aktionärsstruktur

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Das Grundkapital der Gesellschaft beträgt 441.442.578 Złoty (102,8 Mio. Euro) und verteilt sich auf 441.442.578 Aktien der Serien A bis C zum Nennwert von je 1,00 Złoty.[3]:69

Aktionärsstruktur per 31. Dezember 2019[3]:10[14]
Aktionär Anzahl gehaltener Aktien Anteil am Grundkapital Stimmrechtsanteil
Polnischer Staat 227.364.428 51,5 % 51,5 %
Streubesitz 214.078.150 48,5 % 48,5 %

Nach eigenen Angaben setzt sich der Energiemix des Unternehmens wie folgt zusammen (Stand: 2019):[15]

Primärenergieträger Anteil an der Gesamtproduktion 2019
Biomasse 6,70 %
Wasserkraft 1,20 %
Windenergie 7,88 %
Steinkohle 59,88 %
Braunkohle 16,97 %
Erdgas 4,73 %
Sonstige 2,64 %

Einzelnachweise

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  1. a b ENEA S.A.: Important events. Archiviert vom Original; abgerufen am 4. April 2019 (englisch).
  2. a b Ład korporacyjny. Abgerufen am 10. Juni 2020 (polnisch).
  3. a b c d e SKONSOLIDOWANE SPRAWOZDANIE FINANSOWE GRUPY KAPITAŁOWEJ ENEA za rok obrotowy kończący się 31 grudnia 2019 zgodne z MSSF UE. (PDF; 4,8 MB) 4. Juni 2019, abgerufen am 10. Juni 2020 (polnisch).
  4. a b c GPW: Enea Listed on WSE. 18. November 2008, abgerufen am 4. April 2019 (englisch).
  5. ENEA S.A.: ENEA will become one of WIG30 elite index. 9. August 2013, abgerufen am 4. April 2019 (englisch).
  6. Branża energetyka i ciepłownictwo - Lista 500 - Polityka.pl. 12. Dezember 2017, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 12. Dezember 2017; abgerufen am 26. September 2022.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.lista500.polityka.pl
  7. Wzrost przychodów i produkcji energii elektrycznej – Grupa Enea podsumowuje wyniki za 2018 r. Abgerufen am 26. September 2022 (polnisch).
  8. a b c d e f g h ENEA S.A.: Historia Grupy Enea. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 24. Juni 2016; abgerufen am 4. April 2019 (polnisch).  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.enea.pl
  9. Reuters Deutschland: RWE greift nach polnischem Versorger Enea. 17. August 2009, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 20. August 2009; abgerufen am 4. April 2019.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/de.reuters.com
  10. Jürgen Flauger: RWE schreckt in Polen zurück. Handelsblatt, 14. Oktober 2009, abgerufen am 4. April 2019.
  11. Patryk Wasilewski: Vattenfall Sells Stake in Poland's Enea. The Wall Street Journal, 15. Januar 2014, abgerufen am 4. April 2019 (englisch).
  12. ENEA S.A.: ENEA at WIG20 - the elite of Polish listed companies. 13. Februar 2015, ehemals im Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 4. April 2019 (englisch).@1@2Vorlage:Toter Link/www.investors.enea.pl (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven)
  13. Anna Wlodarczak-Semczuk: Poland's JSW replaces Enea in WIG20 index. 2. März 2017, abgerufen am 4. April 2019 (englisch).
  14. Akcje i akcjonariat. Abgerufen am 10. Juni 2020 (polnisch).
  15. Struktura paliw 2019. (PDF; 0,2 MB) 30. März 2020, abgerufen am 10. Juni 2020 (polnisch).