Gymnasium Kleine Burg

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Gymnasium Kleine Burg
Kleine Burg, Haupteingang.
Schulform Gymnasium
Gründung 1814
Adresse Kleine Burg 5/7
38100 Braunschweig
Ort Braunschweig
Land Niedersachsen
Staat Deutschland
Koordinaten 52° 15′ 48″ N, 10° 31′ 22″ OKoordinaten: 52° 15′ 48″ N, 10° 31′ 22″ O
Schüler ca. 1010 (Stand: April 2024)
Lehrkräfte 71
Leitung Ingo Stübig
Website www.kleineburg.de

Das Gymnasium Kleine Burg ist ein Gymnasium in Braunschweig.

Pott’sche Höhere Töchterschule

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Geschichte der Kleinen Burg beginnt am 24. Juni 1814 mit der Gründung einer privaten höheren Töchterschule durch die drei unverheirateten Schwestern Johanne Dorothee Albertine (1783 – 6. März 1837), Henriette Louise (5. November 1778 – 17. Juli 1833) und Auguste Wilhelmine Caroline Pott (7. November 1785 – 16. Januar 1854),[1] die am 1. August 1815 offiziell eröffnet wurde. Bereits zuvor hatten die drei Schwestern eine private Bildungsanstalt für Mädchen aus der Oberschicht geleitet. 1836 zählte die „Pottsche höhere Privat-Töchterschule“ 100 Schülerinnen und 19 Lehrer.[2] Nach dem Tod der Schwestern und ihrer Nachfolgerin übernahm 1863 die Stadt Braunschweig die Privatschule. Schulstandort war zunächst An der Catharinenkirche 4, bis 1867 in der Kleinen Burg 6 das erste noch heute genutzte Schulgebäude von Carl Tappe erbaut wurde.

Ab 1880 befanden sich in den nunmehr zwei Schulgebäuden die drei Schulen höhere Töchterschule, städtische Mädchenschule und das Lehrerinnenseminar. Im selben Jahr wurde die höhere Mädchenschule als höhere Schule anerkannt, womit die dortige Ausbildung gleichberechtigt mit der gymnasialen Jungenausbildung wurde. Einen gleichwertigen Abschluss gab es jedoch erst allmählich mit der Einführung der eingeschränkten Hochschulreife 1913 und der allgemeinen Hochschulreife 1917.

1957 ging aus dem Gymnasium Kleine Burg durch Teilung die Ina-Seidel-Schule hervor, die jedoch 1990 wieder geschlossen wurde.

Zwischen 1949 und 2002 befand sich das Abendgymnasium Braunschweig ebenfalls an der Kleinen Burg, bis 1968 sogar in Personalunion. 1975 wurde an der Kleinen Burg die Koedukation eingeführt. Durch die Schulstrukturreform in Niedersachsen wurde 2004 in der Echternstraße 1 ein zweiter Schulstandort für die 5. und 6. Klassen eingerichtet, 2008 wurde der Schulstandort Leopoldstraße 20 vom Lessinggymnasium übernommen und für den Oberstufenunterricht von Realschulabsolventen eingerichtet.

Die Gründerinnen der Schule: Die Schwestern (v. l. n. r.):
Caroline, Albertine und Louise Pott.
Gedenktafel zum 175. Gründungsjubiläum 1989.

Persönlichkeiten

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  • Otto Hohnstein (1842–1909), Historiker und Schriftsteller[3]
  • Anna Klie (1858–1913), Lehrerin für Zeichnen und Handarbeit, war dort selbst Schülerin
  • Wilhelm Volkmar (1813–1890), Pädagoge, Abgeordneter der Braunschweigischen Landesversammlung, Lehrer von 1840 bis 1842
  • Direktor und Kollegium des Mädchengymnasiums Kleine Burg: 100 Jahre Kleine Burg. Festschrift zur 100-Jahr-Feier. Braunschweig 1963
  • Lothar Guhlich: Gymnasium Kleine Burg. In: Luitgard Camerer, Manfred Garzmann, Wolf-Dieter Schuegraf (Hrsg.): Braunschweiger Stadtlexikon. Joh. Heinr. Meyer Verlag, Braunschweig 1992, ISBN 3-926701-14-5, S. 128.
  • Kollegium des Gymnasiums Kleine Burg: Gymnasium Kleine Burg. Festschrift zur 125-Jahr-Feier. Braunschweig 1988
  • Kollegium des Gymnasiums Kleine Burg: Gymnasium Kleine Burg. Nachlese zur 125-Jahr-Feier. Braunschweig 1988

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Garzmann, Schuegraf, Pingel: Braunschweiger Stadtlexikon – Ergänzungsband. Braunschweig 1996, S. 106.
  2. Chronik der Stadt Braunschweig für 1815@1@2Vorlage:Toter Link/www.braunschweig.de (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im November 2022. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
  3. Richard Moderhack (Hrsg.): Braunschweigische Landesgeschichte im Überblick, in Quellen und Forschungen zur Braunschweigischen Geschichte, Band 23, Braunschweig 1979, S. 55.
  4. Das wilde Kind kommt zurück. In: Braunschweiger Zeitung. Abgerufen am 7. Juni 2018.
  5. Stadt Braunschweig (Hrsg.): Nellie H. Friedrichs: Erinnerungen aus meinem Leben in Braunschweig 1912–1937. (= Kleine Schriften Nr. 32), 3. erw. Auflage, Stadtarchiv und Öffentliche Bücherei, Waisenhaus-Buchdruckerei, Braunschweig 1998.
  6. a b Kollegium des Gymnasiums Kleine Burg: Gymnasium Kleine Burg. Nachlese zur 125-Jahr-Feier. S. 56f.
  7. Reinhard Bein: Sie lebten in Braunschweig. Biografische Notizen zu den in Braunschweig bestatteten Juden (1797 bis 1983). (= Mitteilungen aus dem Stadtarchiv Braunschweig. Nr. 1). Döring, Braunschweig 2009, ISBN 978-3-925268-30-4, S. 361.
  8. Ina Seidel: Drei Städte meiner Jugend. Deutsche Verlags-Anstalt, Stuttgart 1960, S. 11.
  9. Viola Roggenkamp: Diese Stimme, dieser Ton! „Tadellöser & Wolff“ machte sie berühmt. In: Die Zeit vom 22. Mai 1987.
  10. Reinhard Bein: Ewiges Haus. Jüdische Friedhöfe in Stadt und Land Braunschweig. Döring, Braunschweig 2004, ISBN 3-925268-24-3, S. 220.
  11. Reinhard Bein: Sie lebten in Braunschweig. Biografische Notizen zu den in Braunschweig bestatteten Juden (1797 bis 1983). (Mitteilungen aus dem Stadtarchiv Braunschweig. 1.) Döring Druck, Braunschweig 2009, ISBN 978-3-925268-30-4, S. 495.