Vorleger

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Bettvorleger auf Holzdielen

Ein Vorleger ist ein Teppich oder eine Matte, die vor etwas, zum Beispiel ein Möbelstück, gelegt wird.[1] Vorleger zählen zu den Heimtextilien und sind in unterschiedlichen Materialien und verschiedenen Farben und Formen erhältlich.

In Abgrenzung zum Teppichboden als Meterware gehören Vorleger zu den frei liegenden, abgepassten Teppichen, auch Sekundärbeläge genannt, die eine um alle Ränder laufende Einfassung oder ein Muster aufweisen.[2]

Vorleger werden auch manchmal Läufer genannt, wobei diese vor allem in Fluren oder auf Treppen ausgelegt werden.[2]

Material und Herstellung

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Vorleger können aus verschiedensten Materialien bestehen, unter anderem:

Je nach Material können Vorleger maschinell gefertigt oder handgefertigt[4] sein. Die Herstellung unterscheidet sich nicht von der eines Teppichs, sie sind z. B. gewebt, gewirkt, getuftet oder geknüpft. Wie Teppiche können sie mit Mustern, sonstigen Motiven oder als Werbeobjekte mit Firmenlogos versehen sein. Sie sind in schwer entflammbarer Ausführung erhältlich und entsprechen dann der DIN 4102, einige Vorleger werden als speziell für Fußbodenheizung geeignet angeboten.

Wegen der geringen Größe sind Vorleger rutschgefährdet, sie werden deshalb häufig rückseitig beschichtet. Auch Anti-Rutsch-Matten oder rutschhemmende Teppichklebebänder verhindern ein Weggleiten des Vorlegers.[5]

Rindshaut als Bettvorleger

Auf dem meist ungeheizten Schlafzimmerboden hält er die Füße beim Aufstehen sowie beim An- und Auskleiden warm.[6] Bettvorleger waren spätestens seit der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts in Deutschland verbreitet.[7][8]

Hausstaubmilben und andere Risiken

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Für den Boden von Schlafzimmern werden zur Vermeidung von Hausstaubmilben kurzflorige Bettvorleger empfohlen. Diese sollten regelmäßig abgesaugt werden, an die trockene und möglichst kalte Luft gehängt und bei mindestens 60 Grad gewaschen werden.[9] Auch Bakterien können sich in Vorlegern sammeln, insbesondere wenn sie von mehreren Personen genutzt werden.[10] Wie andere Teppiche auch können Bettvorleger gesundheitsschädigende Stoffe, wie Formaldehyd, Weichmacher, Pestizide und andere Schadstoffe enthalten. Verschiedene Gütesiegel kennzeichnen einen schadstofffreien Bettvorleger.[11]

Klosettumrahmung vor einem Toilettenfuß, 2015

Vorleger aus Stoff und Velours finden auch im Badezimmer Verwendung und werden auch Badematte genannt. Sie sollen die nackten Füße nach dem Bad oder dem Duschen vor den kalten Fliesen schützen. In den 1920er Jahren verbreiteten sich Handtücher und Vorleger aus Frottee.[12]

Vorleger in U-Form vor Toiletten werden Klosettumrahmung oder -umrandung genannt.[13] Der Schriftsteller Max Goldt spricht von „Klofußumpuschelungen“.[14]

Weitere Vorlegearten

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  • Im 19. Jahrhundert waren auch Sofa-, Tisch- und Klaviervorleger verbreitet.[15][16]
  • Fußmatten werden auch Türvorleger genannt.
  • Kleine Orientteppiche, der als Vorleger oder Sitzbelag verwendet werden, heißen Jastik oder Yastik.[17]
Commons: Teppiche, Decken, Vorleger – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • Hans Güssbacher: Das Teppichbuch. Herstellung, Eigenschaften, Verkauf, Verlegung und Pflege von Teppichen, einschließlich der Orientteppiche. Busse, 1966.

Einzelnachweise

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  1. Vorleger. In: duden.de. Abgerufen am 27. Januar 2022.
  2. a b BauNetz: Arten und Formen von textilen Belägen | Boden | Textile Bodenbeläge | Baunetz_Wissen. Abgerufen am 27. Januar 2022.
  3. Jürgen Osterhammel: Menschenfresser und Bettvorleger: der Tiger in einer kolonialen Welt. 2007, ISBN 978-3-89669-626-7 (uni-konstanz.de [abgerufen am 15. März 2021]).
  4. Wilhelm F. Langer: Cornelia. Illustrirte Moden- und Musterzeitung für Oesterreich-Ungarns Frauen. Julius Klinkhardt in Leipzig, 1876, S. 266 (google.de [abgerufen am 15. März 2021]).
  5. Harald Jansenberger: Sturzprävention in Therapie und Training. Georg Thieme Verlag, 2011, ISBN 978-3-13-165531-8 (google.com [abgerufen am 15. März 2021]).
  6. C. Falkenhorst: Das Buch von der gesunden und praktischen Wohnung. E. Keil's Nachfolger, 1891 (google.de [abgerufen am 15. März 2021]).
  7. C. Falkenhorst: Das Buch von der gesunden und praktischen Wohnung. E. Keil's Nachfolger, 1891 (google.com [abgerufen am 27. Januar 2022]).
  8. Wilhelm F. Langer: Cornelia. Illustrierte Moden- und Musterzeitung für Oesterreich-Ungarns Frauen. (Für die Red. verantwortl. Wilhelm F. Langer.). Julius Klinkhardt in Leipzig, 1876 (google.com [abgerufen am 27. Januar 2022]).
  9. Hausstaubmilben. Abgerufen am 25. Januar 2022.
  10. Hotelhygiene - Im Teppich lauert der Fußpilz. In: Die Zeit, 29. August 1980, aufgerufen am 7. Januar 2015.
  11. Informationen zu Schadstoffen in Teppichen und zu verschiedenen Gütesiegeln (Memento vom 2. April 2015 im Internet Archive). Umweltinstitut Leipzig e. V.
  12. Geschichte des Badteppichs. In: Handtuch-Welt.de. Abgerufen am 15. März 2021.
  13. Klosettumrahmung. In: duden.de. Abgerufen am 26. Januar 2022.
  14. Max Goldt: Ä. Kolumnen. Wilhelm-Heyne-Verlag, München 2000 (7. Auflage), ISBN 3-453-13715-9. S. 135.
  15. Austria: Archiv für Gesetzgebung und Statistik auf den Gebieten der Gewerbe, des Handels und der Schifffahrt. Verlag der Kaiserl.-Königl. Hof- und Staatsdr., 1874, S. 1051 (google.com [abgerufen am 15. März 2021]).
  16. Böse Zungen: eine Wochenrevue alles Interessanten. Jasper, 1875 (google.com [abgerufen am 27. Januar 2022]).
  17. Jastik. In: duden.de. Abgerufen am 27. Januar 2022.
  18. "als Tiger springen und als Bettvorleger landen". In: redensarten-index.de. Abgerufen am 15. März 2021.
  19. Süddeutsche Zeitung: Süddeutsche Zeitung Langstrecke Ausgabe IV / 2017: Das Best-Of-Magazin der Süddeutschen Zeitung. Süddeutsche Zeitung Edition, 2017, ISBN 978-3-86497-454-0 (google.com [abgerufen am 27. Januar 2022]).
  20. Katarina Schorb: Revisionen eines Schiffbruchs - Martin Kippenbergers Medusa. Walter de Gruyter GmbH & Co KG, 2021, ISBN 978-3-11-073017-3, S. 150 (google.de [abgerufen am 27. Januar 2022]).