Eidgenössisches Schwing- und Älplerfest
Das Eidgenössische Schwing- und Älplerfest findet alle drei Jahre statt. Dabei werden die Sportarten Schwingen, Hornussen und Steinstossen ausgeübt, wobei der Schwingsport im Zentrum steht. Es ist zusammen mit dem Unspunnenfest und dem Kilchbergerschwinget der wichtigste Wettkampf im Schwingen und Steinstossen.
Der Gewinner des Eidgenössischen, wie das Fest im allgemeinen genannt wird, kann sich zum Schwingerkönig ausrufen lassen und erhält den «Muni», einen Stier, als lebenden Hauptpreis. Auch für die anderen Teilnehmer stehen jeweils in einem Gabentempel gestiftete Preise zur Auswahl. Ein Schwinger, der an einem Eidgenössischen einen Kranz gewinnt, also zu den besten 15 Prozent gehört, wird als Eidgenosse bezeichnet und zur Schwinger-Elite gerechnet. Umgangssprachlich werden die guten Schwinger als die Bösen bezeichnet. Die Bösen sind in der Schweiz einer breiten Bevölkerungsschicht so bekannt wie andere Sportgrössen.
Eidgenössisches Schwing- und Älplerfest 2007 in Aarau
Das Eidgenössische Schwing- und Älplerfest 2007 in Aarau dauerte drei Tage und war der grösste Schweizer Sportanlass des Jahres. Es nahmen 279 Schwinger und 150 Steinstosser teil, dazu 450 Hornusser in 20 Mannschaften. Das eigens für den Anlass errichtete Stadion fasste knapp 47'000 Zuschauer und an den drei Tagen kamen 200'000 Besucher. Die für das Schwingfest erbaute Arena ist das grösste temporäre Sportstadion, welches in der Schweiz verwendet wird. Die Schwingwettkämpfe wurden vom Schweizer Fernsehen live übertragen und die nationale Presse berichtete ausführlich. Schwingerkönig wurde zum dritten Mal Jörg Abderhalden.
Eidgenössisches Schwing- und Älplerfest 2010 in Frauenfeld
Das «Eidgenössische» 2010 fand vom 20. bis 22. August in Frauenfeld statt. Zum grössten Schweizer Sportanlass kamen rund 250'000 Besucher, mehr als von den Veranstaltern erwartet. Die «Gänge» (Paarungen) im Schwingen wurden erneut in der 47'000 Besucher fassenden temporären Arena ausgetragen. Die Wettkämpfe fanden in drei Sportarten statt: Neben dem Schwingen, für das über 300 Teilnehmer gemeldet waren, wurden auch Wettkämpfe im Hornussen und im Steinstossen ausgetragen. Schwingerkönig wurde der erst zwanzigjährige Kilian Wenger.
Austragungsorte und Sieger
Für die Austragung des Eidgenössischen sind abwechselnd die verschiedenen Verbände des Eidgenössischen Schwingverbands zuständig. Diese können innerhalb ihres Einzugsgebietes das Eidgenössische durchführen. Das erste offizielle Eidgenössische Schwing- und Älplerfest fand 1895 in Biel statt.
Jahr | Austragungsort | Veranstalter | Schwingerkönig |
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2013 | Burgdorf | Bernisch-Kantonaler Schwingerverband | |
2010 | Frauenfeld | Nordostschweizerischer Schwingerverband | Kilian Wenger |
2007 | Aarau | Nordwestschweizerischer Schwingerverband | Jörg Abderhalden |
2004 | Luzern | Innerschweizerischer Schwingerverband | Jörg Abderhalden |
2001 | Nyon | Südwestschweizerischer Schwingerverband | Arnold Forrer |
1998 | Bern | Bernisch-Kantonaler Schwingerverband | Jörg Abderhalden |
1995 | Chur | Nordostschweizerischer Schwingerverband | Thomas Sutter |
1992 | Olten | Nordwestschweizerischer Schwingerverband | Silvio Rüfenacht |
1989 | Stans | Innerschweizerischer Schwingerverband | Schwingerkönig: Adrian Käser, Erstgekrönter: Eugen Hasler |
1986 | Sion | Südwestschweizerischer Schwingerverband | Heinrich Knüsel |
1983 | Langenthal | Bernisch-Kantonaler Schwingerverband | Ernst Schläpfer |
1980 | St. Gallen | Nordostschweizerischer Schwingerverband | Ernst Schläpfer |
1977 | Basel | Nordwestschweizerischer Schwingerverband | Arnold Ehrensberger |
1974 | Schwyz | Innerschweizerischer Schwingerverband | Ruedi Hunsperger |
1972 | La Chaux-de-Fonds | Südwestschweizerischer Schwingerverband | David Roschi |
1969 | Biel/Bienne | Bernisch-Kantonaler Schwingerverband | Ruedi Hunsperger |
1966 | Frauenfeld | Nordostschweizerischer Schwingerverband | Ruedi Hunsperger |
1964 | Aarau | Nordwestschweizerischer Schwingerverband | Karl Meli |
1961 | Zug | Innerschweizerischer Schwingerverband | Karl Meli |
1958 | Freiburg | Innerschweizerischer Schwingerverband | Max Widmer |
1956 | Thun | Bernisch-Kantonaler Schwingerverband | Eugen Holzherr |
1953 | Winterthur | Nordostschweizerischer Schwingerverband | Walter Flach |
1950 | Grenchen | Nordwestschweizerischer Schwingerverband | Kein Schwingerkönig, Erstgekrönte: Walter Haldemann und Peter Vogt |
1948 | Luzern | Innerschweizerischer Schwingerverband | Peter Vogt |
1945 | Bern | Bernisch-Kantonaler Schwingerverband | Kein Schwingerkönig, Erstgekrönte: Willy Lardon und Peter Vogt |
1943 | Zug | Innerschweizerischer Schwingerverband | Willy Lardon |
1940 | Solothurn | Nordwestschweizerischer Schwingerverband | Otto Marti, Werner Bürki |
1937 | Lausanne | Südwestschweizerischer Schwingerverband | Willy Lardon |
1934 | Bern | Bernisch-Kantonaler Schwingerverband | Werner Bürki |
1931 | Zürich | Nordostschweizerischer Schwingerverband | Hans Roth |
1929 | Basel | Nordwestschweizerischer Schwingerverband | Hans Roth |
1926 | Luzern | Innerschweizerischer Schwingerverband | Henri Wernli |
1923 | Vevey | Südwestschweizerischer Schwingerverband | Karl Thommen |
1921 | Bern | Bernisch-Kantonaler Schwingerverband | Robert Roth |
1919 | Langenthal | Bernisch-Kantonaler Schwingerverband | Robert Roth, Gottlieb Salzmann |
1911 | Zürich | Nordostschweizerischer Schwingerverband | Gotthold Wernli |
1908 | Neuenburg | Südwestschweizerischer Schwingerverband | Albrecht Schneider |
1905 | Interlaken | Bernisch-Kantonaler Schwingerverband | Hans Stucki |
1902 | Sarnen | Innerschweizerischer Schwingerverband | Hans Stucki |
1900 | Bern | Bernisch-Kantonaler Schwingerverband | Hans Stucki, Emil Kocher |
1898 | Basel | Nordwestschweizerischer Schwingerverband | Christian Blaser, Frédéric Bossy |
1897 | Biel/Bienne | Bernisch-Kantonaler Schwingerverband | Alfons Thurneysen |
1895 | Biel/Bienne | Bernisch-Kantonaler Schwingerverband | Alfred Niklaus |