Andrea Maria Dusl
Andrea Maria Dusl (* 12. August 1961 in Wien) ist eine österreichisch-schwedische Filmregisseurin, Autorin und Zeichnerin.
Leben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Andrea Maria Dusl wurde in eine österreichisch-schwedische Architekten- und Unternehmerfamilie geboren. Sie ist die Tochter des Österreichischen Architekten Erwin Heinz Dusl[1] und Schwester von Peter Dusl und Großnichte von Theodor Scheimpflug. Sie wuchs in Schweden, Bad Aussee und Wien auf. 1980 maturierte sie im Wiener Gymnasium Wasagasse.
Von 1981 bis 1985 studierte sie bei Lois Egg an der Akademie der bildenden Künste in Wien in der Meisterklasse für Bühnenbild, wo ihr 1985 der Grad Magistra Artium verliehen wurde. 1993 bis 1997 folgte ein Studium der Medizin an der Universität Wien.
1982 bis 1989 Engagements am Burgtheater, Akademietheater unter George Tabori, Theater an der Wien und Theater in der Josefstadt.
Seit 1985 schreibt und zeichnet sie für österreichische Publikationen wie FORVM (Erste Teile der Endloszeichnung Das Unendliche Panorama), profil, News, Format, Der Standard, Kurier und Salzburger Nachrichten. Ab 1996 erscheinen die wöchentlichen Kolumnen Comandantina Dusilova und Fragen Sie Frau Andrea in der Wiener Stadtzeitung Falter.[2]
1989 bis 2006 reiste sie für Recherchen zu ihrem Film Blue Moon durch Tschechien, die Slowakei, Polen, die Ukraine, Russland und Frankreich.
Zahlreiche Vorträge, Lesungen, Präsentationen, Podiumsdiskussionen und Moderationen auf österreichischen und internationalen Konferenzen, Symposien zu den Themen Film, Drehbuch, politische und kulturelle Kommunikation ergänzen ihre filmische und literarische Arbeit.
Dusl moderierte 2006 die monatliche Diskursveranstaltung Redezeit im Wiener Rabenhof Theater.[3]
Seit 2003 ist Dusl Vorstandsmitglied des Verbands Filmregie Österreich. 2007 war sie dessen Obfrau. Von 2005 bis 2009 war Dusl für den Bereich Regie Mitglied der Auswahlkommission des Österreichischen Filminstitutes.
2009 begann Dusl bei Ernst Strouhal an der Universität für angewandte Kunst in Wien ein Dissertationsstudium der Philosophie. Im Winter 2013 reichte sie ihre Dissertation ein, im Jänner 2014 promovierte sie mit ausgezeichnetem Erfolg zur Doktorin der Philosophie. Der Titel der Dissertation war: Aufnahme und Auswahl. Strategien fotografischer Praxis. In dieser kulturwissenschaftlichen Arbeit beschäftigt sich Dusl am Beispiel von sieben eigens für die Arbeit geführten Filminterviews – interviewt wurden die Fotografen und Fotografinnen Lukas Beck, Hertha Hurnaus, Manfred Klimek, Erich Lessing, Ingo Pertramer, Lisl Ponger und Peter Rigaud – mit dem holistischen Prozess von Aufnahme und Auswahl in der professionell-künstlerischen Fotografie. Dusl interpoliert aus dem hermeneutisch ausgewerteten Material sechs Strategien fotografischer Praxis: „Das Schütteln des Kaleidoskops“, „Die Jagd“, „Der Fang“, „Die Inszenierung“, „Serendipity“ und „Das Glöckchen des Kairos“.
Dusl ist als Freimaurerin (Selbstdarstellung[4]) Mitglied einer irregulären Loge.[5]
Filmografie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Around the World in Eighty Days (In Achtzig Tagen um die Welt) (1989/1991) (6 Kurzfilme)
- Kino Im Kopf (Drehbuch für ein Segment des Films) (1996, Regie: Michael Glawogger)
- Blue Moon (2002)
- 2003: Diagonale Graz (Großer Diagonale-Preis für den besten österreichischen Film)
- 2003: Special Jury Prize Łagów Polen
- 2003: Variety's Critic's Choice beim Internationalen Filmfestival Karlovy Vary, Tschechien
- 2004: Diagonale Graz (Thomas-Pluch-Drehbuchpreis für Bestes Drehbuch eines Debütfilms)
- Heavy Burschi (2005) (Kurzfilm)
Publikationen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Fragen Sie Frau Andrea. Fantastische Kolumnen aus der Wiener Stadtzeitung Falter. Falter, Wien 2003, ISBN 3-85439-318-0.
- Die österreichische Oberfläche. Österreich findet am Übergang zwischen Innen und Außen statt. Residenz-Verlag, St. Pölten u. a. 2007, ISBN 978-3-7017-1486-5.
- Boboville. Roman. Residenz-Verlag, St. Pölten u. a. 2008, ISBN 978-3-7017-1501-5.
- Channel. Roman. Residenz-Verlag, St. Pölten u. a. 2010, ISBN 978-3-7017-1532-9.
- Ins Hotel konnte ich ihn nicht mitnehmen. (Kein Roman). Metroverlag, Wien 2012, ISBN 978-3-99300-064-6.
- So geht Wien! Von Arschkappelmuster bis Zwiebelparlament. Metroverlag, Wien 2016, ISBN 978-3-99300-244-2.
- Wien wirklich. Von Amtsperson bis Würstelmann. Metroverlag, Wien 2017, ISBN 978-3-99300-304-3.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Comandantina Dusilova – Blog von Andrea Maria Dusl
- Literatur von und über Andrea Maria Dusl im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Andrea Maria Dusl bei IMDb
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Andrea Maria Dusl: Aufnahme und Auswahl. Strategien fotografischer Praxis. Hrsg.: Universität für angewandte Kunst Wien. Wien Januar 2014, S. 387 (academia.edu [abgerufen am 29. Mai 2020] Dissertation).
- ↑ Onlineauftritt Comandantina Dusilova by Andrea Maria Dusl BLOG zu Artikeln, Zeichnungen, …
- ↑ Onlineauftritt Andrea Maria Dusls Redezeit ( vom 17. Juni 2008 im Internet Archive) BLOG zum Rabenhof-Talk
- ↑ Aufklärung ::: Freiheit für Hebenstreit! Auf: http://bureau.comandantina.com/ ( vom 17. April 2012 im Internet Archive)
- ↑ Also einer Loge, die von der Großloge der alten freien und angenommenen Maurer von Österreich nicht anerkannt ist. Siehe dazu auch: Gemischte Logen in Österreich; abgerufen am 6. Mai 2022
Personendaten | |
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NAME | Dusl, Andrea Maria |
ALTERNATIVNAMEN | Comandantina Dusilova |
KURZBESCHREIBUNG | österreichische Filmregisseurin |
GEBURTSDATUM | 12. August 1961 |
GEBURTSORT | Wien, Österreich |